Rückblick auf das Jahr 2007:

In 2007 hat der ACC Contern ein neues Mitglied bekommen, und zwar Querspezialist Jempy Drucker, der seine Fahrerlizenz in seinem letzten U23 Jahre an uns übertragen hat. Währenddessen haben die drei beim ACC Contern lizensierten Fahrer weiterhin für Schlagzeilen gesorgt, sei es durch den zweiten Platz von Andy Schleck beim Giro d'Itlia, die ausgezeichneten Leistungen seines Bruders Frank bei den Frühjahrsklassikern oder von Kim Kirchen bei der Tour de France. Unser Veranstaltungskalender war eher traditionnel mit den üblichen Rennen, die Alle bei schönem Wetter, aber mit unterschiedlichem Publikumserfolg gefahren wurden: eine gute Charly Gaul im September, ein interessantes, aber wenig besuchtes Quer im Oktober sowie eine Grossveranstaltung im Sommet mit Gala Tour de France, Ostfenster und Faber an einem Tag in der Stadt Luxembourg.

Der 83. Grand-prix François Faber und der 16. Grand-prix Ostfenster wurden also am 5. August 2007 gefahren, im Vorfeld der Gala Tour de France im Bahnhofsviertel der Stadt Luxemburg.
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Die beiden Rennen waren als Kriterium auf dem traditionnellen Kurs der Gala ausgeschrieben, der Grand-prix Fançois Faber für Damen, Anfänger, Junioren und Masters, während der Grand-prix Ostfenster den U23 und Elite-Kategorien vorbehalten war. Im Laufe des Marathon-Tages waren nach dem 4. "City on Wheels" für Inline-skater und dem Jedermann-rennen "Team-Tophy" die rund 50 Fahrer des GP Faber um 12h30 an der Reihe. Nach sehr schnellem Start zerbrach das Feld schnell in mehrere Teile und der Masters-Fahrer Pascal Kess zeigte sich in der Anfangsphase als eifrigster Punktesammler bei den Zwischenspurts. Fünf Fahrer haben sich im Laufe des Rennens abgesetzt, Kess, Dias Dos Santos, Splinter, Hermes und Klein, von denen sich Dias Dos Santos als Schnellster beim Zielspurt erwies. Doch in der Endabrechnung hatte Pascal Kess die meisten Punkte auf seinem Konto und konnte sich also als Sieger des 83. Grand-prix François Faber feiern lassen, wenn auch nur mit einem einzigen Punkt Vorsprung auf Dias Dos Santos, der als bester Junior in der Ergegnissliste fungierte. Olivier Wies gewann die Wertung für Anfänger und Suzie Godart bei den Damen.
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Kurz nach 14 Uhr haben dann 44 Fahrer den Start zu 60 Runden des GP Ostfenster genommen. Das Tempo war ebenfalls von Anfang an sehr schnell und nach einer Attacke von Tino Fernandez bildete sich eine Spitzengruppe von 10 Fahrern. Kurz danach haben sich Evgheni Utalov und Gerard Wietor noch aus dieser Gruppe abgesetzt, bevor sie von den aus dem Hauptfeld heraus attackierenden Gusty Bausch und Joel Zangerlé Unterstützung an der Spitze bekamen. Bausch holte regelmässig die Punkte bei den Zwischenspurts, und auch wenn Zangerlé am Ende den Zielstrich als Erster überquerte, so hatte der Querspezialist doch genug Punkte, um sich in die Siegerliste des 16. Grand-Prix Ostfenster einzuschreiben, vor Zangerlé und dem Deutschen Selmikeit.

Höhepunkt des langen Tages am 5. August war natürlich die 11. Gala Tour de France. Nach den Inline-Skatern, der Team-Trophy, den Kriterien für alle Kategorien sowie der Yuppi-Trophy für junge Fahrer von 6 bis 10 Jahren wurden die 40 Fahrer
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des Hauptrennens gegen 18 Uhr endlich zu 80 Runden an den Start gerufen.
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Die angekündigten Stars haben das Rennen in der avenue de la Liberté animiert, vor einem zahlreichen Publikum von geschätzten 15.000 Leuten. Nach den Temposteigerungen von, zum Beispiel, Merckx, Gilbert oder Vasseur ging auch Nationalheld Andy Schleck nach rund 20 Runden zum ersten Mal in die Offensive. Das schöne, weisse Trikot des besten Jungfahrers beim Giro d'Italia fuhr einige Runden lang mit dem jungen Luxemburger Kim Michely an der Spitze, bevor Kirchen, Simoni und Co reagierten und das Feld wieder heran führten. Bruder Frank versuchte es ebenfalls, genaus so wie Kirchen, Joachim, Amorisson, Simoni, Aerts und viele Andere, doch erst rund 20 Runden vor Schluss fiel eine Vorentscheidung. 9 Fahrer hatten sich abgesetzt, eine Gruppe, die sich dann nach weiteren Attacken bis auf 6 Mann verkleinerte. Eine Temposteigerung von Andy Schleck mit dem zweifachen Giro-Sieger Gilberto Simoni schien vielversprechend, doch auch sie wurde zwei Runden or Schluss vereitelt. Simoni, Merckx, Kirchen, zwei Mal Schleck sowie Fabian Cancellara machten sich also den Sieg im Endspurt streitig und der Zeitfahrweltmeister konnte das Rennen mit hauchdünnem Vorsprung für sich entscheiden.

Das Jedermann-rennen La 18ème Charly Gaul fand auch 2007 an dem mittlerweile traditionnellen Datum Mitte September statt. 882 Fahrer haben bei Sonnenschein den Start in Contern genommen, nicht weit also vom Teilnehmerrekord von 920 Konkurrenten aus dem Jahr 2005. Die A-Strecke war einmal mehr schwierig mit 11 Steigungen und 1750 Höhenmeter, verteilt auf 160 Kilometer, darunter die Anstiege
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von Gralingen, Wahlhausen oder Ermsdorf und hat immerhing 370 Fahrer angelockt. Im Anstieg nach Gralingen, der ersten richtigen Schwierigkeit des Tages, zerfiel das durch schnelles Anfangstempo schon weit auseinandergezogene Feld in mehrere Gruppen
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In der côte de Wahlhausen hat dann der Niederländer Feike Loots attackiert und er setzte sich zusammen mit Enzo Mezzapesa und etwas später Canoy, Olieman, Diseviscourt, Schroen, Derwa und Plescia an die Spitze. 3 Niederländer, 3 Belgier und 2 Luxemburger, die bis fast zum Schluss gut zusammen harmonierten. 8 Kilometer vor dem Ziel aber setzte Mark Olieman zu einer vorentscheidenden Attacke an. Der Niederländer konnte sich alleine absetzen, wurde aber am allerletzten Anstieg kurz vor dem Ziel noch von Feike Loots eingeholt und knapp geschlagen. Die Triathletin Sione Jongstra konnte ihren dritten, aufeinanderfolgenden Sieg bei den Damen feiern, indem sie ihre grösste Konkurrentin Ilona Valkenburg auf den letzten, steilen Kilometern abhängen konnte. Ungefähr 500 Konkurrenten hatten sich auf die relativ leichte B-Strecke begeben (90 Kilometer, 750 Höhenmeter). 23 Fahrer setzten sich an der Steigung von Ermsdorf, der grössten Schwierigkeit der Strecke, an die Spitze und blieben bis gegen Ende des Rennens zusammen. Rund 10 Kilometer vor dem Ziel konnten sich dann noch einmal 3 Konkurrenten aus dieser grossen Spitzengruppe lösen und haben den Sieg im Spurt unter sich ausgemacht: Bruno Beckers, Pascal Jodocy und Cédric Engel überquerten den weissen Strich in dieser Reihenfolge. Bei den Damen fiel die Entscheidung ebenfalls in der letzten Steigung, wo Christine Majerus sich deutlich um über 30 Sekunden gegen Monique Ludovicy durchsetzten konnte.

Da die nationalen Meisterschaften im Querfeldein für Januar 2008 in Contern geplant waren, wurde das 32. Internationale Cross-rennen des ACC Contern in Niederanven ausgetragen, und zwar als 1. Grand-prix de la Commune de Niederanven.
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Dieser Tag war eigentlich unter dem Zeichen von Kim Kirchen gesetzt, denn der Fanclub des Einwohners aus Rammeldange war für das Rahmenprogramm zuständig, bestehend aus einer Trainingsfahrt mit Kim sowie Rennen für junge Fahrer, die denen der Zweite der Tour de Suisse Pate stand. Ein weiteres Mal meinte der Wetterbericht es gut mit uns und auf der trockenen, schnellen und technischen Strecke wurde das Rennen richtig spannend. Schade nur, das die Zuschauer an diesem verkaufsoffenen Sonntag
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relativ spärlich an der Strecke standen. Doch die Fahrer haben ein sehr schönes Rennen gezeigt, und eine Spitzengruppe von 8 Fahrern formierte sich in den ersten Runden: Birkenfeld, Sickmüller, Commeyne, Van den Bosch, Suarez, Chrobak, Derepas und das neue Mitglied des ACC Contern, Jempy Drucker. Drucker wurde dann aber durch einen Reifenschaden zurück geworgen, während der Rest der Gruppe für einen Grossteil des Rennens beisammen blieb. Zwei Runden vor Schluss konnte Johannes Sickmüller, der Zweite von vor zwei Jahren, sich mit einer Temposteigerung an die Spitze setzen. Der Deutsche fühlt sich auf schnellen Strecken wohl und wurde bis zum Schluss nicht mehr eingefangen. Sickmüller gewann den 1. Grand-prix de la Commune de Niederanven mit 18 Sekunden Vorsprung auf Derepas und 22 auf seinen Teamkollegen, den Deutschen Meister René Birkenfeld. Im 19. Grand-prix Comat für Jugendkategorien wurden die Siegerblumen an Vincent Dias Dos Santos (Junioren), Bob Jungels (Anfänger) und Christine Kovelter (Damen) verteilt.

Auch wenn grosse Siege 2007 ausblieben, so waren die Leistungen der drei beim ACC Contern lizensierten Profis wiederum aussergewöhnlich mit als Höhepunkt dem 2. Platz von Andy Schleck bei der Italienrundfahrt. Schon in den Monaten Januar und Februar zeigte Kim Kirchen eine gute Frühform bei der Tour of Quatar (7. einer Etappe) und der Kalifornien-rundfahrt (12. in der Gesamtwertung), während Frank Schleck 3. bei der Valencia-rundfahrt wurde.
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Im Anschluss daran wurde Kim Kirchen 3. bei Mailand-Turin im Monat März, und dann ausgezeichneter 2. von Tirreno-Adriatico, ein zweiter Rang, den er sich vor Allem mit einem dritten Platz hinter Schumacher und Klöden beim hügeligen Zeitfahren verdient hat, sowie dem 7. Platz in der Königsetappe. Kim wurde ebenfalls 13. bei Mailand-San Remo, ein Rennen, bei dem Frank Schleck im Poggio ebenfalls sehr stark fuhr. Die beiden Brüder Schleck hatten bei der Vorbereitung eher auf Paris-Nizza gesetzt, wobei Frank den 8. Gesamtrang belegte. Weiter ging es mit den Frühjahrsklassikern, wo Kim Kirchen den dritten Rang hinter Oscar Freire beim Pfeil von Brabant belegte. Frank Schleck hat sich beim Critérium International von seiner guten Seite gezeigt (4. einer Etappe), ebenso wie bei der Baskenland-rundfahrt (8. in der Gesamtwertung). In den Ardennen hat der CSC-Fahrer dann weitere gute Resultate eingefahren: 10. bei der Amstel Gold Race, 7. beim Wallonischen Pfeil und 3. bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Diese Resultate wären sicherlich noch viel besser ausgefallen, wenn ein schwerer Sturz bei der Amstel ihn nicht für Valkenburg und Huy behindert hätte. Beim Ältesten der Klassiker war Frank Schleck dann wieder hergestellt und er war vielleicht an diesem Tag der Stärkste im Feld, musste sich aber im Endspurt dem cleveren Di Luca geschlagen geben. Kim Kirchen hatte vor Allem auf den Wallonischen Pfeil gesetzt und sich dort mit einem langen Ausriss ins Szene gesetzt, der aber am Fusse der Mauer von Huy beendet war. Er wurde 14. bei der Amstel und 10. in Lüttich.

Und Andy Schleck? Der bereitete sich währenddessen auf seinen Saison-Höhepunkt im Monat Mai vor. Die letzten Tests bei der Tour de Romandie verliefen jedenfalls sehr gut mit einem 8. Platz in der Gesamtwertung. Beim Giro d'Italia zeigte der junge Schleck dann, was in ihm steckt. Nach dem Mannschaftszeitfahren zum Auftakt befand sich der junge CSC Fahrer in einer guten Position und machte dann zum ersten Mal bei der 4. Etappe von sich reden, als er oben auf dem Montevergine hinter dem Sieger Danilo Di Luca zeitgleich den vierten Rang belegte. Auf den Strassen des Santuario Nostra Signora
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Della Guardia machte er es einige Tage später dann sogar noch besser, denn er attackierte selbst die Favoritengruppe hinter dem Ausreisser Piepoli. Nur Di Luca konnte wieder zu Schleck aufschliessen und ihm den zweiten Platz streitig machen. Nach 10 Tagen lag der junge Luxemburger also sehr ausichtsreich auf den 12. Rang der Gesamtwertung (hinter Leader Noé) und hatte ausserdem das weisse Trikot des besten Jungfahrers erobert. Der Kampf um den Endsieg ging in den Alpen in die nächste Runde und, auch wenn Di Luca in Briançon souverän war, so zeigte sich Andy ein weiteres Mal auf der Höhe mit dem fantastischen dritten Platz hinter Dei Luca und Simoni, bevor er das Bergzeitfahren am nächsten Tag auf dem 10. Rang beendete. Mittlerweile hatte Schleck sich bis auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung nach vorne gearbeitet, mit weniger als zwei Minuten Rückstand auf Di Luca. Jeder erwartete eigentlich einen Einbruch des blutjungen und unerfahrenen Fahrers, doch seienen einzigen Moment von relativer Schwäche hatte Andy in der Etappe der Tre Cime di Lavaredo, wo er eine Minute auf Di Luca verlor, den dritten Platz und das weisse Trikot jedoch behalten durfte. Aller Augen waren zu dem Zeitpunkt auf den Monte Zoncolan gerichtet, dieser unmenschlich steilen Steigung (15%), die wie ein Scharfrichter am Ende der 17. Etappe auf die Fahrer wartete. In diesem Teilstück der Extreme zeigte sich Andy Schleck wieder einmal in blendender Verfassung und hinter den beiden Kletterziegen Simoni und Piepoli belegte er den dritten Etappenrang. Der bis dahin untastbare Di Luca verlor etwas Zeit am Zoncolan, behielt aber weiterhin die Führung in der Gesamtwertung mit 2'24" Vorsprung auf Andy Schleck, der mittlerweile auf den zweiten Platz vorgerückt war. Ein zweiter Gesamtrang, dem er im letzten Zeitfahren verteidigte und sogar befestigte: ein sechster Rang beim Test gegen die Uhr zeigte, dass er wirklich zu den ganz Grossen im Radsport gehören kann. Ende Mai griffen auch Frank Schleck und Kim Kirchen wieder ins Geschehen ein und nach fast einem Monat Rennpause schienen sie nicht viel von ihrer Form verloren zu haben, wie der 10. Platz beim Bergzeitfahren der schweren Katalonien-rundfahrt von Kim oder der vierte Gesamtrang bei der Bayern-rundfahrt von Frank beweisen. Die Beiden haben ihr Programm mit der Tour de Suisse fortgesetzt, wo Frank Schleck beim dritten Teilstück einen Doppelschlag feiern konnte: Etappensieg und Goldtrikot. Die Gesamtwertung war an diesem Tag deutlich Luxemburgisch angehaucht: Erster Schleck, Dritter Kirchen mit nur Efimkin dazwischen. Nach zwei Tagen in Gelb musste Schleck das Leadertrikot allerdings an Dekker abgeben und fiel in der Gesamtwertung etwas zurück, während Kirchen weiterhin in den Bergen glänzte: ein dritter Platz am Grimselpass brachte ihm den zweiten Rang in der Gesamtwertung ein, mit nur 24 Sekunden Rückstand auf Efimkin. Doch beim abschliessenden Zeitfahren war der Russe Vladimir Karpets einfach zu stark und konnte den Gesamtsieg in die Tasche stecken, rund eine Minute vor Kim Kirchen, während Schleck am Ende 7. wurde.

Die Luxemburgischen Meisterschaften verliefen eher entäuschend und keiner unserer Fahrer konnte einen Titel holen, doch knapp eine Woche später sind Frank und Kim hochmotiviert an den Start der Tour de France gegangen. Von Anfang an zeigte Kim Kirchen sich vorne, war regelmässig unter den 30 Besten und belegte bei der hügeligen, fünften Etappe den 4. Rang hinter Pozzato. In den Alpen arbeitet Kirchen für seinen Teamkollegen und Gesamtführenden Linus Gerdeman und verlor deshalb etwas Zeit. Doch ein 8. Rang in der Etappe mit Galibier zeigte, dass seine Tour noch keineswegs zu Ende war.
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Nicht so gut lief es am Galibier für Frank Schleck, der am Vortag in Tignes mit dem fünften Platz am Schlussanstieg so ausgezeichnet gefahren war. Doch auf dem Weg nach Briançon musste der CSC-Fahrer an den Rampen des Bergriesen über drei Minuten auf die Favoriten zugestehen. Ebenfalls nicht gut ging es auf der ersten Pyrenäen-Etappe für die beiden Luxemburger und sie verloren weiter Zeit. Doch am Tag danach wollte Kirchen es wissen und er attackierte gleich am Anfang des 15. Teilstückes. In einem heroischen Akt über fünf schwere Berge blieb der Luxemburger die ganze Zeit an der Spitze, auch wenn er Alexander Vinokourov am allerletzten Berg ziehen lassen musste. Doch etliche Monate später wurde Kim Kirchen als Sieger der 15. Etappe der Tour de France 2008 zwischen Foix und Loudenvieille-le-Louron erklärt, nachdem der Kazakhe des Dopings überführt worden war. Nach einem guten 15. Rang bei der Gipfelankunft auf dem Aubisque und dem ebenfalls ausgezeichneten 13. Rang beim letzten Zeitfahren wurde Kirchen auf den Champs Elysées als 7. in der Endabrechnung geführt. Auch Frank Schleck zeigte eine grossartige Leistung am Aubisque, wo er bis kurz vor dem Ziel in der Spitzengruppe lag und als 13. über den weissen Strich fuhr, blieb aber in der Gesamtwertung mit einem 17. Rang in Paris etwas hinter den Erwartungen zurück, verglichen mit seinen Leistungen während dem Rest des Jahres. Nach der Tour hatte das Luxemburger Publikum die Gelegenheit, den Helden bei der Gala Tour de France in der Stadt Luxemburg zuzujubeln, bevor es etwas später wieder Ernst wurde mit der Irland-rundfahrt und der Deutschland-Tour für die beiden Schlecks, sowie der Benelux-Tour für Kim Kirchen.

Beim Nachfolger der Niederlande-rundfahrt, die er vor etlichen Jahren ja schon einmal gewonnen hatte, zeigte Kim wieder eine solide Leistung mit dem 7. Rang bei der Amstel-Etappe sowie dem 10. Platz im abschliessenden Zeitfahren. Ein anderes Rennen, das er schon einmal gewonnen hatte, ist die Polen-rundfahrt, die oft am letzten Tag im Mittelgebirge entschieden wird. Kim hatte sicherlich gute Erinnerungen an Karpacz und war an diesem Tag vielleicht der Stärkste im Feld, fiel aber dem Spiel der Taktik zum Opfer und musste sich hinter den ausgerissenen Van Summeren und Gesink mit dem dritten Platz begnügen. Trotz eines Sturzes zwei Tage früher war auch Frank Schleck am Schlussanstieg sehr stark und er belegte den 7. Gesamtrang bei der Rundfahrt (6. in der letzten Etappe). Nach einer langen Saison stumpfte die Motivation bei Kim Kirchen etwas ab, doch die beiden Schlecks hatten zum Saisonende noch Einiges vor. Frank war kurz danach am Start der 3-Länder-Tour in Deutschland, wo er sich schon am zweiten Tag als Fünfter ins Szene setzte und dadurch in der Endabrechnung 4. hinter Thomas Dekker wurde. Eine gute Vorbereitung also für die Weltmeisterschaften in Stuttgart, wo das Luxemburger Team ein perfektes Rennen fuhr, mit Kim Kirchen in einer frühen Ausreissergruppe und den beiden Schlecks auf Lauerstellung. Doch in der letzten Runde war Paolo Bettini einfach der Stärkste, auch wenn Frank ihm am allerletzten Berg als Einziger folgen konnte. Schumacher, Evans und Kolobnev schlossen auch wieder auf und trotz mehrerer Attacken von Schleck auf den letzten Kilometern wurde das Rennen im Spurt entschieden, wobei dem entäuschten Frank Schleck nur der vierte Rang verblieb. Die italienischen Herbstklassiker begannen sehr vielversprechend für Frank mit dem 2. Rang hinter Visconti bei der Coppa Sabbatini und dann einem magistralen Sieg bei der Emilia-rundfahrt, wo er keinen geringeren als Davide Rebellin im Schlussanstieg abhängen konnte. Doch bei seinem Lieblingsrennen, der Lombardei-rundfahrt fehlte ihm das nötige Glück, als er rund 6 Kilometer vor dem Ziel stürzte,
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obschon er in der Spitzengruppe war und noch ein Wörtchen um den Sieg mitreden hätte können. Bruder Andy war ebenfalls vorne präsent und er übernahm das Ruder mit einem glänzenden vierten Rang, nur 10 Sekunden hinter dem Sieger Damiano Cunego. Die Strassensaison 2007 war damit vorbei, eine Saison, aus der man wohl vor Allem den zweiten Platz von Andy beim Giro, die Leistungen von Kim Kirchen bei der Tour de France, sowie die erstaunliche Regelmässigkeit von Frank Schleck zurückbehalten kann. Doch für den ACC Contern war das Jahr noch nicht vorbei, denn das neue Mitglied Jempy Drucker hatte versprochen, das Radsport-Herz auch in den Wintermonaten hoch schlagen zu lassen. Gesagt, getan, und in den Monaten November und Dezember gehörte Drucker sicherlich zu den besten U23-Fahrern der Welt, sie es bei den Weltcup-Rennen (6. in Hofstade), in der Superprestige-Serie (2. in Asper-Gavere, 3. in Gieten, 4. in Veghel), bei der GVA Trofee (3. in Hasselt, 5. am Koppenberg, 6. in Loenhout) oder in anderen Rennen (7. bei den Europameisterschaften in Hittnau, 3. in Neerpelt). Zwei Rennen stechen aber dabei besonders hervor, nämlich das Quer von Anfang Dezember in Leudelange, wo Jempy einige sehr gute Elite-Fahrer dominierte und den Sieg bei einem internationalen Elite-Quer vor Jan Soetens feiern konnte, sowie das Superprestige-Rennen in Diegem, das er wohl gewonnen hätte, wenn er nicht in der letzten Runde gestürzt wäre und die Führung wieder abgeben musste.

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