vom 28.07 bis 01.08.2007: 27. Tour de Wallonie
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01.08.2007 5. Hotton - Barvaux (152 km)
Bozic Schlussgewinner
Resultate:
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Lars Bak
Borut Bozic
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39. auf 7'47"
 
41. auf 19'35"
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Lars Bak hat das Rennen für CSC gerettet, indem er die letzte Etappe der Wallonien-rundfahrt im Alleingang gewinnen konnte, während Borut Bozic sich den Schlusserfolg schnappt. CSC war nämlich an bei jeder der fünf Etappen in einer guten Ausreissergruppe vertreten, doch es sollte bis heute nicht zum Sieg reichen. Genau wie Gestern wurde das Rennen von einer grossen Ausreissergruppe dominiert, die sich schon früh absetzen konnte und einen grossen Vorsprung herausfahren konnte. Neben Bak und seinem Mannschaftskamaraden Matthew Goss waren darin noch Branisiau Samoilau, Christophe Kern, Bert de Waele, Wim Van Huffel, Greg Van Avermaet, Mathew Wilson, Sven Nevens, Kevin Hulsman vertreten, genauso wie der grosse Verlierer vom gestrigen Tag, Luis Pasamontes. 25 Kilometer vos Schluss hatten die 11 noch immer 7 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld und so war gewusst, dass der Sieger aus dieser Gruppe kommen würde. Mathew Wilson hat als Erster attackiert, doch Hulsmans und Bak setzten nach. Der Däne hat dann seinerseits das Tempo gesteigert und er konnte sich rund 10 Kilometer vor dem Ziel alleine zum Sieg davonmachen. Da seine früheren Begleiter wieder von den Verfolgern geschluckt wurden, konnte Christophe Kern den zweiten Platz im Spurt für sich entscheiden, 23 hinter Bak. Auf dem schweren Schlussteil der Strecke fiel das Hauptfeld rund 7 Minuten hinter den Ausreissern ebenfalls auseinander, doch Borut Bozic konnte den Kontakt mit dem ersten Teil behalten und beendete die Etappe auf dem 23. Rang, womit er den Schlusserfolg in der Tasche hatte. Andy Schleck beendete das Teilstück an 39. Stelle, 7'47" hinter seinem Mannschaftskollegen und rund 30 Sekunden hinter den Stärksten des Hauptfeldes. In der Gestamtwertung ändert sich nicht viel für Andy, er belegt den 41. Rang mit 19'35" Rückstand auf Bozic. Natürlich hat er in der Wallonie keine guten Ergebnisse erzielt, doch das Rennen mit seinem abwechslungsreichen Profil dürfte ideal sein für die Vorbereitung auf seine nächsten Ziele, wie zum Beispiel der Weltcup in San Sebastian am nächsten Samstag.
31.07.2007 4. Sambreville - Jemelle (211 km)
Neue Situation: Borut Bozic übernimmt die Spitze
Resultate:
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Remi Pauriol
Borut Bozic
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42. auf 19'13"
 
43. auf 19'18"
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Das heutige Teilstück führte unweit des Grossherzogtums entlang mit einem Ausflug in den Süden der Provinz Luxemburg, in die Gegend von Bouillon und der Ankunft in Jemelle, nahe Marche-en-Famenne. Eine sehr schwierige Etappe mit nicht weniger als 9 Anstiegen, davon drei in den letzten 25 Kilometern. Natürlich hatte die Etappe auch auswirkungen auf die Gesamtwertung: exit Pasamontes und Celli, der Slowene Borud Bozic etabliert sich an der Spitze, während Remi Pauriol die Etappe gewonnen hat. Die Beiden waren Teil der guten Ausreissergruppe von 6 Fahrern, ihrerseits Überbleibsel einer Gruppe von 15 Fahrern, die sich schon in der Anfangsphase aus dem Staub gemacht hatte und bis zu 9 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld herausfuhr. Ausser Bozic und Pauriol waren in der guten Gruppe ebenfalls Mauro Facci, Frédéric Gabriel, Pietro Caucchioli und Francesco Di Paolo vertreten. Kurz vor dem Ziel konnten Facci und Pauriol sich von ihren Begleitern absetzen und im Endspurt hatte der Franzose von Crédit Agricole die schnellsten Beine. Bozic beendete die Etappe auf dem dritten Rang und konnte damit das gelbe Trikot übernehmen. Die anderen Fahrer aus der grossen Gruppe von 15 beendeten das Rennen mehrere Minuten später, während das Hauptfeld mit Andy Schleck sogar 19 Minuten Rückstand hinnehmen musste. CSC hatte mit Kolobnev und Klostergaard gleich zwei Fahrer in der grossen Ausreissergruppe und hat so keine Führungsarbeit im Feld verrichtet. Andy hatte nichts Anderes zu tun, als sich im Peloton zu verstecken bis ins Ziel, wo er den 42. Etappenrang belegte. Natürlich hat er jetzt ebenfalls grossen Rückstand in der Gesamtwertung (43. auf 19'18") und keine Chancen mehr auf den Endsieg bei dieser Etappenfahrt.
30.07.2007 3. Chièvre - Thuin (217 km)
Erneute Sprintentscheidung: Palumbo vorn
Resultate:
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Guiseppe Palumbo
Luis Pasamontes
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25. auf 7"
 
31. auf 53"
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Die Wallonie-rundfahrt hat sich heute nach Westen verlagert in die Provinz Hainaut und nach einer sehr langen Etappe von 217 Kilometern kam es zur Sprintentscheidung, trotz der Mauer von Thuin, die sich nur einen Kilometer vom Ziel entfernt vor den Fahrern aufbaute. Guiseppe Palumbo hatte dabei die schnellsten Beine vor dem Sieger von Gestern, Greg Van Avermaet. Es waren ungefähr 20 Fahrer, die nach dem Ausscheidungsrennen am "Mur" noch an der Spitze lagen, darunter ebenfalls Wouter Weylandt, der nach zwei dritten Plätzen heute Vierter wurde, Luca Celli, der Gesamtzweite sowie Luis Pasamontes, der heute 8. wurde und also das Leadertrikot verteidigen konnte. 7 Sekunden später kam eine weitere, rund 10 Mann starke Gruppe ins Ziel, unter der auch Andy Schleck figurierte, zusammen mit seinem Mannschaftskollegen Lars Bak. Der Luxemburger wird an 25. Stelle im Etappenklassement geführt und kann in der Gesamtwertung einige Plätze gutmachen. Vor den zwei letzten Etappen ist Andy an 31. Position mit 53 Sekunden Rückstand auf Pasamontes.
29.07.2007 2. St-Georges - Perwez (157 km)
Van Avermaet gewinnt Massenspurt
Resultate:
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Greg Van Avermaet
Luis Pasamontes
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87. auf 0"
 
63. auf 46"
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Die zweite Etappe der Tour de Wallonie war rund um das Tal der Meuse artikuliert, mit unter anderem der côte de Peau d'Eau in der Gegend von Andenne. Doch am Schluss wurde es wieder flach und die letzten 40 Kilometer waren eher auf die Sprinter zugeschrieben. Und so wurden auch die frühen Ausreisser Thierry Marichal, Dimitri Champion, Anthony Ravard und Jasper Kloostergaard unter der Regie von Quick-Step und Unibet 15 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen, nachdem sie während ihrem langen Versuch bis zu 5 Minuten Vorsprung gezählt hatten. Trotz eines letzten Versuches von Yuriy Krivtsov war des Massenspurt unvermeidlich und der junge und talentierte belgische Neo-profi Greg Van Avermaet, der am Anfang der Saison schon als Einziger Tom Boonen bei der Qatar-rundfahrt geschlagen hatte, gewann in eindrucksvoller Manier, mit zwei Radlängen Vorsprung auf Aurélien Clerc und Wouter Weylandt, Dritter wie Gestern. Luis Pasamontes behält dank der vielen Arbeit seiner Manschaftskollegen den ersten Platz in der Gesamtwertung, während Andy Schleck die Etappe im Hauptfeld beendete und wohl einen eher ruhigen Tage erlebt hat, auch wenn es am Schluss der Etappe mehrere Stürze im Peloton gab.
28.07.2007 1. Haccourt - Welkenraedt (144 km)
Pasamontes Auftaktsieger
Resultate:
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Luis Pasamontes
Luis Pasamontes
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51. auf 27"
 
51. auf 46"
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Nachdem er sich einige Wochen von den Strapazen und Emotionen seiner fantastischen Leistungen beim Giro d'Italia erholt hat, beginnt der Ernst des Radfahrer-Lebens wieder für Andy Schleck, der wieder ins Renngeschehen eingegriffen hat bei dieser Tour de Wallonie über 5 Etappen. Die Erste davon war sicherlich nicht die Leichteste mit einer halben Dutzend Steigungen rund um Lüttich, davon 2 auf den letzten 20 Kilometern. Und es war auch ein Bergsteiger, der sich in den Strassen von Welkenraedt durchsezten konnte, nämlich der Spanier Luis Pasamontes, der sich im Spurt vor seinem Mitausreisser Luca Celli durchsetzen konnte. Die Beiden waren mit Julien Belgy und Ludovic Auger schon nach 27 Kilometern aus dem Feld einteilt und hatten einen maximalen Vorsprung von 6 Minuten. Auf dem schwierigen Kurs fiel das Hauptfel auseinender und nur noch rund 60 Fahrer blieben auf der Verfolgung der Spitzenfahrer, unter ihnen Andy Schleck. Pasamontes und Celli hatten inzwischen Belgy und Auger abgehängt und es war schon zu spät für die Verfolger: 5 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand immer noch über der Minutengrenze. Im Ziel hatte das Spitzenduo immer noch 27 Sekunden Vorsprung auf die ersten Gruppe, in der Schleck den 51. Rang belegte.
28.07.2007 20. Marcoussis - Paris Champs-Elysées (146 km)
Gesamtsieg für Contador, letzte Etappe für Bennati
Resultate:
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Daniele Bennati
Alberto Contador
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34. auf 5"
 
7. auf 12'48"
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71. auf 15"
 
17. auf 31'18"
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Das bekannte Schaulaufen auf den Champs-Elysees stand heute an mit wie gewohnt einigen eher vergnüglichen Kilometern am Anfang der Etappe. Doch dann hiess es noch einmal: Lenker unten anfassen und Vollgas auf den 8 traditionnellen Runden beim Arc de Triomphe, um den Etappensieger auf der schönsten Allée in der Radsportwelt zu ermitteln. Freddy Bichot war der erste Angreifer auf der lokaen Runde, doch es waren 10 andere Fahrer, die sich absetzen konnten: José Gutierrez, Nicolas Portal, Juan Flecha, Simon Gerrans, Alessandro Ballan, Ronny Scholz, Anthony Charteau, Murillo Fischer, Mikael Delage und Christian Knees haben bis zu 45 Sekunden in der fünften Runde herausgefahren, trotz der Verfolgungsarbeit von Barloworld im Hauptfeld. Die Fahrer von Crédit Agricole um Thor Hushovd mussten den Roten von Robert Hunter unter die Arme greifen, um die Ausreisser wieder einzufangen, denn unter diesen waren gleich eine ganze Reihe tempofester Fahrer wie Ballan, Flecha, Gutierrez oder auch Knees. Eine Runde vor Schluss war es dann soweit und ab jetzt hat Lampre das Terrain für Bennati vorbereitet. Nach der letzten Kurve war es Sebastien Rosseler, der den Spurt angezogen hat, aber in seinem Hinterrad war nicht Mannschaftskollege Tom Boonen, sondern Daniele Bennati. Der Lampre-Sprinter liess es sich natürlich nicht nehmen, von dieser Gelegenheit zu profitieren und er hat kraftvoll durchgezogen bis auf die Zillinie, die er knapp vor Hushovd, Zabel und Hunter überfuhr. Auf dem fünften Platz folgte Tom Boonen, der nicht richtig um den Sieg gespurtet hat, sondern sich nur darauf konzentriert hatte, im Hinterrad von Zabel und Hunter zu bleiben und sich so definitif das grüne Trikot zu sichern. Einige Sekunden später fuhr Alberto Contador im Hauptfeld über den weissen Strich und er machte so den Endsieg perfekt in einer Tour, die wohl eher wegen der Kontroversen um die Dopingproblematik in die Annalen eingehen wird als wegen dem sportlichen Aspekt, die aber bis zum Schluss interessant und spannend blieb. Neben dem Mann im gelben Trikot fuhr Kim Kirchen an 34. Position über die Ziellinie. Nach einem ruhigen Etappenbeginn musste Kim heute in der letzten Runde noch einmal kräftig arbeiten, um den Sprinter Bernhard Eisel in Position zu bringen, bevor er dann aber raus hielt beim Kampf der schnellen Männer um den Etappensieg. Natürlich dürfte der Luxemburger mit seiner aussergewöhnlich guten Tour de France und dem 7. Gesamtrang zufrieden sein, dem ersten Top 10 Platz eines Luxemburgers bei der Tour de France seit über 40 Jahren. Doch mehr noch als das Resultat dürfte die Art und Weise überzeugen, wie das Resultat zustande kam. Kim fuhr taktisch sehr intelligent und hat immer bis zuletzt gekämpft, sei es in der Offensive wie zum Beispiel in Loudenvielle, wo er den zweiten Platz belegte oder sei es in der Defensive wie in der Etappe vom Aubisque, an dem Tag, wo er gleich viermal abgehängt wurde, aber nich aufgab und am Ende trotzdem nur 6 Minuten verlor. Dazu kommt, dass Kim auch beim Zeitfahren (18. und 13.) ausgezeichnete Leistungen zeigte und eigentlich nur einen einzigen, wirklich schlechten Tag erwischt hat, am Plateau de Beille. Wenn bei Kim Kirchen die Tour 2007 ein voller Erfolg ist, so ist Frank Schleck sicherlich etwas enttäuscht von seiner Leistung, denn nach seinen Resultaten im letzten Jahr waren die Erwartungen wohl extrem hoch. War der Luxemburger in der ersten, richtigen Alpenetappe in Tignes noch brillant, so bekam er den ersten Rückschlag schon am nächsten Tag im Galibier. Zum Schluss in den Pyrenäen, da war Frank wieder sehr gut drauf und er konnte den Besten regelmässig bis ganz zum Schluss folgen. Doch für ein gutes Schlussklassement war es schon zu spät und dazu fehlte ihm das Glück des Tüchtigen, um etwa in eine gute Ausreissergruppe zu gelangen und so um den Etappensieg kämpfen zu können. Seine Gesamtleistung in der Tour de France 2007 war sicherlich nicht schlecht und Frank hat schon daran gedacht, im nächsten Jahr seine Vorbereitung mehr spezifisch auf dieses Rennen auszulegen. Immerhin hat Schleck bei allen Rennen, an denen er seit Beginn der Saison teilgenommen hat, um den Sieg mitgekämpft, sei es bei Paris-Nizza (8.), der Baskenland-rundfahrt (8.), der Tour de Suisse (7.) oder den Frühjahresklassikern, um nur diese zu nennen. Das können die Contador, Evans oder Leipheimer, die heute auf den Champs-Elysées ganz oben auf den Siegerpodest stehen, sicherlich nicht von sich behaupten.
28.07.2007 19. Cognac - Angoulême (56 km EZF)
Spannung bis zum Schluss: Contador bleibt in Gelb
Resultate:
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Levi Leipheimer
Alberto Contador
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13. auf 3'00"
 
7. auf 12'18"
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36. auf 5'18"
 
17. auf 31'38"
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Heute war also der letzte entscheidende Akt der Tour de France 2007 mit einem flachen Zeitfahren über 55,5 Kilometer zwischen Cognac und Anoulême. Das Siegerpodest stand vor der Etappe praktisch fest, aber noch nicht die Reihenfolge der ersten Plätze. Könnte Cadel Evans praktisch zwei Minuten auf den als guten Zeitfahrer bekannten Contador gutmachen, oder müsste er im Gegenteil erleben, dass ihm Leipheimer den zweiten Platz noch abjagt? Diese Fragen wurden erst in den allerletzten Kilometern beantwortet, denn die Abstände waren sehr gering und die drei Ersten in der Gesamtwertung sind heute abend nur durch 31 Sekunden voneinander getrennt. Das gab es noch nie bei der Tour de France !! Stefan Schumacher, der eher diskret bei dieser Tour de France fuhr, und Fabian Cancellara haben bei den Zwischenzeiten erste Referenzen gesetzt, doch die Beiden mussten sich am Ziel Leif Hoste geschlagen geben. Der belgische Meister fuhr zum Schluss aussergewöhnlich schnell und setzte in 1.05'33" mit einem Stundenmittel von 50,8 km/h eine erste Richtzeit, die bis zur Ankunft von Hincapie und Karpets ganz oben stand. Der Russe zeigte ein ganz starkes Zeitfahren und sollte am Ende den 3. Etappenrang belegen hinter Cadel Evans und Levi Leipheimer. Der kleine Kalifornier war heute schon eindrucksvoll, wie er auf seiner Maschine lag und mit hohem Gang alle Zwischenzeiten knackte, so dass er einen Moment sogar wie der mögliche Träger des Gelben Trikots aussah. Nach 35 Sekunden hatte Leipheimer schon mehr als die Hälfte seines Rückstands auf Cadel Evans gutgemacht und 5 Kilometer vor dem Ziel fehlten ihm nur noch 8 Sekunden auf den Australier in der Gesamtwertung. Aber auf dem letzten, welligen Stück war der Fahrer von Discovery Channel nicht mehr ganz so schnell und er konnte keine Zeit mehr gutmachen. Er bleibt also auf dem dritten Gesamtrang, denn wenn Cadel Evans zum Schluss den Schaden in Grenzen halten konnte, so war dies ebenfalls der Fall für Contador. Bei der ersten Zwischenzeit hatte der Spanier nur 22 Sekunden auf Evans verloren, doch nach 35 Kilometern war der Rückstand auf fast eine Minute angewachsen. Wären die Abstände weiter so anwachsen, wäre Leipheimer am Ende in Gelb gewesen. Doch im schwierigen, zweiten Teil der Etappe trat Contador mit hoher Trittfrequenz immer schneller in die Pedalen und er beendete das Teilstück 1'27" langsamer als Cadel Evans und 2'18" langsamer als sein amerikanischer Mannschaftskollege. In der Gesamtwertung behält er also 23 Sekunden Vorsprung auf den Australier und 31 Sekunden auf Leipheimer. Dieser kann sich jedoch mit einem schönen Etappensieg vertrösten in 1h02'45", mit über 53 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Atemberaubend !!! Kim Kirchen war heute ebenfalls wieder atemberaubend. Er ging das Rennen sehr schnell an und fuhr die zweite Zeit nach 17,5 Kilometern, 2 Sekunden nur hinter Karpets. Nur Leipheimer, Evans und Contador waren noch schneller als der Luxemburger, der also den 5. Rang von allen Fahrern bei der ersten Zwischenzeit belegte. Danach ging es etwas weniger schnell für Kim, der den Schaden jedoch noch ganz gut in Grenzen halten konnte. Als 9. bei der zweiten Zwischenzeit nach 35 Kilometern hatte er 1'50" Rückstand auf Leipheimer und lag immer noch virtuell auf dem siebten Gesamtrang, auch wenn ihm Yaroslav Popovych durch seine gute Leistung immer näher kam. 5 Kilometer vor dem Ziel war Kim als 11. durchgefahren und er hatte nur noch 12 Sekunden Polster auf den Ukrainer. Allerdings kam er auch immer näher an den entäuschenden Valverde heran, der in der Gesamtwertung einen Platz vor ihm lag. Auf den letzten Kilometern hat Kirchen noch einmal Alles gegeben und er beendete die Etappe in 1'05'45", genau drei Minuten hinter Leipheimer. Mit 50,6 km/h Stundenmittel hat der Luxemburger den 13. Etappenrang belegt, ein Platz und fünf Sekunden nur hinter Weltmeister Cancellara. Kim hat 59 Sekunden auf Poopvych verloren und 37 Sekunden auf Valverde bei dieser Etappe gewonnen, so dass in der Gesamtwertung Alles beim Alten blieb. Er belegt immer noch den 7. Rang mit 12'18" Rückstand auf Contador, 41" auf den sechstplazierten Valverde und 12 Sekunden Vorsprung auf Popovych an achter Stelle. Frank Schleck war etwas weniger motiviert bei dieser Etappe. Natürlich ist bei ihm die Platzierung in der Gesamtwertung nicht mehr so wichtig und das Einzige, was für ihn jetzt zählt, ist so gut und schnell wie möglich nach Paris zu kommen. Trotzdem zeigte er eine ganz passable Leistung und fuhr als 31., 32. und 35. durch die einzelnen Zwischenzeiten. Frank fuhr sehr regelmässig und verlor 5 - 6 Sekunden pro Kilometer auf Leipheimer. Er beendete die Etappe in 1.08'02" mit einem Stundenmittel von 49 km/h und 5'18" Rücktand auf den Sieger. Das bedeutete für ihn den 36. Rang in der Etappenwertung. Im Gesamtklassement bleibt der CSC-Fahrer damit auf dem 17. Rang mit 31'38" Rückstand auf Contador und er kann sich sicherlich auf den morgigen Einzug nach Paris freuen.
27.07.2007 18. Cahors - Angoulême (211 km)
Casar gewinnt trotz Sturz
Resultate:
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Sandy Casar
Alberto Contador
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24. auf 8'37"
 
7. auf 11'36"
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29. auf 8'37"
 
17. auf 28'38"
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Wie schon am Vortag begann die Etappe sehr wild: viele Attacken, schnelles Tempo und unzählige kleine Hügel, von denen deren 4 als Berg der 4. Kategorie gewertet wurden. Doch im Gegensatz zu Gestern liess das Feld relativ schnell eine Gruppe von 5 Fahrern davonfahren und einen grossen Vorsprung herausarbeiten. Es waren das Axel Merckx und Frederik Willems, die auch beim von ACC Contern am 5. August organisierten Gala Tour de France in der Stadt Luxemburg antreten werden, sowie Michael Boogerd, Laurent Lefèvre und Sandy Casar. Willems fiel zurück durch einen Sturz, in den er gemeinsam mit Casar verwickelt war, und so waren es nur noch 4, die den Sprintern und ihren Mannschaften trotzten. Diese gaben sich jedoch kampflos geschlagen, denn rund 17 Kilometer vor dem Ziel hatten sie die Verfolgung noch immer nicht in die Hand genommen, und da nur Discovery Channel moderat an der Spitze Tempo machte, wuchs der Vorsprung auf über 17 Minuten an. In den letzten Kilometern gab es dann mehrere Attacken in der Spitzengruppe, besonders Boogerd versuchte es immer wieder. Nach den tragischen Vorfällen in den letzten Tagen und nachdem er feststellen musste, dass er die letzten zwei Wochen umsomst geschuftet hatte, war er wohl besonders motiviert, um die Etappe zu gewinnen. Doch Niemand konnte sich absetzen und Sandy Casar hatte trotz zerrissener Hose keine Mühe, die Etappe vor Merckx und Lefèvre im Spurt zu gewinnen, nachdem er Diesen von der Spitze aus eröffnet hatte. Frank Schleck und Kim Kirchen haben sich heute nicht gezeigt, im Gegenteil, sie blieben im Feld versteckt und haben versucht, sich so gut es ging vor der grossen Hitze zu schützen und sich für das Zeitfahren von Morgen zu schonen, soweit das bei einer solch langen, langen Etappe von 211 Kilometer überhaupt möglich ist. Der kritische Moment des Tages für Kim war sicherlich, als der Vorsprung der Spitzenreiter auf über 16 Minuten anwuchs und Boogerd in der Gesamtwertung virtuell vor den Luxemburger rutschte. Doch auch andere Mannschaften wie zum Beispiel Euskatel fürchteten um ihre Plätze und spannten sich vor das Feld, so dass der Abstand am Ziel, wo Kirchen und Schleck die Plätze 24 und 29 belegten, wieder bis auf achteinhalb Minuten gesunken war.
26.07.2007 17. Pau - Castelsarrasain (189 km)
The show must go on: Bennati siegt, Contador in Gelb
Resultate:
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Daniele Bennati
Alberto Contador
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31. auf 9'39"
 
7. auf 11'36"
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37. auf 9'39"
 
17. auf 28'38"
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Nach dem Ausschluss von Michael Rasmussen durch sein Rabobank-team wegen irregulärem Benehmen ist das Feld heute ohne Gelbes Trikot in seinen Reihen in Pau gestartet, was es seit 1991 nicht mehr gegeben hat. Doch die Identität des Nachfolgers des Dänen war kein Geheimnis, denn es war eine flache Etappe ohne grössere Einwirkung auf das Gesamtklassement und so konnte Alberto Contador, am Vortag noch Gesamtzweiter, am Abend das weisse Trikot gegen das Gelbe eintauschen. Wenn es auch heute keinen Kampf für die Gesamtwertung gab, so war es doch eine der allerletzten Chancen für Ausreisser, um eine Etappe zu gewinnen und das sorgte wieder für eine extrem schnelle Etappe. Der unvermeidliche Jens Voigt attackierte als Einer der Ersten schon bei Kilometer 5 zusammen mit Martin Elminger, Daniele Bennati, Markus Fothen, Daniel Righi, Manuel Quinziato, Matteo Tossato und David Millar. Doch die 9 Ausreisser mussten lange kämpfen, um genügend Vorsprung herauszufahren, denn das Hauptfeld wollte sie nicht weglassen. Nach 100 Kilometer Jagd war der Abstand immer noch nur 2 Minuten, als plötzlich das Team Caisse d'Epargne, das wegen der Mannschaftswertung viel Führungsarbeit im Hauptfeld verrichtete, das Handtuch warf und so konnte der Vorsprung der Ausreisser sich, endlich, vergrössern. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel begannen dann die Attacken in der Spitzengruppe und es blieben nur noch 4 übrig: Bennati, Fothen, Elminger und Voigt trotz Reifenschaden. Trotz mehrerer Attacken von Voigt und Fothen machten diese vier Fahrer den Sieg im Spurt unter sich aus und natürlich liess sich Sprintspezialist Bennati dabei nicht überraschen und gewann vor Fothen. Jens Voigt, der schon 2001 einmal in Castelsarrasain eine Etappe gewonnen hatte, musste mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. Kim Kirchen und Frank Schleck haben den Tag im Peloton verbracht und sie haben versucht, sich etwas von den Strapazen der vergangenen Tage zu erholen, was jedoch bei dem hohen Tempo, welches einige Male das Feld auseinanderriss, nicht ganz einfach war. Die Beiden hätten sich sicherlich einen ruhigeren Etappenbeginn gewünscht, doch das Wichtigste war heute, im Hauptfeld über die Ziellinie zu fahren, wenn auch mit fast 10 Minuten Rückstand. Kim wurde 31. in der Tageswertung und Frank 37. Durch die verschiedenen Fahrer, die aufgegeben haben oder nicht am Start erschienen waren, können sie sich sogar im Gesamtklassement verbessern: Kirchen ist jetzt an 7. Stelle mit 11'36" Rückstand auf Contador und Schleck an 17. auf 28'38"
25.07.2007 16. Orthez - Col d'Aubisque (220 km)
Rasmussen bestätigt, schwerer Tag für Kirchen
Resultate:
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Michael Rasmussen
Michael Rasmussen
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15. auf 6'02"
 
8. auf 14'46"
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13. auf 4'42"
 
18. auf 31'48"
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Die letzte Bergetappe hatte noch eine ganze Reihe an Berge aufzuweisen mit Port de Larrau (1573 m), Alto Laza (1129 m), col de la Pierre St-Martin (1760 m), col de Marie Blanque (1035 m) und col d'Aubisque (1709 m). Ein wahres Fest also für Bergsteiger und vor Allem die Spanier schienen sehr motiviert, denn gleich vier von ihnen, Mayo, Sastre, Garcia Acosta und Verdugo hatten sich zusammen mit dem Kolumbianer Soler an die Spitze gesetzt. Mit solch gefährlichen Leuten im Angriff war das Hauptfeld natürlich ebenfalls sehr schnell unterwegs und hat sich besonders am col de la Pierre St. Martin, der dritten Steigung des Tages, unter der Führung von Rabobank arg verkleinert. Während Frank Schleck sich gut vorne in den Rädern der orangefarbenen Garde hielt, kam Kim Kirchen schon zum zweiten Mal an diesem Tag hinten in der Gruppe in Schwierigkeiten fiel etwas zurück. Die fünf Spitzenfahrer, die meistens von Sastre angeführt wurden, haben den Gipfel mit etwas mehr als fünf Minuten Vorsprung auf die Gruppe um das gelbe Trikot und sechs Minuten auf Kirchen überquert. Glücklicherweise hatte Dieser mit Gerdemann einen Mannschaftskollegen zur Seite und zusammen mit anderen Fahrern wie Gusev oder Voigt kamen die Beiden in der Abfahrt wieder an das erste Feld heran. Doch auch am col de Marie-Blanque, der steilsten Schwierigkeit des Tages, war der Rythmus sehr hoch und wieder wurden viele Fahrer abgehängt. Kim hielt sich tapfer während eines Grossteils der Steigung, doch 3 Kilometer vor dem Ziel wurde er ein weiters Mal abgehängt. An der Spitze des Rennens befanden sich noch vier Fahrer, Sastre, Mayo, Verdugo und Soler, welche noch 2'15" Vorsprung auf die Gruppe mit Rasmussen hatten. Diese bestand nur noch aus 12 Fahrern, bei denen auch Frank Schleck zu finden war und der Luxemburger machte noch einen sehr guten Eindruck. Rabobank hat in der Abfahrt weiter Druck gemacht, so dass der Rückstand auf die Spitzenfahrer am Fusse des Schlussanstiegs unter die Minutengrenze gefallen war und weder Kim Kirchen, noch andere Fahrer konnten wieder von hinten aufschliessen. Im Aubisque, wo Sastre und Mayo alleine an der Spitez blieben, hat Popovych unten viel Arbeit gemacht, um die erwartete Attacke von Contador vorzubereiten, während Schleck sich immer noch tapfer im Rad des Mannes im Gelben Trikot hielt. 10 Kilometer vor dem Ziel wurde es dann aber zu viel für den Luxemburger, der zusammen mit Valverde und Pereiro, den beiden Caisse d'Epargne Fahrern abgehängt wurde. Sastre und Mayo wurden einen Kilometer später eingefangen und so was Alles bereit für das grosse Showdown zwischen Contador und Rasmussen. Die Attacke des Mannes im weissen Trikot kam rund 8 Kilometer vor dem Ziel, doch Rasmussen panikierte nicht und fuhr das kleine Loch nach und nach wieder zu, während Schleck in einer kleinen Gruppe schon eine Minute eingebüsst hatte. Zwei weitere Male hat Contador noch zugeschlagen, ohne jedoch den Mann im gelben Trikot in Schwierigkeiten zu bringen. Im Gegenteil, Rasmussen hat selber im letzten Kilometer das Tempo gesteigert und konnte sich alleine absetzen, um die Etappe mit 26 Sekunden Vorsprung auf Leipheimer und 35 auf Contador zu gewinnen. Der Däne hat damit die fantastische Arbeit seiner Mannschaft vollendet und, wenn er auch heute das Trikot des besten Bergsteigers definitiv an Soler abgeben musste, so hat der doch seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausgebaut. Dort hat er jetzt 3'10" Vorsprung auf Contador und 5'03" auf Evans und den beiden guten Zeitfahrern bleibt eine letzte, wenn auch nur minime Möglichkeit auf den Gesamtsieg beim Kampf gegen die Uhr auf der vorlzetzten Etappe. Die Gruppe Schleck fiel in den letzten Kilometern auseinander und der Luxemburger musste eine Reihe seiner Begleiter ziehen lassen, um die Etappe schlussendlich auf dem 13. Rang zu beenden, 4'42" hinter Rasmussen. Nach dieser guten Leistung kann er wiederum einige Plätze nach vorne in der Gesamtwertung ziehen, bis auf den 18. Platz mit 31'48" Rückstand. Fantastisch hat Kim Kirchen die Etappe beendet. Nachdem er am vorlezten Berg schon zum drittem Mal am Tag abgehängt war, musste der T-Mobile Profi alleine hinterher jagen, doch er hatte noch genug Kraftreserven, um den Schaden in Grenzen zu halten. Am Aubisque konnte er seinen Rythmus fahren, und dann ist er bekanntlich am Stärksten. Einen nach dem Anderen hat Kim die vor ihm liegenden Fahrer zurückgeholt um die Etappe ganz stark auf dem 15. Rang zu beenden, 6 Minuten nur hinter Rasmussen. Dadurch kann er die Situation in der Gesamtwertung noch retten, denn er liegt immer noch unter den Top 10, genauer gesagt auf dem 8. Rang mit 14'46" Rückstand.
23.07.2007 15. Foix - Loudenville-le-Louron (196 km)
Kim Kirchen Zweiter nach langer Offensive
Resultate:
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Alexander Vinokourov
Michael Rasmussen
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2. auf 51"
 
9. auf 8'24"
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25. auf 7'21"
 
22. auf 26'46"
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Die zweite Pyrenäenetappe behinhaltete keine ganz so schweren Anstiege wie die Erste, dafür gab es deren aber gleich Fünf: col de Port gleich am Anfang, dann in der zweiten Rennhälfte Portet d'Aspet, der steile col de Menté, der Port de Balès aus der höchsten Kategorie und dann noch der col de Peyresourde vor der Abfahrt nach dem Ziel in Loudenvielle-le-Louron. Ein schwieriges Programm also und die Möglichkeit für die Luxemburger Fahrer, sich ins Szene zu setzen. Nachdem er Gestern etwas Zeit verloren hatte und in der Gesamtwertung abgerutscht war, zögerte Kim Kirchen nicht, um zur Grossoffensive anzusetzen. Er fuhr in eine Gruppe ein, die in der Verfolgung von Kohl und Tshopp lag, welche sich an der ersten Steigung des Tages abgesetzt hatten. Bei Kilometer 55 kam es zum Zusammenschluss, so dass jetzt 25 Fahrer an der Spitze lagen, darunter Kim Kirchen und Leute wie Vinokourov, Arroyo, Arvesen, Vandevelde, Menchov, Kohl, Hincapie, Zubeldia, Landaluze, Perez oder Cobo. Mit 46 km/h Stundenmittel hat diese Gruppe
schnell einen Abstand geschaffen und die nächste Steigung mit über 8 Minuten Vorsprung auf das von Rabobank geleitete Feld in Angriff genommen. Über Portet d'Aspet und Menté haben sowohl die erste wie auch die Hauptgruppe ein gleichmässiges Tempo eingeschlagen, so dass die Spitzenfahrer am Prt de Bales, der Hauptschwierigkeit des Tages, immer noch
ungefähr 8 Minuten Vorsprung hatten. In dieser Steigung flog die Gruppe dann auseinander und an der Spitze fanden sich nur noch Menchov, Arroyo, Landaluze, Kohl, Tshopp, Cobo und Vinokourov zusammen, während Kim Kirchen knapp dahinter um den Anschluss kämpfte. Der Luxemburger konnte zusammen mit Zubeldia wieder aufschliessen und steigerte sofort das Tempo, um sich auf die Jagd nach Johann Tschopp zu machen, der sich kurz vorher abgesetzt hatte. Inzwischen hatte man im Hauptfeld nach einer Attacke von Kaschechkin ebenfalls stark das Tempo erhöht und nur wenige Fahrer vermochten noch dem Tempo von Michael Boogerd zu folgen, der für Rasmussen die Arbeit machte, darunter ebenfalls Frank Schleck. Kurz vor Ende der Steigung konnten Kirchen und Arroyo den Spitzenfahrer einholen und die Drei haben unter der Führung von Kim den Gipfel zusammen überquert, mit 40 Sekunden Vorsprung auf Vinokourov und seine Begleiter sowie sechseinhalb Minuten auf die Gruppe mit dem Gelben Trikot, mit Schleck und den anderen Favoriten. Im col de Peyresourde hat Kirchen sofort mit Arroyo am Hinterrad Tempo gemacht und liess Tshopp hinter sich, während Vinokourov, Zubeldia und Cobo jedoch wieder aufschliessen konnten. Bei den spritzigen Attacken der Spanier und von Vinokourov musste Kirchen ewas locker lassen, doch er konnte seinen Rythmus finden und kämpfte wenige Meter hinter den Spitzenfahrern immer wieder um den Anschluss. Nach mehreren Temposteigerungen war es schliesslich Vinokourov, der sich alleine an die Spitze setzen konnte und den Gipfel des Peyresourde mit rund einer halben Minute Vorsprung auf Kirchen und Zubeldia überquerte. Im Hauptfeld hatte unterdessen Alberto Contador einige Kilometer vor Ende der Steigung attackiert und nur Rasmussen konnte dem Spanier folgen. Frank Schleck musste dabei locker lassen, nicht ohne seinem Leader Sastre noch eine letzte Hilfe und eine Wasserflasche zu geben. In der Abfahrt macht Vinokourov dann keinen Fehler mehr und konnte seinen zweiten Etappensieg bei dieser Tour feiern, 51 Sekunden vor den nächsten Verfolgern Kirchen und Zubeldia. Kim liess seinem Begleiter im Spurt keine Chance und konnte so nach über 160 Kilometern an der Spitze den fantastischen zweiten Etappenrang belegen. Contador und Rasmussen beenden die Etappe mit zweieinhalb Minuten Rückstand, während die anderen Favoriten wie Klöden, Evans, Leipheimer usw eine Minute später eintrudeln. Kurz danach überquert auch Frank Schleck die Ziellinie an 25. Position, mit 7'21" Rückstand auf Vinokourov. Natürlich macht Kim Kirchen wieder einen Sprung nach vorne auf den 9. Rang, 8'24" hinter Rasmussen. Nach seiner ausgezeichneten Leistung von heute ist er ebenfalls an 14. Position in der Bergwertung und im Punkteklassement. In der Gesamtwertung hat Rasmussen vor dem Ruhetag und der letzten Pyrenäenetappe 2'23" Vorsprung auf Contador als Zweiten und 4 Minuten auf Evans den Dritten. Nach seiner guten Leistung bei der heutigen Etappe kann sich Frank Schleck ebenfalls etwas nach vorne schieben, er belegt jetzt den 22. Rang (Rückstand 26'46")
22.07.2007 14. Mazamet - Plateau-de-Beille (197 km)
Schlechter Tag für die Luxemburger
Resultate:
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Alberto Contador
Michael Rasmussen
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29. auf 7'35"
 
14. auf 13'16"
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62. auf 16'55"
 
25. auf 24'56"
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Es geht jetzt Schlag auf Schlag mit einer weiteren vorentscheidenden Etappe, der Ersten in den Pyrenäen mit auf dem Plateau de Beille einer der drei Bergankünften dieser Tour de France. Ein sehr schwerer Anstieg von 16 Kilometern mit durchschnittlich fast 8 % Steigung, umso mehr die Fahrer davor schon den noch längeren und fast genau so steilen Port de Pailhères bezwungen haben. Und es war Kim Kirchen, der in der Anfangsphase das Rennen mitbestimmt hat, zusammen mit dem Mann im gelben Trikot, Rasmussen. Die beiden hatten sich am ersten Ansteig in eine grosse Ausreissergrupp von 27 Fahrer eingemischt, zusammen mit Leuten wie Voigt, Zubeldia und Popovych. Diese Gruppe hat bis zu einer Minute Vorsprung auf das Hauptfeld herausgefahren, doch natürlich hat man dort reagiert und Cadel Evans, Zweiter in der Gesamtwertung hat seine Mannschaftskollegen nach vorne beordnet. Der grösste Teil der Gruppe wurde bei Kilometer 36 wieder eingefangen und nur 6 Fahrer bekamen die Erlaubniss, die Fahrt an der Spitze fortzusetzen und sie haben den Port de Pailhères mit 7 Minuten Vorsprung unter die Räder genommen. Doch Saunier Duval und Rabobank haben ein forsches Tempo im Hauptfeld angeschlagen und der Abstand zur Spitze schmolz genauso schnell wie die Grösser der Gruppe Rasmussen. Prominente Opfer waren Moreau und Vinokourov, der Sieger von Gestern, aber leider auch Frank Schleck. Perez, Txurruka, Colom und Gutierrez haben den Gipfel mit noch drei Minuten Vorsprung auf die Gruppe "maillot jaune" erreicht, in der nur noch rund 20 Fahrer fuhren, darunter Kim Kirchen. Der Luxemburger hiel sich meist hinten in der Gruppe auf und die im Laufe der Etappen angesammelte Müdigkeit macht sich immer mehr bemerkbar bei ihm, so dass er schon stark kämpfen musste, um in der Gruppe mitzuhalten. Frank Schleck überquerte den Gipfel zwei weitere Minuten später, während Vinokourov und Moreau noch viel weiter zurück lagen. Im Anstieg nach Plateau de Beille machten Rabobank und später Discovery Channel weiter ein sehr schnelles Tempo, so dass Kim Kirchen relativ schnell zurückfiel. Rund 12 Kilometer vor dem Ziel liess er sich abhängen, denn er wollte nicht um jeden Preis den Favoriten folgen, sondern eher seinen eignen Rythmus finden und so möglichst wenig Zeit bis ins Ziel zu verlieren. Die Rechnung oben am Ziel war trotzdem gesaltzen: 7'35" Rückstand auf Contador, den Etappensieger und Rasmussen, den Mann im gelben Trikot. Denn diee Beiden haben die Etappe haushoch dominiert und alle anderen Favoriten haben Zeit verloren: Leipheimer und Sastre eine Minute, Klöden und Evans zwei, um nur diese zu nennen. Andere Fahrer haben viel mehr eingebüsst, wie zum Beispiel Frank Schleck, der in der Abfahrt vom Port de Pailhères nicht mehr den Anschluss an die Favoriten fand und sich in einer kleinen Gruppe mit Fahrern wie Van Summeren, De la Fuente oder auch Martinez wiederfand. Er beendete die Etappe an 62. Position, fast 17 Minuten hinter Contador. Natürlich wurde nach einem solchen Ausscheidungsrennen auch die Gesamtwertung neu modelliert. Rasmussen befestigt das gelbe Trikot und hat jetzt 2'23" Vorsprung auf Contador, während Evans an dritter Stelle schon 3 Minuten zurück liegt. Vinokourov und Kim Kirchen fallen aus den Top 10 heraus und Kim befindet sich jetzt an 14. Stelle mit 13'16" Rückstand auf Rasmussen und 2'21" auf Popovych an 10. Stelle. Frank Schleck fällt auf den 25. Gesamtrang mit 25 Minuten Rückstand auf das gelbe Trikot zurück. Natürlich ist es schade, dass die beiden Luxemburger ihre gute Ausgangsposition nach den Alpen verloren haben, doch das hat auch seine guten Seiten. Wenn die Beine in den beiden folgenden, sehr schweren Etappen gut sind, haben die beiden mehr taktische Freiheit, um sich vielleicht in eine Ausreissergruppe mischen zu können.
21.07.2007 13. Albi - Albi (54 km Zeitfahren)
Alexander der Grosse
Resultate:
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Alexander Vinokourov
Michael Rasmussen
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18. auf 3'18"
 
10. auf 5'29"
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34. auf 4'48"
 
17. auf 7'49"
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Die Stunde der Wahrheit für Michael Rasmussen und die anderen Bergsteiger bei diesem langen und schweren Zeitfahren rund um Albi. Würden sie auf den 54 Kilometern gegen die Tempofahrer wie Klöden, Evans oder Leipheimer überhaupt eine Chance haben? Die Spannung war jedenfalls enorm, als die rote Lanterne Wim Vansevenant das Rennen auf dem sehr welligen Parcours eröffnete, umso mehr das launische Wetter noch zusätzliche Unsicherheit brachte. Auf den nassen und rutschigen Strassen gab es auch mehrere Stürze, wie zum Beispiel bei Fabian Cancellara, der so einem anderen Zeitfahrspezialisten, Bradley Wiggins, den Vorrang überlassen musste. Der Verfolgungsweltmeister setzte die erste Richtzeit in 1.08'48", die während sehr langer Zeit ganz oben in der Wertung stand. Doch dann fuhr Alexander Vinokourov von der Rampe und bei der ersten Zwischenzeit schon hatte der Astans-Fahrer die Wiggins-Marke unterboten und mann wusste, dass er zu einer grossen Nummer unterwegs war. Bei allen Zwischenzeiten war Vino als Schnellster unterwegs und am Ziel verbesserte er die Bestmarke um mehr als zwei Minuten auf 1h06'34", das heisst mit einem Stundenmittel von 48,7 km/h. Als überzeugend muss man heute ohne Zweifel die Gesamtleistung der Astana-Mannschaft einschätzen, die drei ihrer Fahrer unter die besten Vier brachte mit Andreas Klöden, der trotz eines Sturzes den dritten Rang belegte und Andrei Kashechkin auf dem vierten Rang. Der einzige, der die Phalanx der Hellblauen durchbrechen konnte, war der Australier Cadel Evans, der den zweiten Rang in der Etappenwertung belegte mit "nur" 1'14" Rückstand auf Vinokourov, und der dadurch seine Favoritenstellung auf den Gesamtsieg untermauerte. Die weiteren guten Überraschungen kamen von Michael Rasmussen, der mit 2'55" Rückstand den ausgezeichneten 11. Rang in der Etappe belegte und damit das gelbe Trikot verteidigen konnte sowie Alberto Contador, 7. auf 2'18" und immer noch im Rennen um den Gesamtsieg. Als weiniger gut einzustufen sind sicherlich die Leistungen von Menchov (21.), Sastre (26.), Mayo (46.) und als schlecht diejenigen von Valverde, der auf dem 47. Rang mehr als 6 Minuten verliert und von Moreau, der deren 9 in Kauf nehmen muss (als 125.). Die beiden Luxemburger, für ihren Teil, haben eine sehr solide Leistung gebracht. Vor allem Kim Kirchen, der zwar das Rennen eher langsam angegangen ist im ersten Teil, wo es viele lange, leicht ansteigende Geraden gab.
An der ersten Zwischenzeit ist Kim als 30. passiert, mit 1'44" Rückstand schon auf Vinokourov. Im zweiten, hügeligen Teil der Etappe hat er sich gut verbessert und nach der côte de la Bauzié, für die er nur 10 Sekunden weniger brauchte als Vinokourov, hatte er sich bis auf den 19. Platz nach vorne gekämpft. Zu dem Zeitpunkt hatte der Luxemburger 2'48" Rückstand auf den Kazaken und musste ihm nur noch 30 weitere Sekunden bis ins Ziel zugestehen. Er hatte also noch Druck auf den Pedalen in den letzten Kilometern und konnte noch einen weiteren Platz gutmachen bis auf den 18. Rang. Seine Zeit von 1.09'52" (Schnitt 46,4 km/h) erlaubt es ihm, weiterhin in den Top 10 der Gesamtwertung zu bleiben, denn auch wenn er von Astarloza und Vinokourov überholt wurde, so überholte er seinerseits Valverde und Mayo, zwei der Verlierer des Tages. Kirchen belegt jetzt den 10. Rang, mit 5'29" Rückstand auf Rasmussen und 4'29" auf Evans, der jetzt Zweiter in der Gesamtwertung ist. Frank Schleck hatte sich ebenfalls für einen vorsichtigen Start entschieden und nach 18 Kilometern, an der ersten Zwischenzeit, war er nur an 48. Stelle. Er hatte zu dem Moment schon 2'28" auf Vinokourov verloren, doch glücklicherweise konnte er den Schaden danach weitaus besser begrenzen. Nach der Steigung passierte Frank mit 4 Minuten Rückstand und hatte mehr als ein Dutzend Plätze gutgemacht. Am Ende fuhr der CSC-Mann schliesslich hervorragend und auf den letzten 10 Kilometern verlor er nur noch eine einzige Sekunde auf Vinokorouv. In der Zeit von 1.11'22" (Schnitt 45,4) wird Frank an 34. Position in der Tageswertung geführt, 4'48" hinter dem Sieger. In der Gesamtwertung verliert er einige Plätze an Fahrer wie Menchov, Popovych oder Gerdemann und er ist jetzt dort an 17. Stelle mit 7'49" Rückstand auf Rasmussen.
20.07.2007 12. Montpellier - Castres (179 km)
Königlicher Sprint in Castres
Resultate:
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Tom Boonen
Michael Rasmussen
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35. auf 0"
 
9. auf 5'06"
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86. auf 0"
 
12. auf 5'56"
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Zwischen der extrem schweren Etappe von Gestern und dem Zeitfahren von Morgen war die Etappe zwischen Montpellier und Castres wie geschaffen für eine frühe Ausreissergruppe, umso mehr eine Steigung der zweiten Kategorie rund 50 Kilometer vor dem Ziel zu ihrem Vorteil gelten konnte. Doch trotz vieler Attacken in der ersten Rennstunde und zwei grösseren Gruppen, die zeitweise an der Spitze unterwegs waren, konnte sich in der Anfangsphase niemand richtig absezten. Erst nach 60 Kilometern liess das Feld eine Ausreissergruppe zu und auch dann nur zwei Mann: Amets Txurruka und der frühere französische Meister Pierrick Fedrigo konnten bis zu 11 Minuten Vorsprung herausfahren. Doch als es in die 10 km lange Steigung von Jeante gingn, hatte sich der Abstand durch die Verfolgungsarbeit von Liquigas schon auf rund 6 Minuten verkürzt. Die italienische Mannschaft hat weiter ein gleichmässiges Tempo gemach, so dass das ganze Feld mehr oder weniger zusammen blieb. Viele Sprinter waren noch vorne dabei, so dass deren Teams gleich nach der Bergwertung ebenfalls Tempo im Feld gemacht haben. Quick-Step und Lampre waren dabei sehr aktif und so wurden die unglücklichen Ausreisser unter dem roten Lappen wieder gestellt, nach über 120 Kilometer an der Spitze. Der Sprint war schon eröffnet mit Steegmans an der Spitze, der für Tom Boonen angezogen hat, und der Mann im grünen Trikot hat die Arbeit überlegen beendet vor Zabel, Hunter, Bennati und Eisel. Kim Kirchen und Frank Schleck haben einen eher ruhigen Tag im Hauptfeld verbracht, wo sie sich vor dem Wind versteckt haben, doch auch bei ihnen lässt sich die Müdigkeit spüren nach mehreren sehr schweren Tagen, während denen mit hohem Tempo gefahren wurde. Beide haben die Ziellinie in der Gruppe überquert, Kim in 35. Position und Frank in 86. Vor dem morgigen Zeitfahren und den Pyrenäen gibt es keine Veränderungen in der Gesamtwertung.
19.07.2007 11. Marseille - Montpellier (183 km)
Hunter siegt bei unerwartet schwerer Etappe
Resultate:
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Robert Hunter
Michael Rasmussen
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10. auf 0"
 
9. auf 5'06"
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76. auf 0"
 
12. auf 5'56"
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Eine weitere flache Etappe durch das Departement Bouches-du-Rhône, zwischen Marseille und Montpellier. Doch diese sogenannte Übergangsetappe hat sich durch Seitenwind und Windkanten in einen grossen Schlagabtausch verwandelt. Vom Start weg griff Freddy Bichot an und hat so ein richtiges Festival an Attacken ausgelöst. Sollte es eine Ausreissergruppe geben, wollte natürlich jeder mit dabei sein. Jens Voigt zum Beispiel, der mit dem gestrigen Ausgang der Dinge wohl nicht zufrieden war und es heute ab Kilometer 10 noch einmal probierte. Doch genau wie seine 8 Begleiter wurde der CSC-Fahrer wieder eingeholt. Nachdem die Fahrer in der ersten Rennstunde fast 51 Kilometer zurück legten, gönnten sie sich eine kleine Pause und fünf Fahrer bekamen die Erlaubniss, sich abzusetzen. Gilbert, Fofonov, Wegmann, Florencio und Millar konnten bis zu 7 Minuten Vorsprung herausfahren. Doch der Wind blies stark auf den ungeschützten Strassen und so flog das Feld mehrmals auseinander. Vorne hatte Astana alle Segel gesetzt, während der vorher gestürzte französische Meister sowie die Sprinter Förster, Zabel und Hushovd sich überraschen liessen. Frank Schleck und Kim Kirchen hatten den guten Zug nicht verpasst und befanden sich in der ersten Gruppe. Unter diesen Vorraussetzungen konnten die 5 Ausreisser sich natürlich nicht mehr an der Spitze behaupten und sie wurden rund 40 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen. Die Fahrer hielten weiterhin ein unglaubliches Tempo bei in Richtung Montpellier, wo Alexander Vinokourov, der den ganzen Tag über viel gelitten hat, eine Trotzreaktion zeigte und 4 Kilometer vor dem Ziel attackierte. Doch er wurde wieder eingefangen und dann war es Cancellara, der das Tempo steigerte mit Kim Kirchen am Hinterrad. Der Luxemburger befand sich also in guter Position und hatte keine andere Wahl, als den Spurt sehr früh zu eröffnen, rund 500 Meter vor dem Ziel. 10 Fahrer konnten das Hinterrad des Luxemburgers halten, der durch die letzte Kurve hindurch immer noch in Führung lag. Dann jedoch wurde er der Reihe nach von Hunter, Cancellara, Fischer und Pozzato überhold und beendete die Etappe auf dem 10. Rang. Frank Schleck hatte weniger Glück im Finale und wurde genauso wie Ex-Weltmeister Boonen in einen Sturz verwickelt. Nicht allzu schlimm sah es aus für den Luxemburger, der die Etappe auf dem 76. Rang beendete und dank der sogenannten "3-km-Regel" keine Zeit in der Gesamtwertung verliert. Die Gruppe Moreau überquert den weissen Strich mit 3 Minuten Rückstand und so verliert der französische Meister einige Plätze in der Gesamtwertung, zu Gunsten unter anderem von Kirchen und Schleck. Kim wird jetzt an 9. Stelle geführt mit 5'06" Rückstand, während Frank sich an 12. Position auf 5'56" befindet.
18.07.2007 10. Tallard - Marseille (229 km)
Vasseur gewinnt aus Ausreissergruppe
Resultate:
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Cédric Vasseur
Michael Rasmussen
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46. auf 10'36"
 
10. auf 5'09"
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40. auf 10'36"
 
13. auf 5'56"
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Nach drei Etappen und einem Ruhetag in den Bergen haben die Fahrer heute wieder die Ebene wiedergefunden mit einer langen Etappe von 230 Kilometern nach Marseille und dem Mittelmeer. Im Anschluss einer langen Fahrt entlang der Durance gab es ganz zum Schluss der Etappe in der wunderschönen Gegend von Cassis trotzdem zwei Bergwertungen, die natürlich einen Einfluss auf die Renntaktik hatten, denn keine Sprintermannschaft wollte das Rennen kontrollieren, wo der Massensprint doch von vorne herein relativ zweifelhaft war. Natürlich hatte bei dieser Konstellation eine frühe Ausreissergruppe die Chance, bis ins Ziel vorne zu bleiben und so war der Etappenbeginn sehr hektisch. Nach rund 50 rasend schnellen Kilometern, während denen Jeder vorne sein wollte, gelang es Markus Burghardt, dem Teamgefährten von Kim Kirchen, mit einer Attacke in der côte de Châteauneuf-Val-Saint-Donat eine Vorentscheidung herbeizuführen. Der diesjährige Gewinner von Gent-Wevelgem wurde von einigen anderen tempofesten Fahrern wie Voigt, Flecha, Albasini, Casar, Halgand, Vasseur, Scheirlinckx, Kuschynski, Grivko und Bossoni eingeholt und die richtige Gruppe stand. Rabobank hat im Hauptfeld für mässiges Tempo gesorgt und so konnten die Elf bis zu elf Minuten Abstand herausfahren, dies rund 100 Kilometer vor dem Ziel. 60 Kilometer später hatten die Männer um Rasmussen immer noch keine Unterstützung bei einer anderen Mannschaft gefunden und die Spitzenfahrer haben den hügeligen Teil der Etappe mit immer noch rund 10 Minuten Vorsprung in Angriff genommen. Sofort gab es mehrere Attacken und die stärksten Fahrer schienen Voigt, Halgand, Albasini, Vasseur und Casar, denn sie haben sich kurz vor Cassis abgesetzt. Der col de la Gineste hat nichts an der Situation geändert und die Fünf haben zusammen die Abfahrt nach Marseille in Angriff genommen. Trotz mehrerer Attacken von Jens Voigt in den Strassen der Hafenstadt entschied sich der Etappensieg im Spurt: Cédric Vasseur konnte gleich mehrere Radlängen Vorsprung auf der rechten Strassenseite nehmen und behielt die Spitze knapp bis zur Ziellinie trotz der Rückkehr von Sandy Casar. Das Hauptfeld mit Kim Kirchen an 46. Stelle und Frank Schleck an 40. ereichte das Ziel vor dem berüchtigen Fussballstadion rund zehneinhalb Minuten später. Es gibt keine grösseren Veränderungen in der Gesamtwertung, wo die beiden Luxemburger in 10. respectif 13. Position verbleiben.
17.07.2007 9. Val d'Isère - Briançon (160 km)
Überraschungssieg von Soller, Kirchen wird 8.
Resultate:
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Mauricio Soler
Michael Rasmussen
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8. auf 46"
 
10. auf 5'09"
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24. auf 3'24"
 
13. auf 5'56"
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In der Etappe des Galibier, der Etappe, in der Kim Kirchen im Jahr 2005 einen der schwärzesten Tage seiner Karriere kannte und die Tour de France aufgab, zeigte der T-Mobile Fahrer heute Grossartiges und er konnte in der mythischen Steigung mit den Allerbesten mithalten und wurde am Ende in Briançon mit dem 8. Etappenrang belohnt. Denn trotz der Ersteigung, am Anfang der Etappe, des Daches der Tour, dem col de l'Iseran auf 2.770 Meter über dem Meeresspiegel, drehte sich heute alles um den col de Galibier und seinen kleinen Bruder, den col du Télégraphe. Die Konkurrenten mussten dieses Monster mit 1900 Höhenmetern zwischen den Kilometern 85 und 120 erklettern und danach blieben noch 40 Kilometer Abfahrt bis nach Briançon. 6 Fahrer haben den Télégraphe mit zweieinhalb Minuten Vorsprung unter die Räder genommen, doch die Gruppe aus Popovych, Gusev, Vaugrenard, Gutierrez, Clement und Astarloza fiel schnell auseinander nach einer Attacke von Mikel Astarloza, ebenso wie das Hauptfeld immer kleiner wurde unter der Tempoarbeit von Saunier Duval und Rabobank. Am Anfang des Galibier bekam Astarloza wieder Gesellschaft von Gusev, Popovych und Gutierrez, und er wurde ein wenig später sogar distanziert, als der Kolumbianer Soler aus dem Hauptfeld heraus zur Spitzengruppe hervorstossen konnte. Nach einer Temposteigerung von Valverde reduzierte sich die Gruppe der Favoriten weiter mit Vinokourov und Gerdemann unter den Opfern, während Kim Kirchen sowie mit extrem leichtem Tritt auch Frank Schleck weiterhin vorne präsent waren. Doch nach einer weitern Attacke von Valverde musste der Luxemburger CSC-Fahrer locker lassen und fiel in die Gruppe mit Vinokourov zurück. Er hatte sicherlich Schwierigkeiten, in einer solch kurzen und intensiven Etappe sofort nach dem Ruhetag den richtigen Rythmus zu finden. Dann kam die grosse Stunde von Alberto Contador, der sich mit einem unwiderstehlichen Antritt alleine absezten konnte und den Gipfel des Galibier mit 2 Minuten Rückstand auf den überraschend starken Soler überquerte. 30 Sekunden hinter Contador kam Cadel Evans oben auf 2.645 Metern Höhe an und weitere 30 Sekunden danach die erste grössere Gruppe mit Kim Kirchen. Ebenso in dieser Gruppe war der Mann im Gelben Trikot Rasmussen, sowie Arroyo, Valverde, Sastre, Leipheimer, Klöden, Cobo, Mayo und Moreau, während Schleck rund eine Minute dahinter lag und natürlich, in Gesellschaft von Fahrern wie Vinokourov oder Menchov, keine Führungsarbeit mehr leisten durfte, da sein Mannschaftskollege Sastre Zeit auf diese Fahrer gutmachen wollte. Contador fand mit Popovych Unterstützung in der Abfahrt, doch 10 Kilometer vor dem Ziel hatte das Duo immer noch eine Minute Rückstand auf Soler und wurde wenig später eingefangen von Kirchen, Valverde, Arroyo, Rasmussen, Landaluze und deren Begleiter. Es blieb also nur noch ein kleines Stück bergauf im Zentrum von Briançon, um die Entscheidung herbeizuführen und Mauricio Soler nahm es mit 55 Sekunden Vorsprung in Agriff. Das sollte jedoch zum Etappensieg reichen für den Kolumbianer, der noch 38 Sekunden auf den zweiplazierten Alejandro Valverde bis auf die Ziellinie retten konnte. Kurz danach belegte Kim Kirchen hinter Evans, Contador, Mayo, Rasmussen und Leipheimer den 8. Rang mit 46" Rückstand. Durch diese hervorragende Leistung kann Kim sich natürlich erheblich in der Gesamtwertung verbessern bis auf den 10. Rang, rund 5 Minuten hinter Rasmussen, der mit jetzt mit zweieinhalb Minuten Vorsprung auf Valverde führt. Frank Schleck lief auf dem 24. Rang ein in einer kleinen Gruppe mit seinem Teamgefährten Vandevelde sowie Leuten wie Vinokourov, Kaschechkin, Horner, Pereiro oder Karpets. Sie hatten 3'24" Rückstand auf den Etappensieger Soler und so fällt Schleck in der Gesamtwertung leider um einige Plätze zurück. Er belegt jetzt den 13. Rang mit 5'56" Rückstand auf Rasmussen. Nachdem mit den Alpen das erste Bergmassiv überwunden ist, befinden sich also die beiden Luxemburger Fahrer unter den Top 15 in der Gesamtwertung, eine Leistung, die ausser den Spaniern kein Land aufzuweisen hat.
15.07.2007 8. Le Grand Bornand - Tignes (165 km)
Dreifacher Triumph für Rasmussen, Schleck 5.
Resultate:
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Michael Rasmussen
Michael Rasmussen
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22. auf 5'10"
 
19. auf 5'02"
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5. auf 3'13"
 
9. auf 3'14"
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Nach der gestrigen Vorspeise gab es heute den Hauptgang mit einer der schwerten Etappen der Tour de France 2007. In weniger als 100 Kilometern mussten die Fahrer den Cormet de Roselend bis auf 1967 Meter über dem Meeresspiegel erklimmen, dann die montée de Hauteville (1639 m) und am Ende noch den Schlussanstieg bis auf 2068 Metern Höhe im Ziel in der Skistation Tignes. Bei dieser ersten wirklich entscheidenden Etappes haben die beiden Luxemburger nicht versagt, im Gegenteil, sie haben ausgezeichnete Leistungen gebracht, die durch den schönen 5. Etappenrang von Frank Schleck, der ebenfalls in die Top 10 der Gesamtwertung vordringt, materialisiert wurden. Doch der grosse Mann des Tages war Michael Rasmussen, der eine grossartige Etappe fuhr, alle drei Hauptschwierigkeiten an der Spitze überquerte und dafür dreifach belohnt wurde mit dem Etappensieg, dem gelben Trikot sowie dem gepunkteten Bergtrikot. Dabei war der Däne nicht einmal in der frühen Ausreissergruppe mit Leuten wie Hincapie, Voigt, Rogers, Aerts, Schumacher oder Kohl vertreten, die seit Kilometer 30 an der Spitze fuhr, sondern er attackierte im Cormet de Roseland und machte innerhalb weniger Kilomtern seine 3 Minuten Rückstand auf die Spitze wett. Nur Rogers, Kohl, Goubert, Arroyo und Colom konnten das Hinterrad von "chicken" halten und wie gestern schon machte das T-Mobile ein taktisch perfektes Rennen, mit Michael Rogers an der Spitze und Kim Kirchen sowie Linus Gerdemann in der Reserve im Hauptfeld. Doch dann änderte sich das Schicksal der Truppe schlagartig, denn in der Abfahrt kam Michael Rogers zu Fall. Er versuchte zwar noch, weiter zu fahren, doch die Diagnose stand schnell fest: Schulterverletzung und Aufgabe. Damit war Rasmussen von seinem schärfsten Konkurrenten befreit und flog zum Etappensieg davon. Nachdem er bis zu 6 Minuten Vorsprung auf das Feld der Favoriten hatte, blieben ihm am Ziel noch deren fast Drei auf Iban Mayo. Der Spanier hatte sich kurz vor dem Ziel aus einer Verfolgergruppe gelöst, in der er mit dem französichen Meister Moreau als Stärkster erschien. Auch in dieser Gruppe vertreten war Frank Schleck, der eine fantastische Leistung zeigte, auch wenn er das Finale sicherlich gerne anders gestaltet hätte. Denn auch wenn er sich mit Moreau, Mayo, Valverde, Evans, Kashechkin und Contador schon am Anfang des Schlussantieges abgesetzt hatte, so lieferten diese sieben Fahrer sich doch eine sehr taktische Auseinandersetzung. Attacken und Temposteigerungen wechselten sich ab mit Beobachtungsrunden, und Frank Schleck hätte lieber ein etwas gleichmässigeres Tempo gehabt. Zum ersten, weil ihm das besser liegt und zum zweiten, weil die Gruppe dadurch mehr Zeit gutgemacht hätte auf den führenden Rasmussen, aber auch auf die abgehängten Vinokourov, Klöden, Menchov, Sastre oder Leipheimer zum Beispiel. Doch ausser Moreau und Mayo wollte in dieser Gruppe niemand die Verantwortung übernehmen und man beschränkte sich darauf, zu folgen und die Ehrenplätze im Sprint auszumachen, ein Sprint, bei dem Frank Schleck den fünften Platz belegte. Doch die Abstände unter den Favoriten bleiben weiter sehr gering, während Rasmussen genug Vorsprung hatte, um neuer Gesamtführender zu werden, mit 43 Sekunden Vorsprung auf Gerdemann und 3'14" auf Frank Schleck, der jetzt auf dem 9. Rang liegt. Kim Kirchen hatte ebenfalls einen sehr schönen Tritt und hielt sich gut in den Rädern der zweiten Favoritengruppe, rund 20 Sekunden hinter der Gruppe mit Schleck. Doch seine Mannschaftskollegen hatten den ganzen Tag über schon viel gearbeitet und nach dem Ausfall von Rogers war Kim der einzige Fahrer aus seinem Team, der noch mit Gerdemann in dieser Gruppe fuhr. Als der Mann im gelben Trikot dann Anzeichen von Schwäche zeigte, ein halbes Dutzend Kilometer vor dem Ziel, erhielt Kirchen von seiner sportlichen Leitung den Befehl, bei Gerdemann zu bleiben, obschon er sich noch sehr gut spürte. Er liess sich also aus der Gruppe Vinokourov abhängen und versuchte, seinen Kollegen so gut und schnell wie möglich ins Ziel zu bringen. Das ist auch teilweise geglückt, denn auch wenn der Deutsche das gelbe Trikot verloren hat, so ist er doch immer noch Zweiter in der Gesamtwertung heute abend. Kim Kirchen wer sehr enttäuscht an der Ziellinie, denn er hat durch diese Taktik rund zwei Minuten auf die anderen Favoriten verloren, die im besten Falle zu vermeiden waren. Nachdem er desn 22. Rang der Etappe belegte, ist er jetzt 19. in der Gesamtwertung, mehr als 5 Minuten hinter Rasmussen. Die Zukunft wird zeigen, ob die sportliche Leitung von T-Mobile mit ihrer Entscheidung richtig lag oder nicht.
14.07.2007 6. Bourg-en-Bresse - Le Grand Bornand (198 km)
Der grosse Tag des Linus Gerdemann
Resultate:
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Linus Gerdemann
Linus Gerdemann
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22. auf 3'38"
 
20. auf 4'14"
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19. auf 3'38"
 
28. auf 4'23"
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Die erste Bergetappe fand in den Alpen statt, die in diesem Jahr vor den Pyrenäen zu überwinden sind. Es war noch nicht die schwerste Etappe, doch der col de la Colombière kurz vor den Ankunft in Le Grand Bornand zählt mit seinen 16 Kilometern Länge sicherlich zu den gefürchtesten Gipfeln im Peloton. Doch die Favoriten auf den Gesamtsieg, die sicherlich vor der morgigen, schweren Etappe Respekt hatten, haben sich gegenseitig neutralisiert, und davon konnte ein junger Deutscher von 24 Jahren profitieren, um den Etappensieg und die Gesamtführung zu erobern. Linus Gerdemann war tatsächlich bei weitem der stärkste Fahrer in einer Ausreissergruppe von 15 Fahrern, die sich schon früh in der Etappe abgesetzt hatte, und in der Fahrer fuhren wie Flecha, Savoldelli, Fofonov, Tankink, Gutierrez oder Wegmann. Fast alle Teams waren vorne vertreten und so konnte die Gruppe einen grossen Vorsprung herausfahren von bis zu 8'30", rund 100 Kilometer vor dem Ziel. Genug auf jeden Fall, damit die Besten dieser Gruppe nicht mehr bis auf den Zielstrich zu erreichen waren und in dem col de la Colombière konnte Gerdemann der Reihe nach De la Fuente, Fofonov und Landaluze abhängen. Oben hatte der deutsche Fahrer rund 18 Sekunden Vorsprung auf letztgenannten und er beging auch keine Fehler in der Abfahrt, so dass er die Ziellinie schliesslich mit 40 Sekunden Vorsprung auf Landaluze und dreieinhalb Minuten auf das erste Hauptfeld erreichen konnte. Ein Feld, in dem die Favoriten also nicht angegriffen haben und so waren es noch rund 35 Fahrer, die zusammen ins Ziel kamen, darunter die verletzten Vinokourov und Klöden sowie Kirchen und Schleck. Wenn die beiden Luxemburger auch fast nebeneinander in 22. respektiv 19. Position über die Linie fuhren, so dürften sie doch aus mannschaftlicher Sicht nicht die gleiche Genugtuung aus der Etappe ziehen. Für T-Mobile war es ein aussergewöhnlich guter Tag, mit Gerdemann vorne konnten Kirchen und Rogers sowie alle anderen Fahrer der Mannschaft sich dahinter schonen und dazu sammelten sie noch massenweise Preise: Etappensieg, gelbes Trikot, weisses Trikot, gelbe Rückennummer der besten Mannschaft sowie Preis des offensivsten Fahrers. CSC dagegen war mit Predictor-Lotto die einzige Mannschaft, die nicht mit einem Fahrer in der Spitzengruppe vertreten waren. Die Fahrer, die schon seit Anfang der Tour viel arbeiten mussten, waren auch heute noch einmal dazu auserwählt, an der Spitze des Feldes Tempoarbeit zu machen, damit der Vorsprung nicht zu gross wurde. Zu den Aktivsten dabei gehörte Fabian Cancellara, der sich über Nacht vom Leader zum Mannschaftshelfer umfunktionieren musste und sich nicht zu schade war, im gelben Trikot Führungsarbeit zu machen, oder auch Getränke für Schleck und Sastre vom Mannschaftswagen zu holen.
13.07.2007 6. Semur-en-Auxois - Bourg-en-Bresse (200 km)
Boonen nutzt seine vorläufig letzte Chance
Resultate:
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Tom Boonen
Fabian Cancellara
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46. auf 0"
 
34. auf 1'08"
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68. auf 0"
 
48. auf 1'17"
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Die Fahrer sind heute ebenfalls noch durch Weingebiete gefahren wie die Côte d'Or oder die Region des Mâconnais. Es war vorerst die letzte Gelegenheit für die Sprinter, bevor es in die Berge geht, denn zwei kleine Hügel nur standen an auf den 200 Kilometern in die Geflügelhauptstadt Bourg-en-Bresse. Die Voraussetzungen waren also optimal für sie, umso mehr die traditionnelle frühe Ausreissergruppe nur aus einem einzigen Fahrer bestand, dem Britten Bradley Wiggins. 17 Minuten, das war der maximale Vorsprung, den die schnellen Männer und ihre Mannschaftskollegen dem Verfolgungs-Weltmeister zugestanden, bevor sie die Jagd hinter ihm eröffneten. 100 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand wieder unter die 10-Minuten Grenze gesunken und die Rechenarbeiten im Feld begannen, um Wiggins so spät wie möglich einzuholen, ohne dabei aber ein Risiko einzugehen. Nun, das Timing war ziemlich perfekt, denn der Brite wurde 7 Kilometer vor dem Ziel eingefangen, nach rund 190 Kilometern Solofahrt an der Spitze. Quick-Step, Predictor, Milram, aber auch Kim Kirchen's T-Mobile team für Cavendish haben den Spurt vorbereitet, doch weniger als einen Kilometer vor dem Ziel stiess der Engländer mit Tom Boonen zusammen und ruinierte sich dabei komplett das Vorderrad. Beim Belgier war es der Übersetzungswechsler, der kaputt war und Boonen's Kette sass auf dem 53 x 11 fest. Doch das war genau die Übersetzung, die er brauchte, um sich vor Freire und Zabel den Etappensieg zu holen und damit auch wieder in das grüne Trikot zu schlüpfen. Kim Kirchen und Frank Schleck haben einen ruhigen Tag im Peloton verbracht, ihre Aufgabe bestand heute vor Allem darin, sich im Hauptfeld zu verstecken und möglichst viele Kräfte zu sparen für den morgigen Tag, der schon vorentscheidend in der Gesamtwertung sein könnte. Alle Beiden sind die Etappe im Hauptfeld zu Ende gefahren, genauso wie Fabian Cancellara, der also morgen noch einen weiteren Tag in Gelb geniessen kann, vielleicht aber wohl der Letzte.
12.07.2007 5. Chablis - Autun (183 km)
Pozzato gewinnt, Kirchen nur knapp geschlagen
Resultate:
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Filippo Pozzato
Fabian Cancellara
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4. auf 0"
 
34. auf 1'08"
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15. auf 0"
 
48. auf 1'17"
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Die "Weinetappe" der Tour de France führte aus dem malerischen Weissweinort Chablis entlang der Bourgogne-Gegend bis ins 182,5 Kilometer entfernte Autun, nicht weit weg von prestigeträchtigen Orten wie Chassagne-Montrachet oder Santenay. Aber auch aus sportlicher Sicht war die Strecke äusserst interessant mit nicht weniger als 8 Bergwertungen, die Letzte davon knapp 10 Kilometer vor dem Ziel. Das Finale versprach also, sehr bewegt zu werden, doch vorerst stand die Etappe im Zeichen eines langen Ausrissversuches. Sylvain Chavanel, der Gestern schon erfolglos an der Spitze unterwegs war, versuchte es erneut mit einem frühen Angriff, zusammen mit Philippe Gilbert, Gianpaolo Cheula und William Bonnet. Team CSC hatte angekündigt, das gelbe Trikot nicht um jeden Preis verteidigen zu wollen und so konnte die Gruppe bis zu 14 Minuten Vorsprung herausfahren. Doch inzwischen hatte sich eine Allianz an der Spitze des Feldes gebildet und rund ein Dutzend Mannschaften haben einen Fahrer zur Verfolgungsarbeit nach vorne beordnet. Auf dem ständigen Auf- und Ab verringerte der Abstand sich schnell und Chavanel, der letzte übriggebliebene Fahrer der Spitzengruppe wurde an der côte de la Croix de la Libération, einige Kilometer vor dem Ziel, wieder eingefangen. Einige der Favoriten haben heute unsanft Kontakt mit dem Asphalt gehabt wie Moreau, Mayo, Klöden oder Vinokourov, wobei Letzerer an einem denkbar ungünstigen Moment stürzte und während vielen Kilometern hinter den anderen Favoriten jagen musste, um nicht zuviel Zeit zu verlieren. Das schwierige Terrain hat natürlich eine Selektion gebracht und eine grössere Gruppe von 80 Fahrern hat sich an die Spitze etabliert, darunter natürlich Frank Schleck und auch ein Kim Kirchen in bester Verfassung. Der Luxemburger hat dann auch die côte de la Croix de la Libération als Erster der Gruppe überquert, hinter dem ausgerissenen Lefèvre. Trotz einiger Attacken in den letzten Kilometern konnte Niemand sich mehr absetzen und die Spitzengruppe spurtete um den Etappensieg. Kim Kirchen liess sich leider in der letzten Kurve etwas einsperren und befand sich viel zu weit hinten, als der Spurt eröffnet wurde. Filippo Pozzato hatte den besten Sprint und konnte die Etappe für sich entscheiden vor Freire und Bennati. Doch Kirchen hatte die schnellste Endschnelligkeit und konnte sich auf den letzten Metern immer weiter nach vorne arbeiten bis auf den 4. Rang, eine knappe Radlänge hinter Pozzato. Frank Schleck, der in den Steigungen heute öfters an der Spitze zu sehen war, befand sich auch in der ersten Gruppe, spurtete aber nicht um den Etappensieg und belegte den 15. Rang. Ebenfalls unter den Besten behaupten konnte sich Fabian Cancellara und der Schweizer behält also das gelbe Trikot in der Gesamtwertung. Kim Kirchen kann sich hier auf den 34. Rang nach vorne schieben und Frank Schleck auf den 48., während Vinokourov am Ende eine Minute und 20 Sekunden verliert und weit zurückfällt.
11.07.2007 4. Villers-Cotterêts - Joigny (193 km)
Erfolgreicher Sprint für Thor den Viking
Resultate:
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Thor Hushovd
Fabian Cancellara
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29. auf 0"
 
55. auf 1'08"
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43. auf 0"
 
89. auf 1'17"
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Die Tour fährt weiter gegen Süden mit erneut einem langen Teilstück von 193 Kilometern durch die Champagne-Gegend, grösstenteils flach mit nur einigen kleineren Steigungen im Profil. Eine typische Sprinteretappe also, doch fünf Fahrer versuchten, den Spurtern mit einem langen Ausreissversuch das Leben schwer zu machen. Eine prominente Gruppe war es mit Juan-Antonio Flecha, Sylvain Chavanel, Christian Knees, Gorka Vedugo und Mathieu Sprick, die bis zu vier Minuten Vorsprung herausfuhren auf das von CSC angeführte Feld. Über mehr als 100 Kilometer blieb dieser Abstand relativ konstant, bevor Quick-Step, Predictor und Lampre das Tempo in der Verfolgung etwas erhöhten. Vermutlich wollten diese Mannschaften das Szenario von Gestern vermeiden, als die Ausreisser erst kurz vor dem Ziel eingeholt wurden und die Sprintvorbereitung dadurch nicht nach Plan laufen konnte. 15 Kilometer vor Schluss war der Vorsprung unter die Minutengrenze gesunken und die Spitzenfahrer in Sichtweite. 7000 Meter weiter war es dann soweit und die Flucht war zu Ende: Platz für den Massenspurt. Kim Kirchen arbeitete vorne an der Spitze für T-Mobile, doch es war Julian Dean, der den Spurt für seinen Mannschaftskollegen Hushovd anzog. Thor der Vikinger konnte seine Arbeit in der Mitte der Strasse in überlegener Manier zu Ende führen und feierte seinen ersten Saisonsieg vor dem Südafrikaner Robert Hunter und Oscar Freire. Kim war ganz vorne, als der Spurt eröffnet wurde, doch nachdem er durch eine kleine Welle etwas an der rechten Strassenseite eingesperrt wurde, liess er es sein und überquerte die Ziellinie im Freilauf als 29. Nachdem sie eine Grossteil des Tages an der Spitze des Feldes gefahren war, um das gelbe Trikot zu verteidigen, beteiligte die CSC Mannschaft sich nicht mehr am Massensprint und Frank Schleck überquerte den weissen Strich mittem im Feld an 43. Stelle. In der Gesamtwertung gibt es nur wenig Veränderungen, wenn auch Hushovd nach seinem Etappensieg auf den 2. Rang nach vorne gestossen ist, 29 Sekunden hinter Cancellara.
10.07.2007 3. Waregem - Compiègne (237 km)
Cancellara überrascht die Sprinter
Resultate:
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Fabian Cancellara
Fabian Cancellara
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27. auf 0"
 
53. auf 1'08"
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20. auf 0"
 
91. auf 1'17"
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Heute war die längste Etappe der Tour mit 237 Kilometer zwischen Waregem und Compiègne, in deren Verlauf die Fahrer auch endgültig in Frankreich eingefahren sind. Wie gestern schon fuhr der gigantische Tross über einige bekannte Strassen, die von Paris-Roubaix, mit Passagen an Plätzen wie Wallers oder Denain. Doch sehr zur Freude der Fahrer stand keine der legendären Kopfsteinpflasterpassagen auf dem Programm. Die ersten Nachrichten des Tages waren eher gut, denn Frank Schleck scheint sich keine ernsthafte Verletzungen bei seinem gestrigen Sturz zugezogen zu haben, sondern nur Hautabschürfungen. Zwei Fahrer haben das Rennen animiert und wiederum war die kleinste Mannschaft der Tour, Agritubel, vorne mit vertreten, und zwar mit Nicolas Vogondy. Zusammen mit seinem Landsmann Matthieu Ladagnous hat sich der Franzose schon nach 6 Kilometern zu einem langen, langen Ausflug an der Spitze mit ungewissem Ausgang aufgemacht. Denn auch wenn der Vorsprung des Duos nach eineinhalb Rennstunden fast 13 Minuten betrug, so wurde er doch durch die Arbeit von CSC an der Spitze des Feldes schnell wieder auf dezentere Dimensionen reduziert. Das Tempo war eher bescheiden auf den langen Geraden im Departement Aisne, sowohl bei den beiden Ausreissern wie auch im Hauptfeld, und der Abstand pendelte sich um die 5-Minuten Grenze ein. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel erhöhte der Rythmus sich dann, Vogondy und Ladagnous bekamen Gesellschaft von Augé und Willems an der Spitze des Rennens. Danach war es eine Sache von richtigem Timing und die Rechnung der Sprinterteams ging auf, denn die Ausreisser wurden in der letzten, 1 km langen Geraden eingefangen. Doch die Überraschung kam von Fabian Cancellara, der unter dem Teufelslappen attackierte und bis zum weissen Strich standhielt, um den Sprintern den Sieg vor der Nase wegzuschnappen. Eine Leistung, die Frank Schleck nur bejubeln konnte und er überquerte das Ziel mit den Händen zum Himmel. Zabel und Napolitano kamen eine halbe Radlänge zu spät, während Kim Kirchen ebenfalls vorne im Hauptfeld als 27. über die Linie fuhr, einige Längen hinter Schleck auf dem 20. Rang. Natürlich behält Cancellara das gelbe Hemd in der Gesamtwertung, in der es für die beiden Luxemburger ebenfalls nur wenig Veränderung gibt.
09.07.2007 2. Dunkerque - Gent (169 km)
Doppelsieg vor der Haustür
Resultate:
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Gert Steegmans
Fabian Cancellara
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23. auf 0"
 
53. auf 48"
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92. auf 0"
 
95. auf 57"
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Es ist wohl schwierig, eine flachere Strecke zu finden als heute zwischen Dunkerque und Gent, auf den Strassen der Flandern-rundfahrt und von Gent-Wevelgem, allerdings ohne die flämischen Koppen. Die Gefahr kam heute für die Fahrer eher von den Naturelemelementen, dem Wind und dem Regen, der die Fahrer gegen Ende des Tages durchnässte. Der Anfang der Etappe war eher ruhig und die erste Etappe von Marcel Sieberg nach rund 18 Kilometern, kurz vor der belgischen Grenze, war schon mit Erfolg gekrönt. Zusammen mit Ruben Perez und Cédric Hervé konnte der lange Deutsche sich absetzen, denn die anderen Fahrer schienen eher resigniert und überzeugt, dass die Sprinterteams und allen voran die einheimischen Predictor und Quick-Step, sich die heutige nicht entgehen lassen. Entlang der belgischen Küste konnte das Trio bis zu 6 Minuten Vorsprung herausfahren, ehe es gegen Innere des Landes Richtung Gent ging. Ein Sturz in einem Kreisverkehr auf nasser Strasse ungefähr 30 Kilometer vor dem Ziel hat leider auch Frank Schleck nicht verschont, dessen Ellbogen mit dem Asphalt Bekanntschaft machte. Glücklicherweise konnte der Luxemburger mit Hilfe seines Mannschaftskollegen Cuesta nach einigen Kilometern Verfolgungsjagd seinen Platz im Hauptfeld wieder einnehmen, trotz extrem hohem Tempo. Dieses wurde von Predictor und Quick-Step diktiert und hatte natürlich zur Folge, dass der Vorsprung der Spitzenfahrer immer schneller schmolz. Trotz kraftvoller Führungsarbeit von Sieberg wurden die Ausreisser drei Kilometer vor dem Ziel wieder geschluckt, bevor es im Hauptfeld zu einem weiteren Massensturz kam, der fast das ganze Feld zu Boden warf. Angeführt von Kim Kirchen konnte sich eine kleine Gruppe von ungefähr 20 Fahrern dadurch absetzen, und der Luxemburger versuchte, durch seine Tempoarbeit seinen Teamgefährten Bernhard Eisel in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Doch auch Quick-Step war stark präsent in dieser Gruppe und konnte mit Geert Steegmans vor Tom Boonen einen Doppelsieg feiern. Weitere Sprinter wie Zabel, McEwen oder Freire waren zwar ebenfalls vorne mit dabei, doch auf den ansteigenden Zielgeraden konnte Niemand dem früheren Weltmeister und seinem Teamgefährten das Wasser reichen. Kim Kirchen beendete die Etappe auf dem 23. Rang, kurz hinter der ersten Gruppe, während Frank Schleck, der durch den Sturz aufgehalten worden war, die Ziellinie an 93. Position überfuhr. Da der Zwischenfall sich kurz vor dem Ziel ereignete, werden alle diese Fahrer mit der gleichen Zeit wie der Sieger gewertet. Also gibt es heute keine Veränderungen in der Gesamtwertung. Diese könnten jedoch Morgen eintreten, wenn Folgen der Stürze auf den Körpern der Fahrern lasten werden. Unter anderem Fabian Cancellara sah etwas angeschlagen am Ziel aus, doch vorerst ist der Schweizer immer noch Inhaber des Gelben Trikots.
08.07.2007 1. London - Canterbury (203 km)
McEwen gewinnt trotz Sturz
Resultate:
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Robbie McEwen
Fabian Cancellara
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27. auf 0"
 
51. auf 48"
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32. auf 0"
 
93. auf 57"
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Nach einer letzten kleinen Stadtrundfahrt am Anfang der Etappe haben die Fahrer London schon verlassen für eine Reise von 203 Kilometern durch den Kent mit seinen typischen Landschaften und charmanten Dörfern und eine Ankunft in der Religionsstadt Canterbury. Ein flacher Kurs mit drei kleinen Anstiegen, von denen der letzte allerdings nur rund 20 Kilometer vom Ziel entfernt lag. David Millar war wohl sicherlich etwas enttäuscht über sein Abschneiden beim Prolog (13. auf 33 Sekunden) und wollte von der vorläufig letzten Gelegenheit profitieren, um sich in seinem Heimatland gut ins Szene zu sezten. Der Schotte hat kurz nach dem Verlassen von London schon attackiert und sich Alleine abgesetzt. Rund 30 Kilometer später bekam Millar an der Spitze Verstärkung durch drei weitere Fahrer, Stéphane Augé, Freddy Bichot, Andriy Grivko und Aleksandr Kuchynski. Kein wirklich gefährlicher Fahrer war in dieser Gruppe vertreten und so begnügte CSC sich damit, den Abstand in Grenzen zu halten, bei ungefähr 5 Minuten, bevor sie gegen Ende der Etappe den Stab an die Sprinterteams überhändigten. Unter deren Kontrolle holte das Feld schnell gegenüber den Ausreißern auf und der letzte von ihnen, der Franzose Augé, wurde 18 Kilometer vor dem Ziel geschluckt. Kurz vor dem letzten Anstieg, auf einer schmalen Strasse, wo jeder vorne sein wollte, geschah dann das Unvermeidliche: ein Massensturz, bei dem unter anderem die Sprinter Cavendish, McEwen und Zabel betroffen waren. Nach einer beeindrucksvollen Verfolgungsjagd durch ihre Mannschaftskollegen konnten die beiden Letztgenannten jedoch wieder nach vorne fahren und in Extemis noch in den Massenspurt eingreifen. Trotz schmerzendem Handgelenk und blutigen Knien konnte sich Robbie McEwen rund 150 Kilometer vor dem Ziel von seinen Konkurrenten absetzen und die Etappe in guter alter Gewohnheit vor Hushovd und Boonen gewinnen, Kim Kirchen und Frank Schleck fuhren den ganzen Tag über aufmerksam an der Spitze des Feldes und haben die nötige Kraft geopfert, um in den entscheidenden Momenten vorne zu sein. Hauptsächlich in dem sehr gefährlichen Finale waren die Beiden ganz vorne zu sehen, auch wenn sie sich nicht in den Kampf der Sprinter eingemischt haben. Mit ein bisschen Glück konnten sie dadurch den Stürzen entgehen und haben so die Etappe im Hauptfeld beendet, an 27. respektiv 32. Position. Natürlich gab es keine größeren Veränderungen in der Gesamtwertung bei dieser Etappe und Fabian Cancellara fährt weiterhin in Gelb.
07.07.2007 P. London - London (Prolog 8 km)
Schweizer Präzision gegen die Uhr
Resultate:
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Fabian Cancellara
Fabian Cancellara
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53. auf 48"
 
53. auf 48"
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95. auf 57"
 
95. auf 57"
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Etwas kurios war er schon, der Start der Frankreich-rundfahrt im Herzen von London mit als Schauplatz solch bekannte Orte wie Big Ben, Westminster Abbey, Hyde Park, Buckingham Palace oder the Mall, die wohl prestigeträchtigste Strasse in London, die zum Palast der Königin führt und heute Zielgeraden des Prologes der Tour de France war. Ein gänzlich flacher Prolog mit einigen Kehren, dessen Markenzeichen wohl die grosse Länge von 8 Kilometern war. Ein richtiges kleines Zeitfahren zum Einstimmen also, das schon einigen Schaden anrichtete. Der Name des Siegers war keine grosse Überraschung: Weltmeister Fabian Cancellara hatte aus diesem Prolog eines seiner grossen Saisonziele gemacht und mit Schweizer Präzisison war er auf den Tag genau topfit für den Kampf gegen die Uhr. Und dabei hat er die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren: 13 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Andreas Klöden sowie 23 Sekunden auf den Dritten George Hincapie und auf den viertplazierten Bradley Wiggins, Weltmeister und Olympiasieger der Verfolger und grosser Favorit mit Heimvorteil vor dem Rennen. Welch eine Leistung !! Unter den Fahrern mit Ambitionen in der Gesamtwertung gibt es auch schon einige Abstände. Wenn Klöden (Zweiter), Gusev (Fünfter), Karpets (Sechster) und Vinokourov (Siebter) die Leute sind, die sich eine gute Ausgangsposition geschaffen haben, so haben einige Fahrer (Leipheimer, Menchov, Valverde) ihnen schon mehr als zwanzig Sekunden zugestehen müssen und Andere (Moreau, Sastre, Mayo) sogar mehr als Dreissig. Die beiden Luxemburgischen Fahrer konnten ebenfalls keine führende Rolle bei diesem Prolog spielen. Kim Kirchen beendete das Rennen in 9'38", an 53. Position mit 48 Sekunden Rückstand auf Cancellara. In Anbetracht seiner rezenten Resultate wie zum Beispiel beim Prolog der Tour de Suisse auf einem ähnlichen Kurs ist dies sicher enttäuschend. Doch mit 49 km pro Stunde Schnitt auf einer durch Windböen schwierigen Strecke war der T-Mobile Profi immerhin genauso schnell wie zum Beispiel ein Jens Voigt und besser als Moreau, Hoste oder Bruzeghin. Frank Schleck hatte ebenfalls nicht den allerbesten Tag erwischt und vor der beeindruckenden Publikumskulisse in London fuhr er in 9’47“ auf den 95. Rang. Mit 48 km Stundenmittel benötigte der CSC-Fahrer für die Hin- und Rückfahrt zum Hyde Park 57 Sekunden mehr als Cancellara. Trotzdem kann er sich heute Abend wohl mit dem Sieg seines Mannschaftskollegen trösten und hat für die nächsten Tage in Aussicht, des Öfteren neben dem Gelben Trikot an der Spitze des Feldes zu fahren. Außerdem hatte Frank letztes Jahr einen noch schlechteren Auftakt, als er nicht einmal unter die Besten 100 beim Prolog kam, aber trotzdem am Ende eine fantastische Tour de France fuhr.
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