21.10.2007 Varese - Como (242 km)
Pech für Frank, 4. Platz für Andy
Resultate:
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Damiano Cunego
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13. auf 25"
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4. auf 10"
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Die beiden Gebrüder Schleck waren wie erwartet beim letzten Rennen der Saison, der Lombardei-rundfahrt, noch einmal ganz vorne anzutreffen. Doch es war nicht der grosse Favorit Frank, der das beste Resultat erzielte, sondern Andy mit einem vierten Platz. Der ältere Bruder wurde 6 Kilometer vor dem Ziel, als er in sehr ausichtsreicher Position lag, Opfer eines Sturzes. Bis dahin war hatte Frank schon eine beeindruckende Leistung gezeigt und mit seiner Mannschaft CSC das Rennen optimal kontrolliert. Am Madonna di Ghisallo, rund 50 Kilometer vor dem Ziel, hatte Andy Schleck hinter Tossato und den anderen Überlebenden der frühen Ausreissergruppe der Konkurrenz ein erstes Mal auf den Zahn gefühlt, gefolgt von Mannschaftskollegen Karsten Kroon. Unter dessen Tempodiktat wurde die Favoritengruppe kleiner und kleiner, bis sie oben auf dem Gipfel nur noch 18 Fahrer umfasste, darunter leute wie Cunego, Ricco, Rebellin, Dekker, Simoni, Sanchez oder Evans. CSC war zu diesem Zeitpunkt noch mit 5 Fahrern vorne vertreten: zwei Mal Schleck, Sastre, Kolobnev und Kroon. Die beiden letztgenannten haben mit Marzani, Mori und Nardello ein weiteres Mal attackiert und damit den Angriff von Frank Schleck vorbereitet. Dieser erfolgte am Civiglio, der vorletzten Schwierigkeit des Tages, und nur Ricco, Cunego, Dekker und Evans konnten das Rad des Luxemburgers halten. Nach einer risikoreichen Abfahrt konnte auch Samuel Sanchez zu den Fünf aufschliessen, gefolgt von Rebellin, Andy Schleck und einigen Anderen. Jeder hatte da wohl den San Fermo della Battaglia im Kopf, jene letzte Steigung, die wohl die Entscheidung herbeiführen würde. Auch Frank Schleck, der von Anfang an hier attackieren wollte und den Grundstein für einen Erfolg legen wollte. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn nach einem Moment Unaufmerksamkeit berührte der Luxemburger das Hinterrad von Gusev und fand sich auf dem Boden wieder, von wo aus er seine Konkurrenten und alle Chancen auf den Sieg davonfahren sah. Frank stieg zwar wieder auf sein Rad und fuhr das Rennen zu Ende, doch ein 13. Platz beim Rennen der fallenden Blätter konnte unter diesen Umständen nur eine Enttäuschung sein. Die Hoffnungen der Schleck-fans beruhten also jetzt auf den schmalen Schultern von Andy. Doch dieser hatte heute schon viel gearbeitet, viel Kraft gelassen bei der Unterstützung seines Bruders. Zuviel, um im San Fermo den Attacken von Damiano Cunego und Riccardo Ricco zu folgen, den Beiden, die sich dort absetzten und den Sieg unter sich ausmachen konnten. Andy hiel sich zwar weiterhin gut und konnte die Räder von Evans und Dekker halten, doch auch wenn sie oben auf dem Gipfel nur einige Sekunden Rückstand hatten, so konnten sie nicht wieder zu den beiden Italienern aufschliessen. Auf der Zielgeraden war Cunego nicht nur stärker als Ricco, sondern er hatte auch noch das perfekte Timing und konnte seinen Landsamann ohne Probleme abweisen. Die nächsten Verfolger kamen nur 10 Sekunden später ins Ziel, angeführt von Sanchez und Schleck. Hinter dem Spanier leistete Andy sich zwar den Luxus, Davide Rebellin beim Sprint hinter sich zu lassen, doch sollte es damit knapp nicht zum Podestplatz reichen bei diesem Rennen mit unerwartetem Ausgang.
14.10.2007 Monteveglio - Monteveglio (196 km)
Der kleine Prinz von Monteveglio
Resultate:
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Daniano Cunego
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105. auf 48"
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52. auf 10"
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Nachdem er bei den letzten beiden Rennen, der Coppa Sabatini und der Emilien-rundfahrt, sehr offensiv gefahren war, liess Frank Schleck es heute bei dem dritten Akt der Norditalien-Trilogie, dem Gran Premio Buno Beghelli, etwas ruhiger angehen. CSC hatte mit Chris Anker Sörensen einen Fahrer in der Ausreissergruppe während fast des ganzen Rennens, und so konnten die anderen Fahrer aus der Mannschaft einfach nur im Hauptfeld mitrollen. Die grosse Gruppe des Tages ging schon nach vier Kilometern ab und neben Sörensen waren darin auch vertreten Facci, Frolinger, Bodnar, Bertagnolli, Stangelj, Gourov, Gottfried, Celli, Allegroni und Shchebelin. Diese 11 haben fast 190 Kilometer an der Spitze des Rennens zurückgelegt, doch Lampre und Milram haben die Situation im Feld kontrolliert und den Rückstand ständig unter der 5-Minuten Grenze gehalten. Rund 5 Kilometer vor dem Ziel war das Abenteuer dann vorüber für die 11 Spitzenfahrer und eine Gruppe von rund 50 Kilometer hat sich dem Zielrichter auf der ansteigenden Schlussgeraden gestellt. Denn das hohe Tempo und die kleinen Anstiege haben in der letzten Runde das Feld zerissen, das sowieso heute über grosse Strecken weit auseindergezogen war. Frank Schleck hatte heute nicht die Absicht, um den Sieg mitzufahren und der CSC-Fahrer liess sich kurz vor dem Ziel aus dem Hauptfeld abhängen, um als 105. mit 48" Rückstand über die Ziellinie zu fahren. Andy dagegen war vorne mit dabei, auch wenn er nicht um den Sieg mitsprintete, sondern in der zweiten Hälfte der ersten Gruppe als 52. den weissen Strich überquerte. Der Sieg wurde in einem sehr knappen Spurt zwischen dem "kleinen Prinzen" Damiano Cunego und dem deutschen Meister Fabian Wegmann entschieden, wobei das Photofinish zugunsten des Italieners entschied.
13.10.2007 Formigine - San Luca di Bologna (199 km)
ENDLICH BELOHNT !!!
Resultate:
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Frank Schleck
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Sieger
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Aufgabe
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Seit dem Monat August hat Frank Schleck viele, viele Trainingskilometer absolviert, ist ein Rennen nach dem anderen gefahren mit nur einem Ziel: bereit zu sein für die Weltmeisterschaften und die grossen italienischen Klassiker im August. Seit Stuttgart wusste man, dass er in Form ist, in ganz grosser Form, und doch hatte es bis jetzt nicht zu einem Sieg gereicht. Es fehlte ihm das kleine Plus, das Quentchen Glück, das den Radfahrer in den siebten Himmel des Erfolges bringt. Genauso wie im Frühjahr belegte der Luxemburger immer wieder Ehrenplätze, ohne dass er für seine Arbeit richtig belohnt wurde. Doch seit heute ist es endlich geschafft und wie gewohnt hat sich Schleck nicht
irgendein Rennen herausgesucht, um in sein Palmares einzutragen. Der Giro dell'Emilia ist eines der härtesten Rennen der Herbstkampagne mit der mehrfachen Ersteigung der Steigung von San Luca und die grosse Anzahl der Favoriten am Start bestätigt den hohen Statut des Rennens: Bettini, Rebellin, Di Luca, Evans und Andere. Nach einem schnellen Start haben zwei Fahrer, Gregory Rast und Stefano Boggia, lang Zeit mit grossem Vorsprung an der Spitze gelegen, doch als die Tenöre auf dem Schlusskurs rund um Bologna das Tempo erhöhten, sind die Zwei schnell in Vergessenheit geraten. Eine prominente Ausreissergruppe mit Davide Rebellin (Gerolsteiner), Damiano Cunego, Sylvester Szmyd (Lampre – Fondital), Cristopher Horner, Cadel Evans (Predictor – Lotto), Riccardo Riccò (Saunier Duval – Prodir), Frank Schleck, Alexander Kolobnev, Carlos Sastre (Team CSC), Luca Mazzanti (Ceramica Panaria – Navigare) und Giairo Ermeti (Tenax) hat sich abgesetzt und den weiteren Verlauf des Rennens bestimmt, während es dahinter reihenweise Aufgaben gab. Rebellin schien am Meisten motiviert, einen Endspurt zu vermeiden, denn der Mann von Gerolsteiner attackierte gleich mehrmals in der Spitzengruppe. Rund einen Kilometer vor dem Schluss, in den 13 % Steigung der Mauer von San Lucca, steigerte der Italiener ein weiteres Mal das Tempo und nur ein Mann vermochte ihm zu Folgen und das war Frank Schleck. In seinem flüssigen Stiel, in dem Alles so leicht aussieht, konnte der Luxemburger zu Rebellin aufschliessen und am Ziel konnte er Rebellin nicht nur im Sprint schlagen, was eigentlich bei einem ansteigenden Sprint fast als unmöglich gilt, sondern er hatte gleich mehrere Längen Vorsprung und konnte die Arme jubelnd zum Himmel strecken. Eine grosse Leistung !! Zwei Mal auf dem Siegerpodest in einigen Tagen, das ist schon ein gutes Omen eine Woche vor der Lombardei-Rundfahrt. Andy Schleck hat das Rennen nach getaner Aufgabe für seine Leader Kolobnev, Schleck und Sastre aufgegeben.
11.10.2007 Peccioli - Peccioli (198 km)
Frank Schleck sehr knapp am Sieg vorbei
Resultate:
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Giovanni Visconti
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2. auf 0"
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Aufgabe
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Frank und Andy Schleck hatten nicht die Gelegenheit, auf den Splitter-strassen der Monte Paschi Eroica die Helden zu spielen, denn die beiden Brüder haben dieses Rennen aus einer anderen Zeit durch Probleme mit dem Flugverkehr verpasst. Zwei Tage später waren sie aber dann in Italien angekommen und konnten an den Start der Coppa Sabatini gehen, eines der prestige-trächtigsten Eintagesrennen in Italien, auf dessen Siegerliste Alles steht, was in der rezenten, transalpinischen Radsportgeschichte Rang und Namen hat: Moser, Saronni, Argentin, Chiapucchi, Bugno, Bettini und viele mehr. Doch das Feld liess es heute zuerst einmal ruhig angehen und nur eine Attacke des Bulgaren Hristov, der sich zwischenzeitlich alleine an die Spitze setzte, durchbrach die Monotonie. Nach rund 100 Kilometern war es dann aber mit der Ruhe vorbei und mehrere Fahrer setzten sich ins Szene, darunter auch Andy Schleck. Der Luxemburger setzte sich hinter Hristov mit 5 anderen Fahrern ab: Bragazzi, Cioni, Gavazzi, Sastre und Missaglia. Zwei Fahrer von CSC an der Spitze, das war etwas zuviel für Quick-Step und Lampre, die sich an die Verfolgungsarbeit machten, angeführt von dem Weltmeister in Person, Paolo Bettini. Rund 60 Kilometer vor dem Ziel war dann Endstation für die Schleck-gruppe und das Rennen begann wieder von vorne. Andy hatte allerdings genug und sollte das Rennen etwas später aufgeben, das seine Chancen jetzt praktisch null waren. Drei Fahrer haben noch versucht, sich abzusetzen, Chiarini, Arekeev und Sörensen, doch wieder waren es Bettini und seine Truppe, welche den Versuch zunichte machten. Durch das höllische Tempo der Quick-Step Fahrer brach das Hauptfeld in der Schlussrunde auseinander und es waren nur noch rund 40 Fahrer, die sich geschlossen am Fusse des Schlussanstieges einfanden. Unter ihnen befand sich Frank Schleck, der heute sehr gute Beine hatte und rund 700 Meter vor dem Ziel beschloss der CSC Fahrer, es zu versuchen. Er attackierte und setzte sich einige Meter vor das Feld. Schleck sah schon fast wie der Sieger aus, doch im allerletzten Moment fuhr auf der anstiegenden Zielgeraden der italienische Meister Giovanni Visconti noch vorbei und konnte sich zum zweiten Mal hintereinander als Gewinner feiern lassen. Frank Schleck beendete das Rennen denkbar knapp um eine halbe Radlänge auf den zweiten Platz vor Khalilov, Garzelli und Horner.
03.10.2007 Steinfurt - Münster (200 km)
Van Emden kommt den Sprintern zuvor
Resultate:
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Jos Van Emden
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55. auf 4'42"
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28. auf 4"
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Der 3. Oktober ist Nationalfeiertag in Deutschland und auch Tag des Radsports in Münster, wo fast ein Dutzend Wettbewerbe für Radfahrer stattfanden, darunter auch ein Rennen für Profis. Der Sparkassen Münsterland Giro ist ein junges Rennen, denn die Idee dazu wurde erst im Jahr 2002, bei der Durchfahrt des Giro d'Italia in der Region aufgeworfen, und doch waren einige prominente Fahrer am Start: die Sprinter Förster und Ciolek zum Beispiel oder der neu gekrönte U23-Weltmeister Peter Velits und natürlich auch Frank und Andy Schleck. Während Kim Kirchen seine Saison beendet hat, haben die beiden Brüder noch einige Ambitionen zum Saisonende, um Beispiel bei der Lombardei-rundfahrt. Nach einem schnellen und hektischen Rennbeginn konnten sich zwei Fahrer absezten und haben während einiger Zeit an der Spitze gelegen: René Weissinger und Chris Anker Sörensen. Doch rund 50 Kilometer vor dem Ziel trug die Arbeit der einheimischen Teams von Gerolsteiner und T-Mobile ihre Früchte und die Beiden wurden wieder eingefangen. Trotz eines relativ flachen Schlusskurses gab es weiterhin Attacken und 28 Fahrer konnten sich absetzen, darunter die besten Sprinter sowie Andy Schleck und drei weitere Fahrer von CSC. Während man sich am Ziel schon auf einen Endspurt dieser Spitzengruppe eingestell hatte, versuchte es Schleck noch einmal in der lezten Runde des lokalen Schlusskurses und er konnte scih mit drei weiteren Fahrern absetzen, darunter der Niederländer Jos Van Emden. Die Verfolger kamen immer näher, doch Van Emden mobilisierte noch einmal seine letzten Reserven und konnte einen hauchdünnen Vorsprung vor dem heranstürmenden Ciolek ins Ziel retten. Im Gegensatz zu dem Rabobank Fahrer wurde Andy Schleck noch kurz vor dem Ziel von der ersten Gruppe überholt und er beendete das Rennen auf dem 28. Rang. Frank für seinen Teil fuhr im grossen Hauptfeld über die Ziellinie, mehr als vier Minuten nach dem Sieger.
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