30. Mai bis 3. Juni 2007: 28. Bayern-rundfahrt
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03.06.2006 5. Rothenburg ob der Tauber - Fürth (161 km)
Siedler gewinnt letzten Massenspurt
Resultate:
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Sebastian Siedler
Stefan Schumacher
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76. auf 0"
 
4. auf 25"
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Die letzte Etappe der Bayern-rundfahrt beinhaltete noch einige kleinere Anstiege, mit unter anderem einer 18 prozentigen Kopfsteinpflasterpassage in Kadolzburg. Doch das konnte für Stefan Schumacher kein Hindernis sein, im Gegenteil, gerade an solchen Anstiegen kann er seine Kraft ausspielen. Beim ersten Zwischensprint hat der Deutsche sogar seine Führung ausgebaut, denn er belegte den dritten Platz und heimste so eine Sekunde Zeitgutschrift ein, was seinen Vorsprung vor Ralf Grabsch auf jetzt 9 Sekunden brachte.
Seine Mannschaft hatte das Rennen gut unter Kontrolle und war kam nie richtig in Bedrängnis. Auf den letzten, flachen Kilometern hat Gerolsteiner dafür gesorgt, dass der Vorsprung eine Ausreissergruppe mit Anders Lund, Alvarus Baranauskus und Konstantin Schubert sich verringert, bevor sie die Verantwortung an die Sprinter-teams abgaben. Milram hat wie gewöhnlich hart an der Spitze des Feldes gearbeitet und die Blauen wurden mit einem Doppelsieg von Sebastian Siedler vor Erik Zabel belohnt. Stefan Schumacher hat die Ziellinie an 27. Position überfahren und konnte somit den beim gestrigen Zeitfahren errungenen Schlusserfolg definitiv feiern. Frank Schleck hat die Etappe ebenfalls im Hauptfeld beendet, an 76. Position, und so bleibt er auf dem 4. Platz in der Gesamtwertung. Ein Zweiter und ein Vierter Platz bei einem Etappenrennen, wahrlich kein schlechtes Wochenende für die Gebrüder Schleck.
02.06.2006 4. Rothenburg ob der Tauber (24 km EZF)
Schumi nimmt Option auf Endsieg, Schleck 4.
Resultate:
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Stefan Schumacher
Stefan Schumacher
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4. auf 19"
 
4. auf 24"
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Heute haben die Sprinter den Zeitfahrspezialisten den Vorrang überlassen müssen, denn der Test gegen die Uhr von 24 Kilometern rund um die malerische Stadt von Rothenburg ob der Tauber stand auf dem Programm und hatte natürlich einen grösseren Einfluss auf das Gesamtklassement. Stefan Schumacher, der Sieger der Amstel Gold Race, hat eine Option auf den Gesamtsieg genommen, indem er die schnellste Zeit am Ziel hinterlegte, 8 Sekunden vor Bert Grabsch und 14 Sekunden vor Jens Voigt. Doch um zu diesem Sieg zu gelangen, hat Schumacher ein fantastisches Finale hinlegen müssen und auch in der regennassen Abfahrt einige Risiken nehmen müssen. Denn 9 Kilometer vor dem Ziel, bei der Zwischenzeit, war der Gerolsteiner Fahrer nur an 3. Stelle, zeitgleich mit Jens Voigt. Bert Grabsch hatte dort die schnellst Zeit aufzuweisen, 9 Sekunden vor dem überraschenden Frank Schleck an 2. Stelle. Der Luxemburger hatte den ersten, selektiven Teil des Zeitfahrens fast perfekt hinter sich gebracht, nahm jedoch danach kein Risiko auf den letzten, abfallenden Kilometern und musste also noch zwei Plätze wieder abgeben, an Schumacher und an seinen Mannschaftskollegen Voigt. Mit einer Endzeit von 31'03" war Schleck zwar noch provisorisch der Schnellste, doch er musst sich dann noch Schumacher, Grabsch und Voigt geschlagen geben und hat schlussendlich den guten 4. Platz belegt, mit 19 Sekunden Rückstand. Dies ist ebengalls seine Position in der Gesamtwertung, die auf den 5. ersten Plätzen mit dem Etappenklassement identisch ist.
01.06.2007 3. Eichstätt - Kitzingen (181 km)
Zabel wiederholt Etappensieg
Resultats:
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Erik Zabel
Erik Zabel
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67. auf 0"
 
25. auf 20"
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Angesichts der bisherigen Etappenverläufe und der Profile der noch kommenden Etappen ist es durchaus möglich, dass der Gesamtsieg am Ende nur um wenige Sekunden verteilt wird. Den Zwischenspurts bei den einzelnen Etappen kommt also immer mehr Bedeutung zu, denn dort gibt es wertvolle Bonifikationen zu ergattern. CSC, T-Mobile und Gerolsteiner haben von Anfang an das Feld unter Kontrolle gehalten, um ihre Fahrer in den bestmöglichen Konditionen zu den Sprints zu bringen und haben alle Angriffe neutralisiert. Stuart O'Grady war Schnellster in Gunzenhausen und hat sich damit virtuell das gelbe Trikot geholt. Kurz danach hat Christoph von Kleinsorgen von einer ruhigeren Phase profitiert und sich alleine mit bis zu 10 Minuten Vorsprung an die Spitze gesetzt. Doch pünklich zum letzten Zwischenspurt war der Deutsche weider gestellt und Schumacher holte sich die Punkte vor Voigt und O'Grady. Der Australier hatte natürlich auch Ambitionen im anstehenden Endspurt, doch er wurde im Finale in einen Sturz verwickelt und konnte also nicht gegen Erik Zabel antreten. Dieser hatte sich nicht in die Zwischensprints eingemischt und war am Ende wohl einen Tick frischer als die Anderen. Der Milram-Star gewann zum zweiten Mal hintereinander vor dem Portugiesen Benitez und Sebastian Siedler. Damit kann er das Gelbe Trikot des Gesamtführenden behalten, 6 Sekunden vor O'Grady. Frank Schleck überquerte die Ziellinie im Hauptfeld als 67 und ist vor dem morgigen Zeitfahren in der Gesamtwertung auf dem 25 Platz, 20 Sekunden hinter Zabel.
31.05.2007 2. Gundelfingen - Eichstätt (185 km)
Zabel trotz Wirbel
Resultats:
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Erik Zabel
Erik Zabel
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20. auf 0"
 
22. auf 10"
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Bei angenehmen Sonnenschein haben die 119 Fahrer der Bayern-rundfahrt den wohl selektivsten Abschnitt der diesjährigen Tour unter die Räder genommen, mit einer ganzen Anzahl an Hügeln und einem Schlusskurs mit Bergwertung. Das Rennen hat sehr schnell begonnen und die ersten Attacken wurden vom Hauptfeld neutralisiert. Doch nachdem die Fahrer sich rund eine halbe Stunde lang mit Tempo 60 ausgetobt hatten, liess mann doch eine Gruppe wegfahren. Axelsson, Lopes, Baranauskas, Friedman und Ermeti haben bis zu 8 Minuten Vorsprung herausgefahren, doch schon ab der Hälfte des Rennens haben CSC und Gerolsteiner dafür gesorgt, dass dieser Vorsprung sich verkleinerte. Auf dem schweren Rundkurs fiel die Gruppe dann auseinander und die Fahrer wurden einer nach dem anderen wieder eingefangen. Aber auch die grossen Namen der Rundfahrt zeigten sich offensiv wie Voigt, Burghardt, Wegmann oder auch Frank Schleck. Der Luxemburger versuchte sein Glück rund 10 Kilometer vor dem Ziel und lag zusammen mit dem Österreicher Rohregger einige Zeit an der Spitze, doch dann wurden die Beiden durch eine 25-köpfige Verfolgergruppe wieder eingeholt. Andere Fahrer konnten noch zur Spitze aufschliessen, so dass der Etappensieg sich schliesslich im Spurt zwischen ungefähr 50 Fahrern entschied. Trotz allem Wirbel, der zur Zeit um seine Person existiert, konnte Erik Zabel sich vor Siedler, O'Grady und Ciolek druchsetzen, während Frank Schleck auf dem 20. Platz landete. Durch die Bonussekunden übernimmt Zabel auch die Gesamtführung mit der gleichen Zeit wie der zweitplazierte O'Grady. Frank Schleck wird in der Gesamtwertung auf dem 22. Platz mit 10 Sekunden Rückstand geführt.
30.05.2007 1. Garmisch Partenkirchen - Gundelfingen (211 km)
Schulze gagne premier sprint massif
Resultats:
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Andre Schulze
Andre Schulze
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49. auf 0"
 
53. auf 10"
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Anders als man es glauben könnte, ist die Bayernrundfahrt nicht etwa ein Rennen für Bergfahrer mit nimmerendeten Anstiegen, sondern eher ein Rennen für schnelle Leute und Sprintstar Erik Zabel stellt den Rekord mit 16 Etappensiegen. Ideales Terrain also zum Wiedereinstieg ins Renngeschehen nach einem Monat Pause, wie es der Fall ist für Frank Schleck. Der hätte sicherlich gerne noch den Rest der Woche die ausserordentlichen Leistungen seines kleinen Bruders beim Giro d'Italia verfolgt, doch Frank muss jetzt den Rennrythmus wieder finden, denn die Vorbereitung auf die Tour de France beginnt. Die erste Etappe begann in den Bergen, im Wintersportparadies Garmisch partenkirchen, doch nach zwei Bergwertungen machten sich die Fahrer auf eine lange Abfahrt von 150 Kilometern bis nach Gundelfingen. Nicht erstaunlich also, dass die Etappe trotz einem langen Ausreissversuch im Massenspurt entschieden wurde. Berges, van Ruittenbeek, Schär und Ludewig wurden rund 5 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen, wobei Milram, T-Mobile und CSC in der Verfolgung besonders aktiv waren. Doch am Ende war es ein Fahrer aus einem Team aus der zweiten Division, Andre Schulze (Wiesenhof), der die Nase vor den Pro-Tour Fahrern O'Grady, Kopp und Zabel hatte. Frank Schleck hat die Etappe als 49. im Hauptfeld beendet.
12. Mai - 3. Juni 2007: 90. Giro d'Italia
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03.06.2007 21. Vestone - Milano (185 km)
Petacchi feiert 5. Etappensieg
Resultate:
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Alessandro Petacchi
Danilo Di Luca
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35. auf 0"
 
2. auf 1'55"
 
8. auf 100p
 
Sieger
 
8. auf 59p
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Die 90. Ausgabe des Giro d'Italia ist also wie geplant in Mailand zu Ende gegangen, doch mit einem Schlusspodest, das wohl Niemand am Start so vorausgesagt hatte. Der Name des Siegers, Danilo Di Luca, ist weniger als Überraschung anzusehen, auch wenn viele auf dem bergigen Kurs eher seine Landsmänner und ehemaligen Gesamtsieger Simoni und Cunego, oder auch Savoldelli und Garzelli auf der Favoritenliste hatten. Die Namen der beiden anderen Fahrer sind jedoch geradezu eine Sensation: wenn Eddy Mazzoleni vor dem Giro doch schon einige Referenzen aufzuweisen hatte, so hätte doch wohl beim Start in Sardinien Niemand einen Cent auf Andy Schleck gewettet, und schon gar nicht Er selbst. Mann wusste, dass er seine ganze Saisonplanung auf diesen Giro ausgerichtet hatte, mann wusste auch spätestens seit den Ardennenklassiker und der Tour de Romandie, dass er sich in ausgezeichneter Verfassung befindet. Doch das gesteckte Ziel was der Gewinn des weissen Trikots
und allerhöchstens ein Platz unter den Top 20 in der Gesamtwertung. Doch der Sohn von Johnny hat die Beobachter von Tag zu Tag mehr überrascht. Wenn die dritten Plätze in Montevergine und Santuario Nostra Signora Della Guardia noch in etwa planmässig waren, so kam Andy in den Bergen erst richtig zum Vorschein. Sei es auf den Rampen des Izoard, beim Bergzeitfahren in Santuario di Oropa, auf dem Weg zu den drei Zinnen von Lavaredo oder dem furchtbaren Monte Zoncolan, er fuhr immer mit einer scheinbaren Leichtigkeit und vermochte den Besten ohne eine einzige Schwäche zu folgen. Mehr noch, in seiner allerersten Rundfahrt über drei Wochen hat er seinen schon bekannten, offensiven Fahrstil gezeigt, und nich davor zurück geschreckt, die älteren und erfahrenen Fahrer anzugreifen. Und dann kam noch, als Kirsche auf dem Kuchen, seine fantastische Leistung beim abschliessenden Zeitfahren, wo er sich definitiv den zweiten Platz in der Gesamtwertung sichern konnte. Wenn Di Luca also am Anfang dieser letzten Etappe nach Mailand Sekt trinken konnte, so hatte Andy Schleck in seinem strahlenden weissen Trikot sicherlich auch Grund zur Feude. Bis auf den Schlusskurs in Mailand haben die Fahrer gefeiert und allerlei Spass getrieben, doch dann begann das traditionnelle Schowdown unter der Regie der Milram-Fahrer. Denn, trotz einer Initiativen von Igantiev, der die Rundfahrt genauso offensive abschloss, wie er sie auch begonnen hatte, wer anders als der wiedergeborenen Sprintkönig Alessandro Petacchi konnte die letzte Etappe gewinnen. Und auf dem Schlusspodest, wo Di Luca gerade das Rosa Trikot übernommen hatte, antwortete Andy Schleck auf die Frage eines Journalisten der Gazzetta dello Sport: "Ja, klar, ich werde wieder nach Italien den Giro fahren kommen". Richtig so, denn drei Wochen wie diese würden wir gerne noch einmal erleben.
02.06.2007 20. Bardolino - Verona (43 km EZF)
Di Luca und Schleck sichern ihre Plätze
Resultate:
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Paolo Savoldelli
Danilo Di Luca
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6. auf 1'28"
 
2. auf 1'55"
 
8. auf 75p
 
Sieger
 
8. auf 59p
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Vorhang auf für den letzten, für die Gesamtwertung entscheidenden Akt mit einem Einzelzeitfahren von 43 Kilometern zwischen der Weinstadt Bardolino am Gardasee und der italienischen Kulturhochburg Verona. Die Strecke war relativ flach, abgesehen von zwei kleineren Steigungen, von denen die Schwerste jedoch gleich am Anfang des Rennens zu überwinden war. Im Rampenlicht bei diesem Zeitfahren stand natürlich der Kampf um die Podiumsplätze in Mailand zwischen Andy Schleck, Simoni, Cunego und Mazzoleni, während Di Luca für die meisten Beobachter mit über zwei Minuten Vorsprung genug Zeitpolster für den Gesamterfolg hatte. Der Italiener hat das dann auch auf dem Terrain bestätigt, denn er belegte den 8. Platz mit 1'57" Rückstand auf den Sieger Paolo Savoldelli und hat sich also, wenn kein Unglück passiert, den Endsieg beim 90. Giro d'Italia definitiv gesichert. Drei halbe Überraschungen gab es bei diesem Zeitfahren trotzdem: 1. Paolo Savoldelli, eigentlich eher als Spezialist für kurze Zeitfahren eingestuft,
hat den grossen Favoriten für den Etappensieg geschlagen, Dave Zabriskie, der diese Etappe also Hauptobjektiv bei seinem Girostart angegeben hatte. 2. Savoldellis Landsmann und Mannschaftskollege Eddy Mazzoleni wurde Zweiter in der Etappe und hat so einen enttäuschenden Gilbert Simoni von Schlusspodest gedrängt. Simoni wurde nur 17. im Zeitfahren mit 2008" Rückstand auf Mazzoleni. 3. Andy Schleck hat gezeigt, dass er nicht nur ein exzellenter Bergfahrer ist, sondern ein kompletter Allrounder, der sich ebenfalls im einsamen Kampf gegen die Uhr schinden kann. Der Luxemburger beendet die Etappe als sehr guter 6., 1'28" nur hinter Savoldelli. Von Anfang an hatte Andy den guten Rythmus, denn nach der Hälfte der Strecke war er in 7. Position zu finden, 39 Sekunden langsamer als der Astana Fahrer, der bei sämtlichen Zwischenzeiten Schnellster war. Dann, zwischen Kilometer 20 und 30, hatte Schleck seine beste Phase, denn er war dort schneller als beispielsweise Zabriskie, Bruzeghin oder Cunego, um nur diese zu nennen, und hatte auch Di Luca überholt, der 20 Sekunden hinter dem Luxemburger zu finden war. Der "weisse Blitz", wie er schon genannt wurde, passierte bei der dritten Zwischenzeit an 5. Stelle, mit 54 Sekunden Rückstand auf Savoldelli. Doch Di Luca musste sich keine Sorgen machen, denn auch wenn er auf den letzten 13 Kilometern noch einmal 9 Sekunden auf Schleck verlor, so hatte er doch immer noch knapp 2 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung. Der Luxemburger hat auf dem letzten Teil einen Platz an Bodrogi abgeben müssen, doch in der Zeit von 53'48" (Stundenmittel 48 km/h) hat er sich doch als ausgezeichneter 6. klassiert, vor Fahrern wie Cunego oder Ignatiev und Petrov den beiden ehemaligen U23-Weltmeister der Disziplin. Wenn kein Unglück geschieht dürfte Andy Schleck morgen als Gesamtzweiter und Sieger der Wertung des besten jungen Fahrers über die Ziellinie in Mailand fahren.
01.06.2007 19. Treviso - Terme di Comano (179 km)
Mayo steigt ansteigende Form
Resultate:
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Iban Mayo
Danilo Di Luca
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19. auf 3'13"
 
2. auf 2'24"
 
9. auf 85p
 
Erster
 
8. auf 59p
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Die letzten Pässe bei dieser Italien-rundfahrt, zwei an der Zahl, auf der 19. Etappe zwischen Treviso und Terme di Comano. Die grosse Frage war natürlich, ob sich die Favoriten bei dieser mittelschweren Etappe noch einmal richtig auseinander setzten würden, oder ob sie sich für das Zeitfahren von Morgen schonen und so dass Feld den Ausreisser überlassen würden. Am Pian delle Fugazze war klar, dass die Favoriten sich heute noch einmal zeigen wollten. Nachdem Liquigas bis in die Steigung hinein an der Spitze des Feldes ein hohes Tempo vorgelegt hatten, gab es reihenweise Attacken. Piepoli, Mazzoleni und sogar das Maglia Rosa selbst steigerten das Tempo doch Niemand konnte sich absetzen. Gilberto Simoni überquerte schliesslich den Pass als Erster einer circa 40 Fahrer grossen Spitzengruppe. Andy Schleck hatte am Anfang der Steigung einen Reifenschaden, konnte sich aber mit Hilfe seiner Mannschaftskollegen wieder nach vorne arbeiten und mit den anderen Favoriten zusammen die regennasse Abfahrt in Angriff nehmen. Dort haben sich Mayo, Losado, Garzelli, Rasmussen, Petrov, Marzano und Visconti abgesetzt und konnte den letzten Anstieg mit 3 Minuten Vorsprung auf das gruppo Maglia Rosa erklimmen. Iban Mayo war der Stärkste in dieser Gruppe und hat den Gipfel des Passo Ballino an der Spitze überquert mit rund 40 Sekunden Vorsprung auf die nächsten Verfolger. Dahinter haben Liquigas und Lampre das Hauptfeld kontrolliert, so dass Attackieren an diesem relativ flachen Berg wenig Sinn machte. Trotz des Regens, der immer dichter fiel und den Risiken, die er wohl oder übel nehmen musste, behielt Mayo die Situation unter Kontrolle und konnte einen weiteren Sieg in Saunier Duvals doch impressionnanter Bilanz hinzufügen. Einige Wochen vor dem Start der Tour de France zeigt der Spanier stark ansteigende Form. Giovanni Visconti wird Zweiter mit 41 Sekunden Rückstand, während die erste grössere Gruppe mit den rosa und weissen Trikots nach vorsichtiger Abfahrt 3 Minuten hinter dem Sieger über die Ziellinie fuhr. Andy Schleck bleibt also an zweiter Position in der Gesamtwertung vor dem morgigen Zeitfahren, das dem Schlusspodest wohl den letzten Schliff geben wird.
31.05.2007 18. Udine - Riese Pio X (203 km)
Petacchi fürs Durchhalten belohnt
Resultate:
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Alessandro Petacchi
Danilo Di Luca
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34. auf 0"
 
2. auf 2'24"
 
8. auf 85p
 
Erster
 
8. auf 53p
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Die letzten Tage waren schon sehr schwer und die wenigen Sprinter, die Izoard, Tre Cime oder Zoncolan überstanden hatten, hatten sich eine Spurtankunft redlich verdient. Die 18. Etappe war also eine typische Flachetappe, deren grösste Schwierigkeit sicherlich ihre Länge war, 203 Kilometer in der dritten Rundfahrtwoche. Die Sprinterteams hatten natürlich im Sinne, die Etappe zu kontrollieren und auch wenn sie eine Gruppe von 7 Konkurrenten wegfahren liessen, so hatten Ignatiev, Horillo, Berthou, Renier, Gourov, Vila und Engels doch nie mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung. Mit viel Geschick haben
Milram, Euskatel und Liquigas den Rückstand des Feldes geregelt und die Ausreisser 7 Kilometer vor dem Ziel eingefangen und haben dann sofort mit den Sprintvorbereitungen begonnen. Rund 500 Meter vor dem Ziel gab es einen Sturz im Hauptfeld, durch den Weltmeister Bettini zum Bremsmanöver gezwungen wurde und alle Chancen auf den Sieg einbüsste. McEwen, Förster, Napolitano, Hushovd out, also galt ohne Zweifel Alessandro Petacchi als Favorit. Und der Milram-Star hat seine Mannschaftskollegen für die harte Arbeit des heutigen Tages entschädigt mit dem Etappensieg vor Richeze, Breschel und Fothen. Auch Petacchi wurde beim Massensturz behindert und befand sich plötzlich alleine an der Spitze des Feldes, viel zu weit weg vom Ziel. Doch in impressionnanter Manier hat der Italiener einen superlangen Spurt von der Spitze aus durchgehalten. Andy Schleck war glücklich genug, um den Sturz zu vermeiden und beendete die Etappe in 34. Position, gleich neben Di Luca. Natürlich gab es vor den Morgen anstehenden, letzten Steigungen keine Veränderung in der Gesamtwertung.
30.05.2007 17. Lienz - Monte Zoncolan (142 km)
Simoni bezwingt den Zoncolan, Schleck atemberaubend
Resultate:
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Gilberto Simoni
Danilo Di Luca
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3. auf 7"
 
2. auf 2'24"
 
7. auf 60p
 
Erster
 
8. auf 53p
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Da war sie also, die letzte grosse Bergetappe des Giro 2007, mit Ankunft oben am Zoncolan, dem Berg, der in den letzten Tagen in aller Munde war, und auch von den Fahrern vielzitiert wurde. Die Italiener, die mit Superlativen bekanntlich ja nicht geizen, sprechen vom schwersten Berg Europas. Und wirklich hat das Monstrum etwas Furchterregendes für einen Radfahrer: 1200 Meter Höhenunterschied auf knapp 10 Kilometer, darunter ein Stück in der Mitte mit 15,3 % durchshchnittlicher Steigung während 5 Kilometern. Natürlich kamen dabei am Start Fragen auf: wird Simoni attackieren? versucht Di Luca, vor dem Zeitfahren seinen Vorsprung auf Mazzoleni zu vergrössern? kann Andy Schleck uns weiterhin so verblüffen? gibt es eine frühe Ausreissergruppe? Nun, zumindest die erste Frage war schnell beantwortet, denn schon kurz nach dem Start haben sich zwölf Mann aus dem Hauptfeld abgesetzt, darunter der nimmermüde Weltmeister Paolo Bettini mit zwei Teamkollegen, aber auch Fahrer wie Aerts, Ardila, Cioni, Codol, Veikkanen oder Baliani. Diese Gruppe hat den Monte Zoncolan mit ungefähr
drei Minuten Vorsprung erreicht und ist dort sofort explodiert unter dem Impuls von Dario Cioni, der sich alleine an die Spitze gesetzt hat, später aber von Massimo Codol wieder abgefangen wurde. Die anderen Fragen fanden auch relativ schnell, kurz vor der Hälfte des Schlussanstieges, eine Antwort. Dort, wo die Steigung am schwersten war, dort hat Gilberto Simoni das Tempo verschärft und nur die Besten konnten ihm folgen: Di Luca, Piepoli, Cunego und Andy Schleck, während Ricco und Mazzoleni zurückfielen. Ein Kilometer später setzte Simoni noch eins drauf und machte sich alleine davon, während Di Luca sich unerwartet in Schwierigkeiten befand. Doch Andy Schleck hatte noch nicht sein letztes Wort gesprochen, mit Piepoli am Hinterrad kam er Meter um Meter wieder an Simoni heran, während Cunego passen musste, zurückfiel und sich 30 Sekunden weiter zurück zu Di Luca gesellte. Der junge Schleck fuhr immer stärker und steigerte das Tempo, wohl bewusst, dass er jetzt nicht mehr nur um das weisse Trikot fuhr, sondern auch am Maglia Rosa kratzte. Dann übernahm Peipoli die Führungsarbeit und nach und nach wurden alle Fahrer der frühen Ausreissergruppe eingeholt, auch Massimo Codol wurde 2 Kilometer vor dem Ziel zurückgelassen. Auf den jetzt etwas weniger steilen Strassen befand sich Di Luca wieder in seinem Element und mit der tatkräftigen Hilfe von Cunego hielt der Liquigas-Fahrer den Rückstand sehr wohl in Grenzen. 200 Meter vor der Ziellinie, wo es die letzten ganz steilen Rampen zu überwinden gab, dort musste Frank Schleck die beiden Saunier-Duval Fahrer ziehen lassen und mit Simoni an der Spitze feierte die Mannschaft nach den Tre Cime zum zweiten mal einen Doppelsieg in einer legendären Bergetappe. Andy beendet die Etappe auf der fantastischen 3. Position mit 7 Sekunden Rückstand, während Di Luca 31 Sekunden nach dem Sieger über den Zielstrich fuhr. Der Italiener verteidigte also das rosa Trikot, ja besser noch, er vergrösserte seinen Vorsprung auf den Zweiten, denn Mazzoleni hat heute viel Zeit verloren und verliert seinen Platz sensationnell an Andy Schleck, der heute abend 2'24" Rückstand in der Gesamtwertung aufzuweisen hat. Die letzten Veränderungen werden wohl in zwei Tagen beim Zeitfahren zustande kommen mit einem besonderen Augenmerk auf den Kampf um den zweiten Platz, wobei Schleck nur einen ganz leichten Vorteil von 4 Sekunden auf Simoni hat. Natürlich hat der Luxemburger heute mit seiner Leistung auch seinen Vorsprung auf Ricco im Klassement des besten Jungfahrers wieder ausgebaut auf fast 3 Minuten.
28.05.2007 16. Agrodo - Lienz (189 km)
Garzelli rettet seinen Giro
Resultate:
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Stefano Garzelli
Danilo Di Luca
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31. auf 8'10"
 
3. auf 2'56"
 
8. auf 76p
 
Erster
 
11. auf 49p
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Die 16. Etappe zwischen Agordo und Lienz in Österreich war eine traditionnelle Übergangsetappe mit mehreren mittelschweren Anstiegen, aber einem flachen Finale. Eigentlich hätte man erwartet, dass viele Fahrer gleich am Anfang des Teilstücks versuchen würden, in eine Ausreissergruppe zu fahren, doch es blieb erstaunlich ruhig. Während der vier ersten Rennstunden gab es überhaupt keine Attacken und es wurden knapp 100 Kilometer bei Regen und Kälte gefahren. Erst rund 60 Kilometer vor dem Ziel wurde die Monotonie gebrochen durch eine Attacke von Benoît Joachim und Laurent Mangel. Nach deren Initiative hat sich eine Gruppe von 12 Fahrern an der Spitze zusammen gefunden. Bei der nun folgenden Trilogie von Anstiegen setzte sich Stefano Garzelli alleine an die Spitze, doch er hatte weniger als eine Minute Vorsprung auf 5 Fahrer, Rubiera, Mangel, Caucchioli, Serrano und Lastras, während sich das Hauptfeld fast 5 Minuten dahinter befand. Auf dem Schlusskurs in Lienz hatte Garzelli nur noch eine halbe Minute Vorsprung, doch die Verfolger dahinter waren sich nicht einig und belauerten sich gegenseitig, so dass der Italiener trotzdem noch bis zur Ziellinie durchhalten konnte und damit seinen zweiten Etappensieg bei dieser Italienrundfahrt verbucht. Ein schöner Trostpreis für einen Fahrer, der sicherlich vor dem Start in Sardinien zu den Favoriten auf den Gesamterfolg gehörte, doch seine Ambitionen in den Bergen nicht verwirklichen konnte. Laurent Mangel gewann den Spurt der nächsten Verfolger um den zweiten Platz, Benoît Joachim endete als 16., während das Hauptfeld die Ziellinie mehr als 8 Minuten hinter dem Sieger überquerte. Andy Schleck war im ersten Teil dieser Gruppe und wird an 31. Position im Etappenklassement geführt. In der Gesamtwertung gibt es keine Änderung.
27.05.2007 15. Trento - Tre Cime di Lavaredo (184 km)
Ricco tritt in die Legende ein
Resultate:
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Riccardo Ricco
Danilo Di Luca
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9. auf 3'52"
 
3. auf 2'56"
 
8. auf 76p
 
Erster
 
11. auf 46p
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Nach einer Etappe, während der das rosa Trikot gleich mehrmals virtuell die Schultern gewechselt hat, wird der junge Riccardo Ricco sicher für die Tifosi in die Legende eingehen, denn er hat die schwerste, die prestigeträchtigste Etappe des Giro oben auf den Tre Cime di Lavaredo gewonnen. An dieser Stelle wurden sicherlich einige der schönsten Seiten in der Geschichte der Rundfahrt geschrieben, zum Beispiel durch Merckx und Gimondi. Ricco holte sich den Etappensieg vor seinem Mannschaftskollegen Piepoli nach einer langen Flucht, bei der er sowohl das Maglia Rosa von Di Luca, wie auch das weisse Trikot von Andy Schleck in Gefahr brachte. Am Passo di San Pellegrino, dem ersten schweren Anstieg des Tages, hat Saunier Duval seine beiden Bergflöhe nach vorne geschickt, zusammen mit dem Kolumbianer Parra und dem Mexikaner Perez Caupaio. Am Passo di Giau hatten die Vier drei Minuten Vorsprung auf eine immer kleiner werdende Verfolgergruppe, in der sowohl Di Luca also auch Schleck gänzlich isoliert und ohne Mannschaftsunterstützung waren. Der Luxemburger war wiederum fantastisch heute und einer der einzigen, der den Temposteigerungen von Di Luca und Mazzoleni in dieser Gruppe folgen konnte. Mazzoleni hat sich gesagt, er könnte die Taktik von Gestern wiederholen und ist mit seinem Mannschaftskollegen Savoldelli in der Abfahrt des Passo di Giau davongefahren. In der langen Abfahrt und dem Flachstück vor dem Schlussanstieg war die Verfolgung nicht organisiert. Di Luca konnte nur auf die Unterstützung von Schleck und Cunego rechnen, während Simoni immer noch in den Hinterrädern lauerte. Die Abstände wurden also grösser und in Cortina d'Ampezzo hatten Ricco und Mazzoleni virtuell die beiden ersten Plätze in der Gesamtwertung übernommen, und auch Andy Schleck hatte sein weisses Trikot verloren. Doch Di Luca hatte noch nicht sein letztes Wort gesprochen und drei Kilometer vor dem Ziel, dort wo der Anstieg steiler und steiler wird, machte er sich alleine auf die Verfolgung. Cunego musste locker lassen, Schleck und Simoni auch. In nur wenigen Kilometern machte Di Luca eine Minute auf Mazzoleni und noch mehr auf Ricco gut und hat so die Situation wieder gerade gebogen. Das junge Talent von Saunier Duval musste sich also nur mit dem Etappensieg begnügen, der ihm von seinem Kollegen Piepoli gerne überlassen wurde, da Dieser sich im Laufe ihrer langen Flucht das Trikot des besten Bergsteigers gesichert hatte. Andy Schleck hatte Di Luca ziehen lassen, doch er hatte noch einige Reserven und konnte die Etappe ordentlich zu Ende fahren. Der erstaunliche Luxemburger verlor als 9. nur eine Minute auf Di Luca und ungefähr zwanzig Sekunden auf Simoni und Cunego auf den letzten, unheimlich steilen Rampen des Tre Cime. Er hat ebenfalls noch viel Zeit auf Ricco gutgemacht. Am Ende der Etappe war das Wesentliche also gerettet, denn Schleck behält den dritten Platz in der Gesamtwertung, wo Mazzoleni die zweite Position von Bruzeghin übernommen hat, und er konnte ebenfalls das weisse Trikot des besten Jungfahrers verteidigen. Aber er hat jetzt nur noch 43 Sekunden Vorsprung auf Ricco und wird sicherlich den Atem des Italieners in seinem Nacken verspüren, wenn es in zwei Tagen auf den furchtbaren Monte Zoncolan geht, den schwersten Anstieg, der jemals im Giro gefahren wurde (dixit Cunego und Simoni).
26.05.2007 14. Cantu - Bergamo (192 km)
Simoni attackiert, Di Luca verteidigt
Resultate:
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Stefano Garzelli
Danilo Di Luca
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16. auf 38"
 
3. auf 1'57"
 
8. auf 83p
 
Erster
 
10. auf 27p
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Andy Schleck kannte während er 14. Etappe einen schweren Moment, als er Opfer eines Sturzes wurde, der jedoch schlussendlich ausser einigen Abschürfungen keine grösseren Konsequenzen für den jungen Luxemburger hatte. Gilberto Simoni ist sich bewusst, dass er allmählich Zeit auf Di Luca gutmachen muss, wenn er das begehrte Rosa Trikot noch einmal tragen möchte. In der Nähe von Trento, seiner Heimatstadt, hat der Fahrer von Saunier Duval eine eigentliche Übergangsetappe auf den Schauplätzen der Lombardei-rundfahrt zur grossen Auseinandersetzung in der Gesamtwertung gemacht. Dabei hatte er natürlich einige Verbündete: Eddy Mazzoleni hat sich in der Abfahrt des Passo San Marco davon gemacht, hinter seinem Teamkollegen Paolo Savoldelli, der als bester Abfahrer des Feldes gilt. Auf nassen und rutschigen Strassen nahm Di Luca kein Risiko und hat die beiden von Astana davon fahren gelassen. Simoni wollte davon profitieren und hat sich mit Garzelli und Codol ebenfalls abgesetzt, während Andy Schleck bei Di Luca zurückblieb. 50 Kilometer und ein Anstieg waren noch
zu bewältigen und in den ersten Kilometern von La Trinita-Dossena formierte sich eine 16 Fahrer starke Spitzengruppe mit den vorgenannten Fahrern sowie der Überbleibseln aus einer frühen Ausreissergruppe. Aus dieser Gruppe verblieben oben auf dem Berg noch Simoni, Garzelli, Savoldelli, Mazzoleni, Baliani, Parra und Bettini an der Spitze und sie hatten rund eine Minute auf das von Pellizotti angeführte Gruppo Maglia Rosa. Doch dann verlief es für Andy Schleck plötzlich gar nicht mehr nach Plan, denn am Anfang der Abfahrt kam der Luxemburger durch Evgeni Petrov zu Fall. Glücklicherweise hat er nicht panikiert und konnte nach Materialwechsel und kräftezehrender Aufholjagd ungefähr 30 Kilometer vor dem Ziel wieder zu der Di Luca Gruppe aufschliessen. Während der Verfolgungsjagd auf den restlichen Kilometern konnten Liquigas und Lampre ungefähr eine halbe Minute auf die Ausreisser gutmachen. In den Strassen von Bergamo gab es noch einen kleinen, giftigen Anstieg und den machte sich Gilberto Simoni zunutze. Er attackierte und sah eigentlich schon wie der sichere Etappensieger aus, doch auf der folgenden Abfahrt nahm Stefano Garzelli alle Risiken und flog nur 60 Meter vor dem Ziel noch an dem Trentiner vorbei. 38 Sekunden später überfuhr die Gruppe der 11 Verfolger um Di Luca und Schleck den Zielstrich. Trotz einer heikler Situation hat der Luxemburger wiederum erstaunliche Stärke und Maturität gezeigt und wird 16. der Etappe. Er ist immer noch Dritter in der Gesamtwertung, 1'57" hinter Di Luca. Gilberto Simoni rückt auf die fünfte Position nach vorne, 2'42" hinter Di Luca.
25.05.2007 13. Biella - Santuario di Oropa (12,6 km Bergzeitfahren)
Bruzeghin überrascht, Schleck bestätigt gute Form
Resultate:
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Marzio Bruzeghin
Danilo Di Luca
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10. auf 40"
 
3. auf 1'57"
 
6. auf 82p
 
Erster
 
9. auf 27p
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Bergzeitfahren heute beim Giro d'Italia, hinauf zu dem spektakulären Wallfahrtsort Santuario di Oropa, der malerisch zwischen den Bergen liegt. 12,6 Kilometer lang schlängelt sich die Strasse hinauf mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,8 %. Gegen Mitte und gegen Ende des Anstieges gab es einige steile Stücke mit bis zu 13 %, eine Strecke also, die den Fahrern auf 734 Höhenmetern Alles abverlangt hat. Lange Zeit hat Giovanni Visconti in Führung gelegen, doch dann fuhr Julio Alberto Perez Cuapio in 29'38" als Erster unter die 30 Minuten Grenze. Doch dann kamen erst die Favoriten: Zabriskie und dann auch Piepoli unterboten die Zeit des Mexikaners und Piepoli's Zeit schien schwer zu schlagen. Bei der ersten Zwischenzeit war Andy Schleck inzwischen als 5. passiert, 5 Sekunden langsamer als Petrov, der die schnellste Zeit bei Kilometer 5 hielt. Der junge Luxemburger fuhr weiterhin sehr gut und am Ziel war er nur 39 Sekunden langsamer als Piepoli. In 29'35" (25,5 km/h Stundenmittel) holte er sich die 7. provisorische Endzeit, knapp zwei Sekunden hinter Cunego auf dem 6. Platz. Auch Di Luca war schnell unterwegs, er hatte die zweitbeste Zwischenzeit bei Kilometer 5 und fuhr Bestzeit nach 10 Kilometern. Doch die Überraschung kam von dem italienischen Zeitfahrmeister Marzio Bruzeghin, der die letzen Kilometer unglaublich schnell unterwegs war und die Bestzeit von Piepoli um eine knappe Sekunde unterbot. In 28'55" (Stundenmittel 26,1 km/h) fuhr Bruzeghin zum Etappensieg und einem der grössten Erfolge seiner Karriere. Di Luca war am Schluss etwas eingebrochen und beendete die Etappe auf dem 3. Rang mit 8" Rückstand. Schleck wurde schliesslich 10. mit 40" Rückstan, auch er verlor die meiste Zeit im letzten Streckenteil, nachdem er bis 2 Kilometer vor dem Ziel nur 5 Sekunden langsamer als Bruzeghin gewesen war und als 6. nur 19 Sekunden auf Di Luca eingebüsst hatte. Andere Favoriten haben heute ebenfalls Zeit verloren: Cunego 38 Sekunden, Simoni 1'06" und der Gesamtdritte Arroyo musste 1'43" an Bruzeghin abgeben. Di Luca behält natürlich die Führung in der Gesamtwertung mit 55 Sekunden Vorsprung auf Bruzeghin und 1'57" auf Andy Schleck als fantastischer Dritter. Cunego ist an 4. Position mit 2'40" Rückstand, während Simoni 3'32" auf Di Luca aufzuholen hat. Im Klassement des besten Jungfahrers hat Andy Schleck nun fast 5 Minuten Vorsprung auf den zweitplatzierten Ricco, der heute nur auf dem 22. Rang landete.
24.05.2007 12. Scalenghe - Briançon (163 km)
Schleck brillanter Dritter hinter Di Luca und Simoni
Resultate:
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Danilo Di Luca
Danilo Di Luca
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3. auf 7"
 
4. auf 1'25"
 
Erster
 
8. auf 21p
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Andy Schleck fuhr heute ein weiteres Mal ein fantastisches Rennen und belegte am Ende den dritten Etappenrang hinter den beiden wohl stärksten Fahrern dieser Italienrundfahrt, Danilo Di Luca und Gilberto Simoni. Die Alpenetappe bot heute den Auftakt zu einer ganzen Reihe schwieriger Bergetappen, bei denen sicherlich die Entscheidung auf den Gesamtsieg des Giro d'Italia 2007 fallen wird, und konnte gleich zwei Monteranstiege aufweisen. Über 2400 Meter Höhenunterschied ging es zuerst hinauf auf die sogenannte Cima Coppi, das Dach der Rundfahrt, dem Colle dell'Angelo auf 2744 Meter über dem Meeresspiegel. Danach stand dann auch noch der Col d'Izoard mit seiner berüchtigten Wüstenlandschaft, der Casse Deserte, auf dem Programm. Zwei Franzosen, Yoann Le Boulanger und Christophe Riblon, hatten schon nach nach 14 Kilometern attackiert und nachdem sie bis zu fast zwanzig Mintuen Vorsprung hatten, führten Sie den Giro in ihr Heimatland ein. Doch am Colle dell'Angelo machte Saunier Duval dahinter richtig Tempo für Simoni und das Hauptfeld fiel auseinander. Favoriten wie Savoldelli und Popovych fielen zurück, doch Andy Schleck konnte der kleinen Gruppe von nur noch 7 Fahrern folgen. Ausser dem Luxemburger
waren darin noch Piepoli, Simoni, Cunego, Di Luca, Garzelli und Mazzoleni vertreten. Während Riblon und dann Le Boulanger in den ersten Rampen des Izoard geschluckt wurden, mussten Piepoli und Garzelli in der Schleck-Gruppe locker lassen. Andy machte einen sehr starken Eindruck in seinem flüssigen und leichtfüssigen Styl mit hoher Trittfrequenz, der stark an seinen Bruder Frank erinnert. Trotz mehrere Attacken blieben die fünf Fahrer mehr oder weniger zusammen, auch wenn Di Luca sich mit einer Temposteigerung kurz vor dem Gipfel absezten konnte und Cunego mehrmals Schwierigkeiten hatte. Doch in der Abfahrt kamen sie wieder beisammen und die Entscheidung musste in der letzen, kurzen aber steilen Rampe in den Strassen von Briancon fallen. Di Luca attackierte als Erster, und Andy Schleck war der Einzige, der ihm folgen konnte. Doch auch Simoni kämpfte sich wieder heran und in dem steilsten Stück, weniger als 500 Meter vor dem Ziel musste der Luxemburger die beiden Italiener fahren lassen. Di Luca hielt Simoni im Sprint um den Etappensieg nieder, während Andy wiederum auf dem dritten Rang landete, mit 7 Sekunden Rückstand. Der Liquigas Kapitän übernimmt erneut die Führung in der Gesamtwertung und konnte sich schon zum dritten Male bei dieser Rundfahrt das rosa Trikot anziehen. Schleck ist jetzt auf dem unglaublichen vierten Rang mit 1'25" Rücktand auf Di Luca und hinter Bruzeghin und Arroyo, den Überbleibsel aus der grossen Ausreissergruppe der 8. Etappe. Natürlich befestigt er sein weisses Trikot des besten Jungfahrers und hat jetzt 3'46" Vorsprung auf Ricco in diesem Klassement. Das morgige Bergzeitfahren zum Santorio di Oropa verspricht weitere spannende Action mit Andy Schleck in einer der Hauptrollen.
23.05.2007 11. Serravalle Scrivia - Pinerolo (198 km)
Petacchi zum Dritten
Resultate:
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Alessandro Petacchi
Andrea Noe
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126. auf 0"
 
12. auf 4'04"
 
Erster
 
6. auf 15p
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Zwischen der gestrigen Ankunft oben am Santuario Nostra Signora Della Guardia und der schweren Alpenetappe von Morgen gab es heute noch eine vorläufig letzte Gelegenheit für die Sprinter, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Mann erwartete allgemein, dass deren Teams das Rennen fest in die Hand nehmen würden und so traute sich niemand recht, einen Ausreissversuch zu wagen. Niemand? Doch, der Franzose Mickael Bouffaz setzte sich bei km 38 alleine ab und trotzte den übermächtigen Verfolgern über lange Zeit hinweg. Sein Vorsprung wuchs bis auf über 8 Minuten an, doch es wurde immer schwerer für den Franzosen, der unter
der brütenden Hitze leidete und sogar einmal während mehreren Minuten anhalten musste, bevor er wieder weiterfahren konnte. Schlussendlich wurde Buffaz 20 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen und trotz den wiederholten Attacken von mehreren Tinkoff-Fahrern kam es zum erwarteten Massenspurt. Alessandro Petacchi wurde wieder von seinem Zug auf Orbit gefahren und eröffnete auf den linken Strassenseite den Spurt, während mehrere andere Spurter wie Balducci und McEwen sich auf der rechten Seite tummelten. Die Entscheidung war sehr knapp und mit einem letzten Satz konnte Petacchi sich vor Balducci und dem Australier durchsetzen. Auf der nassen und extrem rutschigen Fahrbahn kam es auf der Ziellinie zu einem Massensturz, in dem unter anderem Weltmeister Bettini und Spitzenreiter Noe verwickelt waren. Andy Schleck fuhr weiter hinten im Feld und konnte dem Sturz entgehen, er fuhr als 126. über die Ziellinie. Vor der morgigen Etappe nach Briançon über den col de l'Izoard gibt es keine Veränderungen im Gesamtklassement.
22.05.2007 10. Camaiore - Santuario Nostra Signora Della Guardia (250 km)
Dritter Platz und weisses Trikot für Andy Schleck
Resultate:
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Leonardo Piepoli
Andrea Noe
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3. auf 27"
 
12. auf 4'04"
 
Erster
 
6. auf 15p
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Wie schon bei der ersten Bergankunft in Montevergine hat Andy Schleck auch heute eine glanzvolle Leistung gezeigt, er war sogar noch stärker als beim 4. Teilsück und wurde am Ende mit dem 3. Etappenplatz sowie dem weissen Trikot des besten Jungfahrers belohnt. Niemand konnte Schleck folgen, als er rund 4 Kilometer hinter dem Spitzenreiter Leonardo Piepoli aus der Favoritengruppe heraus attackierte. Diese Gruppe von rund 15 Fahrern hatte sich gebildet, nachdem die frühen Ausreisser Losada, Parra, Ardilla, Alguacil, Dupont, Baliani und Hincapie eingefangen waren und Di Luca mit einem ersten Antritt an einem der steilsten Abschnitte des Schlussanstieges das Feld schon arg zerrüttelt hatte. Andy kam bis auf wenige Sekunden an Piepoli heran, musste dann aber etwas zurücknehmen, denn die letzten Kilometer mit bis zu 14 % Steigung waren extrem schwer. Danilo Di Luca hatte sich mit einem zweiten Antritt auf die Verfolgung von Schleck und Piepoli gemacht und holte den Luxemburger zwei Kilometer vor dem Ziel wieder ein. Dahinter kämpften Ricco und Simoni, der einen Reifendefekt an einem denkbar schlechten Moment unten am Berg hatte, dann aber in beeindruckender Manier wieder nach vorne fuhr. Leonardo Piepoli zeigte keine Schwäche an der Spitze und konnte oben am Santuario Nostra Signora Della Guardia schon seinen dritten Etappenerfolg bei der Italienrundfahrt
feiern. 18 Sekunden dahinter beendete di Luca das Teilstück als Zweiter und weitere 9 Sekunden später überquerte ein total erschöpfter Andy Schleck als grossartiger Dritter die Ziellinie ... und konnte keinen einzigen Meter weiter mehr fahren. Ricco und Simoni verloren nur rund eine halbe Minute, doch nach einer extrem schnellen Etappe kamen einige Favoriten nicht mit dem Schlussanstieg zurecht und büssten mehr Zeit ein: Savoldelli, Cunego und Popovych verloren nur einige Sekunden mehr, doch Fahrer wie Garzelli, Rebellin oder auch Pinotti im rosafarbenen Dress mussten zwei Minuten und mehr abgeben. Damit musste der T-Mobile Fahrer auch das Leadertrikot an seinen Landsmann Andrea Noe überreichen, der jetzt in der Gesamtwertung 1'08" Vorsprung auf Marzio Bruzeghin hat. Di Luca als Erster der Favoriten liegt auf dem 8. Rang mit 3 Minuten Rückstand, während Andy Schleck auf dem 12. Rang 4 Minuten Defizit auf Noe hat. In der Wertung des besten Jungfahrers hat der Luxemburger sich mit seiner brillanten Leistung an die Spitze gesetzt mit 1'02" Vorsprung auf Publikumsliebling Riccardo Ricco. Er kann also morgen im weissen Trikot an den Start gehen und liegt auch in der Bergwertung in aussichtsreicher Position auf dem 6. Rang. Gespannt kann man sein, wie der junge CSC Fahrer sich schlägt, wenn übermorgen die richtig schweren Bergetappen erwartet werden.
21.05.2007 9. Reggio Emilia - Lido di Camaiore (177 km)
Napolitano verdirbt Petacchis Fest
Resultate:
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Danilo Napolitano
Marco Pinotti
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87. auf 0"
 
21. auf 5'05"
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Dies sollte eigentlich die Etappe des Alessandro Petacchi werden, mit Ankunft in seiner Heimat in Lido di Camaiore. Das Profil war auf den letzten 90 Kilometer gänzlich flach, nur der Etappenbeginn war ziemlich bergig. Doch die Fahrer hatten wohl bei der schweren gestrigen Etappe einiges gelitten und begannen das Rennen langsam mit nur 26 zurückgelegten Kilometer in der ersten Rennstunde und 27 in der Zweiten. Kurioserweise gab es überhaupt keinen Angriff auf dem ganzen Weg hinauf zu dem Passo del Cerreto auf 1250 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und erst auf der Abfahrt hinunter zur Mittelmeerküste setzten 4 Fahrer sich vom Feld ab und fuhren bis zu 3 Minuten Vorsprung heraus: Crosbie, Bessy, Kunitski und Masciarelli. Die Tinkof Mannschaft konnte es wohl nicht verdauen, dass sie zum ersten Mal bei diesem Giro eine Aussreissergruppe verpasst hatte und schickte rund 15 Kilometer vor dem Ziel Ignatiev und Rovny nach vorne. Doch inzwischen hatten Milram und Lotto die Verfolgung im Hauptfeld aus den Händen von T-Mobile übernommen und die Abstände wurden immer kleiner. Das russische Duo wurde 8 Kilometer vor dem Ziel geschluckt und das italienisch-französiche Quartett 2 Kilometer später. Platz für den Massenspurt: wie üblich eröffnete Petacchi von Weitem, doch Danilo Napolitano hatte auf den letzten Kilometern hart mit den Ellbogen gearbeitet, um sich in dessen Rad zu befinden. Das war die richtige Taktik, denn kurz vor dem Ziel konnte Napolitano, ebenso wie McEwen, seinen Landsmann noch abfangen und feierte den Etappensieg. In der Gesamtwertung gab es natürlich keine Veränderungen und Pinotti bleibt an der Spitze. Vor der zweiten Bergankunft von Morgen verbrachte Andy Schleck den Tag gut geschützt im Hauptfeld und überquerte die Ziellinie neben Benoît Joachim an 87. Position.
20.05.2007 8. Barberino di Mugello - Fiorano Modenese (197 km)
Arvesen pokert Bettini aus
Resultate:
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Kurt-Asle Arvesen
Marco Pinotti
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52. auf 4'19"
 
21. auf 5'05"
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Wiederum war Paolo Bettini einer der Animatoren der Etappe und wurde dennoch am Ende knapp geschlagen. In einem sehr taktischen Sprint einer Ausreissergruppe hatte der Weltmeister gegen Kurt-Asle Arvesen das Nachsehen, der auf den letzten Metern aus Bettinis Hinterrad sprang. Der Anfang der Etappe lud die Ausreisser geradezu zum Attackieren ein mit einem sehr welligen Profil, während die letzten 100 Kilometer ausschliesslich flach waren. Nach mehreren Versuchen konnte sich auf Initiative von Dario Cioni eine 27-köpfige Gruppe absetzen mit viel Prominenz wie Bettini, Hincapie, Ricco, Sella, Bruseghin, Rubiera, Aerts oder Arvesen. Tinkoff war natürlich auch vertreten durch den unermüdlichen Pavel Brutt sowie Petrov. Fast alle Mannschaften waren vorne dabei, und nachdem Ricco freiwillig auf das Hauptfeld wartete, um den Erfolg der Gruppe nicht zu vereiteln, wurde der Abstand immer grösser. Sieben Minuten Vorsprung haben die Ausreisser mit auf die letzten 50 Kilometer genommen, so dass T-Mobile im Hauptfeld mächtig Tempo machen musste, um das rosa Trikot von Pinotti in der Ferrari-Stadt noch zu behalten. Um den Etappensieg wurde es noch einmal richtig spannend: Pavel Brutt attackierte rund 1 km vor dem Ziel mit Emmanuele Sella am Hinterrad, der sich etwas später alleine absetzte. Paolo Bettini durfte nicht warten und musste rund 600 Meter vor der Linie den Spurt der Verfolger anziehen, um seinen Landsmann noch zu erreichen. Der Weltmeister flog in voller Geschwindigkeit heran und sah schon wie der sichere Sieger aus, als Arvesen noch im letzten Moment an ihm vorbei zog. Andy Schleck fuhr im Hauptfeld mit mehr als vier Minuten Rückstand über die Ziellinie. Durch die vielen Fahrer in der Aureissergruppe verliert er eine ganze Reihe Plätze in der Gesamtwertung, wo er heute abend den 21. Rang belegt, immer noch mit fünf Minuten Rückstand auf Pinotti. Doch Angesichts des Sieges seines Mannschaftskollegen dürfte das dem Luxemburger relativ wenig ausmachen und er hat heute abend einen Grund zum Feiern.
19.05.2007 7. Spoleto - Scarperia (254 km)
Petacchi beim Grand-prix
Resultate:
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Alessandro Petacchi
Marco Pinotti
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40. auf 0"
 
8. auf 5'05"
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Weiter geht es gegen Norden mit einer wahren Marathon-Etappe über 254 meist flache Kilometer zwischen Spoleto und Scarperia. Ein Kuriosum war sicherlich die Ankunft im Autodrom von Mugello, wo die Sprinter für einen Tag den Boliden die Show stahlen. Alessandro Petacchi inspirierte sich am Besten bei den schnellen Motorrädern des bekannten Grand-prix und eröffnete einen langen Sprint, bei dem Niemand ihm das Wasser reichen konnte. Der Italiener gewann seine 21. Giro-Etappe vor Hushovd und Bettini. Doch die Sprinterteams mussten hart arbeiten, um den ersehnten Massenspurt herbeizuführen und es sah einige Male gar nicht gut für sie aus. Zuerst hatte sich auf Initiative von Rubens Bertogliati eine Vierergruppe gebildet mit dem unvermeidlichen Tikoff Fahrer in der Person von Elio Aggiano sowie Fabien Patanchon und Benat Albizuri. Sie haben über 11 Minuten Vorsprung herausgefahen, wurden aber durch eine Allianz der Sprinterteams im Feld nach über 200 Kilometer Flucht wieder eingefangen. Danach nutzten Paolo Bettini und Quick-Step die einzige Steigung des Tages, um das Hauptfeld zu sprengen, in der Hoffnung, dass der Weltmeister auf heimischen Boden glänzen könnte. Einige spurtstarke Fahrer (Förster, Hushovd) wurden dann auch Opfer dieses Manoeuvers: sie kamen zwar nach langer Aufholjagd wieder zurück nach vorne, mussten dabei aber Kräfte lassen, die ihnen im Finale gefehlt haben. Im letzten Kilometer dann versuchte es Fabian Cancellara, einer der Fahrer, der eine solche Attacke im Stil eines Verfolgers nach 250 Kilometer durchstehen kann. Doch Milram hatte noch genug Reserven, um das Feld wieder an den CSC Fahrer heranzuziehen und wurde durch den Erfolg ihres Kapitäns belohnt. Andy Schleck erreichte die Ankunft im Hauptfeld und überfuhr die Ziellinie an 40. Position.
18.05.2007 6. Tivoli - Spoleto (177 km)
Laverde und Pinotti teilen den Kuchen
Resultate:
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Luis Laverde
Marco Pinotti
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84. auf 7'09"
 
8. auf 5'05"
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Abgesehen von den grossen Bergetappen wie an den Tre Cime di Lavaredo oder am Zoncolan gibt es beim diesjährigen Giro d'Italia eine ganze Reihe bergige Übergangsetappen, welche die Rundfahrt so schwer machen. Heute war eine solche Etappe mit der Ersteigung des Monte Terminillo auf 1900 Metern über dem Meeresspiegel gegen Mitte der Etappe sowie zwei weiteren, kleineren Anstiegen gegen Ende. Doch auch wenn das Profil heute sehr interessant aussah, so haben sich die Favoriten auf den Gesamtsieg doch gegenseitig neutralisiert und den Etappensieg sowie das rosa Trikot einer Ausreissergruppe überlassen. Der Rennbeginn war sehr animiert mit vielen Attacken, die immer wieder vom Hauptfeld vereitelt wurden. Doch dann kam eine kleine Verschnaufpause und kurz vor dem Hauptanstieg des Tages gelang es 5 Fahrern, sich abzusetzen. Dahinter machte Liquigas ständig, aber moderat Tempo im Hauptfeld, so dass Dieses grösstenteils zusammen blieb. Hubert Schwab, Christophe Kern, Marco Pinotti, Luis Laverde und Daniele Contrini erreichten den Gipfel des Terminillo mit 6 Minuten Vorsprung auf eine grosse Gruppe, in der Andy Schleck unter den 30 Ersten fuhr. Das Bild änderte sich nicht, so dass die fünf Spitzenfahrer über den Forca Capistrella hinweg ihren Vorsprung um eine weitere Minute vergrössern konnten. Während weiterhin Niemand Lust verspürte, Di Luca und seine grüne Garde anzugreifen, steigerte Laverde an der Spitze das Tempo im letzten Anstieg und nur Pinotti konnte ihm folgen. Die Beiden erreichten das Ziel in Spoleto schliesslich eineinhalb Minuten vor Kern und Sieben vor dem Hauptfeld. Pinotti hatte aus seinem Missgeschick aus der Romandie gelernt und ging keine taktische Spielchen ein. Er zog es vor, den Etappensieg an Laverde zu überlassen und sich dafür aber abzusichern, dass er genug Vorprung auf die Ziellinie bringen würde, um das rosa Trikot zu übernehmen. Andy Schleck lief zusammen mit allen anderen Favoriten im von Petacchi angeführten und fast kompletten Hauptfeld ein. Er wird auf dem 84. Platz in der Etappe geführt und ist jetzt an 8. Stelle in der Gesamtwertung, 5'05" hinter dem neuen Leader Pinotti.
17.05.2007 5. Teano - Frascati (173 km)
Risikofreudiger Förster gewinnt die Etappe
Resultate:
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Robert Förster
Danilo Di Luca
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93. auf 0"
 
5. auf 53"
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173 Kilometer haben die Fahrer aus der Gegend von Neapel in ein Vorort von Rom gebracht, ohne nennenswerte Schwierigkeiten, es sei denn einen Anstieg der 3. Kategorie rund 20 Kilometer vor dem Ziel. Trotz hohem Tempo am Anfang der Etappe konnte ein Duo mit guten alten Bekannten alleine absezten. Es handelte sich dabei um Mikail Ignatiev, der wohl seinem Teamkollegen Brutt die Wertung des offensivsten Fahrers streitig machen will und Mikael Bouffaz, der in der dritten Etappe ebenfalls schon mit Ignatiev in einer Ausreissergruppe unterwegs war. Aber die Chancen der Beiden waren relativ gering, denn sie hatten nie mehr als viereinhalb Minuten Vorsprung und obendrein musste Buffaz ungefähr 50 Kilometer vor dem Ziel seinen Begleiter ziehen lassen, so dass Ignatiev nunmehr alleine gegen den Wind anzukämpfen hatte. Der Bahn-Olympiasieger und ehemalige U23-Weltmeister behauptete sich noch mit viel Mut während 30 Kilometern vor dem Feld, musste aber kurz vor der letzten Steigung die Waffen strecken. Ein Versuch von Sella und Bernucchi am Le Macere brachte nichts ein und die Mannschaften der Sprinter haben den Endspurt in gewohnter Manier vorbereitet. Doch das Finale war sehr gefährlich mit mehreren Kurven und engen Strassen auf dem letzten Kilometer. Während Petacchi sich von Napolitano wenige Meter vor dem Ziel einsperren liess, nahm Robert Förster alle Risiken und konnte die Etappe vor Thor Hushovd für sich entscheiden. Andy Schleck hielt sich auf jeden Fall aus dem Gedrängel der Sprinter heraus und fuhr die Etappe inmitten des Feldes an 93. Position zu Ende, nach einem eigentlich eher ruhigen Tag. In der Gesamtwertung hat sich natürlich nichts geändert.
16.05.2007 4. Salerno - Montevergine di Mercogliano (153 km)
Di Luca siegt, Schleck brillianter 4.
Resultate:
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Danilo Di Luca
Danilo Di Luca
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4. auf 3"
 
5. auf 53"
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Nach dem Transfert auf das Festland und einem Ruhetag stand heute das erste richtige Highlight des Giro 2007 auf dem Programm. Die kurvenreiche und hügelige Fahrt über die wunderschöne Halbinsel der Amalfi-Küste im Süden Neapels wurde nämlich von einer Kletterpartei bis auf 1200 Meter Höhe abgeschlossen, über die 22 Kurven des 17 km langen und mittelmässig steilen Montevergine di Mercogliano. Der Anstieg hat sicherlich vielen Fahrern Respekt eingeflösst, denn der Beginn der Etappe war äusserst ruhig und erst nach rund 50 Kilometern haben drei Fahrer die Monotonie gebrochen: Pavel Brutt, einmal mehr, Yuri Krivtsov und Markel Irizar haben am Fusse des Picco San Angelo attackiert und schnell über 5 Minuten Vorsprung herausgefahren. Regen hatte eingesetzt und mehrere Massenstürze hinderten das Feld daran, die Vervolgung hinter den Ausreissern zu organisieren. Direkt hinter Saunier-Duval, die das Peloton kontrollierten, fuhr Andy Schleck mit einigen seiner Mannschaftskollegen und konnte so die Sturzgefahr vermindern. Am Fusse des letzten Anstieges hatten Brutt, Krivtsov und Irizar immer noch 3 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld. Rund 10 km vor dem Ziel gab es dann die ersten Attacken im Hauptfeld, doch Liquigas behielt Alles unter Kontrolle, während Schleck immer noch gut positionniert fuhr hinter den Grünen von Di Luca. Julio Perez Cuapio konnte sich als Einziger absetzen, während die drei Ausreisser hinter das lang auseinander gezogene und immer kleiner werdende Feld zurückgefallen waren. Perez wurde kurz vor dem Ziel auch wieder eingeholt und die Etappe entschied sich schliesslich im Spurt zwischen ungefähr 20 Fahrern. Die grossen Favoriten Di Luca und Ricco waren die Stärksten und nach 2001 konnte der Liquigas Fahrer schon seinen zweiten Sieg an der gleichen Stelle feiern. Andy Schleck fuhr ebenfalls sehr stark und war einer der Einzigen, der Di Luca, Ricco und Cunego auf den alleletzten Metern noch folgen konnte. Er belegt schliesslich hinter diesen Dreien den 4. Rang mit nur 3 Sekunden Rückstand. Natürlich macht der sechstjüngste Fahrer des Giro 2007 auch einen grossen Sprung nach vorne in der Gesamtwertung, wo heute abend auf dem brillianten 5. Rang 53 Sekunden hinter Di Luca liegt. Andy übernimmt auch den 2. Platz in der Wertung des besten Jungfahrers und den 5. in der Bergwertung.
14.05.2007 3. Barumini - Cagliari (181 km)
Petacchi meldet sich zurück
Resultate:
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Alessandro Petacchi
Enrico Gasparotto
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100. auf 0"
 
12. auf 30"
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Eine weitere Etappe für die Sprinter im Süden der Insel mit den letzten 40 Kilometern diesmal gänzlich flach entlang des Golfes von Cagilari. Wie gestern schon zeigten sich die jungen Russen aus der Tinkoff-Mannschaft sehr angriffslustig mit einem weiteren Talent, Mikhail Ignatiev, der sich zusammen mit seinem Teamkollegen Elio Aggiano sowie Alexander Pichot, Giovanni Visconti und Mickael Buffaz absetzen konnte. Nach einem schnellen Etappenbeginn liessen es die Fahrer im Hauptfeld etwas gemütlicher angehen und so konnten die Fünf bis zu sieben Minuten Vosrprung herausfahren. 60 Kilometer vor dem Ziel haben Ignatiev und Visconti ihre Begleiter zurückgelassen und die Flucht als Duett fortgesetzt. 20 Kilometer später fuhren die Beiden immer noch fünf Minuten vor dem Peloton, in dem die Sprinterteams noch nicht richtig reagierten. Dies war jedoch kurz danach der Fall, als Predictor und Milram ihre Leute an die Spitze des Feldes schickten, um zusammen mit Liquigas Tempo zu machen. Der Vorsprung schmolz nun rasch: 3 Minuten noch 25 km vor dem Ziel, eine Einzige war es nur noch 15 km später. Wenig später war die Flucht vorbei für die beiden Ausreisser und Alles war bereit für das Duell McEwen - Petacchi, dessen Teamkollegen den Endspurt vorbereiteten. Dieses Mal hat der grosse Alessandro sie nicht entäuscht und den Sprint von der Spitze aus nach altbewährter Manier beherrscht. Nach langer Durststrecke konnte der Italiener unter Tränen den ersten grossen Sieg seit seiner schweren Knieverletzung vor genau einem Jahr feiern, vor Robert Förster und dem überraschenden Richeze. Robbie McEwen passierte die Zielline als Vierter, während Andy Schleck das Etappenziel ebenfalls im Hauptfeld erreichte, und zwar im hinteren Teil auf dem 100. Platz. Beim Spiel um das rosa Trikot übernahm der Sprinter Gasparotto wieder die Oberhand nach seinem 8. Rang bei der heutigen Etappe.
13.05.2007 2. Tempio Pausania - Bosa (205 km)
Mc Ewen eröffnet sein Konto
Resultate:
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Robbie McEwen
Danilo Di Luca
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40. auf 0"
 
13. auf 30"
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Die Fahrer haben heute den Nordosten von Sardinien besucht mit einer grösstenteils flachen Etappe, die aber in den letzten Kilometern mit einigen kleineren Steigungen sehr interessant zu werden versprach. Einer ganzen Reihe von Sprintern wie Hushovd, Förster, Brown oder Haedo wurden diese Schwierigkeiten auch zum Verhängnis und sie konnten sich nicht in den Spurt um den Sieg einmischen. McEwen und Petacchi aber kamen ganz hinten am Feld über die Hügel mit und Milram hatte noch genügend Zeit, um den Chef rechtzeitig zum Massensprint wieder nach vorne zu Fahren. Doch auf dem Gepäckträger führten die Fahrer des blauen Zuges einen gewissen McEwen mit, der nicht zögerte, um von dieser Gelegenheit zu profitieren und sein Konto beim Giro 2007 mit einem Sieg zu eröffnen, mit einer Radlänge Vorsprung auf die beiden Italiener Bettini und Petacchi. Die Etappe wurde lange Zeit von fünf Fahrern geprägt, Frédéric Bessy, Mauro Facci, Pavel Brutt, Arnaud Labbe und Simone Masciarelli, die bis zu fünfeinhalb Minuten Vorsprung herausfuhren und von denen der Letzte, der junge und talentierte Pavel Brutt, nur knapp 8 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen wurde. Andy Schleck verbrachte den Tag im Hauptfeld und konnte alle Fallen bei dieser Etappe vermeiden, so wie zum Beispiel den Massensturz weniger als 1500 Meter vor dem Ziel. Er überquert den weissen Strich an 40. Stelle inmitten des noch ungefähr 100 Fahrer zählenden ersten Feldes. In der Gesamtwertung macht Andy zwei Plätze gut und liegt jetzt an 13. Stelle, mit 30 Sekunden Rückstand auf den neuen Leader Danilo Di Luca, der aufgrund der besseren Etappenplazierung (12.) das rosa Hemd von seinem Teamkollegen übernommen hat.
12.05.2007 1. Caprera - La Maddalena (24 km Mannschaftszeitfahren)
CSC Dritter hinter Liquigas und Astana
Resultate:
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Liquigas
Enrico Gasparotto
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3. auf 30"
 
15. auf 30"
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Zum ersten Mal in seiner Karriere nimmt Andy Schleck 2007 an einem Grand Tour teil, einer Rundfahrt von drei Wochen Dauer. Und er tut dies unter relativ guten Ausgangsbedingungen, denn zum Ersten ist er in sehr guter Form, zum Zweiten kommt der bergige Kurs im entgegen und endlich hat seine Mannschaft keinen richtigen Kandidaten auf den Endsieg und so könnte Andy eine sehr interessante Rolle in der CSC-Taktik bekommen. Der Giro 2007 hat begonnen mit einem Mannschaftszeitfahren zwischen den beiden Inseln von Caprera und La Maddalena, nördlich von Sardinien. Eine sehr spektakuläre Etappe sowohl von der Landschaft her wie auch auf dem sportlichen Plan mit einem welligen und winkligen Kurs, der für diese Disziplin eher atypisch schien. Im gemeinsamen Kampf gegen die Uhr zählt CSC sicherlich immer zu den Favoriten, denn die Mannschaft hat gleich eine Reihe Spezialisten in ihren Reihen: Weltmeister Cancellara, den Amerikanischen Meister Zabriskie oder auch den Norwegischen Arvesen. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend und das Tempo war hoch, bis in die letzte Schwierigkeit, 3 Kilometer vor dem Ziel. Bei bis zu 10 % Steigung flog die Mannschaft dort wie alle anderen Teams auch auseinander und nur die 5 Stärksten waren Oben noch beisammen: Schleck Cancellara, Zabriskie, Arvesen und Gustov. Am Ende legte CSC eine Zeit von 34'08" (Stundenmittel genau 45 km/h), die vorläufige Bestzeit, die lange Zeit unerreichbar schien. Doch dann kamen Astana und Liquigas, welche die Zeit von Schleck & Co noch um 17 respektiv 30 Sekunden verbeserten. Enrico Gasparotto war der erste Fahrer von Liquigas, der über den Zielstrich fuhr und konnte so das rosa Trikot überstreifen. Andy Schleck, der eine grosse Leistung bot, um mit den Zeitfahr-spezialisten in seinem Team mithalten zu können, macht eine sehr gute Operation in der Gesamtwertung, denn er belegt dort den 15. Rang mit nur 30 Sekunden Rückstand.
vom 21. bis 27. Mai 2007: 87. Volta Ciclista a Catalunya
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27.05.2007 7. Lloret de Mar - Barcelona (119 km)
Karpets steht durch
Resultate:
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Samuel Sanchez
Vladimir Karpets
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70. auf 28"
 
21. auf 5'15"
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Anders als in den vergangenen Jahren präsentierten die Organisatoren der Katalonien-rundfahrt den Fans am Schlusstag noch ein kleines Bonbon in Form einer Bergankunft auf dem Tibidabo, auf 500 Meter über dem Meeresspiegel nördlich über Barcelona. Vladimir Karpets war also am Start noch nicht seines Gesamtsieges sicher, auch wenn sein Polster von 40 Sekunden Vorsprung auf Rogers doch beruhigend war. Die Spannung blieb erhalten bis zum Schluss umso mehr die einzige richtige Ausreissergruppe von Wiggins, Casar und Vaugrenard kurz vor Schluss wieder eingeholt wurde und das Feld den letzten Anstieg von rund 7 Kilometern also geschlossen unter die Räder nahm. Wie gestern schon hatte Kim Kirchen den Auftrag, vor allem am Anfang der Etappe für seine Mannschaft zu arbeiten und so war der Luxemburger wieder mehrmals an der Spitze des Feldes zu sehen. Doch Michael Rogers kam nicht dazu, sich hervorzutun, denn gleich am Anfang des Tibidabo attackierte Alexander Vinokourov und konnte sich mit Samuel Sanchez am Hinterrad absetzen. Der Baske wuchs über sich selbst hinaus und konnte den Astana-Kapitän in den letzten Metern noch hinter sich lassen. Er überquerte als Erster die Ziellinie, bevor er total erschöpft von seinem Rad fiel. Hinter den beiden Spitzenfahrern hatte sich eine Gruppe von 9 Fahrern gebildet mit Menchov, Moreau, Rogers, Sevilla, Gadret, de la Fuente, Carrara und Lövqvist, aber auch Vladimir Karpets, der sich also keine Blösse gab und seinen Widersachern keine Gelegenheit bot, ihn in Schwierigkeit zu brigen. Kim Kirchen absolvierte den Anstieg im Hauptfeld und beendete die Etappe als 70. mit 28 Sekunden Rückstand auf Sanchez. In der Gesamtwertung wird der Luxemburger Meister von Vicioso übersprungen, so dass er schliesslich auf dem 21. Rang landet mit 5'25" Rückstand auf Karpets. Rogers und Menchov vervollständigen das Schlusspodest in Barcelona.
26.05.2007 6. Llivia - Lloret de Mar (177 km)
Zweiter Tagessieg für Cavendish
Resultats:
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Mark Cavendish
Vladimir Karpets
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38. auf 0"
 
20. auf 4'56"
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Heute war eine gefährliche Etappe zwischen Llivio und Lloret de Mar, mit einigen Anstiegen am Anfang und dann eine lange Abfahrt hinunter zum Meer. Sowohl die Mannschaften der Sprinter als auch die der Favoriten auf den Gesamtsieg mussten aufpassen, dass keine Ausreissergruppe im ersten Teil mit einem Anstieg der ersten Kategorie zuviel Zeit gewinnen konnte und so den Ausgang des Rennen beeinflussen könnte. Für T-Mobile war Kim Kirchen einer der Hauptdarsteller in dieser Taktik und der Luxemburger musste sich einige Male an die Spitze des Felder setzen, denn das Tempo war sehr hoch und es gab viele Attacken. Diese wurden aber nicht von Erfolg gekrönt und schliesslich war es ein einzelner Fahrer, der die Erlaubnis bekam, sich etwas abzusetzen. José Ruiz fuhr bis zu 6 Minuten Versprung heraus, wurde aber kurz vor dem Ziel wieder eingefangen. Im Finale musste Kim Kirchen noch einmal hart arbeiten, denn Michael Rogers, der T-Mobile Kapitän bei diesem Rennen, hatte einen Defekt und musste wieder in das Hauptfeld nach vorne gefahren werden. Doch schliesslich verlief Alles glimpflich und die beiden Fahrer haben das Ziel Seite an Seite an ungefähr 40. Stelle im Hauptfeld überfahren, während ihr junger Manschaftskollege Mark Cavendish den Massenspurt überlegen vor dem kolumbianischen Sprinter Leonardo Duque gewann und so schon seinen zweiten Etappensieg feiern konnte. Für Karpets war es eher ein guter Tag, denn er hat seinen ersten Platz in der Gesamtwertung verteidigt, während sein grösster Konkurrent Menchov durch einen Sturz etwas Zeit verloren hat.
25.05.2007 5. Sornas - Vallnord Arcalis (17,1 km Bergzeitfahren)
Menchov gewinnt Bergzeitfahren
Resultate:
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Denis Menchov
Vladimir Karpets
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10. auf 1'19"
 
20. auf 4'56"
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Genau wie beim Giro d'Italia gab es auch bei der Katalonien-rundfahrt heute ein Bergzeitfahren, das auf 2200 Meter Höhe im Skiresort von Andorra endete. Die zu erklimmende Steigung war ähnlich wie in Italien (rund 700 Höhenmeter auf 10 Kilometer), doch hat man in Spanien zusätzlich noch 7 flache Kilometer zum Auftakt vorgesehen. Der Franzose Remy de Gregorio hat eine erste Richtzeit gesetzt, sowohl nach der Zwischenzeit auf dem Flachen, wie auch oben im Ziel in 39'22" (26 km/h). Auch Alexander Vinokourov konnte die Zeit des Franzosen nicht unterbieten und musste sich am Ziel mit der zweitbesten provisorischen Zeit begnügen. Kim Kirchen war nicht sehr weit dahinter und konnte auf dem provisorischen fünften Rang über die Ziellinie fahren mit 55 Sekunden Rückstand auf Di Gregorio. Doch die Favoriten kamen ja noch mit Moreau, Menchov, Karpets oder Rogers. Der dreifache Weltmeister konnte überraschenderweise auch nicht mit dem jungen Fahrer von La Française des Jeux mithalten und wurde neuer Zweiter in der provisorischen Bestenliste. Doch am Ende wurde das Zeitfahren noch zu einer russischen Geschichte denn Denis Menchov fuhr neue Bestzeit vor seinem Landsmann Vladimir Karpets. Dieser profitierte davon, dass Sevilla ein eher enttäuschendes Rennen auf dem 21. Platz fuhr, um das weisse Leadertrikot zu übernehmen. Im endgültigen Klassement wird Di Gregorio schliesslich als Etappendritter geführt vor Rogers und Vinokourov, während Kim Kirchen an 10. Stelle liegt, 1'19" hinter Menchov. Der Luxemburger Strassenmeister macht also auch weiterhin Fortschritte im Zeitfahren, denn dies ist ein durchaus ansprechendes Resultat für jemanden, der ohne persönliche Ambitionen in der Gesamtwertung ins Rennen gestart ist. Trotzdem macht er dort eine eher gute Operation, denn er stiesst um etliche Plätze nach vorne bis auf den 20. Rang.
24.05.2007 4. Tarrega - Vallnord Arinsal (203 km)
Doppelschlag für Oscar Sevilla
Resultate:
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Oscar Sevilla
Oscar Sevilla
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35. auf 4'04"
 
37. auf 4'12"
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Bei der Katalonien-rundfahrt ging es heute zum ersten Mal richtig zur Sache mit einer Bergankunft auf 1950 Metern über dem Meeresspiegel in Andorra. Dabei hat der Spanier Oscar Sevilla einen Doppelschlag gelandet denn er konnte die Etappe gewinnen und dazu auch das weisse Trikot erobern. 9 Fahrer haben sich bei Kilometer 7 schon abgesetzt mit der Absicht, sich zumindest bis zum Fusse des schweren Schlussanstieges an der Spitze zu behaupten: Samuel Doumoulin, Maryan Hary, Maarten Wynants, Murilo Ficher, Luis Pasamontes, Eladio Jimenez, Joaquin Ortega, David Millar et Jerôme Pineau. Hinter den Spitzenfahrern fand Astana relativ wenig Unterstützung bei der Verfolgungsarbeit, so dass einige von den Ausreissern, nämlich Pasamontes und Jimenez, dieses Vorhaben auch erreichten. Doch viel weiter kamen sie allerdings nicht, denn die Favoriten holten die Beiden kurz danach ein und sofort setzte Oscar Sevilla eine Attacke. Der Relax-Gam Fahrer konnte schnell einen Vorsprung von einer halben Minute herausfahren, ehe Kim Kirchen's Teamkollege Michael Rogers reagierte und sich alleine auf die Verfolgung machte. Doch es war zu spät und Sevilla konnte nach langer Rennpause wieder einen Sieg feiern, während Rogers den zweiten Platz belegte. Moreau und Menchov waren nicht weit dahinter, doch andere Favoriten wie Karpets, Sanchez oder Vinokourov büssten mehr Zeit ein. Letzerer beendete die Etappe als 38. auf 4 Minuten, in derselben Gruppe wie Kim Kirchen, der die Ziellinie als 35. überquerte. Der Luxemburger war ohne persönliche Ambitionen nach Katalonien gekommen, er möchte nach seiner Pause erst einmal den richtigen Rennrythmus wiederfinden und stellt sich ganz in den Dienst seiner Mannschaft. Er hat Michael Rogers dazu verholfen, in bestmöglicher Verfassung bis an den Fuss des letzten Anstieges zu kommen und war auch bis dorthin an der Seite seines Mannschaftskollegen, ist aber danach die letzten Kilometer nicht mehr am Anschlag gefahren. In der Gesamtwertung wird Kim an 37. Stelle geführt, 4'12" hinter dem neuen Leader Oscar Sevilla.
23.05.2007 3. Perafort - Tarrega (182 km)
Davis siegt bei weiterem Massenspurt
Resultate:
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Allan Davis
Imanol Erviti
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60. auf 0"
 
74. auf 41"
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Trotz zweit Bergen der zweiten Kategorie und einem weiteren, nicht zur Bergwertung zählenden Anstieg gegen Ende der Strecke wurde die dritte Etappe noch einmal im Massenspurt entschieden, wobei der Australier Allan Davis von Discovery Channel die Nase vorn hatte, vor seinem Landsmann Baden Cooke. Meist waren es Caisse d'Epargne um Spitzenreiter Erviti oder Unibet für Sprinter Baden Cooke, die im Feld die Verfolgung leiteten hinter den frühen Ausreissern Sylvain Chavanel, Paolo Bossoni, Julian Sanchez , Jose Antonio Lopez und Javier Cherro. Diese waren bei Kilometer 3 schon aus dem Feld ausgebrochen und konnten mehrere Minuten Vorsprung einfahren. Doch unter der grossen Hitze hatten die Spitzenreiter sichtliche Schwierikgeiten am schwersten Anstieg des Tages, dem Alt de Flores. Sie wurden kurz danach auch wieder eingefangen. Ausser 20 Fahrern, darunter Vortagsieger Mark Cavendish, war zu dem Zeitpunkt Alles noch Beisammen und mann bewegte sich also auf einen Massenspurt in Tarrega zu. Kim Kirchen war ebenfalls vorne im Hauptfeld zu finden und belegte den 60. Platz am Ziel. In der Gesamtwertung gab es keine grösseren Veränderungen.
22.05.2007 2. Salou - Perafort (170 km)
Sieg für T-Mobile durch Cavendish
Resultate:
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Mark Cavendish
Imanol Erviti
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141. auf 0"
 
80. auf 41"
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Kim Kirchen und seine Mannschaftskollegen von T-Mobile hatten nach dem zweiten Teilstück der Katalonien-rundfahrt im Gegensatz zum Vortag etwas zum Feiern, und zwar den Tagessieg des zukünftigen Sprintstars Mark Cavendish. In einem etwas kuriosen, leicht abfallenden Finale holte der junge Brite seinen vierten Erfolg in dieser Saison vor Aaron Kemps, Leonardo Duque und Baden Cooke. Trotz drei zur Bergwertung zählenden Steigungen war dies eine der wenigen Chance für die Spurter, ihr Können zu zeigen und so sorgten deren Teams dafür, dass die Ausreisser Victor Hugo Peña (Unibet.com) und Francisco Jose Martinez (Andalucia-Cayasur), welche fast den ganzen Tag an der Spitze lagen, kurz vor der Ankunft wieder eingefangen wurden. Kim Kirchen überquerte die Ziellinie mitten im Hauptfeld an 141. Position. Imanol Erviti war an 23. Position der erste Fahrer des Caisse d'Epargen Teams, der über die Ziellinie fuhr und kann damit das weisse Trikot des Gesamtführenden überstreifen.
21.05.2007 1. Salou (15 km Manschaftszeitfahren)
Caisse d'Epargne bestätigt Favoritenrang
Resultate:
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Caisse d'Epargne
Vladimir Karpets
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13. auf 40"
 
80. auf 40"
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Nach fast einem Monat Pause greift Kim Kirchen bei der Katalonien-rundfahrt wieder ins Renngeschehen ein und beginnt dort seine Vorbereitung auf die Tour de France. Sein erstes Rennen als verheirateter Mann beginnt mit einem kurzen und flachen Mannschaftszeitfahren in den Strassen der Touristik-Hochburg Salou. Dabei hat die einheimische Mannschaft Caisse d'Epargne auch ohne Valverde, aber mit Fahrern wie Pereiro, Karpets oder Gutierrez ihre Favoritenrolle bestätigt und mit einem Stundenmittel von über 53 km/h den Etappensieg herausgefahren vor Team CSC mit O'Grady, Vandevelde oder Lars Bak. CSC hatte die provisorische Bestzeit am Ziel herausgefahren und sah lange Zeit wie der Sieger aus, doch die Spanier unterboten die Zeit der dänischen Mannschaft noch um 16 Sekunden. Dritte wurde die Vinokourov-Mannschaft Astana mit 17 Sekunden Rückstand. Für Kim Kirchen und sein Team war der Auftakt nicht nach Mass. Trotz einiger guter Fahrer wie Rogers, Guerini oder Gerdemann fand die Mannschaft auf dem technischen Kurs nicht den richtigen Rythmus und musste mit dem 13. Platz zufrieden sein, 40 Sekunden hinter Caisse d'Epargne. Vladimir Karpets fuhr als Erster des Siegerteams über die Ziellinie und darf sich also das Trikot des Gesamtführenden überstreifen. Kim Kirchen wird als 80. in der Gesamtwertung geführt, hinter seinem Teamkollegen Michael Rogers.
vom 1. bis 6. Mai 2006: 71. Tour de Romandie
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06.05.2007 5. Lausanne- Lausanne (20,4 km EZF)
Dekker dominiert, Schleck bestätigt
Resultate:
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Thomas Dekker
Thomas Dekker
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22. auf 1'29"
 
8. auf 1'53"
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Die letzte Etappe fand traditionnel statt in den Strassen von Lausanne in Form von einem Einzelzeitfahren auf einem Kurs, der am Anfang flach war, aber ganz zum Schluss eine giftige Steigung aufzuweisen hatte. Hatte man vor der Etappe etwas Angst, dass Andy Schleck seinen Platz unter den zehn Ersten, den er gestern erworben hatte, an erfahrenere Leute oder auf dem Papier bessere Zeitfahrer verlieren könnte, so hat das junge Talent diese Befürchtungen schnell zerstreut und erneut bestätigt, dass er sich zur Zeit in einer ausgezeichneten Verfassung befindet. Der CSC-Fahrer hatte einen guten Rythmus gefunden und die Strecke von 20,4 Kilometern in 28'05" zurückgelegt, was einem Stundenmittel von 43,6 km/h entspricht. Damit belegte er im Etappenklassement den 22. Rang mit 1'29" Rückstand auf dem Sieger. Wenn Schleck im Kampf um die Ehrenplätze in der Gesamtwertung auch Kreuziger an sich vorbei lassen musste, so behauptete er sich doch gegen Spezialisten wie Janez Brajkovic oder Christophe Moreau und konnte Szmyd, Gadret sowie auch Joaquin Rodriguez noch abfangen. Sie haben richtig gerechnet, Andy Schleck wurde mit dieser Leistung Gesamtachter bei der Tour de Romandie 2007 und hat damit ebenfalls seine ersten Pro-Tour Punkte gesammelt. Was den Kampf um den Endsieg angeht, so war es auf jeden Fall sehr spannend. Andrej Kashechkin hatte in 26'48" eine neue Bestzeit dahingelegt und schien in der Lage, den ersten Platz zu behalten. Bis sein Mannschaftskollege und Gewinner des Prologs, Paolo Savoldelli, diese Zeit um sieben Sekunden unterbot und sich damit an die Spitze setzte. Doch der stärkste Fahrer war ohne Zweifel Thomas Dekker, der schon Gestern viele Beobachter durch seine starke Leistung in den Bergen erstaunt hatte. Das hatte sich nicht negativ auf seine Zeitfahrkapazitäten ausgewirkt, denn der junge Niederländer gewann die Etappe in 26'36", mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46 km/h und 5 Sekunden schneller als Savoldelli. Zu Viel war das für Chris Horner im Gelben Trikot, der trotz eines guten 7. Ranges in der Etappe nach und nach den Ersten, den Zweiten und den Dritten Platz auf dem Siegerpodest davon schwinden sah.
05.05.2007 4. Charmey - Morgins (156 km)
Fantastisches Rennen von Andy Schleck
Resultate:
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Igor Anton Hernandez
Chris Horner
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7. auf 16"
 
10. auf 33"
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Grossartige Leistung von Andy Schleck bei der diesjährigen Königsetappe der Tour de Romandie, wo er sowohl in der Etappenwertung als auch heute abend in der Gesamtwertung einen Top 10 Platz belegt. Diese legendäre Etappe dürfte einen neuen Rekord in den Geschichtsbüchern der Tour de Romandie aufgestellt haben mit mehr als 3.400 Höhenmetern an einem einzigen Tag, über die Pässe von Jaun (1508 m), Pillon (1546 m) und Villas (1261 m) bis hin zum Ziel oben auf 1270 Meter über dem Meeresspiegel im Ski-Resort Morgins. Weiter erschwert wurde das Rennen vom Wetter mit Kälte und Regen, der die Strassen sehr gefährlich machte, so dass nach der ersten Auf- und Abfahrt das Hauptfeld schon stark dezimiert war. Auch den nächsten Hindernissen fielen eine ganze Reihe Fahrer zum Opfer, zum Beispiel nach den Attacken von Menchov und Beltran. Hinter Goradz Stangelj, dem einzigen Überlebenden aus einer frühen Ausreissergruppe, nahmen nur noch etwa dreissig Fahrer zusammen den letzten Anstieg nach Morgins in Angriff, unter ihnen Andy Schleck noch stets gut plaziert. Astana hat am Anfang des Berges die Arbeit gemacht und das Feld kontrolliert, doch nach Attacken von Igor Anton, Chris Horner, Thomas Dekker und John Gadret musste Savoldelli rund vier Kilometer vor dem Ziel locker lassen. Diese vier Fahrer haben den Etappensieg unter sich ausgemacht und der Baske Igor Anton Hernandez war Schnellster im Spurt vor Dekker und Horner. 16 Sekunden später passierte eine illustre Verfolgergruppe die Ziellinie mit Evans, Szmyd, Savoldelli aber auch einem total durchnässten und erschöpften Andy Schleck, der aber wohl sehr glücklich über seinen 7. Platz sein dürfte. Chris Horner übernimmt das gelbe Trikot und hat jetzt 7 Sekunden Vorsprung auf Anton Hernandez in der Gesamtwertung, in der Schleck an 10. Stelle mit 33 Sekunden Rückstand geführt wird. Die geringen Abstände werden das Alles Entscheidende morgige Zeitfahren noch einmal besonders spannend machen.
04.05.2007 3. Moudon - Charmey (163 km)
Zweiter Saisonerfolg für Matteo Bono
Resultate:
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Matteo Bono
Paolo Savoldelli
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12. auf 3'51"
 
25. auf 18"
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Ein hügeliges Teilstück erwartete die Fahrer, mit drei Anstiegen gegen Ende der Etappe und eine Ankunft auf der Höhe, doch weitaus weniger anspruchsvoll als bei der Etappe von Morgen. Die Frage war also, ob die Favoriten sich heute neutralisieren würden in Hinblick auf die entscheidende Etappe, oder ob sie sich auch jetzt schon zeigen würden. Die erste Hypothese erwies sich als wahr und die Klassementfahrer haben den grössten Teil der Etappe ruhig verbracht. Drei Fahrer haben das Rennen animiert und einen grossen Vorsprung herausgefahren: Marco Pinotti, Matteo Bono und Fumiyuki Beppu. Genug Vorsprung, bis zu 19 Minuten, damit das Trio den Erfolg in diesem Teilstück unter sich ausmachen konnte. Am Ende war es Matteo Bono, der seinen zweiten Etappenerfolf für diese Saison feiern konnte vor dem japanischen Meister Beppu und Pinotti. Dahinter hatte Astana in den letzten Kilometern die Verfolgung in die Hand genommen und hielt den Rythmus so hoch, dass es zu keiner Attacke kommen konnte. Christophe Moreau belegte den vierten Platz am Ziel im Spurt einer Gruppe von 75 Mann, unter denen sich auch Andy Schleck mitsprintete. Der Luxemburger befand sich gegen Ende der Etappe ständig vorne im Feld und hat sich im Kampf um Platz vier eingemischt. Er belegt schiesslich den 12. Etappenrang. Seine Gruppe hatte rund 4 Minuten Rückstand auf den Tagessieger und so wurde es im Kampf um das gelbe Trikot sehr spannend. Dank der hervorragenden Tempoarbeit von Astana konnte Savoldelli schliesslich die Leaderposition vor der morgigen Königsetappe behalten, mit nur vier Sekunden Vorsprung auf Pinotti. Andy Schleck ist mit seinen 18 Sekunden Rückstand auf den ehemaligen Giro-Sieger immer noch in einer sehr guten Ausgangsposition und kann sich eine Plazierung im Schlussklassement erhoffen.
03.05.2007 2. La Chaux-de-Fonds - Lucens (167 km)
McEwen nutzt seine Chance
Resultate:
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Robbie McEwen
Paolo Savoldelli
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32. auf 0"
 
28. auf 18"
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Trotz eines Berges der ersten Kategorie am Anfang der Strecke war Etappe Nummer 2 als die wohl Leichteste der diesjährigen Tour de Romandie eingestuft, die Einzige, die für einen Sprintersieg in Frage kommen könnte. Die Teamkollegen der schnellen Männer hatten auch in der Anfangsphase das Rennen fest in der Hand und haben nur einen einzigen Ausriss zugelassen, nämlich den von Nicolas Crosbie. Alleine gegen Alle hat der Bouygues-Fahrer ein Vorsprung von bis zu 9 Minuten herausgefahren, der jedoch gegen Ende der Etappe schmolz wie Schnee in der Sonne, die heute im Gegensatz zu Gestern über der Westschweiz schien. 25 Kilometer vor dem Ziel hatte der Franzose noch rund 2 Minuten Vorsprung auf das von Milram und Euskatel angeführte Hauptfeld. 17 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht von Crosbie dann vorüber und es gab weitere Attacken, zum Beispiel auch von CSC mit Kroon und Julich. Plötzlich begann es dann kurz vor der Ankunkft zu regnen und auf einer kurvenreichen Abfahrt zerfiel das Feld in mehrere Gruppen, doch Andy Schleck hatte aufgepasst und war vorne mit dabei. Rund 50 Mann machten sich den Etappensieg im Sprint streitig, von denen Robbie McEwen nicht gerade überraschend die schnellsten Beine hatte. Während des Massenspurts gab es ein gefährliches Manöver und viele Fahrer kamen zu Fall, derweil Andy Schleck das Schlimmste verhindern konnte und auf dem 32. Platz inmitten des kleinen Peloton endete.
02.05.2007 1. Granges-Paccot - La Chaux-de-Fonds (158 km)
Fothen gewinnt nach Krimi-finale
Resultate:
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Markus Fothen
Paolo Savoldelli
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81. auf 0"
 
28. auf 18"
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Erste Etappe rund um den See von Neufchatel mit 158 Kilometern und schon 4 Steigungen zu überwinden, wovon die Letzte, der col de Tourne, sich rund 25 Kilomter vor dem Ziel befand. 6 Fahrer haben sich im Hinblick auf diese Schwierigkeiten im ersten, flacheren Teil der Etappe abgesetzt und bis zu 6 Minuten Vorsprung herausgefahren. Es waren dies Bodrogi, Capecchi, Brochard und Andy Schleck's junger Teamkollege Chris Anker Sörensen, dazu kamen etwas später Ferrrara und Facci. Doch die Astana-Mannschaft war wachsam an der Spitze des Feldes und kontrollierte den Abstand. An der letzten Steigung setzten Brochard und Capecchi sich alleine an die Spitze, während mehrere Angriffe das Feld in verschiedene kleine Gruppen teilten, wobei Andy Schleck ganz vorne mit dabei war. Rund 15 Kilometer vor dem Ziel wurde das Spitzenduo von der ersten Verfolgergruppe gestellt. Immer wieder gab es Attacken, Francisco Perez fuhr einen kleinen Vorsprung heraus und auch Schleck versucht sein Glück mit Wegelius an einem kleinen Hügel, doch es war Markus Fothen, der allein zu dem Spanier aufschliessen konnte und die Etappe vor Perez für sich verbuchen konnte. Die erste Gruppe aus 85 Fahrern fuhr einige Hunderstel Sekunden später über die Ziellinie, angeführt von Joaquin Rodriguez und mit Andy Schleck an der 81. Stelle. Der Luxemburger kann somit in der Gesamtwertung einige Ränge nach vorne rücken auf den 28. Platz, immer noch 18 Sekunden hinter Savoldelli.
01.05.2007 P. Fribourg - Fribourg (3,5 km EZF)
"Il Falco" fliegt zum Prologsieg
Resultate:
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Paolo Savoldelli
Paolo Savoldelli
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40. auf 18"
 
40. auf 18"
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Während Frank Schleck und Kim Kirchen mehr oder weniger freiwillig einige wohlverdiente Tage Ruhe geniessen können nach den Ardennenklassiker, geht die Saison für Andy Schleck schon weiter. Einige Tage vor dem Giro d'Italia geht der Luxemburger an den Start der Tour de Romandie. Ein bergiges Rennen, und wenn die ersten Gipfel für Morgen auf dem Programm stehen, so hat der Prolog in den malerischen Strassen von Fribourg doch auch schon einige Höhenmeter aufzuweisen. Chris Horner hatte sicherlich nicht dagegen, der gute Bergsteiger war auf einem normalen Rad gestartet und nach dem Russen Mizurov setzte er eine Richtzeit in 4'42". Aber er sollte nicht lange an der Spitze bleiben, denn Paolo Savoldelli war unterwegs, der ausgezeichnete Techniker und bisweilen auch Kamikaze, dem dieser winklige Kurs mit engen Kurven wie auf den Leib geschrieben ist. Zum zweiten Mal hintereinander gewinnt der Italiener in 4'35" (45,8 km/h) den Prolog der Tour de Romandie, 5" vor Roman Kreuziger, der seine Voraussetzungen als Spezialist in dieser Disziplin bestätigt und 7" vor Horner. Andy Schleck hat für die 3,5 km 4'53" gebraucht, war also mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 43 km pro Stunde unterwegs. Er belegt den 40. Rang, in der gleichen Zeit wie beispielsweise Valjavec oder Bernhard Kohl und vor einigen entäuschenden Favoriten wie Honchar, Rogers, Menchov oder auch Moreau.
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