Rückblick auf das Jahr 2008:

2008 war ein überwegs gut gefülltes Jahr für den ACC Contern mit einem halben Duztend Veranstaltungen: nicht weniger als drei Querfeldein-rennen, darunter die nationalen Meisterschaften im Januar, das Charly Gaul Rennen, Grand-prix François Faber, Grand-prix Ostfenster und natürlich eine Gala Tour de France, die alle bisherigen Ausmasse überschritten hat mit rund 35.000 geschätzten Zuschauern in der Hauptstadt. Getragen wurde diese Veranstaltung natürlich durch die aussergewöhnlichen Resultate von Kim Kirchen sowie Andy und Frank Schleck, die im letzten Jahr wieder in der internationalen Szene geglänzt haben.

Am Jahresanfang organisierte der ACC Contern also zum 4. Mal in seiner Geschichte die Nationalen Querfeldein-Meisterschaften auf dem traditionellen Kurs in Contern. Die Witterungsbedingungen waren alles Andere als gut, denn in der Woche vor dem Rennen hatte es getaut und die technische und schnelle Piste auf hartem Untergrund verwandelte sich in eine schlammige, sehr schwere Strecke, die vor Allem von den unteren Kategorien sehr schwer zu meistern war. Am Sonntag, 6. Januar
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stand die Sonne aber am Himmel und das Publikum war zahlreich erschienen: 3000 Leute ungefähr waren auf der Strecke, um sich das erwartete Duell zwischen Titelverteidiger Gusty Bausch und der Nummer 1 des einheimischen Cross-Sportes, Jempy Drucker, anzusehen.
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Doch einen spannenden Zweikampf hat es nie gegeben: trotz einer Verletzung an der Hand nach einem Sturz hat das neue Mitglied des ACC Contern nie einen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen lassen und duldete Bausch nur während knapp einer halben Runde in seiner Gesellschaft. Bei Einfahrt der schweren Wiesenpartie setzte Drucker sich an die Spitze, um diese nicht mehr wieder abzugeben. Nach einer Runde schon hatte der Fidea-Fahrer 30 Sekunden Vorsprung auf Bausch, und viel mehr noch auf die weitern Verfolger. In der Folge konnte der Führenden den Abstand nach Belieben regeln, denn Bausch war ebenso wie Drucker Alleine auf weiter Flur und hatte die Michely, Claerebout, Triebel und Wolter schnell hinter sich gelassen. Nach einer Rennstunde war Jempy Drucker als Luxemburgischer Querfeldein-Elite-Meister 2008 gekrönt, mit 27 Sekunden Vorsprung auf Bausch und fast drei Minuten auf den Gewinner de Bronzemedaille, Pascal Triebel. Dieser hatte allerdings hart kämpfen müssen, um sich gegen Claude Wolter durchzusetzten und konnte sich erst in der letzten Runde absetzen. David Claerebout, der während langer Zeit Triebel und Wolter begleitet hatte, gewann überraschend den Titel in der U23 Kategorie vor Kim Michely und David Schlöesser.
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In den anderen Kategorien gab es, sicherlich auch durch den schweren Kurs bedingt, dann aber eher Favoritensiege, auch wenn die meisten Rennen bis zum Schluss spannend blieben. Bei den Damen setzte Nathalie Lamborelle sich schnell an die Spitze, wurde aber in der zweiten Runde von Suzie Godart wieder eingefangen. Nach einem Ausrutscher von Godart konnte die Uniqa-Fahrerin sich aber wieder absetzten und gewann den Titel mit nur 6 Sekunden Vorsprung auf Godart. Dritte wurde Christine Majerus, die jedoch durch Krankheit nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. Bei den Anfängern haben die Fahrer von Dippach dominiert, mit nicht weniger als 8 Teilnehmern am Start und einem kompletten Medaillensatz am Ziel. Bob Jungels, Alex Kirsch und Kevin Feiereisen haben sich das Siegerpodest in dieser Reihenfolge geteilt, nachdem sie von Anfang bis Ende an der Spitze lagen. Bei den Junioren dagegen war der LC Tétange dominant mit den Fahrern Vincent Dias Dos Santos, Max Michely, Pit Schlechter und Laurent Sadler. Die 4 setzten sich nach dem Start an die Spitze, und wenn Sadler später noch von Titelverteidiger Tom Thill eigefangen wurde, so teilten sich die drei Anderen Gold-, Silber- und Bronzemedaille.

Die 12. Gala Tour de France kündigte sich verheissungsvoll an, nach den Leistungen der Luxemburger Fahrer bei der Tour de France, wo sie sich nacheinander während mehreren Tagen in Gelb, Grün und Weiss einkleiden konnten. Auch die Fakten, dass das Rennen auf einem neuen, spektakulären Kurs in der Oberstadt gefahren wurde und am Abend stattfinden sollte, liessen auf ein schönes Fest hoffen,
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und schon einige Tage vor dem grossen Tag, Ende Juli, begann das Radsportfieber zu steigen im Grossherzogtum. Schade nur, dass das Fest für die Organisatoren von einigen, rücksichtslosen Fans getrübt wurde, die nur wenig Respekt vor dem Material oder gar anderen Leuten hatten und zu Allem bereit waren, um ein Autogramm zu ergattern.
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Das Spektakel war auf jeden Fall grossartig. Zuerst mit dem historischen Umzug, bei dem Fahrzeuge aus einer anderen Zeit, Musikgruppen, aktuelle, frühere und zukünftige Radsportstars an den 50. Geburtstag des Sieges von Charly Gaul bei der Tour de France 1958 errinerten, sowie eine Hommage brachten an andere Radsportlegenden des Grossherzogtums wie François Faber, Nicolas Frantz, Elsy Jacobs und viele, viele Andere. Die Teilnehmer an der Yuppi's Trophy für junge Fahrer waren genauso im Umzug wie die Vertreter der Stadt Luxemburg, die vorher für Interessierte eine geführte Rad-Tour durch die Haupstadt angeboten hatten. Unter den Augen des ehemaligen Direktors der Tour de France, Jean-Marie Leblanc, sowie einer impressionnanten Zuschauerkulisse von geschätzten 35.000 Leuten haben sich 51 Fahrer aufgemacht zu eineinhalb Stunden Rennen auf dem winkligen und selektiven Kurs rund um die Place Guillaume. Alessandor Ballan, Sieger der Flandern-rundfahrt sowie späterer Weltmeister, war der grosse Animator des Rennens. hat sich schon in den ersten Runden sehr offensiv gezeigt und war damit an der Basis einer Spitzengruppe von rund 10 Fahrern mit unter Anderem Fogen, Centrone, Di Gregorio, Drucker oder auch Tossato. Diese Gruppe blieb während langer Zeit in Führung, doch die luxemburgischen Stars hatten noch nicht ihr letztes Wort gesprochen und sorgten dafür, dass die Spitzenfahrer wieder eingefangen wurden. Frank schleck steigerte das Tempo und danach setzten sich 7 Konkurrenten vorne ab und sollten den Sieg unter sich ausmachen: Frank und Andy Schleck, Gilberto Simoni, Christophe Mengin, Kim Kirchen, Benoît Joachim, Florent Brard, Alessandro Ballan wiederum, Carlos Barredo und Christian Poos. Kim Kirchen fuhr in der vorletzten Runde mit einem resoluten Antritt an die Spitze, doch er wurde im letzten Umlauf von Andy Schleck wieder eingefangen und zurückgelassen. Der Publikumsliebling im weissen Trikot des besten Jungfahrers bei der Tour de France konnte sich am Ende durchsetzen, mit 12 Sekunden Vorsprung auf Simoni, Mengin, Joachim und Kirchen in dieser Reihenfolge. Alessandro Ballan wurde als angriffslustigster Konkurrent ausgezeichnet und Steve Fogen konnte die Zwischensprintwertung gewinnen, beide vervollständigten also das Siegerpodest, auf dem die Fahrer in einer unglaublichen Athmosphäre auf der überfüllten place Guillaume geehrt wurden.

Der 84. Grand-prix François Faber und der 21. Grand-prix Ostfenster kamen in diesem überfüllten Jahr leider etwas zu kurz. Am Anfang sollten die beiden Rennen zusammen mit der Gala Tour de France in der Stadt Luxemburg gefahren werden, doch durch die gigantischen Ausmasse, welche diese Veranstaltung nahm, mussten sie aus dem Programm gestrichen werden und wurden kurzerhand auf den 3. August 2008 in Contern verlegt, vier Tage nur nach der Gala. Weder die Fahrer, noch das Publikum waren zu dem Zeitpunkt zu begeistern und so fanden die spärlich besetzten Rennen vor einer etwas traurigen Kulisse statt. Doch wenn die Anzahl der Fahrer (48) klein war, so war deren Qualität doch ganz gross und am Ende das Siegerpodes sehr gut besetzt.
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Sieger Georgi Georgiev zum Beispiel ist amtierender bulgarischer Meister und fährt regelmässig bei Rennen in der Balkan-Gegend und auch darüber hinaus unter die drei Ersten, während der beste U23-Fahrer Gregory Benes etwas später die Costa-Rica Rundfahrt gewonnen hat, ein Etappenrennen über 12 Tage, das zur UCI Amerika-Tour für Kontinental-Profis gehört! Die bulgarischen Fahrer vom CC Nessebar haben das Rennen also von vorne herein in die Hand genommen und auf dem sehr selektiven Kurs rund um Contern waren sie mit gleich 3 Mann in der Spitzengruppe von 10 Fahrern vertreten, die sich schon in der ersten Runde gebildet hatte. Im Laufe der Runden verkleinerte sich die Spitzengruppe zusehends, doch die Bulgaren (Georgiev, Grashev, Gyurov) verblieben vorne, zusammen mit Brenes, Degano und einem sehr aktiven Tom Kohn. In der vorletzten Runde attackierte Georgi Georgiev dann und konnte sich Alleine absetzen. Hinter dem bulgarischen Meister setzten seine Teamkollegen natürlich perfekt auf die Mannschaftstaktik, so dass sie den Zweiten (Gyurov) und dritten (Grashev) Rang belegen konnten, sehr zum Verdruss von Benes und dem verdienstvollen Tom Kohn. Der Grand-pris François Faber für Junioren hat 19 Fahrer nur am Start gesehen und von ihnen hat Christophe Fanck gleich am Start attackiert. Doch der Landesmeister hat sich wohl etwas überschätzt, denn auch wenn er sich in einer ersten Phase mit Pit Schlechter und Michael Humbert absetzen konnte, so musste er seine beiden Kollegen doch bei halbem Rennen ziehen lassen. Schlechter war klar der Stärkste am Berg und er profitierte davon, um den Tempobolzer Humbert kurz vor dem Ziel zu disanzieren und das Rennen mit einigen Radlängen Vorsprung für sich zu entscheiden. Andy Katzenmyer kam auf den dritten Platz, während Michel Kohnen als bester Masters-Fahrer über die Ziellinie fuhr.

Grosse Umwälzungen gab es in diesem Jahr ebenfalls bei der 19. Ausgabe des La Charly Gaul Jedermannrennen, das nach drei Jahren in Contern umgezogen ist nach Echternach, inmitten der Kleinen Luxemburgischen Schweiz. Vor Allem aus Platzgründen und aus Sicherheitsgründen, breite Strassen und wenig Kreuzungen während der ersten Kilometer, waren Start und Ziel in das Abteistädtchen verlegt worden.
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Die Strecken wurden dadurch natürlich um Einiges schwerer, denn in den durchquerten Gegenden findet man Anstiege aus allen Sparten. Die Höhepunkte der 19. Charly Gaul waren sicherlich die Durchfahrt in Vianden mit dem Mont-St-Nicolas, die Steigungen von Kautenbach und Groesteen sowie die Fahrt durch das Ourtal und das Mullerthal.
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Eine richtige Charly Gaul also, mit 2200 Metern Höhenunterschied auf der grossen Runde von 160 Kilometern, umso mehr es auch schlechtes Wetter gab. Regen und Wind haben sicherlich nicht dazu beigetragen, viele Teilnehmer an diesem ersten September-Wochenende anzulocken (731 Fahrer am Start, das heisst rund 100 weniger als in den letzten Jahren), doch diese konnten sich damit trösten, dass der Engel der Berge gerade unter diesen Konditionen in seinem Element war. 282 Fahrer haben sich um 9 Uhr morgens auf die A-Strecke über 160 Kilometer begeben une ungefähre 50 von Ihnen verblieben nach dem ersten Gradmesser oben auf Mont-St-Nicolas noch an der Spitze, darunter auch die meisten Favoriten. Nach einem Massensturz auf einem schmutzigen Teilstück bei Lellingen und einigen weiteren Steigungen waren es nur noch rund 30 Fahrer, welche den schwersten Anstieg in Groesteen zusammen in Angriff nahmen. Dort übernahm Vicenzo Centrone das Kommando und der Profi von Preti Mangini setzte sich Alleine an die Spitze, verfolgt von Tetinger Trio Triebel, Degano und Schlechter. Auf den letzten 50 Kilometer zeigte Centrone keine Schwächen und kam nach impressionannter Solofahrt als Sieger in Echternach an, 4 Minuten vor Degano und Triebel auf dem 2. und 3. Platz. Bei den Damen erwies sich Verena Engel in Abwesenheit von Seriensiegerin Sione Jongstra als Stärkste. Die Deutsche liess schon am zweiten Anstieg alle ihre Konkurrentinnen zurück und konnte nach 2004 ihren zweiten Sieg feiern, fast eine ganze Stunde vor Laure Mohnen und ungefähr auf Platz 100 im Männer-klassement. Das B-Rennen, mit 449 Teilnehmern am Start, war 92 Kilometer lang und, mit Mont-Saint-Nicolas oder auch den Steigungen von Broderbour und Grevenhaff sehr viel selektiver als in den vergangen Jahren. 15 Fahrer setzten sich kurz hinter Vianden ab, darunter auch die letzten Sieger Beckers und Thimister. Letzerer attackierte rund 20 Kilometer vor dem Ziel und sezte sich mit Jeff Bourggraf an die Spitze. Die Entscheidung fiel in der letzten Steigung, in Berdof, wo der junge Bourggraf seinen Konkurrenten abhängen konnte, und bis nach Echternach noch 42 Sekunden Vorsprung herausfahren konnte. Bruno Becker komplettierte das Siegerpodest auf dem dritten Platz, während Sandra Huberty beste Dame war. Auch sie konnte ihre grössten Konkurrentinnen, Nina Werner und Barbara Boos, in der Steigung nach Berdorf abhängen und hatte auf dem Marktplatz in Echternach rund eineinhalb Minuten Vorsprung.

Ausnahmsweise hat der ACC Contern in 2008 zwei internationale Querfeldein-rennen organisiert, davon der traditionnelle 4. Grand-prix de la Commune de Contern auf dem gleichen Kurs wie die Nationalen Meisterschaften im Januar 2008.
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Doch auch wenn der Kurs fast identisch war, die Witterungsbedingungen waren es nicht und so war aus dem Schlammparcours eine sehr schnelle und technische Piste geworden. Wie im Januar aber dominierte ein einziger Fahrer im Hauptrennen. Dieter Vanthourenhout, der genauso wie Niels Albert oder auch Tom Van den Bosch aus der jungen belgischen Quergeneration kommte, übernahm von Anfang an die Spitze und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.
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Vanthourenhout fuhr mit scheinbarer Leichtigkeit und nach der zweiten Runde hatte er schon 20 Sekunden Vorsprung auf die nächsten Verfolger, ein Abstand, den er in der Folge gut verwaltete. Der Belgier siegte am Ende mit 38 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten, Tom Van den Bosch. Dieser hatte sich in der dritten Runde Alleine auf die Verfolgung gemacht, und auch wenn er keinen Boden auf den Führenden gutmachen konnte, so hielt er die weiteren Verfolger auf Distanz und sein zweiter Platz war nie richtig in Gefahr. Eine halbe Minute hinter Van den Bosch aber war der Kampf um den dritten Platz schon spannend zwischen Berden, Skarnitzl, Aernouts, Verstraeten und Bausch, die lange Zeit zusammen blieben. Der Luxemburger Gusty Bausch fuhr ein sehr starkes Rennen und hätte auf dem Podestplatz enden können, wenn ihn nicht ein Materialdefekt zurückgeworfen hätte. Am Ende war es Ben Berden, der sich den dritten Platz mit knappem Vorsprung auf Skarnitzl sicher konnte. Aus Luxemburger Sicht war man natürlich auch froh, dass sich Jempy Drucker wenige Tage zuvor in die Startliste eingeschrieben hatte. Nach einem sehr schlechten Saisonbeginn wollte der Luxemburger Meister nicht auch noch die lange Reise nach Tabor auf sich nehmen und entschied sich also dazu, in Contern zu starten. Doch nach einer langen Strassensaison war die Form nocht nicht so richtig präsent und, nachdem er während einigen Runden an der Spitze mithalten konnte, wurde der beim ACC Contern lizensierte Fahrer schliesslich Neunter. Bei der 20. Ausgabe des Grand-prix Comat für jüngere Kategorien gab es drei Rennen zu sehen. Michel Vanthourenhout dominierte bei den Anfängern genauso, wie sein grosser Bruder bei der Elite und gewann mit 55 Sekunden Vorsprung auf Pierre Lux vom LG Alzingen, während die Fahrer des LC Tétange bei den Junioren vorne waren. Max Michely und Laurent Sadler konnten Lex Reichling (Préizerdaul) und Kevin Feiereisen (Dippach) bei diesem Rennen auf die Plätze verweisen. Eigentlich war das Rennen der Damen am spannendsten zwischen der Belgierin Patsy Larno und der Franzosin Perrine Philippe, denn die Entscheidung fiel erst in der allerletzten Runde. Nach schlechtem Start hatte Larno nämlich im Laufe des Rennens Anschluss an Philippe gefunden, bevor die Belgierin sich im letzten Umlauf um sieben Sekunden absetzen konnte.

Nach den schönen Rennen, die es 2007 in Niederanven zu sehen gab, wollte der ACC Contern nicht auf den schönen Kurs rund um das Kulturzentrum von Niederanven verzichten, und so war die fleissige Mannschaft einen Monat nach Contern schon wieder auf den Beinen, um den 2. Grand-prix de la Commune de Niederanven zu organisieren.
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Doch alle Jahre gleichen sich nicht und nachdem eine Baustelle uns zwang, den schönsten Teil der Strecke wegzulassen, kamen auch noch schlechte Wetterbedingungen dazu und der Schnee, zusammen mit dem Tauwetter, verwandelten die Strecke in ein Wasserbecken. Das ekelige Wetter war wohl auch zum Teil dafür zuständig, dass nur wenig Leute in Niederanven auftauchten, wo es doch vor einem Monat in Contern bei schönem Wetter einen guten Publikumserfolg gab. Denn das Teilnehmerfeld in Niederanven war eigentlich auf dem Papier besser mit Fahrern aus 9 verschiedenen Ländern.
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Kamil Aubuher, ehemaliger Weltmeister, Steve Chainel, Vierter bei den Elite-Weltmeisterschaften in Zeddam, Vladymir Kyzivat, 9. bei dem gleichen Renne, Titelverteidiger Johannes Sickmüller, der ehemalige Bronzemedaillengewinner bei Weltmeisterschaften, David Kasek, der Schweizer Pirmin Lang oder der Deutsche Meister Malte Urban, das Alles waren Fahrer, die man nicht jeden Tag in Luxemburg am Werk sieht. Und die Favoriten haben dem Rennen auch ihren Stempel aufgedrückt, auch wenn der junge Deutsche Sascha Weber mit einer sehr schnellen ersten Runde überraschte. Doch in der dritten Runde formte sich eine Spitzengruppe mit Chainel, Ausbuher und Sickmüller. Nicht weit dahinter kamen Kasek, Van den Bosch, Van Nuffel und Lang, verloren aber zusehends an Terrain. An der Spitze gab es laufend Attacken und drei Runden vor Schluss musste Sickmüller locker lassen, etwas später auch Aubuher. Chainel, in diesem Sommer noch Sieger bei der Lothringen-rundfahrt, macht sich Auf und Davon und er gewann das Rennen schliesslich zitternd vor Kälte mit 11 Sekunden Vorsprung auf Sickmüller. Der deutsche Titelverteidiger kam zum Schluss noch einmal sehr stark auf und hatte auch in der vorletzten Runde Ausbuher wieder passiert. Gusty Bausch fuhr zwar nicht so stark wie in Contern und musste sogar am Anfang Triebel und Flammang den Vortritt lassen, wurde aber am Ende doch verdient bester Luxemburger auf dem 10. Rang. Nachdem Kim Kirchen seine Anwesenheit in Niederanven absagen musste und so die geplante Yuppi's Trophy verschoben wurde, verblieb nur noch der
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Grand-prix Comat im Rahmenprogramm. Nachdem er schon am Anfang der Saison in Dippach gewonnen hatte, kehrte Bob Jungels nach einer kleinen Rennpause in beeindruckender Manier zurück. Schon in der ersten Runde übernahm der Schützling von Lucien Didier die Führung und gab sie nicht mehr ab, auch wenn Max Michely lange Zeit in Sichtweite blieb. Am Ende hatte Jungels 28 Sekunden Vorsprung auf den Fahrer vom LC Tétange. Nach einem Defekt von Alex Kirsch, der lange Zeit auf dem dritten Rang lag, konnte der Tscheche Daniel Vesely am Ende das Siegerpodest vervollständigen. Bei den Anfängern haben die Fahrer vom LG Alzingen das Rennen klar dominiert. Nachdem sie nur sehr kurz von Della Schiava und Krux begleitet wurden, konnten Thomas Berns und Pierre Lux sich klar absetzen und machten den Sieg unter sich aus. Am Ende fuhren die beiden Teamkollegen Hand in Hand über den Strich, wobei Berns als Sieger erklärt wurde. Bei den Damen war Landesmeisterin Nathalie Lamborelle zum ersten Mal in dieser Saison am Start. Nach einer Mandeloperation war die Fahrerin von Uniqa zwar überhaupt noch nicht gut in Form und hatte ihre Mühe auf dem schweren Kurs, konnte sich aber trotzdem klar gegen die Deutsche Anja Nalbach durchsetzen.

Anfang des Jahres 2008 war es vor Allem Jempy Drucker, der uns in Atem gehalten hat: nach einigen sehr guten Resultaten wie zum Beispiel bei den Nationalen Meisterschaften (Sieger in Contern) oder den Weltcup-Rennen (5. in Lièvin, 2. in Hoogherheide) ging es für den Fahrer des ACC Contern
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mit hohen Erwartungen zu den Querfeldein-Weltmeisterschaften nach Treviso in Italien. Doch nach einem sehr guten Rennbeginn liess ihn ein Materialdefekt einige Sekunden verlieren, Sekunden, die auf dem sehr schnellen und spektakulären Kurs um den Lago die Bandie unmöglich wieder aufzuholen waren. Keine Medaille also für Drucker bei seinem grossen Saisonziel, doch im Monat Februar zeigte er noch einmal, dass der Traum keine Utopie war: Sieg in Hoogstraten und zweiter Platz in Voorselaar. Durch diese beiden guten Ergebnisse verpasste Jempy den Gesamtsieg im Superprestige denkbar knapp, drei winzige Punkte trennten ihn am Ende der Saison von Sieger Van Amerongen.

Inzwischen hatte auch die Strassensaison wieder begonnen und die Gebrüder Schleck sowie Kim Kirchen machten schon früh mit guten Resultaten von sich reden, zum Beispiel in Argentinien, wo Frank den 4. Rang bei der Königsetappe der Tour San Luis belegte sowie bei der Tour du Haut-Var (10. Platz für Frank) und der Kalifornien-rundfahrt (10 Platz für Kim Kirchen beim Zeitfahren). Der Monat März war jedoch um etwas ruhiger als im letzten Jahr, denn sowohl Tirreno-Adriatico wie auch Paris-Nizza und der Critérium International wurden relativ anonym absolviert, sieht man einmal von dem sehr guten 5. Platz von Frank Schleck oben auf dem Mont-Ventoux beim Rennen zur Sonne oder seinem 6. Gesamtrang in Charleville-Méziaires ab. Im April war es dann aber mit der Ruhe vorbei und bei der Baskenland-rundfahrt schlug Kim Kirchen richtig zu. Zwei Etappensiege konnte er dort feiern, denn er spurtete zwei Mal schneller als die Bettini, Herrero, Nocentini oder Cunego. Daneben wurde er bei der Königsetappe sowie dem abschliessenden Zeitfahren Vierter respektiv Zwölfter
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und konnte also in der Schlussabrechnung den guten 7. Rang belegen. Während Andy Schleck mit Problemen an der Achillessehne aufgeben musste, ist Bruder Frank ebenfalls sehr stark gefahren, und nur ein Sturz während des fünften Tages, wo er wenige Kilometer vor dem Ziel an der Spitze lag, konnte ihn daran hindern, am Ende dieser schwersten Etappe mit dem furchtbaren Alto de Aia (26% Steigung) um den Sieg zu kämpfen. In der Gesamtwertung war Frank auf dem 10. Rang zu finden, mit 2 Minuten Rückstand auf den Sieger Alberto Contador. Die Luxemburger waren also gut gerüstet für die Ardennen-Klassiker, wo sie aussergewöhnliche Ergebnisse einfuhren: bei allen drei Rennen stand einer von ihnen auf dem Podest. Bei der Amstel Gold Race bestimmte Frank Schleck das Rennen wesentlich und attackierte im Keutenberg, 15 Kilometer vor dem Ziel. Nur wenige Fahrer konnten dieser Temposteigerung folgen: Rebellin, Cunego, Valverde, Dekker, Rodriguez, Kroon, Pfannberger und Ivanov. Ein halbes Dutzend mal versuchte Frank danach noch, sich aus dieser Spitzengruppe abzusetzen, jedoch ohne Erfolg und die Entscheidung musste am abschliessenden Cauberg fallen. Auch dort sah es lange Zeit sehr gut aus, denn als Frank einen Kilometer vor dem Ziel zum Angriff ansetzte, konnte nur ein einziger Fahrer sein Rad halten. Doch unglücklicherweise für den Luxemburger war es Damiano Cunego, und der sprintstarke Italiener hatte keine Mühe, ihm am Ziel das Nachsehen zu geben.
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Zweiter Platz also für Frank Schleck, während Kim Kirchen taktisch weniger Glück hatte. Rund 40 Kilometer vor dem Ziel nämlich hatte Kim schon angegriffen und war während 20 Kilometern ständig an der Spitze des Rennens zu finden. Doch am Keutenberg hatte ihn die Kraft etwas verlassen und er fiel in eine zweite Gruppe zurück, mit der er auf dem 20. Rang in Valkenburg eingetroffen ist. Doch Kim träumte eher von dem Wallonischen Pfeil, dieses Rennen, das ihm so gut liegt. Und dieses Mal hatte Kirchen die perfekte Taktik gewählt, denn er sparte alle seine Kräfte für die letzten 300 Meter auf. Denn trotz eines langen Ausrisses von einer Gruppe um Andy Schleck, trotz Attacken von Efimkin, Larsson oder Wegmann, fiel auch dieses Jahr die Entscheidung wieder beim allerletzten Anstieg der Mauer von Huy. Und nachdem er vor zwei Jahren schon einmal den zweiten Platz hier belegt hatte, war Kim an diesem Tag klar der Stärkste. Er setzte sich zuerst an das Hinterrad von Ardennen-Experte Davide Rebellin, folgte dann der Temposteigerung von Cadel Evans an der steilsten Stelle und attackierte schliesslich selbst bei der 200 Meter Marke. Niemand konnte ihm folgen und so gewann Kirchen mit einer Sekunde Vorsprung auf Cadel Evans und 2 Sekunden vor Cunego, Gesink, Dekker und Rebellin in dieser Reihenfolge. Frank Schleck lag weit zurück, er nahm auf den nassen und gefährlichen Strassen
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der Flèche Wallonne kein Risiko, denn er wollt unbedingt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich glänzen, dem Ältesten von allen Klassikern. Dabei konnte er auf eine starke Unterstützung zählen, denn Bruder Andy wurde im Laufe der Woche immer stärker und fuhr in Lüttich ein glänzendes Rennen. An der côte de la Redoute, der schwierigsten Steigung, attackierte der Jüngere der beiden Brüder und konnte sich zusammen mit Stefan Schumacher absetzen, bevor er sich an der schweren côte de la Roche aux Faucons Alleine an die Spitze setzte. Oben an diesem neuen Anstieg wurde Andy dann von einer Handvoll Konkurrenten, den Stärksten des Tages, wieder eingefangen: Valverde, Rebellin und Bruder Frank. Andy und Frank haben mehrmals noch attackiert in den nächsten Kilometern, Andy auf den flachen Teilen, Frank in der côte de Saint-Nicolas, dort, wo Andy zum ersten Mal seit 250 Kilometern Anzeichen von Schwäche zeigte. Frank versuchte es ein weiteres Mal auf dem Anstieg nach Ans, doch es die drei Fahrer blieben beisammen und sollten sich den Sieg im Spurt streitig machen. Frank war natürlich im Nachteil gegen seine beiden endschnellen Konkurrenten und belegte hinter Alejandro Valverde und Davide Rebellin den dritten Platz. Nur 30 Sekunden später belegte Andy den ausgezeichneten vierten Rang, während Kim Kirchen, der in den letzten 30 Kilometern ständig in einer zweiten Gruppe knapp hinter den Führenden lag, dieses aussergewöhnliche Ergebniss mit dem 12. Rang vervollständigte. Welch eine Woche !!!

Andy Schleck beendete die Frühjahrsklassiker mit dem Henninger-Turm Rennen, bei dem er seinem Manschaftskollegen Karsten Kroon zum Sieg verhalf und gleichzeitig den neunten Rang belegte, danach gab es für die drei Fahrer eine wohlverdiente Pause.
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Währenddessen hatte auch Jempy Drucker seine Strassensaison begonnen mit der Flèche du Sud, bei der er sich von seiner offensiven Seite zeigte. Ende Mai griff Kim Kirchen ebenfalls wieder ins Renngeschehen ein, und zwar gleich mit einem 4. Rang im Endklassement der Bayern-rundfahrt. Die Gebrüder Schleck dagegen blieben im Lande und fuhren bei der Luxemburg-rundfahrt, wo sie natürlich mit viel Begeisterung von den einheimischen Fans empfangen wurden. In der schwierigen Etappe nach Differdange landete Frank auf dem fünften Rang, dann wurde er Dritter auf der Königsetappe zwischen Wiltz und Diekirch. An diesem Tag war des CSC-Fahrer sicherlich der Stärkste im feld, doch das taktische Spiel hat ihn um den Etappen- und Schlusserfolg gebracht. Denn Frank wurde ebenfalls Dritter in der Gesamtwertung hinter
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den beiden frühen Ausreissern aus der Diekircher Etappe, Poosthuma und Albasini. Während Jempy Drucker nach Kanada reiste zum Nationen-cup von Saguenay, wo er den guten fünften Rang auf der zweiten Etappe belegte, traten die drei anderen Fahrer des ACC Contern mit grossen Ambitionen bei der Tour de Suisse an. Kim Kirchen unterstrich diese gleich in der ersten Etappe, wo er knapp hinter Freire und Elminger den dritten Rang belegte. Beim zweiten, schon etwas selektiveren Teilstück fuhren die Luxemburger sehr angriffslustig und kamen alle Drei unter die Top 10. CSC hatte das Offensiv-Festival begonnen mit Voigt, dann Andy und schliesslich auch Frank Schleck. Letzerer konnte sich dabei zusammen mit Devolder absetzen, doch die Beiden wurden kurz vor dem Ziel wieder von einer kleinen Gruppe gestellt. Der Baske Igor Anton erwies sich auf den letzten, steilen Hektometern als Stärkster, doch nur 6 Sekunden dahinter belegten Kirchen den Zweiten, Frank den 4. und Andy Schleck den 9. Rang. Dadurch rückte Kim auf den zweiten Platz in der Gesamtwerung und bemächtigte sich ebenfalls des Leadertrikots im Punkteklassement.
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Während der fünften Etappe griff Frank Schleck wiederum an, diesmal an einer etwas kleinern Steigung. Der Luxemburger lag danach zusammen mit Fothen an der Spitze des Rennens, als er auf einer Abfahrt eine Kurve verfehlte und über die Leitplanken etwa 10 Meter den Abhang hinunter fiel. Frank konnte die Etappe zwar zu Ende fahren, dankte am Ende aber symbolisch seinem Schutzengel, denn der Sturz hätte weit schlimmer ausgehen können. Am Tag danach hatte er sich schon wieder einigermassen erholt und ging erneut mit Stijn Devolder in die Offensive, auf dem Schlussanstieg nach Verbier. Doch eine kleine Gruppe von 12 Fahrern fing die beiden wieder ein, und danach begann die grosse Kim-Kirchen-Show. Der High-Road-Fahrer setzte sich an die Spitze der kleinen Gruppe und bestimmte das Tempo. Ein konstantes Tempo, aber so schnell, dass alle seine Konkurrenten abgehängt wurden, einer nach dem Anderen. Am Ziel gewann Kirchen die Etappe mit einigen Sekunden Vorsprung auf Andres Klöden und Kreuziger, während Andy Schleck als 6. über die Linie fuhr. Dadurch bekam Kim auch gleichzeitig das Goldene Trikot auf die Schultern, mit 27 Sekunden Vorsprung auf Roman Kreuziger. Das Bergzeitfahren am vorletzten Tag musste also die Entscheidung über den Gesamtsieg herbeiführen und dort entäuschte Kirchen leider. Mit dem gelben Trikot als letzter gestartet, fand er einfach keinen guten Rythmus und verlor Kilometer auf Kilometer mit seinem grossen Gang Zeit auf den leichtfüssigen Kreuziger. Dieser gewann die Etappe und damit auch die Gesamtwertung vor Klöden, während Kirchen auf den 7. Rang zurück fiel, einen Platz hinter Andy Schleck, der über die ganze Woche gesehen am regelmässigsten fuhr. Vor den Landesmeisterschaften fuhr Jempy Drucker noch die Serbien-rundfahrt, ein sehr, sehr schweres Etappenrennen, bei dem er mit dem dritten Platz am letzten Tag ein weiteres Mal seine Fähigkeiten unter Beweis stellte. Bei den Luxemburgischen Meisterschaften lief es im Gegensatz zum letzten Jahr ganz gut für die Fahrer des ACC Contern. Beim Einzelzeitfahren gewann Kim Kirchen die Goldmedaille zum ersen Mal in dieser Disziplin, 29 Sekunden vor Christian Poos. Beim Strassenrennen trat dann leider eine grosse Rivalität zwischen Kirchen und den beiden Schlecks zum Vorschein und Kim musste sich gegenüber der Allianz der beiden Brüder geschlagen geben. Andy attackierte schon früh im Rennen und zwang Kirchen zu viel Arbeit an der Spitze des Pelotons, bevor Frank Schleck sich dann in der Endphase mit Benoît Joachim absetzte und Kim wiederum zur Verfolgungsarbeit gezwungen war. Nach einem gelungenen Rennen konnte Frank Schleck das rot-weiss-blaue Meistertrikot überstreifen, dass er ja schon vor zwei Jahren mit viel Erfolg getragen hatte. Jempy Drucker fuhr in der U23-Wertung, doch leider endete dieses Rennen im Spurt, wo er nur wenig Chancen gegen den schnellen Cyril Heymans hatte. Jempy konnte die Bronzemedaille gewinnen und brachte somit die Anzahl der Medaillen für beim ACC Contern lizensierte Fahrer auf Drei.

Juli ist traditionnel der Monat der Tour de France. Und welch eine Tour dieses Jahr, wo unsere drei Fahrer der Reihe nach drei der vier Leadertrikots in ihrem Besitz hatten und wo, zum ersten Mal seit 50 Jahren, ein Luxemburger in der letzten Woche noch um den Gesamtsieg kämpfte. Wie fast schon üblich war Kim Kirchen in der ersten Rennwoche omnipräsent und natürlich hatte er vor allem die erste Etappe ins Auge gefasst, mit Ankunft oben an einer kleinen Steigung.
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Und es sah eine Zeit lang sehr gut aus, denn als Kim 500 Meter vor dem Ziel das Tempo steigerte, konnte Niemand ihm folgen und er hatte schnell einige Meter Vorsprung. 150 Meter vor dem Ziel sah Kim immer noch wie der Sieger aus, doch dann sprang Alejandro Valverde aus dem Feld und überholte den Luxemburger noch in-extremis, um so Etappensieg und Gelbes Trikot einzustreichen. Kirchen wurde am Ende Vierter und Frank Schleck 7. bei dieser ersten Etappe. Auch am zweiten Tag mischte Kim um den Etappensieg mit und belegte den zweiten Platz im Massenspurt, hinter Thor Hushovd. Es war ein historischer Tag, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Tour de France konnte ein Luxemburger das grüne Trikot der Punktewertung überstreichen, hinzu kam, dass Kim auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung nach vorne gerückt war. In den nächsten Tagen ging das Festival Kim Kirchen munter weiter, der Columbia Fahrer kämpfte an allen Fronten, sowohl um das grüne Trikot zu verteidigen, als auch um das Gelbe zu erringen. Nach dem 5. Platz in Nantes überraschte Kim vor Allem beim Zeitfahren in Cholet, wo er nach einer atemberaubenden Leistung den zweiten Platz hinter dem später des Doping verdächtigten Stefan Schumacher belegte. Am 6. Tag dann war es endlich so weit: bei der ersten Bergankunft in Superbesse konnte Kirchen neben dem Grünen auch das Gelbe Trikot überstreifen, nachdem er den fünften Rang in der Tageswertung belegte, obschon er beim Endspurt durch einen Sturz behindert wurde. Auf 1200 Meter über dem Meersspiegel war Frank Schleck ebenfalls in der guten Gruppe gewesen und belegte den vierten Rang, knapp vor Kim.
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Dieser konnte das Gelbe Trikot während 6 Tagen behalten, wobei er noch 6. in Aurillac und 12. in Bagnères de Bigorre wurde. Die zweite Pyrenäen-Etappe mit Tourmalet und Bergankunft in Hautacam wurde dem Columbia Fahrer dann aber zum Verhängnis. Vielleicht ist er in den ersten Wochen etwas zuwenig reserviert gefahren und spürte jetzt die Müdigkeit, auf jeden Fall verlor er als 15. der Etappe 4 Minuten und das Leadertrikot. Dabei wäre das Gelbe Trikot fast auf den Schultern eines anderen Luxemburgers gelandet, denn Frank Schleck fuhr fantastisch in Hautacam. Rund 10 Kilometer vor dem Ziel war er der erste der Favoriten, der attackierte und er konnte sich zusammen mit Piepoli und Cobo an der Spitze absetzen. 3 Kilometer vor dem Ziel war Schleck dann virtuell in Gelb, musste aber auf dem letzten Teil etwas Zeit einbüssen und verlor dadurch den Etappensieg an Piepoli sowie das Leadertrikot um eine einzige, winzige Sekunde an Cadel Evans. Andy Schleck, für seinen Teil, verlor ebenfalls viel Zeit auf dieser Etappe durch einen Hungerrast, 8 Minuten musste der Youngster abgeben und damit die Chance auf eine vordere Palzierung in der Gesamtwertung. In den nächsten Tagen wurden die Luxemburger Fahrer erstmals seit Beginn dieser Tour etwas diskret, auch wenn Kim Kirchen sich regelmässig weiter unter den Top 20 bei den Flachetappen plazierte. Frank Schleck verblieb also weiterhin auf dem zweiten Gesamtrang und alle Drei waren vor den Alpen in den Top 5 eines Klassements vertreten (Kim 5. in der Punktewertung, Andy 4. bester junger Fahrer und Frank 3. in der Bergwertung). Bei der 15. Etappe, zwischen Embrun und Prato Nevoso, war dann der grosse Tag des Frank Schleck gekommen: schon am Anfang der Schlussetappe machte CSC ein gewaltiges Tempo und die Favoritengruppe wurde kleiner und kleiner. Dann übernahm Andy Schleck die Spitze und erhöhte noch einmal den Rythmus, so dass der Gesamtleader Cadel Evans in Schwierigkeiten kam. Am Ziel hatte der Australier einige Sekunden an Frank Schleck abgeben müssen, nicht viel, aber doch genug, um das Gelbe Trikot an den Luxemburger abgeben zu müssen. Am nächsten Tag, auf der schwierigen Etappe mit dem schönen, aber sehr schweren col de Bonette-Restefonds, fuhr der Luxemburger stolz im Gelben Trikot und hatte auch keine Schwierigkeiten, dieses zu verteidigen. Grösster Verlierer des Tages war eigentlich Vicenzo Nibali, der viel Zeit verlor und das weisse Trikot des besten Jungfahrers an Andy Schleck abgeben musste. Die Entscheidung um den Gesamtsieg musste also auf der legendären Alpe d'Huez fallen, in der letzten Alpenetappe. CSC musste gegenüber Cadel Evans im Hinblick auf das letzte Zeitfahren soviel wie möglich Zeit gewinnen und setzte also Alles auf Attacke. Diese Taktik ging am Schluss auf, Nutzniesser war jedoch nicht Frank Schleck, sondern Carlos Sastre, der in den 21 Kehren an dem Tag sicherlich der Stärkste war. Schon in den ersten Kilometern attackierte der Spanier, während die Gebrüder Schleck in den Rädern der andern Favoriten blieben und diesen die Verfolgungsarbeit überliessen, auch wenn die Beiden sich stark fühlten und keine Mühe hatten, den Temposteigerungen von Evans, Menchov und Valverde zu folgen. Im letzten Teil der Steigung war Andy Schleck unglaublich stark und parierte alle Attacken mit eindruckserweckender Leichtigkeit, um am Ende den dritten Platz oben am Ziel zu belegen. Denn Carlos Sastre zeigte zu keinem Moment Schwächen und zog seinen beachtlichen Alleingang bis zum Ende durch, mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf die nächsten Verfolger. Damit hatte der Spanier sicherlich die Grundlage zu seinem Schlusserfolg bei der Tour gelegt. Durch seinen dritten Platz auf der Alpe hat Andy Schleck natürlich seine Führung in der Wertung des weissen Trikots ausgebaut, während Bruder Fränk, 5. der Etappe, jetzt wieder auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung lag, eineinhalb Minuten hinter seinem Teamkollegen. Leider sollte der Luxemburger das letzte Zeitfahren gänzlich in den Sand sezten, er belegte dort nur den 54. Rang und fiel damit auf den 6. Rang in der Endabrechnung zurück. Während Andy Schleck nach dem Rennen gegen die Uhr das weisse Trikot endgültig sein Eigen nennen dürfte und auch den 12. Gesamtrang befestigte, hiess der Held des Tages ein wiederum einmal Kim Kirchen. Der Luxemburger Meister war bei allen Zwischenwertungen vorne mit dabei und belegte am Ende den dritten Rang hinter dem umstrittenen Schumacher und Weltmeister Cancellara. Durch diese fantastische Leistung und seine konstanten Platzierungen in den Alpen, wo er jeden Tag ein bisschen, aber nie viel Zeit verlor, konnte Kim Kirchen am Ende den 8. Platz in der Gesamtwertung belegen. Die drei Luxemburger waren also in den Top 12 vertreten und hatte alle Drei während mehreren Tagen ein Wertungstrikot getragen. Hinzu kam, dass Andy Schleck in Paris als bester Jungfahrer ausgezeichnet wurde, und er und sein Bruder standen auch noch mit dem Team CSC als beste Mannschaft auf dem Siegerpodest inmitten der Champs-Elysées.

Nach diesen Leistungen wurden die drei Helden natürlich in triumphaler Weise in Luxemburg empfangen, und zwar bei der Gala Tour de France, die vom ACC Contern in der Stadt Luxemburg organisiert wurde, und Andy Schleck setzte dort das weisse Trikot wunderbar ins Szene, indem er es als Erster über die Ziellinie lenkte. Auch danach gab es noch keine Zeit zur Erholung, den Mitte August wartete mit den Olympischen Spielen ein weiteres Highlight auf die Fahrer. In Beijing war die Mannschaftsleistung des Team Letzebuerg
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sehenswert, denn Kim Kirchen mischte sich in die grösste Ausreissergruppe des Tages ein, zusammen mit Fahrern wie Voigt, Sastre, Kreuziger oder Bruzeghin, während die Gebrüder Schleck im Hauptfeld in Lauerstellung blieben. Die Italiener machten hinter der Spitzengruppe die Tempoarbeit und sorgten dafür, dass das Feld wieder beisammen kam. In der letzten Runde dann trat Andy Schleck in Aktion. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal attackierte er am letzten Berg und nur zwei Fahrer konnten ihm folgen, Rebellin und Sanchez. Die Medaille schien schon fast in der Tasche, doch ein wenig taktisches Geplänkel sorgte dafür, dass die Rakete Cancellara mit einigen Fahrern am Hinterrad wieder den Anschluss fand. Im Endspurt blieb für den enttäuschten Schleck dann nur der undankbare fünfte Platz. Im Olympischen Zeitfahren konnte Kim Kirchen den Hoffnungen nicht gerecht werden und es wurde immer deutlicher: die drei Fahrer des ACC Contern waren nach einer schweren Saison wie ausgelaugt und brauchten etwas Erholung. In der Zwischenzeit machte auch Jempy Drucker wieder von sich reden, denn er belegte Ende August beim schweren Grand-prix Tell den zweiten Platz auf der dritten Etappe, knapp hinter dem schnellen Amerikaner Teejay Van Gaderen. Auch bei der Tour de l'Avenir schlug Jempy sich gut. Es sprang zwar kein Spitzenresultat heraus, dafür wurde der Luxemburger aber aufgrund seiner regelmässigen Fahrweise, auch in den Bergen, guter 33. in der Endabrechnung. Kim Kirchen griff bei der Grossbritannien-rundfahrt wieder ins Renngeschehen ein, wo er eine offensive Fahrweise bei einer oder der andren Etappe zeigte, während die Gebrüder Schleck an der Tour de Pologne teilnahmen. Mit dem CSC-Rennstall gewannen die Beiden gleich zum Auftakt das Mannschaftszeitfahren, danach setzten sie sich bei miserablen Wetterbedingungen in den Dienst ihrer Teamkollegen und wurden dafür mit dem Gesamtsieg von Jens Voigt belohnt. Nach dem Grand-prix d'Isbergues beendete Kim Kirchen seine Saison, während die Schlecks und Drucker noch für die Weltmeisterschaften in Varese nominiert werden. Einige Tage vor dem Rennen jedoch wurden erneute Dopingskandale bekannt, und diesmal wurde auch Frank Schleck beschuldigt.
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Unter diesen Bedingungen konnte Schleck es natürlich nicht mit den vom Heimvorteil beflügelten Italienern aufnehmen, auch wenn die Luxemburgische Mannschaft während des ganzen Tages für ihn arbeitete. Nach diesen Vorkommnissen haben auch die Gebrüder Schleck ihre Saison beendet. Frank Schleck hat seine Angelegenheit vor der Luxemburgischen Anti-doping Agentur verteidigt und die Sache wurde im Dezember mangels Beweisen zu den Akten gelegt. Jempy Drucker, der ebenfalls bei den Weltmeisterschaften dabei gewesen war, hatte im Anschluss an die lange Strassensaison viel Mühe, sich wieder an den Querfeldein-rythmus zu gewöhnen. Seine Wintersaison war also nicht unbedingt von Erfolg gekrönt und zu allem Überfluss musste er sie durch einen schweren Sturz in Loenhout vorzeitig beenden, zu einem Moment, zu dem die richtige Form seinen Aussagen nach gerade im Kommen war.

www.acccontern.lu