Zum ersten Mal seit drei Jahren, zum ersten Mal seit die GALA Tour de France auf Belval stattfindet, hat es während des Rennens nicht geregnet. Ganz im Gegenteil, die Sonne schien über dem schönen Viertel rund um die renovierten Hochöfen und Sonnenbrände waren in diesem Jahr häufiger zu sehen als Regenschirme. Es war auch mehr Publikum als 2014 auf Belval, ein bisschen mehr, auch wenn die meisten von ihnen wohl etwas enttäuscht nach Hause gegangen sind: nicht Publikumsliebling Bob Jungels hat gewonnen, obwohl der ein paar Meter vor Schluss noch alleine an der Spitze lag, sondern Zdenek Stybar hat den Luxemburger Meister auf der Zielgerade noch abfangen können und konnte einen ebenso unerwarteten wie schönen Sieg feiern.
Das Rennprogramm war ähnlich wie im letzten Jahr und um 13 Uhr haben sich rund 40 Fahrer der Kategorien Elite ohne Kontrakt, Junioren, U23 und Masters an den Start ihres Kriteriums begeben, das in diesem Jahr nach Punktemodus ausgetragen wurde. Die grosse Hitze lud die zu dem Zeitpunkt noch spärlich vorhandenen Zuschauer eher zum Farniente im Schatten ein, doch die Fahrer fuhren von Anfang an offensiv. Schon in der ersten Runde war das Feld am zersplittern, als die ersten Angreifer Bartolo Polizzotto und Kevin Geniets Tempo gemacht haben, doch einige Runden später kam wieder alles zusammen. Danach konnte Pascal Triebel sich absetzen und fuhr ein halbes Dutzend Runden alleine an der Spitze. Doch auch die jungen Fahrer machten Tempo dahinter und es wurde für den Luxemburger Meister bei den Masters schwer sich vorne zu behaupten. Immer wieder gab es Angriffe im Feld, das auch einige Male zersplitterte, doch es kam wieder alles beisammen. Beim Einläuten des Finales lagen noch rund 30 Fahrer zusammen an der Spitze, von denen Tiago Da Silva am Eifrigsten Punkte gesammelt hatte und also in der virtuellen Rangliste an der Spitze lag. Spannend blieb es aber bis zum Schluss, den beim Endspurt gab es noch einmal doppelte Punkte zu verdienen. Doch der junge Da Silva liess nichts mehr anbrennen und er konnte auch den letzten Spurt für sich entscheiden und also auch den Endsieg bei diesem Rennen, vor Kevin Geniets und Colin Heiderscheid. Erstaunlicherweise lagen also drei Junioren auf den drei ersten Plätzen, überhaupt haben die Jüngsten im Rennen sich gut behauptet mit 6 Fahrer unter den Top 10, gegen ihre älteren Kollegen, die nur einen vierten (Bartolo Polizzotto, bester Elite-Fahrer) und einen 11. Platz (Michael Feller, erster U23-Fahrer) aufzuweisen haben. Dazwischen lagen auch noch die ausgezeichneten Masters Pascal Triebel und Christophe Gillardin.
14 Konkurrenten nur hatten sich zum zweiten Rennen des Tages eingeschrieben, darunter jedoch erfreulicherweise auch drei Mädchen. Frauenradsport ist im Aufwind, auch im Grossherzogtum und die Damen haben es bewiesen, indem sie bis zum Schluss mit den besten männlichen Kollegen mithalten konnten. Schon in der ersten Runde wurde das Feld durch eine Temposteigerung von vier Fahrern auseinander gerissen: Arthur Kluckers, Nicolas Kess, Misch Leyder und Rik Karier fanden sich an der Spitze wieder, doch sechs Verfolger lagen nicht weit dahinter, angeführt von den Fahrern von Velo Woolz. Es kam zum Zusammenschluss von 12 Fahrern an der Spitze, darunter die drei Damen
Laurence Thill, Lara Carier und Elise Maes. Immer wieder gab es Attacken an der Spitze, wobei Landesmeister Rik Karier wohl der aktivste Fahrer war. Doch so sehr das Feld sich auch auseinander zog, es zersplitterte nicht und nur einzelne Fahrer wurden abgehängt. Neun Fahrer haben sich den Sieg im Endspurt streitig gemacht, darunter auch die beste Dame Elise Maes. Nicolas Kess erwies sich als schnellster Spurter, mit einer halben Radlänge Vorsprung auf Misch Leyder und Arthur Kluckers, während die einzige Dame in der Gruppe sich als Neunte klassierte.
33 Fahrer haben den Start des Einladungskriteriums der Gala Tour de France genommen, darunter die angekündigten Stars, aber auch einige junge une motivierte Nachwuchsfahrer. Doch nach der Auftaktrunde zum Einwärmen wurden diese schnell unter Druck gesetzt, denn die Profis gingen früher als erwartet in die Offensive: Yauheni Hutarovich, Laurent Didier, Pirmin Lang und Nicolas Roche hatten einen kleinen Vorsprung herausgefahren und die U23-Fahrer des Leopoard Developpement Teams mussten im Hauptfeld die Verfolgungsarbeit leisten, um nicht sofort ins Hintertreffen zu geraten. Zwei Runden später war das Feld wieder beisammen, doch Laurent Didier und Pirmin Lang schienen besonders gute Beine zu haben: sie haben sich noch einmal abgesetzt und bildeten zusammen mit Jakob Fuglsang und Langs Teamkollege Mathias Frank ein erneuertes Spitzenquartett, mit etlichen Metern Vorsprung auf das von Wallonie-Bruxelles angeführte Hauptfeld. Das Katz- und Mausspiel ging munter weiter so, denn trotz vieler Attacken blieben die Abstände immer mimim und niemand konnte sich enrstlich absetzen. Laurent Didier war wohl der offensivste Fahrer in der Anfangsphase und immer wieder in einer Ausreissergruppe zu finden: der Trek Fahrer empfiehl sich damit nicht nur für den Titel des angriffslustigsten Fahrers, sondern sammelte auch etliche Punkte bei den Zwischensprints, bei denen er mittlerweile virtuell in Führung lag. Doch auch andere Fahrer waren an diesem Zustatzklassement interessiert und kämpften für die Punkte: Zdenek Styber zum Beispiel, der einen Spurt gewinnen konnte vor Bob Jungles, oder auch Loïc Pestiaux von der Mannschaft Wallonie-Bruxelles. Der junge Belgier gewann gleich zwei Sprints hintereinander und konnte also Didier in der Gesamtwertung ein- und überholen. Das Tempo war schnell und nach und nach zersplitterte das Feld bei den vielen Kurven und ständigen Rythmusänderungen. 12 Fahrer haben sich fünf Runden vor Schluss an der Spitze weidergefunden, darunter wohl die meisten der Hauptfavoriten: die Luxemburger Bob Jungels, Laurent Didier, Ben Gastauer und Tom Wirtgen, die beiden IAM Cycling Pirmin Lang und Mathias Frank, die beiden Etappensieger aus der Tour de France, Stybar und Cummings, der junge Belgier Remy Mertz, Johan Coenen vom Team Differdange oder auch Jakob Fuglsang und Nicolas Roche. Das Hauptfeld lag eine halbe Minute zurück und schien nicht mehr in der Lage, diesen Rückstand wettzumachen. Vorne versuchte Bob Jungels sein Glück im Alleingang und holte fünfzig Meter Vorsprung heraus, ein kleiner Abstand, den er Runde um Runde bravourös verteidigte. Auch beim Einläuten der Schlussrunde lag der Luxemburger Meister noch alleine vorne, auch wenn Zdenek Stybar, Stephen Cummings und Mathias Frank sich in der Zwischenzeit als Verfolgertrio abgesetzt hatten und immer näher kamen. Die Spannung war gross: Bob Jungels bog als Führender in die Zielgeraden ein, doch die drei Verfolger waren ihm dicht auf den Fersen. Hinter dem Rücken des Luxemburgers eröffnete Stephen Cummings schon früh den Endspurt, doch aus seinem Hinterrad sprank Zdenek Stybar heraus und fuhr zu Jungels auf. Enttäuschung beim Publikum: Stybar übeholte den Publikumsliebling zehn Meter vor der Linie und konnte einen ebenso unerwarteten wie schönen Sieg herausfahren, vor Jungels, Cummings und Frank. Remy Mertz gewann den Spurt der nächsten Verfolger und Ivan Centrone den des Hauptfeldes, rund 30 Sekunden später.
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