Der Radsportverein "Amis du Cyclisme de la Commune de Contern" (ACCC) wurde offiziel am Mittwoch, den 21. April 1976 gegründet. Laut Statuten ist der Zweck der Gesellschaft "zum Wohlstand und zum Betreiben des Radsportes beizusteuern". Die Statuten wurden vom Gemeinderat in Contern am 18 Mai 1976 ratifiziert: der Radsportverein von Contern war geboren.
Ab 1976 wurden die ersten Fahrer (André Heuertz, Philippe Jaacques und Vicky Ludewig) in der Conterner Jugend verpflichtet und das erste Rennen wurde am 14. August 1976 veranstaltet: der Grand-Prix Peinture Roger Braun für die Schüler-Kategorie. Ab dem ersten Jahr wurde auch ein internationales Querfeldein-rennen organisiert.
Im Jahre 1977 übernimmt der ACC Contern von der UCA Wiltz die Organisation des Grand-Prix François Faber, dem ältesten Luxemburger Strassenrennen, und veranstaltet es als Etappenrennen über mehrere Tage. Die ersten beiden Jahre stehen Fahrer wie René Martens, Etienne de Wilde, Claude Criquiélion oder Fons de Wolf auf dem Podium dieses Rennens. Diese Veranstaltung ist über viele Jahre hinweg die Bedeutenste des ACCC, und viele bekannte Fahrer haben daran teilgenommen wie zum Beispiel Erik Zabel, Kai Hundertmark oder Michael Boogerd. Am 20. April 1989 wird im Rahmen des Grand-Prix François Faber der erste Grand-Prix Charly Gaul auf einem attraktiven Kurs mitten im Stadtzentrum Luxemburgs organisiert. Dieses Ausscheidungsrennen für Profis mit luxemburger Lizenz (Accacio da Silva, der Gewinner, Per Pedersen, Kim Andersen, ...) war Vorläufer für zwei Veranstaltungen mit sehr unterschiedlichem Karakter: die Charly Gaul Rundfahrt (ab 1990), ein bergiges Jedermannrennen und die Gala Tour de France (zwischen 1996 und 2018), ein Einladungsrennen für Elite-Fahrer.
Nach dem Sieg von Bjarne Riis bei der Tour de France wollte der ACC Contern seinen ehemaligen Fahrer ehren und organisierte in seiner Heimatstadt Steinsel en Kriterium für Profi-Fahrer. In den Jahren danach wurde dieses Rennen beibehalten und traditionsgemäss kurz nach der Tour de France ausgetragen. Höhepunkte sind sicherlich der Umzug in das Zentrum der Stadt Luxemburg, das Duell zwischen Marco Pantani und Jan Ullrich im Jahr 1998, vor 20.000 Zuschauern, oder auch noch ein grosses Fest rund um das Gelbe Trikot von Andy Schleck im Jahr 2010, mit doppelt sovielen Fans entlang der Strasse.
Ein anderes wichtiges Rennen in der Geschichte des ACC Contern ist der Grand-Prix Ostfenster, zum ersten Male 1985 unter dem Namen Grand-Prix des Artisans de la Commune de Manternach gefahren. Im Jahre 1989 wird die Auflage vom den grauen Trikots der Fahrer aus der ehemaligen DDR dominiert. Thomas Barth der Gewinner des Rennens, Uwe Ampler, Olaf Ludwig der Olympiasieger und Uwe Raab belegen 4 der 5 ersten Plätze. In 1996 gewinnt Bjarne Riis den Grand-Prix Ostfenster in eindrucksvoller Weise, einige Monate nur bevor er die Tour de France gewann. Die Firma OST Manufaktur von Romain Hilger, einem ehemaligen Conterner Rennfahrer, ist einer unserer wichtigster Partner und hat auch unserem traditionnellen Querfeldeinrennen im November während einigen Jahren ihren Namen gegeben.
Querfeldein hat immer eine grosse Rolle gespielt in unseren Veranstaltungen. Jedes Jahr wurde ein oder mehrere Rennen gefahren, aus unterschiedlichen Gründen auf verschiedenen Strecken: Contern, Walsdorf, Luxembourg-Stadt (Fischmarkt, Kirchberg) Junglinster, Gonderange oder Steinsel. Einige Weltmeister haben ihr Regenbogentrikot in unseren Rennen gezeigt: Danny de Bie, Pol Herijgers, Mario De Clerq, Richard Groenendaal, Erwin Verwecken um nur sie zu nennen. In 1990 haben wir eine Neuerung versucht: das Rennen auf unserer Hausstrecke in Contern wurde in Form einer Americaine gefahren, jeweils ein Strassenfahrer und ein Querspezialist haben sich abgewechselt (Gewinner bei stömendem Regen: das unerwartete Duo Danny De Bie und Kim Andersen).
Was unsere Fahrer betrifft, so ist die Konstanz etwas weniger vorhanden. Von 0 bis 25 Fahrern, jedes Jahr war die Zahl der Fahrer unterschiedlich. Aber wir sind stolz, einige sehr gute Leute in unseren Reihen gehabt zu haben. Der Bekannteste unter ihnen ist ohne Zweifel Bjarne Riis, Gewinner der Tour de France in 1996. Aber auch andere Namen tauchen auf: Kim Andersen , Per Pedersen, Kim Eriksen, Jesper Skibby die Dänen, Neil Martin der Engländer, Schwager eines gewissen Stephen Roche, Romain Hilger, Eugène Urbany, Conny Neiertz, André Heuertz, Pascal Kohlvelter oder Fernand Sand die Luxemburger. Unmöglich sie alle hier aufzuzählen.
Zwei Fahrer, die aus den Jungendklassen des ACC Contern in den Jahren 1994 - 1999 stammen, haben mit sehr guten Resultaten bei den Profis auf sich aufmerksam gemacht, und zwar Kim Kirchen und Frank Schleck. Später bekam Frank Schleck Gesellschaft von seinem Bruder Andy und auch Jempy Drucker schloss sich an. Nach der sportlichen Rente seiner Kollegen bleibt Jempy Drucker der einzige Prof-Fahrer, der noch mit Lizenz des ACC Contern aktiv ist.
Im Jahr 2014 hat der ACC Contern eines der weniger schönen Kapitel seiner Geschichte miterleben müssen, denn sein langjähriger Präsident und treibende Kraft des Vereines, Marcel Gilles, ist im Alter von 68 Jahren wegen Krankheit verstorben.