45. Internationales Crossrennen
ALLER GUTEN DINGE SIND DREI
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Die Wettergötter waren nicht gerade fair mit dem ACC Contern für die 45. Ausgabe des internationalen Querfeldeinrennens. Während einige Tage vor und einige Tage nach der Veranstaltung herrliches Herbstwetter war, fiel der Regen den ganzen Sonntag über auf die traditionelle Strecke in Contern, womit der Untergrund immer rutschiger und schwerer wurde und Zuschauer ebenfalls rar gesät waren. Fahrer hingegen waren hinreichend anwesend: 147 Starter in der Rue de Moutfort, darunter fast 40 Mädchen, haben einen neuen Rekord aufgestellt und bewiesen, dass auch kleine Crossrennen ihren Platz im grossen Querfeldeinzirkus haben, in Zeiten von angekündigten, umstrittenen Reformen. Die Favoriten wurden ihren Rollen gerecht mit unbestrittenen Siegen von Shirin Van Anrooij, Noé Castille und Mathieu Kockelmann in ihren jeweiligen Kategorien, sowie einem Thijs Aerts, der seinem Telenet-Bâloise-Team den dritten Sieg in Folge auf der anspruchsvollen Strecke in Contern bescherte.

Bei den Anfänger hat Mathieu Kockelmann hat nicht lange gewartet, um seine Dominanz zu zeigen. Der Differdanger, der bereits vier Rennen gewinnen konnte (Brouch, Dippach, Kayl, Rumelange) und damit seit Saisonbeginn in Luxemburg ungeschlagen ist, übernahm in der ersten Runde die Führung vor Noa Berton, Nik Gremling, Mats Berns und Juan Van Lelyveld. Auf einer Strecke, die seinen körperlichen Fähigkeiten perfekt entsprach, baute Kockelmann seine Führung weiter aus und hatte bereits um die Mitte des Rennens eine gute Minute Vorsprung. Hinter ihm hatte sich Berns inzwischen von einen mässigen Start erholt und mit einem kleinen Vorsprung vor Noa Berton auf Platz zwei gesetzt. Im Rennen der Mädchen war die Situation wesentlich spannender: Liv Wenzel, bestes Mädchen in Kayl, fuhr als erste weibliche Teilnehmerin im Rennen, aber nur knapp gefolgt von Margot Marasco, welche in Rumelange die Nase vorn hatte und dafür das rote Führungstrikot des Skoda Cross Cup trug. Zur Halbzeit betrug der Abstand zwischen den beiden Mädchen kaum mehr als 10 Sekunden.

Mathieu Kockelmann gewinnt das 32. Grand-Prix COMAT für Anfänger als Solosieger, mit nicht weniger als 2 Minuten und 14 Sekunden Vorspung auf Mats Berns und rund 30 Sekunden mehr auf Noa Berton. Nik Gremling, der nicht so komfortabel in den technischen Teilen fuhr, belegte dennoch einen guten vierten Platz vor Esteban Dorckel, der nach schlechtem Start stark zurückkehrte. Im Klassement der Mädchen belegte Liv Wenzel dem erstem Platz, mit einem schönen zehnten Rang im gemeinsament Rennen mit den Jungs, 12 Sekunden vor Margot Marasco, der sie das Trikot des Führenden im Skoda Cross Cup abnehmen konnte. Fast drei Minuten später belegte Anouck Schmitz den dritten Platz bei den Anfängerinnen. >

Liv Wenzel und Mathieu Kockelmann
Liv Wenzel und Mathieu Kockelmann

Im Rennen der Junioren gab es einige Abwesende, darunter Florian Richard Andrade, der Vierte vom Weltcuprennen in Bern und vielleicht beste Vertreter Frankreichs. Die Franzosen waren aber dennoch überlegen im Rennen, das Tim Neffgen am Ende der Startgeraden vor Lucas Lopes anführte. Die Situation änderte sich aber schnell und nach zwei Runden fuhren drei Duos vorne weg: Noé Castille und Ugo Ananie lagen etwa ein Dutzend Sekunden vor dem Tandem Mathis Nierding und Paul Anchaing, sowie weitere acht Sekunden vor dem Paar Pierrick Burnet und Tim Neffgen. Hinter ihnen fuhr Timothé Gabriel mit 38 Sekunden Rückstand, während Jordi Van Heijst in der Rangliste auf dem achten Platz lag. Auf luxemburgischer Seite lag Mats Wenzel knapp hinter den Top 10 und hatte bereits 30 Sekunden Vorsprung vor Joe Schmitz, dem zweiten Einheimischen.

Eine Runde später hatte Noé Castille seinen ehemaligen Begleiter Ugo Ananie um ein paar Meter zurück gelassen, während Pierrick Burnet an Anchain und Nierding vorbeigefahren war, um sich mit nur knapp fünf Sekunden Rückstand auf Ananie als Dritter zu platzieren. Während Paul Anchaing, Gewinner des letztjährigen Grand-Prix COMAT in der Kategorie Anfänger, etwas zurückgefallen war, so konnte Nierding doch den Anschluss halten und das Rennen war daher noch lange nicht entschieden. Die Abstände waren miminal, und doch blieben die Positionen gleich: Noé Castille gewinnt das Juniorenrennen des 32. Grand-Prix COMAT mit 23 Sekunden Vorsprung auf Ugo Ananie, welcher in der Zielgeraden schneller spurtete als Pierrick Burnet. Mathis Nierding erreichte mit 47 Sekunden Rückstand den vierten Platz. Mats Wenzel beendete das Rennen auf dem elften Platz als bester luxemburgischer Fahrer, zwei Plätze und eine Minute vor Joé Schmitz. Noé Ury komplettierte das heimische Podium auf Platz 14 im Rennen..

Noé Castille, Gewinner in der Kategorie Junioren
Noé Castille, Gewinner in der Kategorie Junioren

33 Starter in einem Crossrennen, das ausschließlich den Damen vorbehalten ist (Juniorinnen, U23 und Elite), das gab es in Luxemburg wohl noch nie zu sehen. Das Rennen war umso schöner, auch wenn die Spannung um den ersten Platz nicht lange anhielt. Shirin Van Anrooij, trotz des extrem jungen Alters von 17 Jahren die große Favoritin des Rennens, setzte sich in der ersten Runde auf der Wiese vom Rest ab und beendete den ersten Umlauf mit einem Vorsprung von 12 Sekunden auf ihre Schwester Lindy und eine andere Niederländerin, Esther Van der Burg. Etwa zehn Sekunden später folgte eine weiterere Vertreterin der (sehr) jungen Generation mit der Französin Léa Curinier, die knapp vor der zweimaligen Siegerin des Grand-prix COMAT lag, Thalita De Jong. Nach ihrer verletzungsbedingten Pause musste die ehemalige Weltmeisterin sich am Ende der Startaufstellung anstellen, machte aber von Anfang an einen guten Eindruck und konnte schon in der ersten Runde in die Top 10 einfahren. Eine weitere große Leistung kam zu Beginn des Rennens von Marie Schreiber, die bei ihrem erst zweiten internationalen Rennen in der obersten Kategorie auf den sechsten Platz fuhr, zusammen mit Camille Devi aus Frankreich, Kiona Crabbe aus Belgien und die beiden niederländischen Fahrerinnen Isa Nomden und Mascha Mulder, die im vergangenen Jahr den achten Platz belegte. Elise Maes folgte etwa fünfzehn Sekunden später als zweite Luxemburgerin in einer schönen kleinen Gruppe mit Jana Dobbelaere, Monique Van der Ree, Tessa Zwanepoel und der belgischen Juniorenmeisterin Sterre Vervloet.

Shirin Van Anrooij vergrößerte den Abstand in der dritten Runde auf fast eine Minute, während der Kampf um den zweiten Platz weiterhin spannend blieb. Thalita De Jong hatte Curinier überholt und war zum Duo Van der Burg und der älteren Van Anrooij aufgeschlossen, während Camille Devi sich nicht weit dahinter inzwischen ebenfalls ihrer Landsfrau Curinier angeschlossen hatte. Marie Schreiber setzte ihre grossartiges Rennen fort und lag nun allein auf dem siebten Platz, knapp zwanzig Sekunden nur hinter den Podestplätzen und dreißig Sekunden vor Elise Maes, die selbst ein sehr gutes Rennen um Platz 15 fuhr, zusammen mit der belgischen U23-Meisterin Axelle Bellaert. In der zweitletzten Runde war der Vorsprung von Shirin Van Anrooij immer noch in der Größenordnung von einer Minute, auf Thalita De Jong, die sich nun mit 20 Sekunden Vorsprung auf das Duo Lindy Van Anrooij und Van der Burg auf Platz zwei gesetzt hatte.

Shirin Van Anrooij gewinnt das Damenrennen des 32. Grand-Prix COMAT, ihr erster großer internationaler Sieg im Cyclo-Cross, nach einer beeindruckenden Reihe von Ehrenplätzen in Rennen mit der Elitekategorie. Mit anderthalb Minuten Verspätung belegt Thalita De Jong den zweiten Platz, während die Franzosen Devi und Curinier in der vorletzten Runde noch die Niederländer Van Anrooij und Van der Burg überholt hatten. Camille Devi belegte den dritten Platz auf dem Podium vor Lea Curinier und Esther Van der Burg, mit weniger als zwanzig Sekunden nur zwischen diesen drei Positionen. Marie Schreiber konnte ihren hervorragenden siebten Platz bis zum Schluss halten, wobei sie in der Juniorenklasse den zweiten Platz belegte, drei Minuten hinter Van Anrooij, der bereits jetzt Anwärterin auf den allerersten Weltmeistertitel in der Kategorie ist, der in wenigen Monaten in der Nähe von Dubendorf vergeben wird. Elise Maes wurde in Contern mit einem sehr guten dreizehnten Platz Zweite Luxemburgerin, knapp vor Bellaert und Vervloet und weit vor Laetitia Maus, die als immerhin gute 23. im Rennen dritte einheimische Fahrerin wurde.

Shirin Van Anrooij
Shirin Van Anrroij, Gewinner des GP Comat bei den Damen

Im Rennen der Männer Elite und U23 wurde mit 73 Teilnehmern aus 8 Nationen ebenfalls ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Den besten Start hatte der ehemalige niederländische Meister Stan Godrie erwischt, gefolgt von den Franzosen Antoine Benoist und Aurélien Philibert, dem Niederländer Tim Van Dijke sowie den Belgiern Andreas Goeman und Thijs Aerts. Etwas weiter dahinter führte Jens Dekker eine kleine Gruppe an mit Yann Gras, Joshua Dubau und Vincent Dias Dos Santos, der wie gewohnt einen hervorragenden Start hatte und zu Beginn des Rennens der beste luxemburgische Fahrer war. Lex Reichling fuhr knapp dahinter, in den Top 15 und vor Leuten wie Niels Van de Putte, Lucas Dubau oder Loïc Henneaux, dem Führenden des Skoda Cross Cup. Acht Fahrer übernahmen in der zweiten Runde die Führung: Benoist, Dekker, Goeman, Van Dijke, Aerts, Godrie, Gras und Joshua Dubau hatten einen Vorsprung von zehn Sekunden auf Niels Van de Putte, der selbst einige Meter vor einer grösseren Gruppe fuhr mit den Luxembauern Dias Dos Santos und Reichling sowie auch Robin Alderweireld, der als Allerletzter am Start stehen musste, aber inzwischen sehr stark nach vorne gefahren war.

In der vierten Runde dann gab Antoine Benoist das Tempo vor. Etwas mehr als zehn Sekunden Vorsprung hatte der französische Meister auf das Duo von Telenet-Baloise, bestehend aus Anderas Goeman und Thijs Aerts, dann folgten Jens Dekker, Joshua Dubau und Tim Van Dijke. Lex Reichling war in diesem Moment der erste Luxemburger im Rennen, etwa vierzig Sekunden hinter dem Führenden und in einer Gruppe, der ebenfalls Daniel Mayer, Robin Alderweireld, Koen Van Dijke, Thomas Verheyen und Vincent Dias Dos Santos angehörten. Gut zehn Sekunden später fuhr Felix Schreiber zusammen mit Vince Van den Eynde, Valentin Remondet, Viktor Thomas, Karol Michalski und Scott Thiltges. Der ehemalige Luxemburger Meister hatte sich nach einem schlechten Start zusehends erholt und fuhr Position um Position wieder nach vorne.

Kurz nach der Mitte des Rennens startete Thijs Aerts einen Angriff. Der ehemalige Junioren-Weltmeister schaffte schnell ein Loch zwischen sich und seinen Teamkollegen Andreas Goeman, der Zweiter im Jahr zuvor gewesen war. Ein weiterer Doppelsieg für das Team von Sven Nys, der Dritte in Folge, war also nicht ausgeschlossen. Aber auch Joshua Dubau lag nicht weit zurück, ebenso wie Benoist, Van Dijke und Godrie, während Dekker inzwischen etwas an Boden verloren hatte. Der ehemalige Weltmeister und Weltcupsieger fuhr nach langer gesundheitlicher Abwesenheit sein erstes Rennen der Saison und war inzwischen von Van de Putte und Alderweireld überholt worden. Joshua Dubau konnte noch etwas zusetzen: der Sieger des Eröffnungsrennens in Frankreich in Boulzicourt konnte sich von Goeman absetzen und solide auf Platz zwei einreihen. Thijs Aerts startete die letzten beiden Runden des Rennens mit einem Vorsprung von 30 Sekunden auf den Franzosen und weiteren 20 Sekunden auf Benoist und Goeman, Rad in Rad. Auf luxemburgischer Seite hatte Scott Thiltges inzwischen Lex Reichling überholt und lag als bester Einheimischer um den 20. Rang.

Nach er im Jahr 2012 auf der gleichen Strecke schon im Grand-prix COMAT für Junioren siegreich war, gewinnt Thijs Aerts auch die 15. Auflage des Grand-Prix de la Commune de Contern im Alleingang, 34 Sekunden vor Joshua Dubau, der damit ein drittes Telenet-Baloise Doublet in drei Jahren verhindert. Mit 46 Sekunden Rückstand landete Andreas Goeman zum zweiten Mal in Folge auf eine Podiumsplatz, vor Antoine Benoist, der als Vierter sichtlich enttäuscht schien. Tim Van Dijke lag ebenfalls weniger als eine Minute hinter dem Sieger auf Platz fünf und wurde Dritter in der U23-Wertung hinter Goeman und Benoist. Scott Thiltges hatte eine ausgezeichnete Schlussphase im Rennen und überquerte die Ziellinie schliesslich als 20., dreieinhalb Minuten nur hinter dem Sieger und rund 40 Sekunden vor Lex Reichling, der als 26. in der Rangliste geführt wird. Tristan Parotta belegte als 34. in der Ergebnissliste auf diesem virtuellen, einheimischen Podium den dritten Platz, einige Positionen hinter dem Führenden des Skoda Cross Cup, Loïc Henneaux, der sein grünes Trikot jedoch an Victor Thomas abgeben musste. Der Zweitplatzierte aus Rumelange landete heute auf dem guten 14. Rang und konnte dadurch wertvolle Punkte verbuchen.

Thijs Aerts
Thijs Aerts, Gewinner des 15. Grand-Prix de la Commune de Contern

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