Crossrennen 2018
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STURM UND FAVORITENSIEGE

Nach vielen Monaten guten Wetters im Großherzogtum waren die Temperaturen im Land seit einigen Tagen im freien Fall und so lag am Sonntag, dem 28. Oktober, während der letzten Vorbereitungen auf den Kurs in Contern der Merkur um zehn Grad niedriger als am Vortag. Auch der Wind war stärker geworden, und so fand das erste internationale Treffen der Saison in Luxemburg bei richtigem Crosswetter statt, auch wenn die Strecke trocken und staubig war und eher an Paris-Roubaix errinnerte als beispielsweise an Bieles 2017. Trotz der eisigen Kälte startete eine Rekordzahl von 132 Fahrern zu den vier Rennen des Grand-Prix Comat und des Grand-Prix de la Commune de Contern, wobei sich beim Hauptrennen das Kontingent sogar gefährlich der von der UCI festgelegten Grenze von maximal 70 Fahrern am Start näherte. Mit Corne Van Kessel, Loes Sels, Paul Anchain und Théo Thomas gab es wahre Favoritensiege bei den vier Rennen, auch wenn diese allesamt sehr unterschiedlich verliefen.

Paul Anchain, Sieger bei den Anfängern Paul Anchain, Sieger bei den Anfängern
Beim Rennen der Anfänger fuhr der Franzose Paul Anchain einen sehr überlegenen Sieg ein und gewann mit 43 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Mattéo Jot und Mathieu Kockelmann. In den ersten beiden Runden fuhr der in dieser Saison noch ungeschlagene Luxemburger sehr überzeugend und, selbst wenn er es nach dem Start nicht geschafft hatte, das Hinterrad von Anchain zu halten, so lag er nur etwa dreißig Meter hinter dem Franzosen und erweckte sogar den Eindruck, dass er irgendwann wieder aufschliessen könnte. Wenige Meter von diesem Duo entfernt wartete Mattéo Jot auf seine Stunde, während die nächsten Verfolger Harig, Kess und Muller bei halbem Rennen bereits mehr als eine Minute zurück lagen. In der zweiten Hälfte des Rennens konnte Kockelmann leider nicht mehr mit dem von Anchain vorgegebenen Tempo mithalten und musste sogar die Rückkehr des Franzosen Jot hinnehmen. Paul Anchain war einer der ganz wenigen Fahrern, der die Hürden auf dem Rad übersprang und gewann diesen 31. Grand-Prix-COMAT im Alleingang mit einem guten Vorsprung vor Mattéo Jot. Dieser hatte es geschafft, den sehr enttäuschten Kockelmann in der letzten Runde noch um etwa zwanzig Sekunden zu distanzieren. Sehr schöne Leistung erneut auch von Marie Schreiber, der Ersten des Skoda-Cross-Cup-bei den Mädchen: sie stärkte ihre Führung in der Gesamtwertung mit Platz 10 im Rennen, weit vor der Zweitplatzierten Caroline Reuter.

Der zukünftige Sieger Théo Thomas an dem unvorhergesehenen Hinderniss ... Der zukünftige Sieger Théo Thomas an dem unvorhergesehenen Hinderniss ...
... das wenige Minuten später der Kettensäge zum Opfer fiel ... das wenige Minuten später der Kettensäge zum Opfer fiel
Französischer Doppelsieg auch in den Junioren, nach einem Rennen voller Spannung und Dramatik. Der Sturm war inzwischen aufgekommen und der Wind hatte einen Baum umgeworfen, eine große, feste Kiefer, die auf dem Kurs lag und mit bloßen Händen nicht zu bewegen war. Das Rennen begann mit einer 15-minütigen Verspätung, nachdem der Stamm des Baumes von seinen Ästen befreit war und in den ersten beiden Runden als zusätzliches Hindernis diente. Eine eilig zur Stelle gerufenen Motorsäge rückte dem Stamm etwas später zu Leibe nach zwei Runden war die Strecke wieder frei. Die beiden Hauptfavoriten hatten inzwischen die Führung übernommen: Yorben Laurissen lag an der Spitze des Rennens mit Théo Thomas, rund 15 Sekunden vor einem Quartett bestehend aus Hugo Jot, Ugo Ananie, Arne Baers und dem Luxemburger Loïc Bettendorf, Führender im Skoda-Cross-Cup. In der dritten Runde gelang es Hugo Jot, dem Bruder von Mattéo, der in der Kategorie Anfänger Zweiter geworden war, seine Mitfahrer loszuwerden und zur Spitze des Rennens aufzuschliessen, im Hinterrad von Lauryssen und Thomas. Das Trio fuhr mit 22 Sekunden Vorsprung auf den Belgier Arne Baers und einigen weiteren Einheiten auf Loïc Bettendorf, die also immer noch sehr gut im Rennen lag. Eine Runde vor Schluss lagen die drei führenden immer noch zusammen und die Entscheidung fiel erst auf den allerletzten Hektometern, als Théo Thomas, Zweiter der letzten französischen Meisterschaften, seine Begleiter loswerden konnte und mit vier Sekunden Vorsprung auf Landsmann Jot und weiteren vier Sekunden auf den Belgier Lauryssen gewann. Mit rund einer Minute Verspätung wurde Loïc Bettendorf sehr guter Fünfter im Rennen, weit vor seinem Teamkollegen Mik Esser, der Platz 11 belegte, als zweiten Luxemburger.

Loes Sels gewinnt das Rennen der Damen Loes Sels gewinnt das Rennen der Damen
Im Rennen der Damen war wenig Kraut gegen Loes Sels gewachsen. Seit ihrem Sieg in Ardooie war gewusst, dass die Weltranglistensiebte sich in ausgezeichneter Verfassung befindet. Sie ging in Contern an den Start, um sich einem zusätzlichen Test zu unterziehen und vor allem wertvolle UCI-Punkte für die Europameisterschaft am kommenden Wochenende in den Niederlanden zu sammeln. Deshalb überließ die Fahrerin von Daan Soete's Team Pauwels Saucen auch nichts dem Zufall und setzte sich schon in der ersten Runde an die Spitze, vor einem eher unerwarteten Duo. Mit Shirin Van Anrooij und Puck Pieterse waren zwei erst 16-jährige Niederländerinnen auf der Verfolgungsjagd und konnten den Abstand auf nur 15 Sekunden begrenzen. Hinter ihnen kämpfte Axelle Bellaert, die ebenfalls für die Europameisterschaft nominiert ist, ebenfalls noch um einen Podiumsplatz, während Nathalie Lamborelle im Kampf um das Skoda-Cross-Cup Leadertrikot vor Elise Maes lag. In der zweiten Hälfte des Rennens setzte Loes Sels sich immer weiter von ihren beiden jungen Verfolgerinnen ab, bei denen Shirin Van Anrooij die meiste Arbeit verrichtete, während Axelle Bellaert nach einem Kettendefekt den Kontakt zum niederländischen Duo definitiv verloren hatte und soger von einem anderen Duo bedrängt wurde, bestehend aus Suzanne Verhoeven und Lindy Van Anrooij, der Schwester von Shirin. Loes Sels gewann schließlich mit einem guten Minuten Vorsprung auf Puck Pieterse, die Van Anrooij auf den letzten Metern überholen konnte, und mehr als zwei Minuten auf Axelle Bellaert. Nathalie Lamborelle lag auch auch gute zwei Minuten vor Elise Maes, doch das reichte nicht aus, um das Trikot des Skoda-Cross-Cup-Führenden zu übernehmen, welches Maes für zwei kleine Punkte auf den Schultern behält.

Corne Van Kessel und Andreas Goeman dominieren das Rennen der Elite Corne Van Kessel und Andreas Goeman dominieren das Rennen der Elite
Die Verfolger: Bellens, Van de Putte, Liessens, Derveaux Die Verfolger: Bellens, Van de Putte, Liessens, Derveaux
Bei den Herren Eliten und U23 dominierten von Anfang an zwei Fahrer das Rennen: Corne Van Kessel und Andreas Goeman übernahmen in der ersten Runde die Führung, rund zehn Sekunden vor Niels Van de Putte, dann ein Trio aus Jarno Bellens, Jarno Liessens und Niels Derveaux. Hinter ihnen hatten die drei Luxemburger Felix Schreiber, Vincent Dias dos Santos und Lex Reichling ebenfalls einen ausgezeichneten Start hingelegt, vor einer weiteren Gruppe mit Misch Leyder, Arno Debeir, Emil Hekele und Daniel Mayer, den beiden Tschechen. Ein etwas größeres Feld mit einem Dutzend Konkurrenten, darunter Felix Keiser, wurde vom Franzosen Anthonin Didier angeführt. Corne Van Kessel führte auch in der zweiten Runde das Rennen an, mit Goeman am Hinterrad, seinem jungen Teamkollegen von Telenet-Fidea. Dahinter wurde Van de Putte vom Trio Bellens, Derveaux und Liessens eingeholt, während Dias Dos Santos, Reichling und Schreiber zu Beginn des Rennens noch immer sehr gut platziert waren. Ein Sturz über die Hürden, die er versuchte, mit dem Fahrrad zu überspringen, eliminierte Niels Derveaux in der dritten Runde vorerst aus dem Verfolgerquartett, und zwar zusammen mit Bellens. Vor Hälfte des Rennens lagen Van Kessel und Goeman also etwa 30 Sekunden vor Niels Van de Putte und Jarno Liessens und vierzieg Sekunden vor Derveaux und Bellens. Hinter ihnen kam Emil Hekele immer stärker und näher an die vier Belgier heran, während Misch Leyder inzwischen auch die Verbindung mit dem Trio Dias Dos Santos, Reichling und Schreiber hergestellt hatte, womit vier Luxemburger zu dem Zeitpunkt unter den Top 12 lagen.

Van Kessel gewinnt Van Kessel gewinnt
Misch Leyder als bester Luxemburger Misch Leyder als bester Luxemburger
Leider lief es in der Folge für das einheimische Quartett etwas weniger gut und die Fahrer fingen an Plätze zu verlieren, wurden unter anderem von Anthonin Didier, Arno Debeir und Daniel Mayer überholt. Misch Leyder und Vincent Dias Dos Santos versuchten, so gut sie konnten, an den Ausländern dran zu bleiben, doch Reichling musste die beiden fahren lassen und Schreiber war nach Rückenproblemen ganz aus den vorderen Rängen verschwunden. Der ehemalige Sieger des Grand-Prix COMAT bei den Junioren, Jarno Liessens, schien der stärkste im Verfolgerfeld zu sein und setzte sich auf dem dritten Platz fest, weniger als 30 Sekunden hinter Van Kessel und Goeman, bevor er aufgrund eines mechanischen Problems viel Zeit verlor. Emil Hekele war unterdessen zu Bellens, Van de Putte und Derveaux nach vorne gefahren: dieses Quartett kämpfte also um den dritten und letzten Platz auf dem Podium. Denn vorne hatten die beiden Telenet-Fidea-Fahrer nun den Abstand vergrößert, und selbst wenn Goeman offensichtlich Schwierigkeiten in Van Kessels Hinterrad hatte, schien der Doppelsieg fast sicher zu sein. U23 Fahrer Andreas Goeman, der weniger an die Distanz von einer ganzen Rennstunde bei der Elite gewöhnt ist, begann, kleine Fehler zu machen und musste den Fuss zu Boden setzen an einer Stelle, wo er zwei Runden vorher noch ohne Problem nach oben gelangt war. Jedes Mal verlor er ein paar Meter und musste kämpfen, um nicht den Anschluss zu verlieren an Van Kessel, der seine Runden mit der Regelmäßigkeit eines Metronoms drehte. Zwei Runden vor Schluss war es zu dann soweit: Goeman musste seinen Teamkollegen ziehen lassen, der sich auf den Weg zum Sieg bei dieser 14. Auflage des Grand-Prix de la Commune de Contern machte. Nach dem zweiten Platz vor zwölf Monaten gewann Corne Van Kessel das Rennen schliesslich im Alleingang, mit 15 Sekunden Vorsprung auf Andreas Goeman und rund 30 Sekunden auf Emil Hekele. Der erstaunliche tschechische Veteran legte eine sehr bemerkenswerte Schlussphase vor und konnte in den letzten beiden Runden seine drei jungen belgischen Rivalen noch deutlich distanzieren, um nach 2004 und 2006 zum dritten Mal in Contern auf dem Podium zu stehen. Was das luxemburgische Rennen im Rennen betrifft, so war Misch Leyder derjenige, der den Schaden am Besten begrenzte: der Fahrer vom VC Diekirch beendete das Rennen auf einem sehr schönen 15. Platz, zwei Positionen und rund vierzig Sekunden vor Vincent Dias Dos Santos. Lex Reichling vervollständigte das großherzogliche Podest mit einem 21. Platz, nur wenige Sekunden hinter Dias Dos Santos, der weiterhin der Führende im Skoda-Cross-Cup bleibt.

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