In den letzten Jahren wurden uns auf dem anspruchsvollen Kurs rund um Bech immer wieder spannende Rennen geboten und auch diese Ausgabe machte dabei keine Ausnahme. Ein erste Entscheidung fiel sehr schnell, als sich rund 15 Fahrer nach drei Runden vom Feld absetzen konnten, und dann sorgten die Windkanten für ein abwechslungsreiches Ausscheidungsrennen, bis nur noch vier Fahrer am Ende übrig blieben, um den Sieg unter sich auszumachen, darunter zwei Vertreter vom Team Differdange. Waren die Fahrer von Gabriel Gatti in den beiden letzten Jahren in Bech nicht erfolgreich, so konnten sie bei dieser 29. Ausgabe erneut wieder zum Sieg fahren, dem 5. bei 8 Ausgaben in Bech. Um den Erfolg komplett zu machen, gingen auch noch der zweite Platz, der Sieg in der U23 Wertung sowie der Titel des besten Luxemburgers nach Differdange.
Unter den 78 Fahrern am Start waren wohl einige mit Kribbeln in den Beinen, denn schon im Ausgang von Bech, nach einigen hundert Metern, gab es die ersten Attacken. Einen Kilometer nach Rennbeginn lagen schon vier Fahrer an der Spitze: Brend Muyrers, Marthijs Koedijk, Merlijn Decoster und Brent Masure fuhren mit knappem Vorsprung auf Antoine Guyot, Vincent De Sy, während auch das Hauptfeld eine Reaktion zeigte. Alles kam wieder beisammen, doch Koedijk attackierte erneut, dieses Mal zusammen mit dem Schweden Filip Bengtsson. Das Duo lag während einigen Kilometern vorne, bevor es von einem weiteren Duo an der Spitze abgelöst wurde: Marc Féraud und Julien Laidoun, sicherlich einer der Favoriten des Rennens. Dahinter reagierten die anderen Favoriten natürlich wie zum Beispiel Cedric Raymackers, 6. im letzten Jahr, der ehemalige Kontinental-Profi Jean-Albert Carnevali vom CC Chevigny oder auch Brent Driesen vom Prorace Cycling Team.
Das Tempo war hoch und das Hauptfeld lange auseinandergezogen, bevor es in der dritten Runde endgültig zersplitterte. 14 Fahrer fanden sich an der Spitze zusammen, darunter 3 aus Differdange (Tiago Da Silva, Cedric Raymackers, Filip Bengtsson) und vom Prorace Cycling Team (Joshua Teasdale, Vincent De Sy, Brent Driesen), 2 Fahrer vom Wielerploeg Groot Amsterdam (Matthijs Koedijk und Max Van de Water) und der Mannschaft Macadam Cowboys (Antoine Guyot und Marc Feraud) sowie Fliessgarten (Team Erdinger), Jean-Albert Carnevali (CC Chevigny), Julien Laidoun (Pédale Suippase) und der überraschende Tim Diderich (Muselbikes). Dahinter lag eine Gruppe mit rund 20 Einheiten, die von der Mannschaft Rockpalast-Marcello (Waldbrühl, Brenner, Derksen) angeführt wurde, doch weitere Fahrer von Prorace und Differdange waren in dieser Gruppe vertreten.
Schnell wuchs der Vorsprung der Spitzenfahrer auf über eine Minute, doch viel mehr wurde es nicht: zu viele Fahrer waren vorne vertreten, immer wieder gab es Attacken und die Zusammenarbeit klappte nicht. Der Abstand wurde immer kleiner, doch als mann schon glaubte, die beiden ersten Gruppen würden wieder zusammen finden, erbrachten erneute Temposteigerungen an der Spitze eine neue Situation: 11 Fahrer verblieben an der Spitze, kurz danach waren es nur noch 8: immer noch die drei aus Differdange, Da Silva, Raymackers, Bengtsson, plus Carnevali, Teasdale, Fliessgarten, Laidoun und Koedijk. Diese Fahrer verstanden sich gut und jetzt wurden die Abstände wieder schnell grösser, auch wenn von hinten heran weitere Fahrer zu den nächsten Verfolgern stiessen, wie zum Beispiel Jan Petelin, Louis Deguide, Gero Walbrül, die Gebrüder De Sy oder Roy Van Heeswijk.
Zwei Runden vor Schluss konnten sich vier Fahrer vorne absetzen und sollten den Sieg unter sich ausmachen: Jean-Albert Carnevali, Joshua Teasdale, Cedric Raymackers und Filip Bengtsson hatten die Laidoun, Fliessgarten, Da Silva oder Koedijk hinter sich gelassen und diese konnten den Rückstand nicht mehr wettmachen, auch wenn ein starker Vincent De Sy aufschliessen konnte und Verstärkung brachte. Beim Einläuten der letzten Runde betrug der Vorsprung der Spitzenfahrer schon fast 2 Minuten und die taktischen Spielchen konnten beginnen. Immer wieder attackierten die Differdinger, während Carnevali und Teasdale reagieren mussten.
Doch der stärkste Fahrer im Feld war sicherlich Cedric Raymackers: bei Gegenwind attackierte der Belgier auf der leicht antsteigenden Strecke zwischen Berbourg und Bech und konnte sich schnell absetzen. In nur 2 Kilometern fuhr er fast 45 Sekunden Vorsprung heraus und hatte auf der Zielgeraden Zeit zum Feiern: Cedric Raymackers gewann die 29. Ausgabe des Grand-prix OST-Manufaktur, der siebte Sieg für das Team Differdange seit Entstehung des Rennens. 41 Sekunden später komplettierte der Schwede Filip Bengtsson den Triumpf des Kontinentalteams mit einem zweiten Rang und dem Sieg in der U23-Wertung, im Sprint vor dem Briten Joshua Teasdale. Hinter Carnevali und Koedijk belegte Vincent De Sy den 6. Rang als zweiten U23 Fahrer, knapp vor Tiago Da Silva, dem 3. U23 Fahrer und besten Luxemburger des Rennens.
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