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23. Grand-prix OST-Fenster - 20.06.2010 - Bech

Bericht:

starker Nilson gewinnt im Alleingang

Die Stimmung war nicht so gut in Bech, beim Grand-prix OST-Fenster 2010. Am Vortag hatte nämlich die Meldung über den Herzstillstand von Kim Kirchen für Aufregung gesorgt und der Schock war bei den meisten Mitgliedern des ACC Contern noch klar zu spüren. Dazu trübte während des Nachmitags die Nachricht über den Zusammenbruch unseres treuen Helfers Arthur Bausch weiter die Stimmung. Mit einem Besserungswunsch an Kim Kirchen schickte Marcel Gilles die Teilnehmer also auf die Strassen rund um Bech und es gab ein schönes Rennen mit einem würdigen Sieger, denn der Schwede Hakan Nilson hielt seinen Verfolgern während rund 15 Kilometer im Alleingang stand, bevor er den Zielstrich als Gewinner überquerte.

46 Fahrer nur waren am Start, doch das Niveau war doch recht hoch bei diesem Rennen. Nur knapp eine Woche vor den Nationalen Meisterschaften zeigten die Teilnehmer sich nämlich alle in sehr guter Verfassung und während der ersten Runden wurde trotz hohem Tempo und vieler Attacken Niemand aus dem Hauptfeld abgehängt. Bei gutem Wetter haben nur sechs Fahrer das Rennen aufgegeben und so sind in der Ergebnissliste genauso viele Namen zu finden wie bei früheren Ausgaben, wo es mehr als doppelt so viel Starter gab.

Nach kurzem Einfahren hat das Rennen schnell begonnen und besonders der Sieger des Grand-prix François Faber, Christian Poos, zeigte sich immer wieder aktiv an der Spitze. Doch in der zweiten Runde war er nicht dabei, als eine vielversprechende Gruppe sich vom Hauptfeld absetzen konnte mit Hakan Nilson, Cyrille Heymans, André Benoit, Gusty Bausch, Tino Fernandez, Ward Schiffelers, Quentin Borcy und Gérard Beghin. Acht Konkurrenten fuhren also an der Spitze, unter ihnen deren zwei von Differdange, während das Hauptfeld weniger als eine Minute zurück lag. Eine Vorentscheidung war also noch nicht gefallen und die permanenten Temposteigerungen im Hauptfeld zeugten davon, dass viele Fahrer den Sprung in die Spitzengruppe schaffen wollten.

Im starken Seitenwind formierten sich immer wieder kleinere Gruppen in der Verfolgung, doch Dominik Eberle, Thibault Di Fabio, Paul Bentner und Thomas Krasniak konnten nicht nach vorne aufschliessen, genauso wenig wie Claude Degano zusammen mit Luc Loozen und Martin Johansson. Am Ende waren es vier Fahrer, die sich vom Hauptfeld absetzen konnten und nach zwei Runden Verfolgungsjagd haben Christian Poos, Benn Wurth, Philipp Herman und Thomas Krasniak den Zusammenschluss mit der Spitze fertig gestellt.

Zwölf Fahrer lagen also jetzt in Führung, darunter drei Fahrer von Differdange (Heymans, Poos, Nilson), zwei von Kayl (Bausch, Wurth) und jeweils ein Vertreter von Maaslandster (Schiffelers), Belvaux (Fernandez), Tétange (Herman), Schwalbe Trier (Benoit), Sarreguemines (Beghin), Chevigny (Borcy) und Amnéville (Krasniak). Gegen Hälfte des Rennens war der Abstand auf über 2 Minuten angewachsen und das Hauptfeld schien eher resigniert, auch wenn es noch vereinzelt Attacken dort gab.

Während der siebten Runde fiel die Spitzengruppe zeitweilig auseinander: Heymans, Nilson und Borcy lagen mit kleinem Vorsprung vorne, doch einige Kilometer weiter kam wieder alles zusammen. Dahinter hatten Dominik Eberle und Tom Loozen im Hauptfeld angegriffen und bekamen kurz danach Verstärkung von Pascal Triebel, Olivier Laterza und Steve Fries. Diese fünf Fahrer haben schnell eine Minute Vorsprung auf den Rest herausgefahren, doch mit mehr als drei Minuten Rückstand auf die Spitze war ihre Situation alles andere als komfortabel. Olivier Laterza schien denn auch nicht viel von dem Vorhaben zu halten, denn zwei Runden später fiel der Fahrer von Bertrange wieder in das Hauptfeld zurück, während die anderen Abstände konstant blieben.

Zwei Runden vor Schluss haben die Fahrer in des Spitzengruppe mit einer Reihe von Angriffen das Finale eingeläutet. Cyril Heymans versuchte sein Glück, auch Poos und Würth starteten einen Angriff, der dem Niederländer Ward Schiffelers zum Verhängnis wurde, doch es war Hakan Nilson, der Glück hatte. Zusammen mit Gusty Bausch setzte der Fahrer von Differdange sich ab und die beiden konnten schnell rund 40 Sekunden Vorsprung herausfahren auf Poos, Krasniak und Borcy. Dieses Trio lag in der Verfolgung, während alle anderen Fahrer jetzt immer mehr an Boden verloren. Auf der ansteigenden Strecke gegen den Wind kurz vor Bech liess Hakan Nilson Bausch zurück und überquerte die Ziellinie in Bech in Siegerpose ... eine Runde zu früh.

Der Differdinger hatte nämlich geglaubt, das Rennen sei zu Ende, doch er hatte sich geirrt und es blieb noch eine letzte Runde zu fahren. Glücklicherweise hatte Nilson noch einige Reserven und vor den letzten beiden Schwierigkeiten des Tages hatte er immer noch 45 Sekunden Vorsprung auf die nächsten Verfolger, bei denen Poos natürlich keine Arbeit verrichtete. Doch Thomas Krasniak hatte das Rennen noch nicht abeschrieben: ein, zwei, drei Mal attakierte der Sohn von Zbig Krasniak, dritter beim GP OST-Fenster 1987, beim Anstieg nach Berbourg, doch jedes Mal sprang Poos sofort in sein Hinterrad, während die beiden anderen etwas später auch wieder Anschluss fanden. Erst kurz vor dem letzten Kilometer konnte der Franzose Bausch und Borcy abhängen, musste aber immer noch die Begleitung von Poos dulden.

Nach 13 Runden hatte Hakan Nilson unterdessen das Ziel als klarer Sieger des 23. Grand-prix OST-Fenster erreicht, 32 Sekunden vor Thomas Krasniak, der im Sprint um den zweiten Rang schneller war als Poos. Borcy und Bausch kamen auf rund 40 Sekunden, während der Rückstand der von Gérard Beghin und Cyrille Heymans angeführten ersten Gruppe schon fast zwei Minuten betrug. Quentin Borcy vom CC Chevigny war bester U23 Fahrer, während Christian Poos den Marcel Niederweis Pokal als bester Luxemburger erhielt, zum Andenken an den vor einigen Monaten leider viel zu früh verstorbenen Mann, der den Radsport in die Gemeinde Bech holte.

Grand-prix OST-Fenster 2010 >>

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