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Jahresrückblick 2006 (Teil II):

Die Tour de France hat unter keinem guten Stern begonnen für Frank Schleck. Ein Sturz beim Training einige Tage vor dem Start hatte ihm eine gebrochene Nase und schmerzhafte Schnitte im Gesicht hinterlassen, dann war seine Mannschaft in den Skandal
Frank Schleck mit gebrochener Nase am Start der Tour de France 2006
Frank Schleck am Start der vierten Etappe der Tour de France 2006
Ein Sturz während der 5. Etappe der Tour de France 2006 kostete Frank Schleck 2 Minuten
Ein Sturz während der 5. Etappe der Tour de France 2006 kostete Frank Schleck 2 Minuten
Frank Schleck während des Zeitfahrens in Rennes bei der Tour de France 2006
Frank Schleck belegt den 8. Platz bei der zweiten Pyrenäenetappe der Tour de France 2006
Frank Schleck während der kuriosen Übergangsetappe der Tour de France 2006
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um dem ominösen Mediziner Eufemanio Fuentes verwickelt und der designierte Kapitän Ivan Basso durfte vorzeitig nach Hause fahren. Frank Schleck präsentierte sich also nicht unter idealen Voraussetzungen am Start der Grande Boucle in Strasbourg. Nach einem eher bescheidenen Prolog und einem Besuch
Die Tour de France 2006 auf den Strassen des Grossherzogtums Luxemburg
Frank Schleck während der Tour de France 2006
Frank Schleck während des Aufenthalts der Tour de France 2006 in Esch-sur-Alzette
Bilder: acc contern
bei seinen luxemburgischen Anhängern in Esch-sur-Alzette rief die Ankunft der dritten Etappe besondere Erinnerungen bei ihm herauf. Es ging nämlich hinauf zum Cauberg, genau dort, wo er vor einigen Monaten die Amstel Gold Race gewonnen hatte. Während der ganzen Etappe, die das Grossherzogtum Luxemburg von Süden nach Norden durchquerte, war Frank vorne im Feld zu finden und er beendete die Etappe auf dem 45. Rang, 5 Sekunden nur hinter dem Sieger Matthias Kessler. Zwei Tage später wurde der CSC-Fahrer kurz vor der Ankunft in Caen in einen Sturz verwickelt, der ihn 2 Minuten Zeit kostete, während beim Zeitfahen in Rennes die Rechnung ebenfalls gesalzen war. Schleck war wohl zu vorsichtig gestartet (91. bei der ersten Zwischenzeit) und büsste mehr als fünf Minuten auf die Favoriten ein. Am Fusse der ersten Berge hatte der Luxemburger also schon über 8 Minuten Rückstand, was ihn zwar um alle eventuellen Chancen in der Gesamtwertung brachte, ihm aber auf der anderen Seite sicherlich einige offensive Freiheiten im Feld einbrachte. Während sich die Favoriten in der ersten Pyrenäenetappe neutralisierten und diese von dem früheren Sieger des GP Ostfenster in Berbourg, Cyril Dessel, gewonnen wurde, war das zweite Teilstück nach Pla-de-Beret viel offener, unter Anderem durch einen Grossangriff von Rabobank. Frank Schleck fuhr sehr stark und wurde trotz Mannschaftsarbeit für seinen Kapitän Carlos Sastre erst am allerletzten Anstieg von der Favoritengruppe abgehängt. Oben am Ziel belegte der Luxemburger den sehr guten 8. Rang, eineinhalb Minuten nur nach den von Denis Menchov angeführten Hauptfavoriten. Die dreizehnte Etappe, auf dem Papier eine typische Übergangsetappe, sollte den weiteren Verlauf der Tour stark beeinflussen. Fünf Fahrer konnten bei brütender Hitze das Ziel eine halbe Stunde vor dem Hauptfeld erreichen und so machte Oscar Perreiro seinen Einstieg in den selekten Kreis der Favoriten auf den Gesamtsieg, indem er das Gelbe Trikot eroberte. Jens Voigt holte sich den Etappensieg und beendete somit die Pechsträhne, die der Manschaft CSC seit dem Anfang der Tour anhing. Am nächsten Tag in der Etappe nach Gap machte sich auch Frank Schleck in die Offensive mit einem Angriff am col de la Sentinelle, 8 km vor dem Ziel. Der Versuch scheiterte, doch die Fakten waren da: Schleck hatte seine beiden ersten Tour-Wochen gut überstanden und befand sich in glänzender Form vor der Inangriffnahme der Alpen.
Frank Schleck Sieger auf der Alpe d'Huez während der Tour de France 2006
Frank Schleck und Damiano Cunego Seite an Seite in der Alpe d'Huez während der Tour de France 2006 Frank Schleck attackiert Damiano Cunego während der 15. Etappe nach l'Alpe d'Huez bei der Tour de France 2006 Frank Schleck fährt dem Sieg bei der 15. Etappe der Tour de France 2006 entgegen
Frank Schleck kurz vor dem Sieg auf der Alpe d'Huez bei der Tour de France 2006 Frank Schleck Sieger der 15. Etappe nach l'Alpe d'Huez bei der Tour de France 2006 Frank Schleck Sieger der 15. Etappe nach l'Alpe d'Huez bei der Tour de France 2006
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Er fühlte sich so gut, dass er bei der ersten Alpenetappe einen Grossangriff startete, jene Etappe, von der alle Fahrer träumen, die Etappe
Frank Schleck mène le peloton dans le col de la Croix de Fer pendant le Tour de France 2006
Frank Schleck est rattrappé par Evans après avoir lancé Sastre dans la Colombière pendant le Tour de France 2006
Frank Schleck avec Boogerd, Menchov et Evans dans le col de la Colombière pendant le Tour de France 2006
Frank Schleck pendant le dernier contre-la-montre du Tour de France 2006
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nach l'Alpe d'Huez. CSC hatte die Offensive gut vorbereitet und schon weit vor den ersten Rampen des col de l'Izoard hatte die Mannschaft einen Ausriss von 25 Fahrern provoziert mit Schleck, Voigt und Zabriskie. Voigt und Zabriskie, die beiden Tempobolzer, haben alles gegeben, damit Schleck unter den besten Bedingungen unten am Fusse der Alpe d'Huez ankommen konnte, und dies gelang vortrefflich, denn dort unten hatten die Ausreisser immer noch drei Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld. Vorne dabei waren prominente Fahrer wie Hincapie, Merckx, Garzelli, De la Fuente, Wegmann, Cunego, Chavanel oder Mazzoleni, doch eine erste Attacke von Chavanel riss die gesamte Gruppe auseinander. Danach übernahm Damiano Cunego und nur ein einziger Fahrer konnte dem Italiener folgen: Frank Schleck. Der Luxemburger übernahm den grössten Teil der Tempoarbeit an der Spitze und dann, zwei Kilometer vor dem Ziel, dort, wo die Strasse am Steilsten ist, attackierte er. Der ehemalige Giro-Sieger konnte nicht mehr mithalten und Schleck machte sich auf und davon zum Etappensieg und wurde, 40 Jahre nach Edy Schütz, zum neuen Luxemburger Nationalheld. Am nächsten Tag war Schleck wiederum vorne mit dabei und es war seine Aufgabe, das Rennen am col de la Croix de Fer für seinen Kapitän Sastre schwer zu machen. Am letzten Anstieg nach La Toussouire musste er dann den vielen Anstrengungen Tribut zahlen und nach einer Attacke von Menchov abreissen lassen. Er fuhr die Etappe in seinem Rythmus zu Ende und belegte
Frank Schleck auf dem Podest während der Tour de France 2006
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den 18. Platz. Damit hatte er immer noch eine Chance auf einen Top-Ten Platz in der Gesamtwertung, denn dort war er 13. mit 14 Minuten Rückstand auf Perreiro, der dem Amerikaner Floyd Landis nach dessen Schwäche das Gelbe Trikot wieder abgejagt hatte. Einen Tag später war Schleck wieder als Anfahrer für
Frank Schleck auf den Champs Elysées bei der Tour de France 2006
Frank Schleck auf den Champs Elysées bei der Tour de France 2006
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Sastre vorgesehen. Hinter Landis, der sich mit einem Husarenritt wieder zurück kaufen wollte, attackierte der Luxemburger plötzlich mit dem Spanier am Hinterrad unten am col de la Colombière. Niemand vermochte den Beiden zu folgen und kurz danach machte sich Sastre alleine auf die Jagd nach dem Gelben Trikot, dass er am Ende der Etappe nur um zwölf Sekunden verfehlen sollte. Nachdem er den Angriff seines Kollegen eingeleitet hatte, liess sich Frank wieder in die erste Verfolgergruppe zurückfallen und er beendete die Etappe auf dem ausgezeichneten 6. Rang in einer Gruppe mit Klöden und dem immer noch gelben Perreiro. Das letzte Zeitfahen in Monceau-les-Mines besiegelte den Schlusserfolg für Floyd Landis, während Frank Schleck den 31. Etappenrang belegte und so das ungleiche Duell mit dem dreifachen Zeitfahrweltmeister Michael Rogers um den 10. Gesamtrang verlor. Die Tour de France 2006 endete, wie sie begonnen hatte: mit einem Etappenerfolg von Thor Hushovd aber leider auch mit Dopinggerüchten, dieses Mal rund um die Person von Gesamtsieger Floyd Landis. Doch Frank Schleck konnte für seine allererste Teilnahme auf eine aussergewöhnliche Tour de France zurückblicken, die mit dem 11. Rang in der abschliessenden Gesamtwertung abgerundet wurde.

Während den Sommermonaten, abseits von der medienträchtigen Tour de France, hat der andere Schleck ebenfalls Schlagzeilen geschrieben. Bei der Sachsen-rundfahrt hat Andy zwei Etappen sowie eine ganze Anzahl Nebenwertungen gewonnen. Nachdem er schon beim Auftakt in der Spitzengruppe war, hat der CSC-Fahrer am dritten Tag schon bei km 8 attackiert und er konnte sich zusammen mit
Andy Schleck gewinnt die dritte Etappe der Sachsen-Tour 2006
Andy Schleck gewinnt die fünfte Etappe der Tour de la Saxe 2006
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6 anderen Fahrern absetzen. Im Finale blieben dann von den 6 nur noch Rutkewicz und Schleck übrig und der Luxemburger konnte den Polen mit einem Antritt einige Hundert Meter vor dem Ziel abschütteln und mit einigen Sekunden Vorsprung den Sieg davontragen. Zwei Tage später fand sich Andy nach einer Attacke an der ersten Bergwertung wiederum mit Rutkewicz in einer Spitzengruppe, zu der jedoch dieses Mal ebenfalls Linus Gerdemann gehörte.
Andy Schleck attackiert auf der dritten Etappe der Sachsen-Tour 2006 Andy Schleck im Trikot des besten Bergsteigers bei der Sachsen-Tour 2006
Andy Schleck gewinnt das Klassement des komplettesten Fahrers bei der Sachsen-Tour 2006 Andy Schleck bei der Sachsen-Tour 2006 mit einer ganzen Reihe von Leader-trikots
Kim Kirchen während des Zeitfahrens der Sachsen-tour 2006 Kim Kirchen am Start der Hamburg cyclassics 2006 im Trikot des Luxemburgischen Meisters
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Der T-Mobile Fahrer übernamm die Initiative im Finale und als Einziger konnte Andy Schleck ihm folgen. Wie ein alter Fuchs und mit Risikonahme konnte der Luxemburger dann den Deutschen auf den allerletzten Metern zum Zielstrich überholen und so seinen zweiten Profi-sieg bei einem Strassenrennen feiern. Dazu packte Andy ebenfalls das Bergtrikot sowie das Trikot des komplettesten Fahrers in seinen Koffer. Kim Kirchen war ebenfalls in Sachsen am Start, war aber dort nicht in seinem Element mit als einzigem positiven Resultat dem 31. Rang beim Zeitfahren, eine Disziplin, in der er 2006 grosse Fortschritte gemacht zu haben scheint. Danach fand der T-Mobile Fahrer bei den Hamburg cyclassics besseres Terrain wieder, denn bei diesem Rennen war er in den letzten Jahren immer in der Spitzengruppe dabei. Auch dieses Mal zeigte Kirchen sich in der Offensive, zum Beispiel mit Bettini oder Gilbert. Doch das Feld fand immer wieder zusammen und schlussendlich gewann Oscar Feire den Massenspurt einer Gruppe, in der Kim den 33. Rang belegte. Während Schleck in der Periode nach der Tour seine steigende Bekanntheit mit einigen Kriterien feierte, bleiben Andy und Kim auf der anderen Seite der Mosel, um bei der Deutschland-Tour an den Start zu gehen. Die erste Schlüsseletappe fand schon am zweiten Tag in den Harzbergen statt. Da es ein sehr wichtiges Rennen für die deutsche T-Mobile Mannschaft von Kim Kirchen ist, musste dieser in der Schlussphase mit seinen Teamgefährten hart arbeiten hinter einem prominenten Trio: Voigt, Rebellin und Kaschechkin. Doch die drei Fahrer blieben knapp an der Spitze während Kirchen den fünften Platz in der Etappe belegte, nur durch Zabel beim Spurt des Hauptfeldes geschlagen. Danach jedoch konnte Kim nicht mehr an diese Leistung anknüpfen und verbrachte den Rest der Rundfahrt anonym im Feld, während Andy Schlecks Leistungen immer besser wurden. Die vierte Etappe endete im Massenspurt auf einer lange ansteigenden Zielgerade und Schleck junior
Kim Kirchen während des Prologes der Deutschland-Tour 2006 Kim Kirchen im Hauptfeld während der ersten Etappe der Deutschland-Tour 2006 Andy Schleck scheint in guter Laune bei der Deutschland-Tour 2006
Andy Schleck während des Zeitfahrens der Deutschland-Tour 2006  Andy Schleck als Mannschaftshelfer für Jens Voigt während der Deutschland-Tour 2006 Andy Schleck als Mannschaftshelfer für Jens Voigt während der Deutschland-Tour 2006
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mischte sich unter die Sprinter und belegte den schönen elften Platz hinter dem Australier Graeme Brown. In den Bergen hat die CSC-Manschaft beschlossen, das Rennen für den formstarken Jens Voigt schwer zu machen und es war Andy Schleck, der zusammen mit Inigo Cuesta das Feld auseinander riss in der Steigung nach Seefeld während der fünften Etappe. Bis drei Kilometer vor dem Ziel fuhren die beiden CSC-Fahrer vor der 15 Fahrer starken Spitzengruppe, dann musste er etwas Tempo herausnehmen und überquerte die Ziellinie auf dem 8. Platz, 36 Sekunden hinter dem Sieger Leipheimer. Jens Voigt bedankte sich bei seinen Teamgefährten mit dem Gelben Trikot des Gesamtführenden. Ein Trikot das es galt, am nächsten Tag auf der schweren Etappe nach St.Anton zu verteidigen, was CSC trotz mehreren Angriffen von Astana auch gelang. Cuesta und Schleck blieben bei Voigt bis drei Kilometer vor dem Ziel und der Deutsche hat das Werk in fantastischer Manier beendet, indem er den Bergfahrern auf ihrem eigenen Terrain und auf dem grossen Kettenblatt den Etappensieg vor der Nase hinwegschnappte. Andy Schleck beendete die Etappe an 21. Position und blieb so gut plaziert in der Gesamtwertung auf dem 12. Platz. Am Tage danach fiel er beim Zeitfahren um einige Plätze zurück, konnte aber trotzdem sehr zufrieden sein mit seinen Leistungen, die sich in dem 16. Platz in der Schlusswertung sowie seiner aktiven Teilnahme am Gesamtsieg von Voigt wiederspiegeln. Frank Schleck kehrte wieder ins internationale Renngeschehen zurück bei
Frank Schleck in der Spitzengruppe am Jaizkibel während der Clasica San Sebastian 2006
Andy Schleck in der Offensive beim Gran Premio Carnaghese 2006
Frank Schleck am Start des Grand-prix de Plouay 2006
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der Clasica San Sebastian und zeigte gleich, dass er nicht viel von seiner guten Tour-form verloren hatte. Am schweren Jaizkibel war er unter den Besten und zusammen mit seinem Bruder Andy konnte er in die prominente Spitzengruppe von ungefähr 30 Fahrern einfahren. Trotz den Versuchen von Sastre, Menchov und Mayo, danach von Vinokourov mit Andy Schleck am Hinterrad entschied das Rennen sich im
Frank und Andy Schleck am Start des Grand-prix Nobili 2006
Kim Kirchen während des Zeitfahrens der Eneco-Tour 2006
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Massenspurt, wobei die Favoriten Valverde und Garzelli sich überraschen liessen von einem jungen Fahrer von Bouyges Telecom, Xavier Florencio. Die Gebrüder Schleck übernahmen die 21. und 23. Plätze, in derselben Zeit wie der Sieger. Beim Gran Premio Industria & Artigianato in Italien attackierte Andy Schleck zusammen mit seinem Mannschaftsgefährten Piil und belegte den guten 10. Rang bei diesem schweren Rennen. Am Vortag beim Grand-prix Nobili hatte Frank das Ziel an 13. Stelle erreicht, 5 Sekunden hinter dem Sieger, bevor er beim Grand-prix de Plouay vom Pech verfolgt war, denn eine Runde vor Schluss wurde er in einen Sturz verwickelt, als er in aussichtsreicher Position lag. Vor dem Rennen in Plouay, wo er aufgab, war Kim Kirchen bei der Eneco-Tour am Start, dem Nachfolger der Holland-tour, die er 2002 gewonnen hatte. Es war dies vor allem eine Affaire für Sprinter, hauptsächlich Tom Boonen, der dem Rennen mit drei Etappensiegen seinen Stempel aufdrückte. Nach weiteren anständigen Leistungen im Zeitfahren (46. und 44.) nahm Kim die letzte, entscheidende Etappe mit 2 Minuten Rückstand auf den Leader Hincapie in Angriff. Auf den Strassen von Lüttich-Bastogne-Lüttich brach das Feld auseinander und 40 Fahrer stellten sich dem Zielrichter in Ans, unter ihnen Kim Kirchen. Bei einem umstrittenen Endspurt, nach dem der Schlussgewinn des Rennens nur auf dem grünen Tisch an Stefan Schumacher vergeben wurde, belegte der Luxemburger den 20. Platz, was ihm den 30. Rang in der Schlusswertung einbrachte.

Das Ende der Saison rückte näher und alle drei Fahrer hatten Anfang September ein Etappenrennen auf dem Programm, Kim in Polen, Andy in Grossbrittannien und Frank in Deutschland. Bei der Tour of Britain, hatte CSC eine sehr junge Mannschaft am Start und der Däne Martin Pedersen war der erste Youngster, des sich ins Szene setzte mit Etappensieg und gelbem Trikot bei der Auftaktetappe.
Andy Schleck verschärft das Tempo während der dritten Etappe der Tour of Britain 2006 Andy Schleck kann nach der 4. Etappe der Tour of Britain 2006 das Trikot des besten Bergsteigers überstreifen Martin Pedersen im gelben Trikot und Andy Schleck im gepunkteten Hemd bei der Tour of Britain 2006
Andy Schleck punktet erneut im Bergpreis bei der Tour of Britain 2006 Andy Schleck und seine Mannschaftskollegen an der Spitze des Feldes bei der Tour of Britain 2006 Andy Schleck auf dem Schlusspodium der Tour of Britain 2006
Bilder: cyclingnews.com
Bei der dritten, sehr animierten Etappe war Andy Schleck ebenfalls vorne mit dabei und er war es, der an der ersten Steigung des Tages schon das Feld auseinander spaltete. Am Ziel belegte der Luxemburger den 6. Platz mit 39 Sekunden Rückstand auf Pozzato und konnte das Trikot des besten Bergsteigers überstreifen, denn er hatte an fast allen Steigungen des Tages das Feld angeführt. Die CSC Mannschaft hatte also zwei Leader-Trikots in ihrem Besitz, das Gelbe der Gesamtwertung und das Gepunktete der Bergwertung und konnte die beiden Trikots bis zum Schluss verteidigen. Andy Schleck, der schlussendlich auf dem 8. Platz in der Gesamtwertung landete, konnte also vor dem Buckingham Palace auf das Schlusspodest klettern und Platz nehmen zwischen Pedersen und Weltmeister Boonen, dem Sieger der letzten Etappe. Kim Kirchen war bei der Tour de Pologne, im Einsatz, dem Rennen, das er vor einem Jahr gewonnen hatte. Wie 2005 begann die Etappenfahrt mit einem Sprinterfestival und die Van Heeswijk, Bennati oder Guidi stritten sich in den ersten Tagen um Etappensiege und das Gelbe Trikot. Sämtliche Bergetappen fanden rund um das Städtchen
Kim Kirchen während der Tour de Pologne 2006
Kim Kirchen während der Tour de Pologne 2006 Kim Kirchen während der Tour de Pologne 2006
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Karapcz und seinen steilen Anstieg statt, der Alles in Allem in den drei Tagen 14 Mal zu erklettern war. Kim Kirchen hatte gute Erinnerungen an diesen Berg, denn genau hier hatte er vor 12 Monaten den Grundstein zu seinem Gesamtsieg gelegt und er war natürlich sehr motiviert. Doch wie viele andere Fahrer verpasste er sich auf der 6. Etappe den guten Zug, als 40 Fahrer, darunter Steffen Wesemann, das Weite suchten und nicht mehr wieder eingeholt wurden. Kirchen konnte keine Verfolgungsarbeit hinter seinem Manschaftskollegen leisten und blieb also im Hauptfeld eingesperrt, wo er über 20 Minuten auf den überragenden Sieger Stefan Schumacher verlor, der Etappensieg und gelbes Trikot holte. Am nächsten Tag war Schumacher wieder sehr eindrucksvoll, auch wenn Kim Kirchen um ein Haar nur den Etappensieg verpasste. Er hatte sich bei km 20 in einer Ausreissergruppe abgesetzt, die zwar nie mehr als eine Minute Vorsprung erhielt, aber trotzdem bis an den Fuss der letzten Ersteigung in Karpacz an der Spitze blieb. Dort attackierte Kirchen und konnte schnell 20 Sekunden Vorsprung herausfahren. Dorch das Feld war nicht weit dahinter und brauste einige Hektometer vor dem Ziel an ihm vorbei, angeführt von Stefan Schumacher. Was Frank Schleck anbelangt, so hatte dieser natürlich die Weltmeisterschaften am Ende des Monats im Hinterkopf und als Vorbereitung absolvierte er
Frank Schleck Dritter und bester Bergsteiger der Drei-Länder-Tour 2006
Frank Schleck im Trikot des besten Bergsteigers bei der Drei-Länder-Tour 2006 Frank Schleck im Trikot des besten Bergsteigers bei der Drei-Länder-Tour 2006
Frank Schleck während des entscheidenden Zeitfahrens der Drei-Länder-Tour 2006 Frank Schleck wird Zweiter der ersten Etappe der Drei-Länder-Tour 2006
Frank Schleck während der Strassenweltmeisterschaften in Salzburg 2006 Frank Schleck während der Strassenweltmeisterschaften in Salzburg 2006
Bilder: 3-laender-tour.com/
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die Drei-Länder-Tour, vormalige Hessen-Tour. Schon bei der ersten Etappe mit anspruchsvollem Profil setzte der CSC-Fahrer sich gut ins Szene und er überquerte die beiden schwersten Steigungen des Tages alleine an der Spitze, bevor er in der Abfahrt von Patrick Sinkewitz und Sebastian Lang wieder eingeholt wurde. Sinkewitz konnte mit einer Attacke im letzten Kilometer den Etappensieg für sich verbuchen, während Schleck den zweiten Platz sowie das Bergtrikot auf sein Konto schreiben konnte. Das Rennen entschied sich im Kampf gegen die Uhr von 19 km rund um Griesheim und der Deutsche Zeitfahrmeister Lang liess es sich natürlich nicht nehmen, um seine Überlegenheit in dieser Disziplin zu verdeutlichen. Schleck belegte den 7. Platz bei dieser Etappe und rutschte damit auf den 3. Platz in der Gesamtwertung zurück. Er sollte diesen Platz bis zum Schluss behalten und auf der letzten Etappe konnte er sich definitiv die Bergwertung sichern, indem er den ersten Anstieg an der Spitze überquerte. Bei den Strassenweltmeisterschaften in Salzburg galten immer noch die unsinnigen Regeln der UCI, welche Luxemburg nur einen einzigen Startplatz erlauben. Natürlich wurde dieser Startplatz an Frank Schleck vergebne, doch leider kannte die Luxemburger Nummer 1 am Tag vor dem Rennen Magenprobleme. Nach einem kurzen Aufenthalt im Krankenhaus und einer viel zu kurzen Nacht erschien Frank nicht unter den besten Bedingungen am Start und versteckte sich den ganzen Tag über im Haupfeld. Doch in der letzten Runde fuhr der Luxemburger nach vorne und war am letzten Anstieg unter den Besten, nur einige Sekunden hinter den Boogerd, Vinokourov, Kroon oder Bettini. Der kleine Italiener war klar der Stärkste an den Anstiegen, aber auch der Kleverste im abschliessenden Massenspurt und konnte verdient das Regenbogentrikot überstreifen, während Schleck auf dem 29. Platz endete. Oktober ist einer der schönsten Monate mit seinem Lieblingsklassiker, der Lombardei-rundfahrt. Er hatte also noch ein komplettes Programm mit unter anderem der Züri-Metzgete, die einmal mehr im Regen ausgetragen wurde. Der Baske Samuel Sanchez, immer wieder vorne anzutreffen bei den Pro-Tour Rennen, war dieses Mal der Stärkste und konnte sich unaufhaltsam am letzten Anstieg des Pfannenstiel absetzen. CSC hatte Fabian Cancellare vorne mit dabei, der lange Zeit Aussichten auf den Schlusserfolg hatte und somit Frank Schleck in eine defensive Rolle drängte. Der Luxemburger beendete das Rennen in der ersten grösseren Gruppe. Aus der Schweitz ging es dann nach Italien, wo er in einer
Frank Schleck im Hauptfeld während der Meisterschaft von Zürich 2006 Frank Schleck attackiert während des Giro dell'Emilia 2006 Frank Schleck an der Spitze beim Giro dell'Emilia 2006
Frank Schleck während der Lombardei-rundfahrt 2006 Frank Schleck mit Bettini und Rebellin bei der Lombardei-rundfahrt 2006 Frank Schleck führt die Spitzengruppe an während der Lombardei-rundfahrt 2006
Frank Schleck im Ghisallo bei der Lombardei-rundfahrt 2006 Frank Schleck in der Spitzengruppe bei der Lombardei-rundfahrt 2006 Frank Schleck führt die Verfolgergruppe hinter Bettini an bei der Lombardei-rundfahrt 2006
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Trilogie von Eintagesrennen sehr offensiv fuhr. Das begann mit dem Giro dell'Emilia, einem sehr selektiven Rennen, bei dem Frank am ersten Anstieg, dem Monzuno, attackierte. Zusammen mit 6 weiteren Fahrern konnte der Luxemburger sich absetzen, bevor er auf dem schweren Schlusskurs seine Begleiter Einen nach dem Anderen abschüttelte. Doch die anderen Favoriten waren nicht weit dahinter und rund 20 km vor dem Ziel wurde Schleck wieder eingafangen, um schlussendlich auf dem 17. Rang oben auf der steilen Rampe von San Lucca zu landen, 1'18" hinter Davide Rebellin. Beim Gran Premio Beghelli am nächsten Tag attackierte Frank ganz zum Schluss, weniger als 4 Kilometer vor dem Ziel. Doch er konnte nur einen ganz kleinen Vorsprung herausfahren und am Schluss gewann Sergio Marinangeli das Rennen im Massenspurt. Bei der Piemont-rundfahrt fuhr der Luxemburger nicht bis zum Schluss durch, um sich voll und ganz auf die Lombardei-rundfahrt zu konzentrieren, wo er sicherlich mit Bettini zu den Favoriten zählte. Der Weltmeister hat seine Fans nicht enttäuscht mit einer Attack am Madonna di Ghisallo, rund 50 Kilometer vor dem Ziel. An seinem Hinterrad machten Rebellin, Boogerd, Di Luca und Schleck einen sehr guten Eindruck, doch kurz nach dem Gipfel schlossen weitere Fahrer wieder zur Spitze auf. Im Civiglio machte Bettini sich dann Auf und Davon, nur Wegmann konnte noch einige Kilometer sein Hinterrad halten. Frank Schleck konnte dem Antritt des Weltmeisters nicht folgen und musste sich damit zufrieden geben, das Rennen in der ersten Verfolgergruppe zu Ende zu fahren. Am Ziel belegte der CSC-Fahrer den 7. Rang und besiegelte mit dieser weiteren Glanzleistung den dritten Rang im abschliessenden Klassement der Pro-Tour, in einem Jahr, das den Luxemburgern sicherlich als SEIN Jahr in Errinerung bleiben wird.

Jahresrückblick 2006 (Teil I)
Jahresrückblick 2006 (Teil III)

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