30. Juli 2006: 11. Vattenfall Cyclassics
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30.07.2006 Hamburg - Hamburg (243 km)
Freire siegt im Sprint, Kirchen in der Spitzengruppe
Resultate:
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Oscar Freire
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33. auf 0"
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Das Pro-Tour-Rennen von Hamburg, vom Veranstalter Cyclassics genannt, auch wenn es erst die 11. Ausgabe ist, liegt Kim Kirchen relativ gut und er hat hier immer anständige Resultate gebracht. Vor Allem der mehrmalige Anstieg des Waseberg, eine richtige Mauer mit 15% Steigung, erlaubt es ihm, seine Explosivität auszuspielen. Der Luxemburgische Meister zeigt sich dann auch vorne heute und spielt eine offensive Rolle in der T-Mobile Taktik mit drei Spitzenfahrern: Kirchen selbst, dann auch Lorenzo Bernucci und Matthias Kessler. Mehrer Male ist er dabei, wenn Attacken gefahren werden, zum Beispiel mit Gilbert oder Bettini in der letzten Runde. Doch das Problem ist, dass die Strecke zwar anspruchsvoll, aber nicht richtig schwer ist und es immer wieder zu Zusammenschlüssen kommt. Das müssen auch Gilbert und Wegmann zu ihrem Leidwesen erfahren, denn die Beiden überqueren den letzten Anstieg des Waseberg an der Spitze, können aber gegen die heranstürmende Meute auf den letzten 15 Kilometer nichts ausrichten. Einmal mehr also wird das Rennen in der Hamburger Innenstadt im Spurt einer Spitzengruppe entschieden und dieses Jahr ist dieses erste Feld besonders impressionnant mit ungefähr 50 Fahrern. Es hat also keinen Zweck für Kim Kirchen, sich in den Massenspurt einzumischen, denn die Spezialisten sind mit vorne dabei: Freire, Zabel, Pozzato, Nuyens oder auch Ciolek. Nach einem sehr sehr knappen Sprint passieren diese Fahrer auch in dieser Reihenfolge die Ziellinie, während Kirchen auf dem 33. Platz landet. Keine Revanche also für Erik Zabel, der bei Mailand-San Remo 2004 ebenfalls Oscar Freire im Photo-finish unterlegen war. In der Anfangsphase wurde das Rennen durch einen langen Ausriss bestimmt mit Corey Sweet, Laszlo Bodorgi und Dario Andriotto, die aber rund 70 km vor Schluss wieder eingefangen wurden, nachdem der Italiener von Liquigas Opfer eines spektakulären Sturzes wurde.
29. Juli 2006: Luk Challenge Chrono in Buhl
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29.07.2006 Buhl - Buhl (77,7 km Paarzeitfahren)
Zweiter Platz für Frank Schleck und Fabian Cancellara
Resultate:
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Fothen / Lang
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2. auf 1'22"
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Zum zweiten Mal nimmt Frank Schleck am Luk Challenge in Bühl teil, einem Paarzeitfahren, das regelmässig die besten Sportler des Radsport-planeten am Start hat, wie zum Beispiel in diesem Jahr Boonen, Julich, Voigt, Rogers, Leipheimer oder Sastre, die von Spezialisten wie Cancellara, Lang, Honchar oder Wauters begleitet werden. Nach seinen Leistungen bei den Kronos der Tour de France gilt Seghiy Honchar natürlich als Favorit, umso mehr er den dreimaligen Zeitfahr-weltmeister Michael Rogers als Partner hat. Doch das T-Mobile Duo enttäuscht, denn nachdem die Beiden bis bei halbem Rennen an der Spitze liegen, brechen sie gegen Schluss ein und belegen nur den vierten Rang. Dagegen gelingt dem Duo von Gerolsteiner, Markus Fothen und Sebastian Lang, die Überraschung. Von dem hervorragend aufgelegten Deutschen Meister im Zeitfahren angetrieben, der nach Aussage von Fothen fast zwei Drittel der Arbeit übernimmt, sind die Beiden in der zweiten Rennhälfte überlegen und können den Sieg in 1.31'06" für 77,7 km davontragen, das heisst mit einem Stundenmittel von 51,17 km. 1'22" hinter den beiden Deutschen wird Frank Schleck auf der zweiten Position geführt. Natürlich hat der Luxemburger in Fabian Cancellara, einem Zeitfahrspezialisten par excellence einen Partner, wie er ihn sich besser nicht wünschen kann. Die Beiden überzeugen vor Allem in der allerletzten Runde, denn bei Einläuten der Schlussrunde liegen sie mit 50,22 km Stundenmittel noch auf dem vierten Rang. Doch in der Schlussrunde können sie sich noch einmal sehr stark steigern und so mit knappem Vorsprung (11") auf Niels Scheunemann und den belgischen Meister Marc Wauters noch den zweiten Platz erkämpfen. Endzeit für das Paar Schleck / Cancellara: 1.32'29" für 77,7 km (Stundenmittel 50,41 km).
Nach seinen guten Leistungen bei der Tour de France nimmt Frank Schleck an mehreren Kriterien in den Niederlande und Dänemark teil. Hier einige Resultate:
24.07.2006
| 26.07.2006
| 27.07.2006
| 31.07.2006
| Dags na de Tour
| Decoplant GP
| GP Jyske Bank
| Drai van de Kai
| Boxmeer (NED)
| Hadsten (DEN)
| Silkeborg (DEN)
| Roosendaal (NED)
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| 1. Michael Boogerd
| 1. Frank Schleck
| 1. Allan Johansen
| 1. Oscar Freire
| 3. Frank Schleck
| 2. Robbie McEwen
| 9. Frank Schleck
| 7. Frank Schleck
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Bilder: cyclingnews.com / cykelsport.dk
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vom 1. bis 23. July 2006: 93. Tour de France
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23.07.2006 20: Sceaux-Antony - Paris (155 km)
Ein anderer Amerikaner in Paris
Resultate:
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Thor Hushovd
Floyd Landis
 
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Robbie McEwen
 
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Michael Rasmussen
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24. auf 8"
 
11. auf 17'46"
 
33. auf 245 p.
 
5. auf 70 p.
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Nach sieben Jahren Domination von Lance Armstrong ist es also ein weiterer Amerikaner, der seinen Namen in die Siegerliste der Tour de Fance schreibt. Eine verrückte Tour de France 2006 mit Ereignissen, die man in der Ära Indurain oder Armstrong selten zu sehen bekam: Spektakuläre Einbrüche oder Wiederauferstehungen, lange Ausrisse mit gefährlichen Fahrern, die es bis ins Ziel schaften, Spannung bis zur vorletzten Etappe, kurz, es war eine Tour aus einer anderen Zeit. Eine Tour wie vor 40 oder 50 Jahren, als die Konkurrenten aus dem kleinen Grossherzogtum zu den weltbesten Radfahrern gehörten. Und genauso wie damals gehören die luxemburgischen Profis auch jetzt zur Weltelite und nachdem Kim Kirchen in den letzten zwei Jahren nur knapp an einem Etappensieg vorbei geschrammt war, wartete ganz Luxemburg auf den Nachfolger von Edy Schütz, Etapensieger vor 40 Jahren. Und Frank Schleck hat es geschaft. Nicht nur dass der CSC-Fahrer eine Etappe gewinnt, nein, er gewinnt die schönste Etappe in der legendären Steigung nach Alpe d'Huez, und das in einer sehr eindrucksvollen Weise. Dieser Etappensieg krönt eine glanzvolle Gesamtleistung in einer Tour de France, die der Luxemburger vor allem im Dienste seiner Mannschaft absolviert hat. Und trotzdem stehen ihm neben dem Etappensieg ein 11. Rang im Schlussklassement, mehrere Top 10 Position bei Bergetappen sowie ein 5. Rang in der Bergwertung zu Buche. Die heutige Etappe resumiert sich auf das traditionnelle Schaulaufen auf den Champs-Elysées mit mehreren Ausreissversuchen wie zum Beispiel der von einer sehr starken Gruppe mit Popovych, Voigt, Astarloza, Horner, Vansummeren, Garcia Acosta, Portal, Charteau, Hernandez, Millar, Gilbert, Mengin, Fedrigo, Knees und Duenas Nevado rund 30 km vor dem Ziel. Doch die Mannschaften der Sprinter passen auf und nach 15 km Aufholjagd ist Alles wieder beisammen. In der letzten Runde fährt Frank Schleck mit O'Grady am Hinterrad nach vorne im Feld, und auch die letzten Versuche von Flecha, Hincapie oder Popovych scheitern: Massenspurt ist angesagt. Robbie McEwen ist normalerweise der Schnellste, wie das grüne Trikot auf seinen Schultern es aussagt, doch der Australier macht seinen Antritt zu früh und Thor Hushovd kann davon profitieren. Mit einigen kräftigen Pedaltritten setzt der Norweger sich an die Spitze und beendet die Tour de France, wie er sie in Strassburg begonnen hatte: mit einem Etappensieg.
22.07.2006 19: Le Creusot - Monceau-les-Mines (57 km Zeitfahren)
Landis greift nach den Sternen
Resultate:
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Serhiy Honchar
Floyd Landis
 
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Robbie McEwen
 
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Michael Rasmussen
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31. auf 5'39"
 
11. auf 17'46"
 
32. auf 213 p.
 
5. auf 69 p.
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Nach vielen Umwälzungen und Spannung bis zum Schluss scheint die Tour de France 2006 jetzt endlich einen Sieger gefunden zu haben, in der Person von Phonak-Fahrer Floyd Landis. Trotz eines eher vorsichtigen Startes, im Gegensatz zu Perreiro, und einer soliden Leistung von Klöden dürfte der Amerikaner das Rennen gewonnen haben, wenn auf der morgigen letzten Etappe kein Unfall geschieht. Nach einem Drittel der Distanz ist Landis nur 10 Sekunden schneller als Oscar Perreiro und die es steht im Raum, ob die Grande Boucle überhaupt heute entschieden wird, denn wenn beide Fahrer in dem Rythmus weiter fahren, sind sie zeitgleich in der Gesamtwertung am Ziel. Doch im weiteren Verlauf der Rennens wird der Phonak-Fahrer immer stärker und ist regelmässig schneller als Perriero. An der zweiten Zwischenzeit, nach 34 km, hat Landis über eine Minute Vorsprung auf Perreiro und am Ziel ist dessen Rückstand auf 1'29" angewachsen. Der Spanier hat sicherlich das beste Zeitfahren seiner Karriere hingelegt, doch muss er das gelbe Trikot und höchstwarscheinlich auch den Gesamtsieg um 59" an Landis abgeben. Im Klassement der Etappe werden die beiden Fahrer hinter einem T-Mobile Duo geführt. Serhiy Honchar, der Zeitfahrespezialist, fährt genauso stark wie beim ersten Test gegen die Uhr und gewinnt mit 50,5 km Stundenmittel überlegen die Etappe. Der andere Fahrer, Andreas Klöden, kämpft noch um einen guten Platz im Gesamtklassement und es gelingt ihm mit einer überzeugenden Leistung das Podium zu erklimmen und einen entäuschenden Carlos Sastre (20. auf 4'42") auf den 4. Platz zu verdrängen. Für Frank Schleck geht es bei diesem Zeitfahren vor allem darum, einen Platz unter den Top 10 in Paris zu erreichen, doch die Aufgabe ist nicht einfach denn ihm gegenüber steht der dreimalige Weltmeister im Kampf gegen die Uhr, Michael Rogers. Der Luxemburger nimmt einen sehr guten Start (20. bei km 16,5) und verliert nur 11" auf den Australier im ersten Teilstück. Im zweiten Viertel der Strecke dann, dort wo die Strassen flach sind, verliert Schleck am meisten Zeit auf Rogers (1') und auf die Besten (2'10"). Am Schluss der Etappe ist Frank dann wieder konstant (31. bei km 51 sowei am Ziel) und endet mit 5'39" Rückstand auf Honchar und in einer ähnlichen Zeit wie die Zubeldia, Hincapie oder Moreau. Er kann zwar damit keinen Fortschritt im Gesamtklassement verbuchen, verliert aber auch keinen Platz und bleibt auf Rang 11. Die grösste Gefahr von Hinten kam dabei gar nicht wie erwartet von Michael Boogerd, sondern von einem erstaunlich starken Damiano Cunego, der gleich mehrere Plätze in der Gesamtwertung gutmachen kann.
21.07.2006 18: Morzine-Avoriaz - Macon (197 km)
Endlich Quick-Step durch Tossato
Resultate:
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Matteo Tossato
Oscar Perreiro
 
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Robbie McEwen
 
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Michael Rasmussen
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39. auf 8'03"
 
11. auf 13'51"
 
32. auf 213 P.
 
5. auf 69 P.
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Die grossen Berge sind vorbei und es bleibt nur noch ein Zeitfahren, um über Sieg und Niederlage bei dieser Tour de France 2006 zu entscheiden. Aber zuvor gibt es heute noch eine Übergangsetappe mit drei Bergwertungen zwischen den Alpen und der Region des Beaujolais. Und es gibt vor Allem noch viele Offensivfahrer, die bei der heutigen Etappe ihre letzte Chance sehen, um sich noch einen Etappensieg zu holen. 15 davon fahren bei km 48 davon, nachdem ein erster Versuch mit Millar und Popovych fehlschlägt. Es sind dies Martinez (DSC), Zabriskie (CSC), Sinkewitz (TMO), Calzati (AG2R), Leipheimer, Scholz (GST), Flecha (RAB), Aerts (DVL), Tosatto (QSI), Hinault (C.A), Isasi (EUS), Moreni (COF), Vaugrenard (FDJ), Quinziato (LIQ) und Pineau (BTL). Einige starke Fahrer also und mit 45 km Stundenmittel können sie ihren Vorsprung bis auf 3'30" bei km 100 ausbauen, dann auf 6 Minuten bis 30 km vor dem Ziel. Doch die Zusammenarbeit ist nicht mehr so gut an der Spitze und Levi Leipheimer versucht es auf eigene Faust, zusammen mit Isasi. Die Beiden werden jedoch 10 km weiter wieder eingefangen. Leipheimers Teamkollege Scholz versucht es danach und bekommt Verstärkung durch Tossato und Moreni. Die drei Fahrer harmonieren gut miteinander und können schnell 30 Sekunden Vorsprung herausfahren, die sie bis ins Zeil verteidigen. Der Spurt ist eine ungewisse Sache zwischen Tossato und Moreni, doch der Quick-Step Fahrer kann sich durchsetzen und den Sieg für seine Mannschaft erobern, die seit der Aufgabe von Boonen ohne Leader ist. Das Hauptfeld, dass über weite Teile von Saunier Duval in mittelmässigem Tempo geleitet wurde, fährt mit 8 Minuten Rückstand über die Ziellinie. Mit dabei ist auch Frank Schleck, der den 39. Platz belegt, und für ihn gilt heute dasselbe, was auch für die anderen Tenöre in der Gesamtwertung gilt: Statu quo in Erwartung der alles Entscheidenden Etappe von Morgen.
20.07.2006 17: Saint-Jean de Maurienne - Morzine-Avoriaz (201 km)
Floyd ist zurück, Super-Leistung von Schleck
Resultate:
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Floyd Landis
Oscar Perreiro
 
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Robbie McEwen
 
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Michael Rasmussen
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6. auf 7'08"
 
11. auf 13'48"
 
29. auf 211 P.
 
5. auf 69 P.
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Welch ein Fahrer, dieser Floyd Landis!!! Einen Tag nachdem er die wohl grösste Niederlage seiner Karriere erlitten hat, will der Amerikaner Revanche nehmen und attackiert. Schon am ersten Berg, dem col des Saisies, steigert Landis das Tempo im Feld und wenn Evans, Klöden, Sastre und Rogers noch einige Hundert Meter mithalten können, so hängt er sie ein wenig später dennoch ab. Im Nu holt der Phonak-Kapitän die Fahrer aus einer frühen Ausreissergruppe ein, die am Fusse des Berges noch 10 Minuten Vorsprung hatten, und nur Patrick Sinkewitz von T-Mobile kann sein Hinterrad halten. Über die Steigungen von Aravis, Colombière und Châtillon-sur-Cluses, kann Landis seinen Vorsprung auf die anderen Favoriten auf 9 Minuten ausbauen und ist somit erneut virtueller Maillot-Jaune der wohl verrückesten Tour de France der letzten Jahre. Der col de Joux-Plan, letzte Schwierigkeit des Tages rückt immer näher, doch die Fahrer von Caisse d'Epargne um Perreiro bringen es nicht fertig, den Abstand zu verkürzen. CSC und T-Mobile entscheiden dann, die Verfolgung in the Hand zu nehmen:
Voigt, Vandevelde und Honchar fahren sich leer, um den Vorsprung des Amerikaners bis zum Fusse der letzten Steigung auf 6 Minuten zu begrenzen. 2 km nach dem Anfang von Joux-Plane steigert dann Frank Schleck das Tempo mit Sastre in seinem Rad und Niemand kann den Beiden fogen. Schleck macht so lange wie möglich Tempo für seinen Kapitän und lässt sich dann nach getaner Arbeit zu den nächsten Verfolger zurückfallen: Moreau, Menchov, Boogerd, Evans und Cunego. Klöden und Perreiro sind noch etwas weiter zurück. Die Steigung ist sehr schwer und das Duell auf Distanz zwischen Landis und Sastre ist fantastisch. Der Amerikaner hat noch Reserven, bricht nicht ein, und auch Klöden und Perreiro, die einen Moment in Schwierigkeiten waren, finden ihre Beine gegen Schluss der Steigung zurück. Die Spannung um das Gelbe Trikot ist enorm in Morzine, wo Landis einen aussergewöhnlichen Etappensieg feiern kann, 5'42" vor Sastre. Klöden, Perreiro und Schleck überqueren die Ziellinie weitere eineinhalb Minuten später, so dass Perreiro das gelbe Trikot mit einem knappen Vorsprung von 12" auf Sastre und 30" auf Landis behaupten kann. Der Amerikaner ist also wieder im Rennen für den Gesamtsieg. Andreas Klöden wird es wohl schwerer haben, 2'29" im alles Entscheidenden Zeitfahren gutzumachen. Frank Schleck, für seinen Teil, ist nach seiner weiteren, feinen Leistung von Heute auf dem 11. Platz in der Gesamtwertung, 1'35" hinter Rogers, der auf dem 10. Platz liegt. Am Samstag wird Schleck um einen Platz unter die Top 10 in der Gesamtwertung kämpfen.
19.07.2006 16: Bourg d'Oisans - La Toussuire (182 km)
Tolle Leistung von Rasmussen und Perreiro
Resultate:
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Michael Rasmussen
Oscar Perreiro
 
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Robbie McEwen
 
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Michael Rasmussen
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18. auf 8'37"
 
13. auf 13'48"
 
40. auf 221 P.
 
3. auf 79 P.
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Die zweite Alpen-etappe steht der Ersten in nichts nach, was die Schwierigkeit des Profils angeht, mit den 3 Riesen col du Galibier (43 km Steigung), col de la Croix de Fer via den furchtbaren Glandon (23 km) und die 18 km lange Steigung nach La Toussuire, plus col du Télégraphe und col du Mollard (je 5 km lang). Und trotzdem wird das Rennen von Anfang an schnell mit Michael Rasmussen, der einen zweiten Titel als Bergkönig mit nach Hause nehmen will, aber noch viele Punkte auf De La Fuente aufzuholen hat. Der Däne von Rabobank attackiert schon nach 5 km und nimmt Sandy Casar und Tadej Valjavec mit auf die Flucht. Trotz einer Gegenattacke von Fahrern wie Popovych, Rubiera, Simoni, Gomez-Marchante oder Sinkewitz bleibt das Trio an der Spitze und überquert den Galibier mit 4'40" Vorsprung auf das Hauptfeld. In dem col de la Croix de Fer, während das Feld 7 Minuten Rückstand und alle Verfolger wieder eingeholt hat, lässt Rasmussen zuerst Casar, dann auch Valjavec stehen und setzt sich alleine an die Spitze. In dem Moment probiert auch CSC, das Rennen schwerer zu machen und Frank Schleck fährt nach vorne im Feld mit Sastre in seinem Hinterrad. Das Tempo steigt und dadurch wird diese Gruppe kleiner und kleiner, doch dann, nach einer Attacke von Leipheimer, nimmt CSC wieder etwas zurück und lässt andere Mannschaften arbeiten. Rasmussen fährt mit 5 Minuten Vorsprung auf Leipheimer und 8 Minuten auf die 30-Mann starke Favoritengruppe um Frank Schleck über den Gipfel des Croix de Fer. Am Anfang der Steigung nach Toussuire macht Frank Schleck wieder Tempo für Sastre, wird aber dann nach einer Attacke von Denis Menchov rund 15 km vor dem Ziel abgehängt. Nach den grossen Anstrengungen von Gestern und der Mannschaftsarbeit von Heute ist der letzte Berg zuviel für ihn. Doch seine Arbeit ist nicht umsonst, denn sein Teamkollege Carlos Sastre greift die Favoritengruppe an und kann sich absetzen, währen der Mann im Gelben Trikot, Floyd Landis, überraschenderweise in Schwierigkeiten ist. Michael Rasmussen gewinnt die Etappe schliesslich mit 1'41" Vorsprung auf Sastre, der allen seinen Rivalen Zeit abnehmen kann, auch wenn Perreiro, Klöden und Evans nur Sekunden hinter dem Spanier über den Zielstrich fahren. Ein sehr starker Perreiro kann das Gelbe Trikot zur Überraschung Aller wieder zurück erobern und hat jetzt 1'50" Vorsprung auf Sastre und 2'29" auf Klöden in der Gesamtwertung, in der Frank Schleck einen Platz verliert (13. auf 13'48"): Spannung, Spannung für die morgige letzte Bergetappe und das Zeitfahren vom Samstag.
18.07.2006 15: Gap - L'Alpe d'Huez (187 km)
FRANK SCHLECK GEWINNT AUF DER ALPE D'HUEZ
Resultate:
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Frank Schleck
Floyd Landis
 
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Robbie McEwen
 
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David de la Fuente
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Sieger
 
12. auf 7'07"
 
41. auf 221 P.
 
2. auf 34 P.
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Frank Schleck bringt das Künststück fertig, eine Etappe der Tour de France zu gewinnen. Nicht irgendeine Etappe, sondern die Schönste, jene, von der er immer geträumt hat, die Etappe nach Alpe d'Huez. Als Einleitung für die Alpen-Trilogie steht diese Etappe mit einer legendären Streckenführung auf dem Programm: zuerst der col de l'Izoard mit seiner Mondlandschaft, dem "Casse Deserte" auf 2360 m über dem Meeresspiegel, dann der col de Lautaret and schliesslich der Schlussanstieg über die 21 Kurven der Alpe d'Huez. Team CSC versucht, eine Grossoffensive zu starten, indem die Mannschaft schon in der ersten Rennstunde ein höllisches Tempo anschlägt (50,8 km/h). Dadurch provoziert sie noch vor dem Anstieg des Izoard eine Fluchtgruppe mit Frank Schleck, aber auch den Tempobolzern Jens Voigt und David Zabriskie. Es ist schon eine prominente Gruppe mit Fahrern wie Hincapie, Garzelli, Cunego, Merckx, Chavanel, de la Fuente, Wegmann, Arroyo und Anderen. Stefano Garzelli geht es nicht schnell genug und er setzt sich alleine an die Spitze, um den col de l'Izoard eine Minute vor Schleck und 14 anderen Fahrern zu überqueren, während das Hauptfeld sich auf 6'30 befindet. Doch danach senden gleich mehrere Mannschaften wie T-Mobile, Rabobank oder Phonak Fahrer an die Spitze des Feldes, mit dem Team um das Gelbe Trikot die Jagd zu beschleunigen. Der
Vorsprung schmilzt also und die Spitzengruppe, welche Garzelli wieder geschluckt hat, fährt nur noch 4'15" vor dem Feld oben über dem Lautaret. In der Abfahrt vom
Lautaret machen natürlich Zabriskie und Voigt vorzügliche Tempoarbeit, so dass die Gruppe um Schleck den Schlussanstieg nach Alpe d'Huez mit immer noch mehr als drei Minuten Vorsprung in Angriff nimmt. Chavanel attackiert als Erster, dann Cunego und nach dieser Attacke bleiben nur noch zwei Fahre vorne: der Lampre-Kapitän und ... Frank Schleck. Der Luxemburger scheint einmal mehr von impressionnanter Leichtigkeit und macht die meiste Tempoarbeit an der Spitze, aber Mazzoleni kommt wieder zurück. Doch zwei Kilometer vor dem Ziel, dort, wo die Strasse am Steilsten ist, schlägt die grosse Stunde von Frank Schleck: eine Attacke genügt, um Cunego abzugängen und dem Sieg entegegen zu fliegen. 40 Jahre nach Edy Schütz gewinnt Frank Schleck wieder eine Etappe der Tour de France, 11 Sekunden vor Cunego. Dahinter machen die T-Mobile Fahrer Tempo im Feld und Klöden ist der erste Favorit, der seine Karten aufdeckt, gefolgt von Landis und Evans, während Menchov und Perreiro in Schwierigkeiten sind. Nach einer weiteren Attacke von Landis wird Evans abgehängt, doch Sastre und Leipheimer können von wieder hinten aufschliessen, nachdem sie noch etwas Unterstützung von dem unglaublichen Jens Voigt bekommen haben. Doch Klöden und Landis sind die Stärksten und können sich nach einer Temposteigerung des Deutschen wieder absetzen und das Ziel 25 Sekunden vor Sastre erreichen. Floyd Landis holt sich damit das Gelbe Trikot zurück und erscheint, wie nach den Pyrenäen, weiterhin als Favorit Nummer 1 auf den Gesamtsieg. Frank Schleck rutscht bis auf den 12. Platz auf 7 Minuten nach vorne und kann sich nach seiner heutigen Leistung Hoffnungen auf eine Top 10 Platzierung in Paris machen. Ausserdem ist der Luxemburger jetzt auf dem zweiten Platz in der Bergwertung hinter De la Fuente.
16.07.2006 14: Montelimar - Gap (180 km)
Schleck attackiert, Fedrigo gewinnt
Resultate:
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Pierrick Fedrigo
Oscar Perreiro
 
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Robbie McEwen
 
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David de la Fuente
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18. auf 7"
 
20. auf 10'06"
 
74. auf 241 P.
 
20. auf 56 P.
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Zum ersten Mal bei dieser Tour de France hat Frank Schleck die Möglichkeit, in die Offensive zu gehen. Am col de la Sentinelle, dem letzten Anstieg des Tages rund 8 km vor dem Ziel, folgt der Luxemburger einer Temposteigerung von Michael Boogerd und die beiden Fahrer lösen sich vom Hauptfeld, das ungefäher eine halbe Minute hinter dem Spitzenduo Fedrigo und Commesso fährt. Leider hat es der niederländische Meister nur auf die Bergpunkte abgesehen und fährt danach als Aufpasser für seine Mannschaftskollegen Menchov und Rasmussen, so dass aus die Attacke nicht viel Erfolg hat. Trotzdem ist es eine wichtige Anekdote, denn sie stellt eines klar: Frank Schleck ist stark und er fühlt sich vor der alles Entscheidenden dritten Woche besser als je zuvor bie dieser "Grande Boucle". Das schnelle Tempo am col de la Sentinelle, am Ende einer hügeligen Etappe, sowie die durch die grosse Hitze sehr schlechten Strassenzustände fordern ihren Tribut: oben an der Steigung sind nur noch ungefähr 40 Fahrer in der Verfolgergruppe, die Jagd auf Commesso und Fedrigo macht. Diese Beiden sind übrig geblieben aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe, die sich ungefähr bei km 50 aus dem Staub macht und bis zu 6 Minuten Vorsprung zählt, dann jedoch gleich drei Fahrer nach einem spektakulären Sturz verliert (Kessler, Verbrugghe und Canada), während Aerts nach einer Schwäche am letzten Berg auch wegfällt. Die Fahrer von Discovery Channel wittern einen Etappensieg, denn George Hincapie ist sicherlich der schnellste Fahrer in der Verfolgergruppe, deshalb machen sie Tempo. Doch die beiden Ausreisser sind zäh, haben einen Kilometer for dem Ziel immer noch 11 Sekunden Vorsprung. Eine kleine Verzögerung bei den Verfolgern, die Vandevelde ausnützt, um einen Konter zu fahren, und es ist schon zu spät: Commesso und Fedrigo können den Etappensieg unter sich ausmachen und nach einem sehr taktischen Sprint behält der Franzose die Oberhand. Frank Schleck beendet die Etappe 7 Sekunden später in der Gruppe mit den Favoriten und kann so wieder auf die 20. Position im Gesamtklassement nach vorne rücken. Morgen ist erst einmal Ruhetag, bevor die Königsetappe nach Alpe d'Huez ansteht.
15.07.2006 13: Béziers - Montelimar (230 km)
Voigt und Perreiro Nutzniesser
Resultate:
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Jens Voigt
Oscar Perreiro
 
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Robbie McEwen
 
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David de la Fuente
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73. auf 29'57"
 
23. auf 10'06"
 
81. auf 244 P.
 
33. auf 70 P.
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Dritte Marathon-Etappe in drei Tagen mit 230 km zwischen Beziers und der Montélimar. Hinzu kommt noch die grosse Hitze, fast 40 Grad im Schatten, die den Konkurrenten zu schaffen macht. Fünf Fahrer jedoch scheinen diese schwierigen Bedingungen wenig auszumachen, denn sie bringen das Kunststück fertig, einen Ausreissversuch von 213 km bei 42 km Stundenmittel erfolgreich durchzustehen, und die Ziellinie eine halbe Stunde vor dem Hauptfeld zu erreichen. Eine grossartige Leistung von Sylvain Chavanel, Manuel Quinziato, Andrei Grivko, Jens Voigt und Oscar Perreiro. Zwei Männer aus dieser Gruppe werden dann auch für ihre Mühen gut belohnt, mit einem Etappensieg für Jens Voigt und dem Gelben Trikot für Oscar Perreiro. Diese beiden Fahrer haben die meisten Reserven unter den Ausreissern, und Voigt ist sowohl physisch als auch taktisch und mental der Stärkste von Allen. Mit einer Temposteigerung einen Kilomter vor dem Ziel zwingt er Perreiro zu einem Zwischenspurt, den dieser nur schwer verdauen kann und so kommt der Spanier nicht mehr am CSC-Fahrer vorbei. Dieser Sieg dürfte auch Frank Schleck freuen und die ganze CSC-Mannschaft, die seit Beginn dieser Tour vom Pech verfolgt ist. Der Luxemburger beendet die Etappe im Hauptfeld, ein Feld, in dem heute nur Phonak Tempo macht. Keine andere Mannschaft nimmt Verantwortung auf und so kommt es, dass die Etappe zur Freude vieler erschöpter Fahrer, die schon die morgige, schwere Etappe im Hinterkopf haben, zum Bummelzug für das Peloton wird. Frank Schleck verliert zwei weitere Plätze in der Gesamtwertung, doch dürfte er heute abend eine grossartige Moral haben, und vielleicht auch ein Glässchen Sekt abbekommen.
14.07.2006 12: Luchon - Carcassone (212 km)
Popovychs Revanche
Resultate:
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Yaroslav Popovych
Floyd Landis
 
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Robbie McEwen
 
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David de la Fuente
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43. auf 4'25"
 
21. auf 8'37"
 
80. auf 226 P.
 
31. auf 70 P.
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Die Etappe vom 14. Juli ist sehr animiert von Beginn an, denn nachdem seit Gestern die Positionen in der Gesamtwertung etwas etablierter sind, hoffen viele Fahrer darauf, dass den einzelen Ausreissversuchen mehr Freiheit gestattet wird. Und so sind es nicht nur die Franzosen, die an ihrem Nationalfeiertag attackiern, sondern eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher Fahrer: Bergfahrer wie Rasmussen, Cunego, Guerini oder Moncoutié, Tempobolzer wie Voigt, Hincapie, Backstedt, Millar, Sprinter wie Hushovd, Bennati, McEwen oder Boonen, sie alle und noch viele Andere versuchen ihr Glück in den verschiedenen Ausreissgruppen, doch immer wieder findet sich eine Mannschaft im Feld, die Führungsarbeit leistet und die anderen Fahrer wieder heranführt. Schliesslich ist es eine Vierergruppe mit bekannten Namen, die etwas mehr Raum gestattet bekommt: Oscar Freire, Alessandro Ballan, Yaroslav Popovych und Christophe Le Mevel setzen sich nach km 100 ab und fahren viereinhalb Minuten Vorsprung heraus. Nachdem die ersten 140 km mit 3 Bergwertungen eher hüglig sind, wird das Profil der Etappe im letzten Renndrittel flacher und flacher, doch die Rivalitäten zwischen den Sprinterteams verhindern eine richtige Jagd hinter den Ausreissern. Phonak hält lediglich den Abstand in Grenzen, und so können sich die Spitzenfahrer in den letzten 10 Kilometer taktische Spielchen erlauben mit aufeinanderfolgenden Attacken von Popovych, Freire und Ballan. Der Ukrainier ist schliesslich der Stärkste und mit einer Temposteigerung 2 km vor dem Ziel kann er sich alleine an die Spitze setzen und gewinnt die Etappe vor Ballan und Freire. Eine Revanche für die Discovery Mannschaft, die bisher in dieser Tour de France noch keine Akzente setzen konnte. Das Hauptfeld mit Frank Schleck beendet die Etappe 4 Minuten und 25" später, und der Luxemburger dürfte diese Übergangsetappe ohne grössere Probleme hinter sich gebracht haben.
13.07.2006 11: Tarbes - Pla-de-Beret (207 km)
Menchov gewinnt, Schleck sehr guter 8.
Resultate:
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Denis Menchov
Floyd Landis
 
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Robbie McEwen
 
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David de la Fuente
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8. auf 1'31"
 
20. auf 8'37"
 
80. auf 209 P.
 
29. auf 70 P.
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Die Schwierigkeiten der Strecke mit den Klassikern Tourmalet, Aspin, Peyresourde, dann dem col du Portillon und dem Schlussanstieg nach Pla-de-Beret scheinen die Angreifer nicht zu erschrecken, denn viele Fahrer, darunter Verbrugghe, Gilbert, Garcia Acosta, O-Grady, Moerenhout oder auch Moreau attackieren gleich mehrere Male sofort nach dem Start. Schliesslich ist es eine Vierergruppe, die vom Hauptfeld die Erlaubnis bekommt, wegzufahren: Camano, De la Fuente, Wegman und Flecha können bis zu 8 Minuten Vorsprung erzielen, bevor AG2R die Verfolgung in die Hand nimmt. Das Tempo wird schneller im Feld und während Frank Schleck noch sehr gut aussieht, gibt es die ersten Opfer: Mayo wie Gestern, aber auch
Horner, Savoldelli, Rubiera, Chavanel, Honchar, Garate, Garzelli oder Popovych. Das Feld wird kleiner und kleiner und am col de Peyresourde bleiben nur noch ungefähr 40 Fahrer zusammen mit dem beeindruckenden Frank Schleck in den Rädern der AG2R-Fahrer, während De la Fuente alleine an der Spitze bleibt. Im col du Portillon steigert T-Mobile noch einmal das Tempo und weitere Fahrer werden abgehängt, darunter zum Beispiel Moncoutié, Dessel im maillot jaune oder Hincapie. De la Fuente überquert den Gipfel mit eineinhalb Minuten Vorsprung auf Schleck und circa 25 weitere Verfolger. Der Fahrer von Saunier-Duval wird schliesslich am Fusse der letzten Steigung nach Pla-de-Beret eingefangen, und dort nimmt Rabobank das Rennen in die Hand. Unter den Tempoverschärfungen von Boogerd und Rasmussen muss auch Frank Schleck die besten Fahrer ziehen lassen und es blieben nur noch 7 vorne: die beiden Rabobank, Sastre, Leipheimer, Klöden, Landis und Evans, während Schleck zusammen mit Moreau und Zubeldia knapp dahinter liegt. Nach mehreren Attacken bleiben nur noch drei Fahrer an der Spitze, Landis, Menchov, Leipheimer, von denen Denis Menchov die Etappe im Spurt gewinnt, während Floyd Landis das Gelbe Trikot übernimmt. Frank Schleck beendet die Etappe nicht weit dahinter als 8. auf 1'31", zusammen mit Klöden und Zubeldia. Natürlich macht der Luxemburger einen grossen Sprung nach vorne im Gesamtklassement auf den 20. Rang mit 8'37" Rückstand auf Floyd Landis und er eröffnet auch sein Konto in den anderen Wertungen.
12.07.2006 10: Cambo-les-Bains - Pau (191 km)
Mercado gewinnt die Etappe, Dessel die Trikots
Resultate:
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Juan Mercado
Cyril Dessel
 
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Robbie McEwen
 
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Cyril Dessel
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34. auf 7'23"
 
65. auf 11'43"
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Die Favoriten neutralisieren sich bei der ersten Pyrenäen-Etappe nach Pau über Col du Soudet (HC - 15 km mit 7%) und col de Marie-Blanque (I - 9 km mit 8%), die ersten Scharfrichter bei der Tour de France 2006. Wie erwartet zählt der Soudet als Obervationsrunde, denn niemand übernimmt eine Initiative im Hauptfeld, wo T-Mobile ein stetiges, aber nicht allzu schnelles Tempo diktiert. Von den Favoriten ist überraschenderweise nur Ivan Mayo in Schwierigkeiten. Davor, weit davor sind mit 10 Minuten Vorsprung Fahrer, die aus einer frühen Ausreissergruppe übrig geblieben sind: Cyril Dessel, Juan Mercado, Christophe Rinero, Inaki Isasi, Christian Moreno, Cédric Vasseur und Inigo Landaluze. T-Mobile fährt auch nach dem Soudet Tempo im Feld, aber gleich dahinter fahren Frank Schleck und Carlos Sastre, in idealer Ausgangsposition und von anderen CSC-Manschaftskollegen begleitet. Im col de Marie-Blanque gibt es dann auch keine grosse Auseinandersetzung: vorne verbleiben nur noch die zwei stärksten Fahrer an der Spitze, Dessel und Mercado, während im Hauptfeld keiner der Favoriten sich eine Blösse gibt und weiterhin T-Mobile das Tempo diktiert. Einige Fahrer sind allerdings in Schwierigkeiten: Moncoutié, Fothen, Leipheimer, Cunego aber auch der Mann im Gelben Trikot, Sehiy Honchar. Die beiden Spitzenfahrer haben genug Vorsprung, um bis ins Ziel vorne zu bleiben und sich den Kuchen zu teilen: Mercado gewinnt die Etappe, Dessel das Maillot jaune sowie das gepunktete Bergtrikot. Die beiden befinden sich auch heute abend an der Spitze in der Gesamtwertung, wo Dessel, der im Jahr 2000 den Grand-prix Ostfenster des ACC Contern in Berbourg gewonnen hat, mit 2'34" Vorsprung auf Mercado und 3'45" auf Honchar führt. Frank Schleck beendet die Etappe in der ersten Gruppe, die ungefähr 70 Fahrer zählt, und kann dadurch etwa 20 Plätze in der Gesamtwertung gutmachen, mit jetzt 11'43" Rückstand auf den neuen Leader. Die Etappe von Morgen ist weitaus schwerer als die von heute mit 5 Anstiegen und einer Ankunft oben am Berg, und dürfte etwas mehr Aufschlüsse geben als die von Heute.
11.07.2006 9: Bordeaux - Dax (181 km)
Freire zum Zweiten vor den Bergen
Resultate:
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Oscar Freire
Serhiy Honchar
 
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Robbie McEwen
 
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Jérôme Pineau
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34. auf 0"
 
86. auf 7'58"
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Vor der ersten Bergetappe von Morgen gibt es noch eine Flachetappe zu überwinden zwischen Bordeaux und Dax. Trotzdem das Terrain gänzlich flach ist, wird es kein Zuckerlecken für die Fahrer: die Hitze, die langen, schnurgeraden und monotonen Strassen zwischen den Wäldern der Region und vor allem das Tempo, mehr als 47 km/h Stundenmittel, fordern die Fahrer. Eine Etappe für Sprinter also, und diese sind fest entschlossen, sich diese vorerst letzte Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Einige Unermüdliche versuchen trotzdem, alles zu tun, um den Massenspurt zu vermeiden. Nach den Attacken von Coyot und Joly ist est Christian Knees, der bei km 8 aus dem Feld entwischt und von Stéphane Augé sowie Walter Beneteau begleitet wird. Das Trio harmoniert gut und kann bis 100 km vor dem Ziel 8 Minuten Vorsprung herausfahren: Zeit für die Sprinter zu reagieren und deren Mannschaften formen eine Koalition. Lampre, Davitamon, Crédit Agricole oder Quick-Step schicken einen oder zwei Fahrer nach vorne, und so wird der Vorsprung der Spitzenfahrer immer kleiner. Die Zusammenarbeit beim Trio ist auch nicht mehr optimal, denn Knees versucht immer wieder, sich seiner zwei Begleiter zu entledigen und so ist ihr Schicksal besiegelt: 3,5 km vor dem Ziel ist die Flucht zu Ende und trotz eines letzten Versuches des wiedergenesenen Stuart O'Grady kommt es zum Massenspurt. Dort spielt natürlich auch wieder die Taktik eine grössere Rolle: Boonen kommt zu früh nach vorne, McEwen zu spät, aber Oscar Freire erwischt den richtigen Moment und gewinnt hauchdünn vor dem heranfliegenden Australier im Maillot vert. Frank Schleck kann die Etappe ohne Schaden überstehen und fährt in einem ersten Feld von 85 Fahrern über die Ziellinie. Durche einige Stürze in dem hektischen Finale zerbricht das Feld in mehrere Teile und einige Fahrer wie Fothen oder Leipheimer verlieren wertvolle Sekunden. Morgen steht eine erste Bergetappe auf dem Programm, die aber noch nicht die Schwerste ist und auf dem Papier schon ideal für Frank Schleck sein könnte, doch muss man abwarten, wie der Luxemburger die erste, kräftezehrende Woche bei seinem Tour-Debut verdaut hat.
09.07.2006 8: St.Méen-le-Grand - Lorient (181 km)
Belohnung für Calzati
Resultate:
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Sylvain Calzati
Serhiy Honchar
 
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Robbie McEwen
 
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Jérôme Pineau
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89. auf 2'15"
 
89. auf 7'58"
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Es gibt Fahrer, die immer wieder in der Offensive sind und deren Namen öfters als gewohnt in Ausreissgruppen genannt werden. Sylvain Calzati gehört zu diesen Fahrern, und nach vielen Kilomtern an der Spitze bei verschiedenen Rennen erhält der Fahrer von AG2R heute seine Belohnung: Sieg bei einer Tour de France Etappe und das ... nach einem langen Ausriss. Solche frühen Versuche kommen nicht oft bis zum Ziel durch, aber heute gibt es gleich mehrere Gründe, welche die Chancen der Ausreisser vergrössern: ein Feld, das müde ist nach einer ganzen Rennwoche, dem langen Zeitfahen von Gestern, sowie einem sehr schnellen Etappenbeginn, grössere Abstände in der Gesamtwertung sowie vor Allem die Zusammensetzung der Spitzengruppe, in der mehrere grosse Mannschaften vertreten sind (T-Mobile, CSC, Davitamon, Crédit Agricole und Liquigas). Hinzu kommt, dass die Ausreisser allesamt starke Fahrer sind: Zabriskie, Kessler, Halgand, Aerts, Carlström und Calzati. Bei km 45 machen sich die 6 Fahrer auf den Weg , kurz nachdem die erste Ausreissergruppe des Tages um Voigt, Etxebarria, Weening und einigen Anderen wieder eingefangen ist. Schnell klettert der Abstand auf über 7 Minuten, denn als einzige Mannschaft dahinter macht Phonak Tempo an der Spitze des Feldes, ohne sich dabei jedoch übermässig anzustrengen, denn die Schweizer wollen nur den Abstand zu Kessler, den sie als gefährlichsten Fahrer in der Gruppe ansehen, in Grenzen halten. 30 km vor dem Ziel haben die Spitzenreiter immer noch über 3 Minuten Vorsprung, aber die taktischen Spielchen beginnen. Mann hat Angst vor Zabriskie, aber vor allem Kessler und belauert sich gegenseitig. Sylvain Calzati nutzt die Gunst der Stunde, um sich aus dem Staub zu machen, und mit einem gewaltigen Kraftakt kann der Franzose seine Flucht bis zum Zielstrich durchhalten, wobei er nicht nur die Verfolger Carlström und Halgand auf Distanz hält, sondern auch das ganze Feld, in dem allerdings bis zum Schluss nicht so richtig Jagd gemacht wird. Nach einem schnellen Etappenbeginn gibt es also einen eher ruhigen Tag für Frank Schleck und die anderen Fahrer im Hauptfeld, bevor er sich beim morgigen Ruhetag etwas erholen und seine Wunden pflegen kann. Allerdings gilt es ebenfalls, sich auf die ersten Pyräneenetappen vorzubereiten, die gar nicht mehr weit weg sind.
08.07.2006 7: St. Grégoire - Rennes (52 km Einzelzeitfahren)
Honchar nach Rosa nun auch in Gelb
Resultate:
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Serhiy Honchar
Serhiy Honchar
 
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Robbie McEwen
 
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Jérôme Pineau
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72. auf 5'16"
 
89. auf 7'58"
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Erster grosser Test für die Kandidaten auf die Nachfolge von Lance Armstrong bei dieser Tour de France, mit einem Einzelzeitfahren von 52 km auf grösstenteils flachen Strassen mit langen Geraden, welche den Spezialisten natürlich entgegenkommen. Un zu den Spezialisten gehört sicherlich Serhiy Honchar, der auf einer solchen Strecke mit einer grösseren Übersetzung als alle Anderen fahren kann, so dass es optisch manchmal fast langsam aussieht, in Wirklichkeit aber sehr schnell ist. So schnell, dass der Ukrainer und ehemalige Weltmeister der Disziplin bei allen Zwischenzeiten an der Spitze liegt und die Etappe mit 50,54 km/h Stundenmittel gewinnt, eine Minute vor Floyd Landis. Der Amerikaner von Phonak avanciert nunmehr zum Favoriten Nummer 1 auf den Gesamtsieg, denn er nimmt den anderen Mitfavoriten allen Zeit ab: rund eine Minute gegenüber Klöden, Menchov, Evans und Carpets, fast zwei Minuten auf Moreau, Sastre, Savoldelli oder Hincapie, drei Minuten gegenüber Popovych. Einige Fahrer verlieren noch viel mehr Zeit, so etwa Leipheimer oder Cunego, die mit über 6 Minuten Verspätung auf den Sieger über den Zielstrich fahren. Durch seinen überlegenen Etappensieg übernimmt Honchar ebenfalls das Gelbe Trikot und man stellt fest, dass der eigentliche Sieger nach diesem Zeitfahren T-Mobile heisst. Mit einer grossartigen Kollektivleistung belegen die Fahrer aus dem deutschen Team vier der sechs ersten Plätze in der Gesamtwertung mit Honchar, Rogers, Sinkewitz und Klöden. Das lässt natürlich für die kommenden Etappen viel taktischen Spielraum. Der Verlierer der heutigen Etappe ist aber sicherlich Team CSC: Zabriskie verpasst die Top 10, Julich fällt nach einem Sturz aus dem Rennen, Voigt befindet sich ganz hinten im Klassement, nur Sastre kann überzeugen und Frank Schleck enttäuscht zwar nicht als 72. auf 5'16", hat aber auch keinen superguten Tag. Der Luxemburger geht das Rennen langsam an (91. auf 2'08" bei km 16) und auf dem ersten Teilstück verliert er am meisten Zeit. Danach findet er einen besseren Rythmus und er kann bei der zweiten Zeitmessung (km 36) auf den 70. Rang nach vorne fahren (auf 3'48"), um dann konstant (73. auf 4'45 bei km 46) bis zum Schluss weiter zu fahren. Schlussendlich endet er also auf dem 72. Rang und kann noch Fahrer wie Leipheimer, Verbrugghe, Simoni oder Voigt hinter sich lassen. Es wird also jetzt sehr schwer sein für den Luxemburger, ein gutes Schlussgebniss in Paris zu erzielen, aber auf der anderen Seite wird sein Rückstand von fast 8 Minuten im Gesamtklassement es ihm erlauben, mehr Freiheiten in den einzelnen Etappen zu geniessen.
07.07.2006 6: Lisieux - Vitré (189 km)
Robbie McEwen zum Dritten
Resultate:
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Robbie McEwen
Tom Boonen
 
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Robbie McEwen
 
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Jérôme Pineau
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134. auf 0"
 
104. auf 3'19"
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Ein sehr interessanter Etappenbeginn mit vor allem einer Gruppe um Maillot jaune Tom Boonen, aber auch Fahrern wie Sinkewitz, Flecha, Merckx, Hushovd oder Gilbert, die sich an die Spitze setzt und die nicht vorne vertretenen Mannschaften zur Arbeit zwingt, darunter auch Team CSC von Frank Schleck. Vor Allem Julich und Voigt machen im Feld Tempo, während der Luxemburger keine Arbeit leisten muss. Ein Verband an seinem rechten Arm zeugt von dem Sturz von Gestern und Frank muss versuchen, gut über die heutige Etappe zu kommen. Es scheint ihm aber bereits besser zu gehen und einmal mehr fährt er sehr aufmerksam im Feld, immer unter den 30 Ersten. Nach rund 20 km Verfolgungsjagd beruhigt die Situation sich wieder und nur Magnus Backstedt, Anthony Geslin und Florent Brard bleiben aus der ursprünglichen Gruppe von 17 Mann in Führung. Dann beginnt das übliche Katz und Maus Spiel: die Ausreisser können einen grösseren Vorsprung herausfahren (maximal 5 Minuten), bevor das Feld die Jagd eröffnet. Der ehemalige Paris-Roubaix Sieger, der Dritter der letzten Weltmeisterschaften und der französische Meister müssen sich damit abfinden: ihr Vorsprung schmilzt und der Ausgang ihres Fluchtversuches ist sehr ungewiss. Und so kommt es dann auch: 4 km vor dem Ziel wird das Trio eingefangen und man bereitet sich auf den Massensprint vor. Das Finale ist hektisch, mit Kehren und Kreisverkehr, doch die Zielgeraden ist schön breit und ideal für den Kampf zwischen den schnellen Männern. Boonen und Bennati werden beide von ihren Teamgefährten auf Orbit gebracht, aber auch Robbie McEwen wird ideal von Steegmans in Ausgangsposition geleitet und gewinnt überlegen seinen dritten Etappenerfolg. Frank Schleck beendet das Rennen im hinteren Teil des Hauptfeldes.
06.07.2006 5: Beauvais - Caen (225 km)
Freire gewinnt, Schleck stürzt
Resultate:
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Oscar Freire
Tom Boonen
 
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Robbie McEwen
 
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Jérôme Pineau
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149. auf 2'07"
 
104. auf 3'11"
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Samuel Dumoulin (AG2R) und Björn Schröder (Milram) heissen die beiden Mutigen, die heute dem Feld während langer Zeit an der Spitze trotzen. Nach einem schnellen Beginn, wobei mehrere Gruppen sich zeitweise absetzen können, gelingt es Dumoulin und Schröder um km 35, sich alleine an die Spitze zu setzen. Im Hauptfeld kehrt daraufhin Ruhe ein und so können die Ausreisser einen maximalen Vorsprung von 13 Minuten herausfahren. Dann allerdings machen die üblichen Mannschaften Tempo im Feld: Quick-Step zuerst, dann auch Davitamon und später Credit Agricole. Der Abstand verringert sich auf 5 Minuten bei km 175, wo ein Sturz ohne grössere Folgen im Hauptfeld vorkommt, in den unter anderem Moncoutié, de la Fuente oder Maillot Jaune Boonen verwickelt sind. 25 km vor dem Ziel ist der Vorsprung des Spitzentandems noch 3 Minuten, doch dann sinkt er schneller und schneller, so dass die beiden Ausreisser 5 km vor dem Ziel eingefangen werden. In dem Moment geschieht ein weiterer Sturz im Feld, bei dem leider auch Frank Schleck zu Fall kommt. Den ganzen Tag über war er sehr aufmerksam unter den Ersten des Feldes gafahren und stets von mehreren Mannschaftskollegen umgeben, doch kann der CSC-Fahrer diesen Sturz nicht vermeiden, bei dem noch ein halbes Dutzend anderer Fahrer Bekannschaft mit dem Asphalt machen. Schleck steht wieder auf, schaut kurz nach, ob alles in Ordnung ist, macht sein Rad wieder zurecht und fährt weiter, doch er hat Zeit verloren und überquert den Zielstrich 2 Minuten und 7 Sekunden hinter Oscar Freire, der Tom Boonen im Massenspurt um den Etappensieg schlagen kann. Der Weltmeister schrammt also ein weiteres Mal am Etappensieg vorbei, kann aber das Gelbe Trikot befestigen, denn er hat jetzt 13 Sekunden Vorsprung auf Michael Rogers. Frank Schleck verliert natürlich mehrere Plätze im Gesamtklassement und er ist jetzt an 14. Stelle mit 3 Minuten Rückstand auf Boonen.
05.07.2006 4: Huy - St.Quentin (207 km)
McEwen zum Zweiten
Resultate:
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Robbie McEwen
Tom Boonen
 
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Robbie McEwen
 
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Jérôme Pineau
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37. auf 0"
 
64. auf 52"
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Nach zwei Tagen in den Beneluxländern macht die Tour sich auf den Weg zurück nach Frankreich, mit Ankunft in St.Quentin. Doch davor muss das Feld noch ein im Boonen-Fieber liegendes Belgien durchqueren. Der National-held, Weltmeister und Träger des Gelben Trikots möchte sich dem Publikum zeigen und mischt sich unter eine Ausreissergruppe, die kurz nach der ersten Bergwertung das Weite sucht. Natürlich lässt das Feld diese Fahrer nicht wegfahren. Ein wenig später kann eine andere Gruppe ohne solch illustren Gast sich absetzen: Egoi Marinez, Bradley Wiggins, Christophe Mengin, Laurent Lefèvre und Cédric Coutouly fahren viereinhalb Minuten Vorsprung heraus, bevor Boonen und McEwen ihre Mannschaften nach vorne schicken, um den Abstand zu verringern. Und deren Arbeit trägt Früchte ein: der Vorsprung sinkt auf 3 Minuten bei km 150, 2 Minuten 35 km vor dem Ziel und nur noch 1 Minute 20 km vor Schluss. Das Timing ist perfekt und die Spitzenfahrer werden 2 Kilometer vor dem Ziel eingefangen, so dass einem Massenspurt nichts mehr im Wege steht. Credit Agricole macht die meiste Arbeit bei der Vorbereitung, doch Robbie McEwen wird von seinem Mannschaftskollegen Geert Steegmans ideal auf Position gebracht und gewinnt nach einem fulminanten Antritt haushoch mit mehreren Radlängen Vorsprung auf Galvez, Freire, Hushovd und Boonen, der das gelbe Trikot verteidigen kann. Frank Schleck beendet das Rennen ebenfalls vorne im Hauptfeld auf dem 37. Platz.
04.07.2006 3: Esch-sur-Alzette - Valkenburg (216 km)
Kessler siegt, Schleck in der Spitzengruppe
Resultate:
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Matthias Kessler
Tom Boonen
 
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Tom Boonen
 
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Jérôme Pineau
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45. auf 5"
 
65. auf 52"
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Matthias Kessler gibt nicht auf und einen Tag nach seinem fast geglückten Ausreissversuch in Esch geht er erneut in die Offensive, auf einem ähnlichen Streckenprofil, nur dass dieses Mal der letzte Anstieg weit näher am Ziel ist. Und bei diesen kurzen Anstiegen scheint der Deutsche im Moment einfach der Stärkste zu sein, denn niemand kann seinem kräftigen Antritt am berühmten Cauberg folgen, auch wenn Philippe Gilbert noch einige Zeit an seinem Hinterrad hängt. Ohne Schwächen zu zeigen zieht Kessler seinen Kraftakt bis zum Ziel durch und behält 5" Vorsprung, trotzdem vor allem Michael Boogerd dahinter mächtig Tempo macht. Doch in dieser ersten Verfolgergruppe kann Michael Rogers überraschen und er macht mit einem zweiten Platz im Spurt den Doppelsieg für Kim Kirchens T-Mobile Mannschaft perfekt. Frank Schleck ist ebenfalls sehr stark am Cauberg, der ihm ja in guter Erinnerung ist seit seinem Sieg bei der Amstel im April. In den letzten Kilometern der Etappe zeigt sich der CSC-Fahrer ständig unter den Ersten im Feld und geht auch schon mal an die Spitze. Auch wenn der dem Antritt von Kessler nicht folgen kann, so behauptet er sich doch in der ersten Verfolgergruppe, wo er den 45. Platz belegt. Unter den 48 Fahrer in dieser Gruppe befinden sich auch die meisten Favoriten, doch nicht Valverde und Dekker, die Beide nach einem schweren Sturz aufgeben müssen sowie die Kletterspezialisten Rasmussen, Rujano, Cunego oder Mayo, für die der Cauberg wohl zu kurz ist. Vorne dabei ebenfalls Weltmeister Tom Boonen, der morgen in seinem Heimatland Belgien im Gelben Trikot an den Start gehen kann, nachdem Hushovd am Cauberg etwas zu knapp ist. Der Tag ist ebenfalls geprägt von der grossen Hitze über den Fahrern, sowie einem Ausriss von fast 200 km mit 5 Fahrern, Voigt, Pineau, Laurent, Etxebarria und Arrieta, von denen letztgennanter bis in den Cauberg hinein noch an der Spitze liegt.
03.07.2006 2: Obernai - Esch-sur-Alzette (228 km)
McEwen kommt Kessler zuvor
Resultate:
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Robbie McEwen
Thor Hushovd
 
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Robbie McEwen
 
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David delaFuente
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33. auf 0"
 
125. auf 57"
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Sie ist animiert und sehr spannend, die Etappe, die nach dem Grossherzogtum Luxemburg führt, genauer nach Esch-sur-Alzette, und das Profil ist sicherlich daran nicht unbeteiligt. Auf und ab den ganzen Tag, das gibt wohl einigen Spanischen Fahrern Ideen, die sich in ihrem Element fühlen, wenn es bergauf geht. David de la Fuente und Aitor Hernandez heissen die Ausreisser von km 1 und das Feld gesteht ihnen zu, ihren Vorsprung über die elsässischen Pässe von Panours und Valsberg bis auf über 11 Minuten auszubauen. Doch auf den langen Geraden durch das französische Moseltal beginnen die Mannschaften der Sprinter mit ihrer Aufgabe, den Abstand zu verringern. An der Steigung von Kédange sind es nur noch 3 Minuten und Hernadez schwächelt, so dass David de la Fuente die Flucht im Alleingang fortsetzt. Aber seine Chancen sind gering, denn nicht nur den Sprintern sondern auch Fabian Wegmann, dem Träger des Bergtrikots, liegt einiges am Scheitern des Spaniers. Wegmann attackiert aus dem Feld an der Steigung von Kanfen und überholt de la Fuente an derjenigen von Volmerange-les-Mines, doch auch er wird seinerseits ein wenig später wieder eingefangen. Dann ist es Matthias Kessler, der die Offensive übernimmt. In der nicht gewerteten Steigung von Langegronn, 6 km vor dem Ziel, attackiert er und kann 15" Vorsprung herausfahren. Das sieht gar nicht so schlecht aus für den Deutschen, umsomehr es einen Sturz hinter ihm im Feld gibt. 500 Meter vor dem Ziel hat Kessler immer noch 10" Vorsprung, doch der Spurt ist angezogen und das Feld mit McEwen zuerst schluckt den T-Mobile Fahrer wenige Meter vor der Ziellinie. Weltmeister Tom Boonen ist also noch einmal geschlagen, während Thor Hushovd erneut einige Schrecksekunden erlebt, als er mitten im Sprint mit dem Fuss aus der Pedale fährt, doch der Norweger kann durch das Spiel der Zeitgutschriften das Gelbe Trikot zurück erobern. Frank Schleck fährt sehr aufmerksam heute, denn er möchte auf jeden Fall gut plaziert in sein Heimatland einfahren und vielleicht auch etwas probieren. Die Attacke von Kessler macht seine Pläne wohl zunichte, doch durch die aufmersame Fahrweise vorne im Feld kann der Luxemburger dem fast unvermeidlichen Sturz auf der gefährlichen Fahrt durch die frühere Erzmetropole entgehen. Er fährt in der ersten Gruppe als 33. über die Ziellinie, aber auch alle anderen Fahrer, die durch den Sturz erst später ans Ziel kommen, werden mit dergleichen Zeit zu Buche geführt.
02.07.2006 1: Strasburg - Strasburg (183 km)
Überraschungssieg von Jimmy Casper
Resultate:
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Jimmy Casper
George Hincapie
 
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Jimmy Casper
 
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Fabian Wegmann
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122. auf 0"
 
145. auf 47"
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Die erste Etappe der Tour de France 2006 verläuft ganz in traditionneller Manier: eine Ausreissergruppe (Augé, Sprick, Vaugrenard, Portal, Benneteau, Wegmann et Extebarria) kann über 4 Minuten Vorsprung herausfahren, wird dann aber unter dem Impuls der Sprintermannschaften 10 km vor dem Ziel wieder eingefangen und der Weg ist somit frei für einen königlichen Massenspurt. Die Überraschung des Tages kommt wohl eher vom Namen des Siegers: Jimmy Casper kennt zwar dieses Jahr nach langer Durststrecke wieder gute Resultate mit unter anderem Siegen beim GP de Denain und der Tour de Picardie, doch wohl kaum einer hatte dem kleinen Franzosen zugetraut, die (fast) komplette Weltelite bei einer Tour de France-Etappe zu schlagen. Doch Casper nutzt den etwas ungewöhnlichen Spurt mit viel Gegenwind taktisch perfekt aus, während sich die Favoriten überrumpeln lassen. Weltmeister Tom Boonen als Erster, dessen Quick-Step Zug entgleist und der sich 500 Meter vor dem Ziel alleine vor dem Feld im Wind befindet. Robbie McEwen, der zwar eindeutig der Schnellste auf den letzten 100 Metern ist, sich aber wie Freire und einige Andere auf der rechten Strassenseite einsperren lässt, während Casper in der Strassenmitte zum Sieg fährt. Thor Hushovd lässt sich ebenfalls überrumpeln, und zwar von einem Amerikaner namens George Hincapie, der die gute Idee hat, beim letzten Zwischenspurt zwei Sekunden Zeitgutschrift einzusammeln und damit ein blutiges Gelbes Trikot vom Norweger übernehmen kann. Denn dieser hat zu allem Überfluss mitten in Endspurt einen Zusammenstoss mit einem von einem Zuschauer gehaltenen Objekt und fährt mit blutgetränktem Oberarm über die Ziellinie. Ein spektakulärer Schnitt, der Hushovd aber wohl nicht am Weitermachen bei dieser Tour de France hindern wird. Frank Schleck kennt einen eher ruhigen Tag, und er fährt im Hauptfeld über die Ziellinie, auf dem 122. Platz und möglichst weit weg von den akrobatischen Einlagen der halsbrecherigen Sprinter.
01.07.2006 Strasburg - Strasburg (Prolog 7 km)
Thor Hushovd gewinnt den Auftakt
Resultate:
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Thor Hushovd
Thor Hushovd
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147. auf 46"
 
147. auf 46"
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Nach einigen sehr ereignissreichen Tagen durch die Folgen der spanishcen Anti-Doping Razzia hat die sportliche Seite der Tour de France endlich wieder die Überhand genommen mit einem Prolog von 7,1 km in Strassburg, jedoch ohne Ullrich, Basso, Mancebo, Vinokourov und einigen Anderen. Aus Luxemburgischer Sicht sind die letzten Ereignisse ebenfalls sehr von Bedeutung, denn Frank Schleck, der eigentlich bei dieser Tour voll und Ganz in den Diensten von Ivan Basso stehen sollte, könnte jetzt bei CSC eine interssantere Rolle zugestellt bekommen und einige Freiheiten geniessen. Doch dazu muss mann vorerst noch etwas warten, denn beim heutigen, ultraflachen Zeitfahen zeigt der Luxemburger eine eher mittelmässige Leistung. Wenn er bei halbem Rennen noch in etwa gut plaziert ist, (80. auf 12" bei km 3,7), so legt er in der zweiten Rennhälfte eine sehr schwache Zeit vor, um schlussendlich unter 176 gestarteten Fahrern nur den 147. Rang zu belegen, 46 Sekunden hinter Thor Hushovd. Die Stoppuhr ist formell, auf diesem zweiten Teil ist Frank 10 km pro Stunde langsamer unterwegs als am Anfang (42 km/h gegenüber 52 km/h). Vorne findet mann die Favoriten für diese Art von Übung: die Sprinter (Hushovd als Sieger, O'Grady 6., Boonen 12.), die Anwärter auf den Gesamtsieg (Hincapie 2., Valverde 5., Savoldelli 8., Landis 9., Karpets 11.) und natürlich die Spezialisten: (Zabriskie 3., Lang 4., Rogers 7. oder Gonchar als 10.). Als Entäuschungen gewertet können sicherlich die Leistungen von Leipheimer, der 21 Sekunden verliert, Voigt mit 24 Sekunden Rückstand, Menchov mit 26, Cunego mit 41 oder Di Lucca mit 43. Aber vor der morgigen Auseinandersetzung um die Zeitgutschriften kann sich vorerst einmal Thor der Vikinger in Gelb einkleiden.
23.07.2006 5: Dresden - Dresden (150 km)
ZWEITER ETAPPENSIEG FÜR ANDY SCHLECK
Resultate:
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Andy Schleck
Vladimir Gusev
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Sieger
 
23. auf 9'47"
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48. auf 3'31"
 
63. auf 42'32"
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Schon wieder ein Sieg für die Familie Schleck. Zwei Tage nach seinem ersten Prof-Sieg in einem Strassenrennen fährt Andy Schleck erneut als Erster über der Zeilstrich in der Sachsen-Tour, und das in sehr schöner Manier. Bei der ersten Bergwertung des Tages attackiert Andy, um sich die Punkt zu holen und so das rosafarbene Bergtrikot zu verteidigen. Er überquert den Gipfel als Erster mit in seinem Hinderrad Belloti und Rutkewitz, sowei dem T-Mobile Fahrer Linus Gerdemann. Hinter diesen Fahrern gibt es eine kleine Lücke zum Feld und die Vier beschliessen also, ihre Offensive fortzusetzen und weiter an der Spitze zu fahren. Da die Discovery-Channel Mannschaft von Leader Gusev keine Anstalten macht, grosse Verfolgungsarbeiten zu organisieren, wächst der Vorsprung schnell auf über 4 Minuten an. 15 km vor Schluss, auf dem selektiven Schlusskurs in Dresden, übernimmt Linus Gerdemann die Initiative, der wohl bekannteste Fahrer der Gruppe, und nur Andy Schleck
ist in der Lage, ihm zu folgen. Die beiden Ausreisser arbeiten gut zusammen bis ungefähr einen Kilometer vor der Ziellinie, wo die taktischen Spielchen beginnen. Gerdemann ist in erster Position und möchte Schleck an ihm vorbeilassen, damit er den Spurt nicht von vorne anziehen muss. Doch wie ein alter Fuchs trotzt der CSC-Fahrer den Stehversuchen des Deutschen und kann diesem in den letzten Metern aus der zweiten Position heraus überflügeln, um mit knappem Vorsprung seinen zweiten Etappensieg feiern zu können. Dazu erhält der Luxemburger in Dresden das rosa Trikot des besten Bergsteigers, sowie das gepunktete Trikot der Kombinationswertung. Eine schöne Ernte !!! Kim Kirchen hat bei dieser Rundfahrt nichts geerntet, doch war das auch nicht sein Objektiv. Der T-Mobile Fahrer ist nach Sachsen gekommen, um seine nächsten Saisonziele vorzubereiten, wie die Cyclassics in Hamburg oder die Deutschland-Rundfahrt. Dazu gehört für ihn im Moment, möglichst viele Rennkilometer zu sammeln, ohne dabei zuviel an seine Reserven gehen zu müssen. Die 770 schwierigen Kilometer durch hügeliges Terrain haben bei dem Luxemburger Meister sicherlich zum Formaufbau beigetragen. Auch heute beendet er die Etappe im Hauptfeld, dieses Mal auf dem 48. Platz.
22.07.2006 4: Oschatz - Oschatz (24,6 km Zeitfahren)
Schumacher schneller als die Spezialisten
Resultate:
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Stefan Schumacher
Vladimir Gusev
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91. auf 4'24"
 
27. auf 13'32"
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31. auf 1'48"
 
68. auf 42'32"
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Stefan Schumacher aus dem Gerolsteiner-Team schafft heute eine kleine Überraschung, indem er die Zeitfahr-Asse in ihrer Spezialität schlägt. Schumi, der eigentlich ein hügeligeres Terrain bevorzugt, ist auf einem ultra-flachen Parcours mit 49,5 km Stundemittel schneller als die Gusev, Rich oder Cancellara. In der Gesamtwertung ist der Deutsche aber weit abgeschlagen mit über 40 Minuten Rückstand am Start der Etappe, und so ist es der Russe Vladimir Gusev von Discovery Channel, Zweiter der Etappe mit 5 Sekunden Rückstand, der das Kommando übernimmt. Er hat jetzt über 40 Sekunden Rückstand auf T-Mobile Profi Lorenzo Bernucci und dürfte ohne Unfall morgen als Gesamtsieger der Rundfahrt hervorgehen. Kim Kirchen fährt ein gutes Zeitfahren auf einer Strecke, die für ihn nicht geeignet ist. Ohne in die Reserven zu gehen fährt der T-Mobile Fahrer in 31'38", was ihn mit 47 km Stundenmittel an die 31. Position setzt, 1''48" hinter Schumacher. Andy Schleck seinerseits hat wohl noch den Krafverschleiss von dem gestrigen 190km-Ausriss in den Knochen und kann nicht mit den Besten mithalten. Der frühere Luxemburgische Meister in der Disziplin beendet die Etappe mit 43 km Stundenmittel auf dem 91. Rang von 108 Fahrern, mit viereinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger. Auf den Plätzen vor und hinter ihm befinden sich gleich mehrere Fahrer, die ihn auch Gestern in seiner Offensive begleitet hatten.
21.07.2006 3: Chemnitz - Riesa (199 km)
ETAPPENSIEG FÜR ANDY SCHLECK
Resultate:
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Andy Schleck
Alexandr Kolobnev
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Sieger
 
25. auf 9'29"
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85. auf 18'17"
 
82. auf 41'05"
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Es scheint eine Schleck-Woche zu sein mit einem zweiten Erfolg für die Familie, nach dem Sieg von Frank auf der Alpe d'Huez. Andy war sicherlich nicht froh darüber, dass er gestern soviel Zeit verloren hat und heute will er es besser machen. Er attackiert sofort am Anfang und kann sich bei km 8 mit 4 anderen Fahrern absetzen: Marek Rutkevietz, Vlodomir Dyudya, Grischa Niermann und Francesco Bellotti. Etwas später stossen noch Lars Wackernagel und Sebastian Frey dazu, so dass sich sieben Fahrer an der Spitze befinden. Die meisten Pro-Tour Mannschaften (Milram, Rabobank, Crédit Agricole) sind an der Spitze vertreten, so dass die Reaktion des Feldes auf sich warten lässt. Die 7 Fahrer vergrössern ihren Vorsprung auf 6 Minuten bei km 25, dann auf 10 und
schliesslich auf 20 Minuten bei km 150, während das Feld bei grosser Hitze weiter schläfrig ist. Dabei passiert Andy Schleck an allen 4 Bergpreisen unter den 2 Ersten, so dass er sich schon auf das rosa Bergtrikot freuen kann, das ihn am Zielstrich erwartet. Die letzten Kilometer sind vorwiegend flach, und doch fällt die Spitzengruppe auseinander. Andy kann sich mit Rutkiewitz vorne behaupten, um den Polen dann klar auf den letzten Metern hinter sich zu halten. Er gewinnt mit 3 Sekunden Vorsprung, während die nächsten Verfolger 14 respektiv 28 Sekunden später den Zielstrich überqueren. Heute abend kann Andy Schleck vier neue Trikots in seine Koffer packen: ein Rotes als Etappensieger, ein Pinkfarbenes als Führender im Bergpreis, ein Gepunktetes als Leader der Kombinationswertung, sowie ein Weiteres Hemd als Mitglied der besten Mannschaft, CSC. Kim Kirchen verfolgt immer noch sein Ziel, Rennkilometer hinter sich zu bringen, ohne sich zu verausgaben. Er fährt auch heute weiterhin im Hauptfeld und kommt in dessen Mitte in Riesa an, etwas weniger als 18 Minuten hinter Schleck.
20.07.2006 2: Oppach - Merane (228 km)
Kirchen und Schleck weit hintem mit dem Hauptfeld
Resultate:
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Danilo Hondo
Alexandr Kolobnev
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64. auf 26'41"
 
53. auf 27'19"
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67. auf 26'41"
 
71. auf 40'25"
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Die zweite Etappe der Sachsen-Tour ist zugleich die Längste mit 228 km, und dieses schöne Land im Osten von Deutschland hat auf jeden Fall etwas mit dem Grossherzogtum Luxemburg gemeinsam: es gibt nicht viele flache Strassen hier. Das Teilstück enthält also auch heute eine ganze Anzahl Bergwertungen und das bedeutet ein animiertes Rennen aber auch grosse Abstände. Denn es gibt Attacken von Anfang an und ungefähr bei km 70 zerbricht das Feld in zwei Teile, wobei Kirchen und Schleck leider im hinteren Teil liegen. Der Abstand zwischen den beiden Gruppen wächst an und beträgt schon 7 Minuten bei km 140. Während in der zweiten Gruppe viele Fahrer das Rennen unter glühender Hitze schon verlassen, gibt es weiterhin Attacken an der Spitze, unter anderem von Lorenzo Bernucci, dem wohl aktivsten Fahrer bei der heutigen Etappe. Doch niemand kann sich entscheidend absetzen und so stellen sich 25 Fahrer dem Zielrichter zum Etappensieg, wobei Danilo Hondo im Spurt der Schnellste ist. Schleck und Kirchen überqueren die Ziellinie über 26 Minuten später in der grössten Gruppe. Der Luxemburger Meister zehrt vor Allem an den fehlenden Rennkilometern nach über drei Wochen ohne Wettkampf, hofft aber, dass es in den nächsten Tagen besser geht.
19.07.2006 1: Dresden - Oybin (174 km)
Horillo siegt, Schleck in der ersten Verfolgergruppe
Resultate:
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Pedro Horillo
Pedro Horillo
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24. auf 36"
 
24. auf 46"
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65. auf 13'42"
 
65. auf 13'52"
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Während der grosse Bruder bei der Tour de France glänzt, ist Andy Schleck bei der 22. Internationalen Sachsen-Tour im Einsatz, genauso wie Kim Kirchen. Die erste Etappe geht von Dreden nach Oybin über 174 km und ist schon relativ hügelig mit 4 Bergwertungen. 3 Fahrer führen während vielen Kilometern das Feld an: Wouter van Mechelen, Christian Leben und Erik Hoffman machen sich bei der ersten Steigung um km 45 aus dem Staub und können bis zu 5'30" Vorsprung herausfahren, bevor Milram und Gerolsteiner den Abstand wieder verringern. Auf der ersten lokalen Runde werden die Ausreisser wieder eingefangen, doch das Feld bricht auf dem schwierigen Rundkurs in mehrere Teile. Andy Schleck ist vorne mit dabei und er testet seine Konkurrenten am vorletzten Berg, den er an der Spitze überquert, ohne sich jedoch wirklich absetzen zu können. Doch ein bisschen später suchen 10 Fahrer das Weite, darunter Gerdemann, Gusev, Bernucci und Horillo, der andere Spanier bei Rabobank, der sich in den letzten Hekotmetern entscheident an die Spitze setzen kann und einen Solo-sieg feiert. 36 Sekunden später beendet Andy Schleck das Rennen in der ersten Verfolgergruppe, während Kim Kirchen im grossen Hauptfeld mit über 13 Minuten Rückstand über die Ziellinie fährt. Der Luxemburger Meister verspasst den guten Zug, hat aber zwei Manschaftskollegen vorne, so dass die Etappe für ihn gelaufen ist und der nur noch im Feld mitrollen kann.
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