La 31ème Charly Gaul

Radtouristikfahrt und Rennen für
lizensierte Fahrer aller Kategorien
am 4. und 5. September 2021 in Echternach
ALTERNATIVE AUSGABE
BERICHT
www.arnoldkontz-cycles.com www.echternach.lu www.inspiringluxembourg.public.lu www.ost.lu

Es wurde also am am Wochenende des 4. und 5. September 2021 zur 31. Ausgabe eine etwas andere Version der Charly Gaul. Die Einschränkungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie haben die ACC Contern dazu veranlasst, nach einem Leerjahr 2020, die Auflage 2021 mit einem Alternativprogramm zu organisieren. Dies ermöglichte es uns, nach mehr als 20 Monaten Untätigkeit in der Organisation einen etwas progressiveren Neustart zu machen und uns nicht mit finanziell und vor allem personell begrenzten Mitteln ins Ungewisse zu stürzen. Wir haben daher beschlossen, hier in Echternach den Grand-prix François Faber und den Grand-prix OST-Manufaktur zu veranstalten, die uns im März untersagt worden waren, dazu einige Rennen für die jüngsten Fahrer und einen schönen Ausflug für Radtouristen hinzuzufügen.

Denn die Strecke dieser sogenannten "permanenten" Radtouristikfahrt nach FSCL-Regeln, die der erfahrene Radsportfan noch bis Ende Oktober abfahren kann, stand der einer "echten" Charly Gaul in nichts nach: 150 Kilometer für die härteste Strecke mit fast 2. 000 Höhenmetern, verteilt auf 11 Anstiege, darunter gute alte Klassiker (Maarkebaach, Beaufort, Consdorf), aber auch einige neue Steigungen, die wir schon immer in die Charly Gaul einfügen wollten, aber aus logistischen Gründen nicht im traditionnellen Modus zu fahren sind (Bahnübergang, gefährliche Kreuzungen, zu schmale Straßen für ein Peloton von 500 Fahrern). Auch wenn der Tag für eine Gruppe von einem Dutzend Teilnehmern nicht so gut anfing, die morgens um 9 Uhr auf dem Marktplatz in Echternach fieberhaft auf einen Startschuss warteten, der nie ertönen sollte, so sind wir sicher, dass sie danach viel Spaß auf der Strecke und in den herrlichen Landschaften hatten, genau wie die anderen Teilnehmer, welche die Rundfahrt an diesem Wochenende unter die Räder nahmen, darunter zum Beispiel die treuen Frank Wilhelm oder Nico Thomas und Yves Lehnert, 62 Charly Gaul-Rundfahrten auf dem Konto für die beiden zusammen ab jetzt.

Was die Radrennen für lizenzierte Fahrer betrifft, so fanden sich trotz des herrlichen Wetters mit viel Sonne und wenig Wind nur sehr wenige Anmeldungen ein. Während die Teilnehmerzahl in den Kategorien Junioren, Masters, Elite und U23 einigermassen akzeptabel war, so war sie in den Jugendkategorien doch sehr enttäuschend. Nicht einmal ein Drittel der Starterzahl von vor zwei Wochen auf der Good-year-Strecke bei unseren Freunden aus Atertdaul waren zu verzeichnen. Das Rennen der Anfänger und Damen musste fast abgesagt werden und konnte nur mittels einer kurzfristigen Programmänderung aufrecht erhalten werden, die es ermöglichte, den Start mehrerer Kategorien zusammen zu gruppieren.

Unabhängig von der Anzahl der Fahrer wurden auf dieser sehr schwierigen Strecke doch schöne Rennen gefahren, und es war nicht klar, ob der Anstieg der Rue d'Osweiler mit seinen Steigungen von etwa 10 % oder die kurvenreiche Abfahrt des Rodenhaffs kurz vor dem Ziel den größten Schaden anrichten würde. In allen Kategorien explodierte das Feld sehr schnell und die stärksten Fahrer fanden sich an der Spitze wieder. Bei den Jüngsten setzte sich zunächst eine siebenköpfige Gruppe mit Enny Philippart als einzigem Mädchen ab, eine Gruppe, die sich aber in der letzten Runde noch weiter aufteilen sollte. Drei Fahrer blieben an der Spitze, Loris Morbé, Yanis Molter und Ben Flemming, die sich schließlich im Sprint den Sieg erkämpften und in dieser Reihenfolge die Ziellinie überquerten.

In der Kategorie Cadets dominierte ein Mann das Rennen, Arnaud Noirhomme, der sich früh absetzten konnte und schließlich solo mit mehr als vier Minuten Vorsprung vor einer dreiköpfigen Gruppe mit Jonah Flammang, Rodrigo Dos Santos und Théo Da Costa gewann. Kylie Bintz, die erste weibliche Fahrerin dieses zweiten Grand Prix Charly Gaul, wurde Fünfte. Beim dritten Souvenir Marcel Gilles in der Kategorie Anfänger/Damen waren nur 7 Fahrer am Start, und drei von ihnen waren wesentlich stärker als die anderen. Alex Kerrens, Joé Werdel und Noah Massen setzten sich schon vor der Hälfte des Rennens von ihren Begleitern ab, und, nachdem auch Werdel abgehängt wurde, waren es Kerrens und Massen, die in der letzten Runde um den Sieg kämpften, wobei Alex Kerrens schließlich mit mehreren Längen Vorsprung vor Noah Massen gewann. Gwen Nothum belegte den 7. Platz als einzige, weibliche Teilnehmerin.

Beim Grand-prix François Faber, dem ältesten luxemburgischen Rennen, das 2021 zum 97. Mal ausgetragen wird, waren die Junioren die Favoriten auf den Sieg, aber es war schließlich einer der Älteren, der Masters-Fahrer Steve Guillaume, der den Erfolg holte mit starken Beinen, aber vor allem auch der besten Taktik. Dreizehn Fahrer konnten sich in den ersten beiden Runden absetzen, darunter die besten Junioren wie Max Gilles, Pol Breser, Kim Bintz oder Jo Schmitz, aber auch einige erfahrene Masters wie Franck Sertic, Serge Bertemes und Steve Guillaume. Der nationale Meister Steve Fries hingegen verpasste den Anschluss und kam nie wieder nach vorne. An der Spitze waren drei Fahrer stärker als der Rest: sie übernahmen die Führung und konnten schnell einen Vorsprung von mehreren Minuten herausfuhren. Max Gilles, Enzo Decker und Steve Guillaume hatten gewonnenes Rennen und spielten im Finale das berüchtigte Katz- und Mausspiel. Max Gilles hatte bisher eindeutig den stärksten Eindruck hinterlassen und in der kleinen Gruppe mehr als sein Pensum bewältigt, aber er wurde von dem Deutschen Enzo Decker markiert. Jedes Mal, wenn Gilles beschleunigte, war Decker an seinem Hinterrad und ihre Rivalität spielte sich am Ende gegen sie aus. Als Steve Guillaume in der letzten Runde kurz vor der Einfahrt nach Osweiler beschleunigte, sahen sich die beiden Junioren gegenseitig an und ließen den Belgier ziehen, der mit 49 Sekunden Vorsprung auf Enzo Decker und Max Gilles gewann. Diesen bezeichnete der Routinier als moralischen und legitimen Sieger auf dem Podium, so dass er ihn einlud, mit ihm auf die oberste Stufe zu steigen. Pol Breser war der nächste Fahrer, der die Ziellinie überquerte, als Vierter mit mehr als drei Minuten Rückstand.

32 Fahrer gingen schließlich an den Start des 33. Grand-prix OST-Manufaktur, wobei einige Nicht-Starter auf der Nennliste standen. Titelverteidiger Thomas Deruette gehörte sicherlich zu den Favoriten, aber es sollte eine harte Aufgabe gegen die jungen Fahrer des Leopard Pro Cycling Teams werden, die gerade erst einige Tage zuvor eine starke Tour de l'Avenir beendet hatten. Einer von ihnen, Querfeldein-Fahrer Loïc Bettendorff, nutzte seine Talente auf dem Rad in der Abfahrt nach Rodenhaff, um eine erste ... und auch schon endgültige Vorentscheidung herbei zu führen. Es waren drei Fahrer, die sich am Ende der Abfahrt absetzten, und das Feld, das auf der engen Straße des letzten Teils der Strecke lange auseinander gezogen war, konnte sie bis zum Fuße des zweiten Anstiegs der Rue d'Osweiler nicht mehr einholen. Die Leoparden Loïc Bettendorff und Tom Paquet, beide noch U23-Fahrer, nutzten die Gelegenheit, um zusammen mit dem belgischen Elitefahrer Logan Guillaume vom CC Chevigny das Loch entgültig aufzufahren, vor einem kleinen Feld von nur etwa zehn Fahrern, zu dem unter anderem der scheidende Sieger Thomas Deruette, Larry Valvasori, Christophe Masson, Rafael Pereira, Philipp Meiser oder einige Fahrer von ASPTT Nancy gehörten. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h auf einer solch anspruchsvollen Strecke war das Führungstrio beeindruckend und der Abstand wurde immer größer. Die Positionen blieben einige Zeit lang unverändert, und es dauerte bis zu den letzten Runden, bevor sich wieder etwas bewegte: während die Verfolgergruppe völlig zerfiel und nur Larry Valvasori und Christophe Masson in angemessenem Abstand zu den drei Führenden blieben, zeigte Loïc Bettendorff einige Anzeichen von Schwäche. Einmal, zweimal, dreimal wurde der CT Atertdaul-Fahrer am Anstieg nach Osweiler abgehängt, aber er hielt durch und schaffte es jedes Mal wieder, den Anschluss zu finden, gut unterstützt von seinem Teamkollegen Tom Paquet, der am Hinterrad von Guillaume blieb, um auf die Rückkehr von Bettendorff zu warten und so wertvolle Kräfte zu sparen. In der letzten Runde war es dann Tom Paquet, der die Entscheidung suchte: mit einem kraftvollen Antritt kurz vor dem letzten kleinen Anstieg in den Gassen von Osweiler setzte er sich allein in Führung und fuhr einem schlussendlich nie gefährdeten Sieg entgegen. Der UC Dippach-Fahrer gewann mit einer Minute und 18 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Loïc Bettendorff, der im Sprint schneller war als Logan Guillaume. Der Viertplazierte Larry Valvasori kam mit fast 6 Minuten Rückstand ins Ziel.

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