Die Ausgabe 2011 geht sicher als eine der interessantesten in die Bücher des Jedermannrennens ein und zum zweiten Mal seit Beginn der Veranstaltung wurde die Barriere von über 1000 Startern in Echternach überschritten, 1002 ganz genau. Mit Ronald Norga, Sandra Huberty und Isabelle Golard gab es beim B-Rennen und bei den Damen auch Sieger, die schon mehrmals am Rennen teilgenommen haben, doch die Siegerliste der La Charly Gaul A bekam dieses Mal eine Neuerung verpasst: zum ersten Mal schrieb sich dort ein Amerikaner ein, in der Person des ehemaligen Profi-Fahrers James Mattis.
mehr als 1000 Teilnehmer
|
1200 Konkurrenten hatten sich in die Startlisten für die Strecken A und B der La 22ème Charly Gaul eingeschrieben, doch alle haben sie nicht die Startlinie auf dem Marktplatz überfahren: 1002 Fahrer wurden von den elektrischen Matten der Firma Chronorace nach dem Startschuss erfasst und werden also offiziell als Starter angesehen, dass heisst 75 Fahrer weniger als im Rekordjahr 2009, doch immerhin 56 mehr als im Vorjahr. Der Jahrgang 2011 liegt also jetzt auf dem zweiten Rang der ewigen Bestenliste, was die Teilnehmerzahlen anbelangt, hinter 2009 (1077 Starter), doch vor 2010 (950 Konkurrenten) und 2005 (928 Fahrer). 326 Mutige haben sich auf die lange Strecke begeben (gegenüber 353 im Jahr 2010 und 422 im Jahr 2009), während es 676 Fahrer auf die kürzere Distanz gezogen hat, was einen neuen Rekord für diese Strecke bedeutet. Im Jahr 2009 waren in dieser Kategorie rund 20 Fahrer weniger am Start. Bei den Damen gab es einen starken Rückgang auf der Distanz von 163 Kilometer (9 Damen nur am Start in dieser Ausgabe gegenüber 11 im Jahr 2010 und 19 in 2009), während die Anzahl der Teilnehmerinnen auf der Strecke B zugenommen hat: 29 Starterinnen in diesem Jahr, 24 in 2010 und 25 in 2009). Bei der weniger langen Strecke haben 21 Fahrer das Rennen aufgegeben oder wurden deklassiert, während 17 Fahrer den Start des grossen Rennens genommen haben, ohne am Ende in der Wertung zu sein.
11 Fahrer mit 16 Jahren oder weniger haben sich für die beiden Rennen gemeldet, doch nur ein Einziger von ihnen, der Däne Frederik Laursen, hat sich auf die lange Strecke begeben, die er mit über 33 km/h Schnitt auf dem exzellenten 160. Rang beendete. Noch mehr gute Leistungen sind hervorzuheben: mit nur 16 Jahren wurde Ivan Centrone 13. der La Charly Gaul B, während Lex Reichling, 19 Jahre jung, sein erstes Rennen überhaupt mit mehr als 150 Kilometern auf dem 11. Rang beendete. Dabei ist Erfahrung sehr wichtig bei einem Jedermann-rennen und nur drei Fahrer mit weniger als 20 Jahren konnten sich beim A-Rennen unter den Top 50 klassieren (der Luxemburger Alec Lang schloss diese Liste mit nur 17 Jahren auf dem 50. Rang ab). Am anderen Ende war der Belgier José Cambrai ältester Fahrer der La Charly Gaul 2011 mit 73 Jahren, vor dem unverwüstlichen Albert Even (70 Jahren). Während Cambrai den 472. Rang im B-Rennen belegte, gewann der Luxemburger zum x-ten Mal
Mit 66 Jahren gehört Jule Mohnen zu den erfahrensten Fahrern dieser 22. Ausgabe
|
die Wertung der Fahrer mit 60 Jahren oder mehr, indem er den Zielstrich nach 163 Kilometer an 149. Stelle überquerte. 37 Fahrer mit mehr als 60 Jahren haben die 22. Charly Gaul auf den beiden Distanzen beendet. Zwei Einschreibungen werden im Vorfeld der Veranstaltung immer mit viel Spannung erwartet, denn zwei Fahrer haben bisher ohne Ausnahme an allen Ausgaben des Rennens teilgenommen. Yves Lehnert und Nico Thoma waren auch dieses Mal wieder präsent, haben also die Tradition aufrechterhalten und an ihrer 22. Charly Gaul teilgenommen.
Was die einzelnen Nationalitäten anbetrifft, so sind die Luxemburger in der Regel dominant, auch dieses Jahr zählten die 282 Einheimischen 54 Einheiten mehr als die Belgier und 129 Zähler mehr als die Franzosen. Mit 47 Fahrern im Ziel sind die Dänen die am Besten vertretene Nation ausserhalb der Grenzregion, weit vor den Italienern mit 15 Teilnehmern. 4 Isländer, 3 Polen, 2 Amerikaner, 1 Kanadier und 1 Slovake zählen zu den Exoten im Feld 17 Nationen am Start (gegenüber 23 im Vorjahr).
Bei der B-Strecke über 103 Kilometer war das Trio der zahlreich vertretenen Nationen ebenfalls Luxemburg, Belgien, Frankreich, während bei der langen Distanz von 163 Kilometern die Ausländer die Nase vorn hatten: 98 Belgier und 79 Niederländer waren den 52 Luxemburgern weit überlegen.
Bei der Streckenführung hatte die Ausgabe 2011 wieder einmal innoviert, im Vergleich zu den letzten Jahren. Einige bekannte Klassiker aus dem luxemburgischen Radsport (côte de Bourscheid, côte de Hoscheid) wurden kombiniert mit Neuerungen (côte de Beaufort aus Richtung Dillingen, côte de Merscheid) sowie Teilen von Strecken, die früher schon einmal befahren wurden:
côte de Bourscheid
|
Boulaide und Misärsbreck wurden in den Jahren 2000 bis 2003 schon von Steinsel aus angefahren, als Start und Ziel noch im Altzette-Tal waren. Nach einer langen Aufwärmstrecke im Flachen wurde der erste Berg (côte de Fridhaff - 3,2 km zu 4,1 %) nach fast 30 Kilometern angefahren. Während die Fahrer der B-Strecke etwas später geradeaus in Richtung Hoscheid gefahren sind, mussten ihre Kollegen nach 44 Kilometern links abbiegen und hatten dann den schwersten Anstieg des Tages unter ihren Rädern: die côte de Bourscheid, 3,6 Kilometer zu 7,2 % durchschnittlicher Steigung mit einem Höhenunterschied von 260 Metern und einzelnen Abschnitten mit über 10 % Neigung. Glücklicherweise halfen die schönen Aussichten auf die umliegenden Täler und die spektakuläre Burg von Burscheid über die grosse Anstrengung hinweg. Etwas später kam dann ein weiterer Höhepunkt der Strecke, was das Auge und auch die Beine angelangt: die Fahrt rund um den Stausee von Esch/Sauer beinhaltete zwei weitere Steigungen (côte de Boulaide und côte de Schumanseck). Die unendlich lange Steigung von Hoscheid (4,5 km zu 5,6 %) war den beiden Strecken dann wieder gemeinsam während das Finale nach der langen und traditionellen Abfahrt über Bastendorf und Brandenbourg rund um Beaufort gefahren wurde. Im Überblick waren die Strecken sicherlich weniger schwer als im Vorjahr und liessen auf ein taktisches Rennen um die ersten Plätze schliessen.
Bericht vom A-Rennen
Die Fahrer der Kategorie A (163 km) waren die Ersten, die um 9 Uhr in der Früh auf die Strecke geschickt wurden und auf der langen, flachen Anfahrt zum ersten Berg war die Nervosität klar zu spüren: das Feld wurde mit über 45 km/h Schnitt stark auseinander gezogen. Während die ersten Fahrer abgehängt wurden, war ein Mann
erster Berg
|
besonders ungeduldig. Der Belgier Bart Van Damme, Zweiter der Gran Fondo Eddy Merckx, 13. der legendären Marmotte oder auch noch 23. des furchtbaren Dolomiten-Marathon in diesem Jahr, ritt schon vor dem Anstieg eine Attacke und setzte sich zusammen mit seinem Landsmann Peter Enckels ab, der im letzten Jahr noch Vierter war und danach auch die La Christophe Brandt 2010 gewinnen konnte. Zwei ausgereifte Jedermänner also, die sicherlich zum engsten Favoritenkreis zählten, doch ihre Flucht war nicht von grossem Nutzen, denn sie wurden einige Kilometer später wieder eingefangen.
Nach 28 Kilometern war das Feld also immer noch relativ kompakt in Diekirch, wurde aber dann in der Steigung von Fridfhaff stark durchgerüttelt. Die erste Schwierigkeit des Tages war nicht allzu steil und so fanden sich immer noch rund 150 Konkurrenten nach der Abfahrt auf der flachen Strecke im Sauertal in Richtung Bourscheid wieder zusammen. An dieser schwersten Steigung des Tages übernahm Bart Van Damme weiterhin die Initiative, zusammen mit seinem Teamkollegen Kristof Houben, einem Multitalent, das sowohl im MTB (Sieger des Jedermann-rennens beim Weltcup in Houffalize) wie auch auf der Strasse (2. der La Claudy Criquiélion und 3. bei den 3 Ballons in diesem Jahr) zuhause ist. Nach der Temposteigerung dieser beiden Fahrer setzte sich eine Gruppe von neun Fahrern ab, mit ebenfalls Benn Wurth, Peter Enckels, James Mattis, Bob Adriansens, Kristof Wielfaert, der vor einigen Wochen ein Rennen in Lac de Charapont vor dem Profi Sébastien Delfosse gewinnen konnte, sowie Anthony Spyschart, dem Sieger des Rennens Les Six Bourgeois.
Starke Fahrer waren also vorne, doch dahinter war eine Gruppe von rund 30 Konkurrenten nach Bourscheid immer noch in Sichtweite und hatte die Hoffnung also noch nicht aufgegeben.
Sie gehörten zu den Animatoren des Rennens: Jean-Charles Martin und Christophe Houben
|
Es folgte eine verbitterte Verfolgung auf dem vom kräftigen Gegenwind beherrschen Hochplateau bei Kehmen und Heiderscheid und der immer wieder mit kleinen Anstiegen gespickten Strass zwischen Grevels und Koetschette. Unter diesen Bedingungen war das Rennen natürlich schwer und am Ende konnten 21 Fahrer nach vorne aufschliessen, darunter Jean-Charles Martin, dreimaliger Sieger und Titelverteidiger bei der La Charly Gaul A, Peter Schroen, dreimaliger Sieger und Titelverteidiger bei der La Charly Gaul B, den es dieses Mal auf die lange Distanz verschlagen hatte, der Globetrotter Lionel Syne, der schon ein ganzes Dutzend von Etappen bei der Tour du Faso gewonnen hat, der Kapitän der niederländischen Formation Gaul.nl, Frans Hoveijn, zusammen mit seinem Teamkollegen Mark Touwen, Dritter der La Charly Gaul 2009 oder auch Genseric Andreoli. Neben Mattis, dem Amerikaner, einigen Franzosen und vielen Belgiern waren auch vier Luxemburger in der neu gebildeten Spitzengruppe vertreten, mit den ehemaligen Landesmeistern Marc Leyder und Benn Wurth, mit Tom Kohn und dem erstaunlichen Lex Reichling, dem Jüngsten der Gruppe.
Die 30 Fahrer wurden an den nächsten Anstiegen mehrmals auseinander gerissen, doch taktische Spielereien sorgten immer wieder für den Zusammenschluss. Die Abstände blieben weiterhin minim und auch die nächste Gruppe von 20 Fahrern hatte am Schumanseck, also nach etwas mehr als halbem Rennen, nur eine knappe Minute Rückstand. Der lange Anstieg von Hoscheid (4,5 km zu 5,6%) hat keine weitere Veränderung gebracht, doch der kleine, steile Anstieg nach Merscheid brachte eine weitere Selektion. Sechs Fahrer haben sich kurz vor der dritten Verpflegung abgesetzt und bekamen in der langen Abfahrt nach Bastendorf und Brandenbourg Verstärkung: 14 Fahrer waren jetzt an der Spitze und zwar Titelverteidiger Martin plus Leyder, Wurth, Van Damme, Andreoli, Mattis, Guyot, Houben, Adriansens, Hoveijn, De Coster, Wielfaert, Spysschaert und der Junior Lex Reichling.
Es wurde erwartet, dass das Rennen sich im Anstieg von Beaufort entscheiden würde, doch der Amerikaner James Mattis wollte nicht bis dahin warten
Die beiden Stärksten: Mattis und Van Damme
|
und attackierte kurz vor dem Anstieg. Auch wenn er in Luxemburg wenig bekannt sein dürfte, so ist dieser Fahrer in seiner Heimat kein unbeschriebenes Blatt, war er doch 2008 Amerikanischer Meister bei den Amateuren, vor einem gewissen Andy Jacques-Maynes, der sich inzwischen im Profi-Lager bei Kalifornia- oder Kolorado-rundfahrt einen Namen gemacht hat. Zwischen 2003 und 2005 war Mattis ebenfalls Profi im Team Webcor und gewann unter anderem mehrere kalifornische Meistertitel, eine Etappe der Tour de Nez vor Armstrongs Teamkollegen Antonio Cruz oder auch das Rennen in San Ardo, wo er Levi Leipheimer auf den zweiten Platz verwies. Dieser Mattis hatte also attackiert und schnell ergriff der omnipräsente Bart Van Damme die Gelegenheit und setzte nach. Die beiden Fahrer haben die Steigung von Beaufort als Spitzenduo hinter sich gebracht und stürzten sich mit knappem Vorsprung auf vier Verfolger in die Abfahrt nach Grundhof: die Lothringer Genseric Andreoli, Dritter vor zwei Tagen bei einem Rennen im heimischen Thionville,
Antoine Guyot und Jean-Charles Martin sowie der Belgier Kristof Houben hatten nachgesetzt.
Die Abstände waren vorerst gering und die Spannung blieb 15 Kilometer vor Schluss. Doch nach und nach konnten die beiden Spitzenfahrer ihren Vorteil ausbauen und erreichten Echternach mit einer knappen Minute Vorsprung. Der Sieg wurde im Sprint entschieden und dabei hatte der Amerikaner die bessere Nase, als er sich vor der letzten Kurve an die Spitze setzte und den Belgier dann bis ins Ziel nicht mehr vorbei liess. James Mattis gewinnt also die 22. Ausgabe der La Charly Gaul mit einer Radlänge Vorsprung auf Bart Van Damme, während der Franzose Genseric Andreoli den Sprint der Verfolger um den dritten Rang gewann.
Beste Dame: Isabelle Golard
|
Titelverteidiger Jean-Charles Martin wurde Fünfter, während Benn Wurth mit zwei Minuten Rückstand den Sprint der nächsten Verfolger gewinnen konnte. Damit wurde er Siebter und bester Luxemburger des Rennens.
Bei den Damen waren Isabelle Golard und Mini Kaliviniakis klar die Stärksten, auch wenn nach der Steigung von Fridhaff noch fünf Konkurentinen beisammen waren. Doch in Bourscheid mussten die Belgierinnen Laure Mohnen und Katrien Vandewalle sowie die Niederländerin Riena Tienkamp locker lassen und die beiden anderen ziehen lassen. Golard und Kaliviniakis sind zwei Fahrerinnen, welche lange Distanzen gewohnt sind, die Erste war schon mehrmals auf dem Siegerpodest der La Charly Gaul vertreten, unter anderem wurde sie 2008 Dritte in der Gesamtwertung bei den Frauen. Ihre Konkurrentin, die Niederländerin, hat schon an Extrem-Veranstaltungen wie Paris-Brest-Paris teilgenommen, mit über 1200 Kilometern am Stück auf dem Programm. Die beiden Mädchen blieben lange beisammen, doch im Finale hatte Isabelle Golard eine schnellere Gruppe erwischt und erreichte das Ziel mit 6 Minuten Vorsprung auf ihre Verfolgerin, auf dem 226. Platz in der Gesamtwertung und mit einer Stunde und 8 Minuten Rückstand auf den männlichen Sieger. Kaliviniakis lag nicht weit dahinter auf dem 235. Rang, während Laure Mohnen den dritten Rang übernahm mit etwas mehr als 20 Minuten Verspätung auf die Siegerin.
Bericht vom B-Rennen
15 Minuten nach den Konkurrenten von der langen Distanz wurden die Fahrer der Kategorie B in das Rennen geschickt und sie fuhren nicht so schnell weg wie ihre Kollegen: der Schnitt war deutlich geringer auf den ersten Kilometern
Spitzengruppe in Hoscheid
|
Doch in der Steigung von Fridhaff gab es eine Reihe von Attacken und das Feld flog förmlich auseinander. Hinter der Abfahrt von Erpeldange fanden sich auf dem langen, flachen Tal nach Lipperscheid rund 100 Fahrer an der Spitze zusammen, eine Zahl, die etwas später in der côte de Hoscheid weiter reduziert wurde. 17 Fahrer erreichten den Gipfel dieser längsten Steigung zusammen, angeführt von Romain Wolkowia sowie Quentin und Vincent Melon. Doch nach der Steigung von Merscheid schlossen die nächsten Verfolger in der langen Abfahrt wieder auf, so dass sich noch rund 60 Fahrer vorne zusammen fanden, darunter die Sieger der Jahre 2006, 2008 und 2009, Jean-Michel Thimister, Jeff Bourggraff und Steve Decloux, der mehrmaliger Luxemburger Meister und ehemaliger Sieger auf beiden Distanzen, Enzo Mezzapesa sowie auch Nino Guistizia, schon mehrmals in den Top 10, die exzellenten 16-jährigen David Klein und Ivan Centrone, weitere Luxemburger mit Sergio Prado, Simon Donne, Manuel
Norga gewinnt
|
Micolino, Patrick Rauen, Emanuel Da Silva, Thierry Aumer sowie einer ganzen Bande von Belgiern, welche die Charly Gaul seit einigen Jahren schon regelmässig animieren: die Gebrüder Melon, Grosjean, Bastin, Norga oder auch Degroot, der vor einigen Wochen die La Claudio Chiappucchi für sich entscheiden konnte.
In der côte de Beaufort ging das Ausscheidungsrennen weiter und nur noch eine Handvoll Fahrer waren in der Stadt mit dem Schloss noch zusammen an der Spitze. Doch wiederum genügte das nicht zur Vorentscheidung und in der Abfahrt nach Grundhof konnten weitere Konkurrenten aufschliessen. Die Abstände waren klein und knapp hinter der Spitzengruppe von 15 Fahrern mit unter anderem Thimister und den beiden Luxemburgern Centrone und Mezzapesa lag eine weitere Gruppe von 40 Fahrern, angeführt von Vorjahressieger Steve Decloux. Diese konnten jedoch nicht mehr aufschliessen und das Rennen wurde also im Spurt der 15 entschieden, wobei Ronald Norga, Fünfter der La Charly Gaul B 2009, sich klar durchsetzen konnte. Der Belgier nahm alle Risiken in den letzten Kurven
Die besten Damen: Huberty und Kovelter
|
und hatte zwei Radlängen Vorsprung auf seine Landsmänner Jean-Pierre Degroot und Romain Wolkowia. Thimister, die Brüder Mélon und Jérémy Grosjean vervollständigten den belgischen Triumph auf den Positionen 4 bis 7. während Enzo Mezzapesa bester Luxemburger auf dem 12. Rang wurde, einen Platz vor dem jungen Ivan Centrone.
Bei den Damen konnte Sandra Huberty sich nach 2008 zum zweiten Mal in die Siegerliste der La Charly Gaul B eintragen. Das Multitalent (Triathlon, Radsport, Laufsport) wurde während langer Zeit von Christine Kovelter begleitet, konnte die Fahrerin vom UC Dippach jedoch im Finale klar abschütteln. Bis ins Ziel in Echternach fuhr Huberty noch einen Vorsprung von zwei Minuten und 30 Sekunden heraus und beendete das Rennen auf dem guten 188. Rang in der Scratch-Wertung, nur knapp 15 Minuten hinter dem männlichen Sieger. Kovelter wurde am Ende 215. in der Gesamtwertung während die dritte Dame, die Finnländerin Anna-Kreeta Rantamaa, mit über 7 Minuten Rückstand auf Huberty den 271. Rang in der gemeinsamen Wertung mit den Männern belegte.
|