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2. GP de la Commune de Niederanven / 21. GP Comat - 30.11.2008 - Niederanven

Bericht:

Wenn der Schnee und die Kälte sicherlich dazu beigetragen haben, dass sich keine grosse Zuschauerschar in Niederanven eingefunden

Schwere Verhältnisse in Niederanven
Schwere Verhältnisse in Niederanven

hatte, an einem Sonntag, an dem es sicherlich gemütlicher daheim hinter dem Ofen war, so hielten die Wetterumstände die Fahrer aber nicht davon ab, ein schönes und spannendes Rennen zu liefern. Auf dem sehr schweren Kurs blieben drei Fahrer nämlich bis zum Schluss eng beisammen und die endgültige Entscheidung um den Sieg fiel erst im allerletzten Umlauf zu Gunsten von Steve Chainel.

Die Sonne zeigt sich schüchtern am Himmel und bei Temperaturen um die Null Grad stellen sich 31 Fahrer aus 9 Nationen auf, um den 2. Grand-prix de la Commune de Niederanven unter die Räder, respektif die Laufschuhe zu nehmen. Natürlich war der Boden durch die anhaltenden Regenfälle der letzten Wochen und den Schneefall vom Morgen tief und rutschig geworden, und wenn der Kurs vor 12 Monaten einigen Fahrern noch als nicht selektiv genug erschien, so war es dieses Mal sicherlich nicht der Fall, denn durch das Tauwetter wurde er noch zusätzlich schwerer und verlangte den Fahrern alles ab.

Gusty Bausch hat den schnellsten Start, dann übernimmt Sickmüller bei der ersten Passage im Schlamm. Schnell nehmen die Favoriten das Heft in die Hand:

Nach einer Runde: Chainel vor Weber
Nach einer Runde: Chainel vor Weber

Steve Chainel, Vierter bei den Weltmeisterschaften in Zeddam, setzt sich an die Spitze, gefolgt von der Überraschung des Tages: der junge Sascha Weber hat einen exzellenten Start erwischt und sollte auch im restlichen Verlauf des Rennens vorne mitmischen. Dicht dahinter kommt Ausbuher, gefolgt von Sickmüller, Kyzivat, Van Nuffel, Van den Bosch, Lang und Chrobak, der aber danach das Rennen aufgeben sollte. Von den Favoriten hat David Kasek einen schlechten Start erwischt, kann aber später noch nach vorne stossen, genauso wie Sascha Wagner und Joachim Parbo, die sich den Top 10 nähern können. Gusty Bausch, für seinen Teil, muss seinen schnellen Start bezahlen und fährt um Rang 15, kurz vor Pascal Triebel.

In der zweiten Runde steigert Chainel weiter das Tempo, er scheint sehr stark zu sein, kann auf dem Rad sitzen bleiben an Stellen, wo andere absteigen müssen, auch

Le groupe de tête: Ausbuher, Chainel, Sickmüller
Le groupe de tête: Ausbuher, Chainel, Sickmüller

der Weltmeister von Corva, Kamil Ausbuher. Doch dieser gibt sich nicht so schnell geschlagen und kann das Rad des Franzosen halten, genauso wie Sascha Weber. 30 Meter dahinnter kämpft Sickmüller, dann folgen Kyzivat, Van den Bosch, Lang, Tom Flammang und Bausch. Der erstaunliche Flammang ist zu dem Zeitpunkt bester Luxemburger, fällt aber später zurück und beendet das Rennen auf dem 21. Rang. In der dritten Runde muss Weber an der Spitze loslassen, wird aber durch Sickmüller ersetzte, der das kleine Loch nach vorne endlich zufahren kann. Das ergibt also eine sehr schöne Spitzengruppe mit dem Vorjahressieger sowie den zwei meistgenannten Favoriten des Rennens, Chainel und Ausbuher.

Die Entscheidung um die Podestplätze scheint demnach schon gefallen zu sein, auch wenn Sickmüller hin und wieder in Schwierigkeiten zu sein scheint und die Verfolger nicht weit weg sind. David Kasek

Kasek und Van den Bosch in der Verfolgung
Kasek und Van den Bosch in der Verfolgung

hat sich inzwischen nach vorne gekämpft und fährt zusammen mit Van den Bosch, dahinter folgen Lang und Van Nuffel. Vladimir Kyzivat hat einiges an Boden verloren und ist zu Wagner zurück gefallen. Gusty Bausch hat in der Zwischenzeit den schnellen Start verdaut und seinen Rythmus gefunden. Trotz eines Reifenschadens, der ihn wertvolle Zeit kostet, kann er so manchen Konkurrenten überholen, zum Beispiel den deutschen Meister Malte Urban, der wie in Contern enttäuschte, oder auch Lukas Prihoda und Sascha Wagner. Der Fahrer vom LC Kayl setzte sich an die 10. Position, ein Platz, den er bis ins Ziel behalten sollte. Pascal Triebel liegt zu dem Zeitpunkt eine gute Minute weiter zurück an ungefähr 15. Stelle und scheint nicht so gut mit einem Kurs zurecht zu kommen, der ihm eigentlich sehr gut liegen müsste.

Pirmin Lang und Tim Van Nuffel
Pirmin Lang und Tim Van Nuffel

An der Spitze fehlt es nicht an Bewegung: Sickmüller steigert das Tempo, doch die beiden Anderen können folgen und eine Runde später ist est Kamil Ausbuher, der die Entscheidung in der Laufpassage sucht. Chainel kann mit scheinbarer Leichtigkeit folgen, doch der Titelverteidiger muss passen. Sickmüller bleibt zwar in Sichtweite des Spitzenduos, wird aber seinerseits auch durch Tom Van den Bosch bedrängt, der sich in der Zwischenzeit von Kasek abgesetzt hatte und bis auf 100 Meter an den Kopf des Rennens aufgeschlossen hat.

Drei Runden vor Schluss setzt Steve Chainel zur Offensive an und verschärft den Rythmus am schwersten Stück des Kurses. Der Fahrer von Auber 93 verschaft sich

Steve Chainel fährt dem Sieg entgegen
Steve Chainel fährt dem Sieg entgegen

einige Längen Vorsprung auf Ausbuher, der dem Franzosen nicht mehr folgen kann und hinter sich den Atem des immer noch tapfer kämpfenden Sickmüllers im Nacken spürt. Zwei Runden vor Schluss hat der ehemalige deutsche Meister den Anschluss an den Tschechen geschafft, während Chainel seinen kleinen Vorsprung weiterhin verteidigt und sich anschickt, als erster Franzose in 34 Ausgaben des internationalen Querfeldeinrennens des ACC Contern die Blumen zu holen. Nach einer Stunde voller Anstrengungen gewinnt Steve Chainel zitternd vor Kälte den 2. Grand-prix de la Commune de Niederanven, 11 Sekunden vor Johannes Sickmüller, der Ausbuher in der letzten Runde noch abschütteln konnte. Tom Van den Bosch wird Vierter, während Gusty Bausch den Eintritt in die Top 10 schafft und als bester Luxemburger in der Ergebnissliste geführt wird, vor Triebel (16.), Juncker (17.) und Wolter (18.).

Im Junioren-Rennen hat Bob Jungels den besten Start und schon in der ersten Runde kann er 20 Meter Vorsprung auf Max Michely herausfahren, der von Alex Kirsch

Bob Jungels bei den Junioren
Bob Jungels bei den Junioren

und, weitere Sekunden zurück, von Lex Reichlung und den beiden Tschechen Daniel Vesely und Martin Rehak gefolgt wird. Während Michely Sichtkontakt zu Jungels halten kann, werden die Abstände aber dahinter immer grösser und auch Kirsch verliert langsam aber sicher den Kontakt zur Spitze. In der dritten Runde misste der Abstand zwischen den beiden Spitzenreitern immer noch nur 50 Meter, während Daniel Vesely und Lex Reichling im Kampf um den dritten Platz zu Kirsch aufgeschlossen haben. Reichling muss für diese Anstrengung aber schnell wieder bezahlen und wird wieder abgehängt. Ein Defekt im denkbar schlechtesten Moment, kurz nach dem Materialposten, zwing auch Alex Kirsch zum Absteigen und so ist der Weg nach dem dritten Podestplatz frei für Vesely. Der Kampf um den Sieg bleibt aber noch eine Zeit lang spannend, denn auch wenn Bob Jungels sehr stark scheint, so hält Michely den Abstand immer noch in Grenzen. Erst in der letzten Runde bricht seine Resistenz und Bob Jungels kann seinen zweiten Sieg in seinem zweiten Quer für diese Saison herausfahren, mit 28 Sekunden Vorsprung auf den Jüngsten in der Michely-Dynastie.

Das Rennen der Anfänger wird zur wahren Demonstration der Fahrer aus Alzingen, die sich sofort nach dem Start an die Spizte setzen. Thomas Berns bestimmt das

LG Alzingen dominiert das Anfänger-Rennen
LG Alzingen dominiert das Anfänger-Rennen

Tempo vor seinem Teamkollegen Pierre Lux, während Richard Della Schiava und Ben Krux am Anfang noch den Anschluss halten können, vor einem Duo aus Preizerdaul, Fritsch und Glies. Ab der zweiten Runde liegen Berns und Lux dann Alleine an der Spitze, Delle Schiava muss sie ebenso ziehen lasse wie Krux, der sein hohes Anfangstempo später bezahlen muss und bis auf den sechsten Rang zurück fällt, hinter die beiden Fahrer von Tooltime. Die beiden Mannschaftsgefährten vom LG Alzingen überqueren die Ziellinie Hand in Hand, wobei Pierre Lux logischerweise seinem Kollegen den verdienten Sieg überlässt, denn dieser hat während des Rennens die meiste Führungsarbeit geleistet. Thomas Berns gewinnt also die 21. Ausgabe des Grand-prix Comat für Anfänger mit einer Reifendicke Vorsprung auf Lux, während der drittplatzierte Della Schiava knapp .

Nathalie Lamborelle beste Dame
Nathalie Lamborelle beste Dame

eine Minute Rückstand aufweist.

Bei den Damen gibt es nicht sehr viel Spannung. Auch wenn Nathalie Lamborelle erst vor Kurzen operiert wurde, so hat sie doch ihr erstes Querfeldeinrennen für die Saison mit einem Sieg abgeschlossen und wurde dabei nie von ihrer einzigen Konkurrentin Anja Nalbach in Bedrängnis gebracht. Lamborelle bewiess schon Mut, um ihr Eröffnungsquer auf so einem schweren Kurs zu fahren, wohl wissend, dass sie nach mehreren Wochen Rennpause nur wenig in Form sein konnte. Sie hatte dann auch einen sehr schlechten Start, fand aber danach ihren Rythmus und konnte sich etwas in der Konkurrenz mit den männlichen Kollegen verbessern. Am Ende überquerte Lamborelle die Ziellinie mit einem Rückstand von etwas mehr als drei Minuten auf die ersten Fahrer der Anfänger-Kategorie.

Grand-prix de la Commune de Niederanven 2008 >>

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