Resultate:
|
|
Frank Schleck
|
|
|
4. auf 6”
|
|
|
Sieger
|
|
|
3. auf 3"
|
|
|
29. auf 53”
| | | | | |
  
Wie Rockstars wurden sie gefeiert: die Begeisterung, mit der Frank Schleck, Andy Schleck und Kim Kirchen beim vom ACC Contern organisierten Kriterium in der Stadt Luxemburg gefeiert wurden, kannte keine Grenzen. Der Andrang der Fans war sogar noch grösser als vor 12 Monaten und schätzungsweise 40.000 Menschen haben die drei Helden der rezenten Tour de France auf dem 1,5 Kilometer Kurs angefeuert. Und diese haben ihnen mit einem spektakulären Rennen gedankt, vor Allem Andy Schleck und Kim Kirchen waren dauernd in der Offensive. Doch auf dem schweren Kurs in der Oberstadt galt es, sein Pulver nicht zu früh zu verbrauchen und so war es Frank Schleck, der sich in der letzten Runde von der Meute lösen konnte und das Rennen mit 3 Sekunden Vorsprung auf Weltmeister Alessandro Ballan und Kim Kirchen gewinnen konnte. Andy Schleck hatte auch den guten Zug erwischt und endete am Ende auf dem 4. Rang, während Jempy Drucker gegen Mitte des Rennens in einer Ausreissergruppe präsent war und am Ende im Hauptfeld auf dem 29. Rang über den weissen Strich fuhr.mehr Infos ... .
26.07.2009 21. Montereau - Paris Champs Elysées (164 km)
König der Sprinter
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Alberto Contador
|
|
63. auf 0”
 
2. auf 4’11"
 
Sieger
 
4. auf 99p
|
|
56. auf 0"
 
5. auf 6'04"
 
7. auf 122p
|
|
143.auf 34"
 
57.auf 1.26'52"
| | | | | | | | | | | |
  
Während für die Gebrüder Schleck bei der letzten Etappe der Tour de France 2009 die Stimmung eher zum Feiern war, musste Kim Kirchen noch einmal hart arbeiten. Denn der beste Sprinter dieser Tour, Mark Cavendish, wollte zum sechsten Etappenerfolg den schönsten Sieg für einen Sprinter holen, den auf den Champs Elysées. Und damit er den Rekord für die meisten Siege bei einer einzigen Tour von Freddy Maertens brechen konnte, musste sein Team noch eimnal ackern. Der Columbia-Express hat vorzüglich funktionniert und vereitelte alle Angreifer, auch wenn die Ausreisser am Arc de Triomphe immer wieder besonders motiviert sind. Begonnen hat das Festival wie immer nach der ersten Zieldurchfahrt und es war Fumyiuku Beppu, der zusammen mit Sylvain Calzati erste Akzente setzte. Eine Gruppe von 15 Fahrern mit dem Japaner sowie Fahrern wie Veikkanen, Coyot, Dumoulin, Pichot, Barredo oder Wegmann lag lange Zeit mit etwas über einer halben Minute Vorsprung an der Spitze, doch Kirchen, Montfort und Co haben das Feld 5 Kilometer vor dem Strich wieder heran geführt: perfektes Timing. Garmin versucht zwar, die Gelb-Weissen von der Führungsposition zu verdrängen, hatte aber keine Chance und die Sprintvorbereitung für Columbia lief reibungslos. Renshaw übernahm kurz vor der letzten Kurve die Spitze mit Cavendish am Hinterrad und die beiden Marks beschleunigten auf der Geraden so stark, dass es zum Doppelsieg für Columbia reichte, Cavendish vor Renshaw, und zwar mit mehreren Metern Vorsprung auf den Rest der Konkurrenten. Eindrucksvoll!! Eindrucksvoll auch die Leistungen der Gebrüder Schleck bei dieser Tour de France, noch nie in der Geschichte der Tour war ein Bruderpaar so weit vorne in der Gesamtwertung plaziert. Und auch wenn Contador ohne Zweifel der Stärkste auf dem Rad war, so waren es doch die beiden Brüder, die das Rennen mit ihren unzähligen Attacken am prägten. Denn diese Tour wäre ohne die Präsenz der Schlecks sicherlich nicht sehr interessant gewesen, das hat auch das Publikum erkannt, und so wird die Popularität von Andy und Frank nicht nur in Luxemburg grösser und grösser. Auch während der letzten Etappe waren sie von Fotografen umringt, vor Allem in der Anfangsphase des Rennens, bevor sie sich im Hauptfeld versteckten mit einem einzigen Gedanken: heil auf den Champs Elysées ankommen. Sie beendeten die Etappe auf den Positionen 56 und 63 im Peloton und können sich jetzt uneingeschränkt über ihre Ergebnisse freuen: zweites weisses Trikot und zweiter Gesamtrang für Andy, Etappensieg und Fünfter Platz in der Gesamtwertung für Frank. Das hat es seit der Ära Charly Gaul vor fünfzig Jahren nicht mehr für den Luxemburger Radsport gegeben. Für Kim Kirchen verlief die letzte Etappe ähnlich wie die gesamte Tour: er hat zwar kein positives, persönliches Resultat aufzuweisen, denn er wird 143. mit 34 Sekunden Rückstand in der Etappe und 57. mit eineinhalb Stunden Rückstand in der Gesamtwertung, kann sich aber über den aussergewöhnlichen Erfolg seiner Mannschaft freuen, zu dem er über die gesamten drei Wochen hinweg massgeblich beigetragen hat: sechs Etappensiege durch den König des Sprints, Mark Cavendish.
25.07.2009 20. Montélimar - Le Mont-Ventoux (167 km)
Status-quo trotz Schleck-Attacken
Resultate:
|
|
|
Juan-Manual Garate
Alberto Contador
|
|
3. auf 38”
 
2. auf 4’11"
 
Erster
 
4.auf 99p
|
|
5. auf 43"
 
5.auf 6'04"
 
7. auf 122p
|
|
135. auf 25’49"
 
57. auf 1.26'18"
| | | | | | | | | | | |
  
Der Mont-Ventoux hat die in ihn gesetzten Erwartungen nicht so richtig erfüllt. Natürlich gab es die unermüdlichen Attacken von Andy Schleck, die das Rennen animinierten, doch war die Taktik zu belangreich im Finale und das grosse, erhoffte Duell, Mann gegen Mann, zwischen Andy und Contador um den Etappensieg blieb aus. Die beiden waren zu beschäftigt damit, ihren Teamkollegen auf das Schlusspodest zu helfen, um diesen Prestigerfolg im Visier zu haben. Schade eigentlich, denn Andy Schleck war einmal mehr unglaublich stark und er war es, der die Ziellinie oben auf dem kahlen Berg als Erster der Favoriten erreichte, dabei aber den möglichen Etappensieg gegen einen hypothetischen Podiumsplatz von Bruder Frank verschenkte. Denn einige Sekunden vor ihm hatte Juan-Manuel Garate schon die Hände zum Himmel gestreckt, nachdem er ein spannendes Duell gegen Tony Martin auf den letzten Metern für sich entschieden hatte. Die beiden Fahrer waren zusammen mit Roulston, Delage, Posthuma, Perez Moreno, Riblon, Kuschynski, Geslin, Gutierrez, Dumoulin, Righi, Bonnet, Bouet, Lemoine und Timmer Teil einer frühen Ausreissergruppe, welche den Schlussanstieg mit 4 Minuten Vorsprung auf die von Saxo-Bank angeführte Favoritengruppe in Angriff nahm. In den ersten Rampen des Ventoux konnte Garate sich zusammen mit Martin und Riblon an die Spitze setzen, und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Denn bei ständigen Rythmuswechseln in der Gruppe der Anwärter auf den Gesamtsieg machte man nur wenig Boden gut auf die Spitzenreiter. Frank Schleck war der Erste, der in dieser Gruppe attackierte, doch Lance Armstrong verlor ihn nicht aus den Augen, und auch nicht aus dem Rad. Bruder Andy setzte eins drauf, gefolgt von Contador, konnte sich aber nicht absetzen. Der junge Mann in Weiss attackierte ein, zwei, drei, ... acht Mal insgesamt an diesem Schlussanstieg, doch sein gelber Schatten folgte ihm immer dicht auf den Fersen und Andy unterbrach immer wieder seine Temposteigerungen, aus Angst, den Bruder in Schwierigkeiten zu bringen. Denn Frank, genauso wie Armstrong, Nibali und die Anderen, fuhr im roten Bereich, keiner von ihnen war imstande, den beiden Stärksten dieser Tour zu folgen, und keiner war in der Lage, den anderen abzuhängen. Status-quo also in der Gesamtwertung und der einzige, grosse Verlierer des Tages heisst Andreas Klöden. Denn wenn Andy, Contador, Armstrong, Frank, Kreuziger, Pellizotti, Nibali und Wiggins in dieser Reihenfolge auf den Positionen 3 bis 10 mit nur wenigen Sekunden Abstand über die Ziellinie fuhren, so verlor der Deutsche auf den letzten Kilometern eine gute Minute und damit den fünften Gesamtrang an Frank Schleck. Kim Kirchen war am Ventoux nicht unter den Besten zu finden, sicherlich verspürte er die gestrigen Anstrengungen noch in den Beinen und hatte auch nicht mehr die Motivation, weil er in der Gesamtwertung nichts mehr zu gewinnen hatte. Er beendete die Etappa auf Rang 135 im Grupetto, mit mehr als 25 Minuten Rückstand auf Garate.
24.07.2009 19. Bourgoin-Jallieu - Aubenas (178 km)
Cavendish übertrifft sich selbst
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Alberto Contador
|
|
15. auf 4”
 
2. auf 4’11"
 
Erster
|
|
27. auf 4"
 
6. auf 5'59"
|
|
140. auf 18’37"
 
50. auf 1.01'07"
| | | | | | | | | |
  
Die Etappe nach Aubenas in der Vaucluse Gegend stand als wohl letzte Gelegenheit für eine Ausreissergruppe, um zum Etappensieg zu kommen, doch trotz vielen Versuchen, unter anderem von Kim Kirchen, wurde sie im Massensprint entschieden. Mit einem überraschenden Sieger: Mark Cavendish. Bis jetzte hatte der Brite noch keine dreiwöchige Etappenfahrt zu Ende gefahren, doch bei dieser Tour de France ist er stärker denn je. Er musste sicherlich alles geben, um bei dieser verrückten Etppen zu überleben, die bei grosser Hitze auf kleinen Strassen mit klebrigen Asphalt gefahren wurde, und zwar mit einem Schnitt von 46 km pro Stunde. Und dann war da noch diese Steigung, der col de l'Escrinet rund 10 Kilometer vor dem Ziel. Diese Steigung, die Renshaw, Tyler Farrar und auch Kim Kirchen zum Verhängnis wurde. Doch nicht Mark Cavendish. Er hat sich wohl selbst übertroffen, als er mit Hilfe seiner Teamkollegen den Gipfel trotz Attacken von Laurent Lefèvre oder Alessandro Ballan mit den Besten überquerte. Der Rest war Formsache für den besten Sprinter dieser Tour: er gewann mit einer Radlänge Vorsprung auf Hushovd, Ciolek und Van Avermaet. Während dei Gebrüder Schleck die Ziellinie ganz vorne in der ersten Gruppe überquerten, auf den Positionen 15 und 27, konnte Kim Kirchen nicht den verdienten Lohn für seine Arbeit ernten. Schon bei Kilometer 15 war er in die Offensive gegangen und setzte sich in einer grossen Gruppe von 20 Fahrern an die Spitze, zusammen mit Evans, Popovych, Millar, Perez Moreno, Arrieta, Riblon, Roche, Bennati, Arroyo, Gutierrez, Sanchez , Duque, Spilak, Chavanel, Barredo, Trussov, Vandenbergh, Lequatre und Hivert. Die Mannschaft Rabobank, die nicht in dieser Gruppe vertreten war, lieferte eine erbitterte Verfolgungsarbeit im Hauptfeld und der Abstand wuchs nie über 2 Minuten an. Nach 130 Kilometern verrückter Jagd war der Versuch von Kirchen und co dann auch beendet. Wie die meisten der Fahrer aus dieser Ausreissergrupp war der Luxemburger danach nicht in der Lage, den Rythmus des Feldes am col de l'Escrinet zu folgen und er erreichte Aubenas an 140. Position mit einem Rückstand von 18 Minuten. Vor dem Ventoux gab es also nur wenig Veränderrung in der Gesamtwertung, ausser dass Kim Kirchen weiter nach hinten rutscht, jetzt auf den 50. Rang mit über einer Stunde Rückstand auf Contador, bei dem das gelbe Trikot weiterhin solide auf den Schultern ruht.
23.07.2009 18. Annecy - Annecy (41,5 km EZF)
Contador dominiert auch Zeitfahren
Resultate:
|
|
|
Alberto Contador
Alberto Contador
|
|
21. auf 1'45”
 
2. auf 4’11"
 
Erster
|
|
35. auf 2'34"
 
6. auf 5'59"
|
|
20. auf 1’42"
 
34. auf 42'34"
| | | | | | | | | |
  
Die 18. Etappe bestand aus einem Zeitfahren über 40 Kilometer in der wunderschönen Umgebung des lac d'Annecy, mit einer ersten flachen Partie, dann einem kurzen, aber schweren Anstieg mit sehr unregelmässigen Prozenten und eine lange Abfahrt zurück nach Annecy. Als Kim Kirchen gegen 15 Uhr an den Start ging, wurde die Bestzeit ohne Überraschung von Fabian Cancellara gehalten. Der Olympiasieger benötigte 48'34" für seine Strecke, mit 50 km/h Stundenmittel und war damit schneller als die anderen Spezialisten beim Kampf gegen die Uhr Ignatiev, Millar, Larsson oder Zabriskie. Der Luxemburger Meister ging ebenfalls voll motiviert an den Start, er wollte beweisen, dass sein schlechtes Abschneiden von Gestern nicht berechtigt war und legte einen sehr schnellen Start hin, denn nach nur wenigen Kilometern überholte er Pellitzotti im Bergtrikot, der zwei Minuten vor ihm gestartet war. Nach einem Drittel der Strecke überquerte Kim die Zwischenzeit an 8. Stelle, mit schon 39 Sekunden Rückstand auf Cancellara. Doch im zweiten Teil der Strecke mit dem Anstieg war er genauso schnell wie der Olympiasieger und oben auf der côte de Bluffy war er 7. im provisorischen Klassement, mit 46 Sekunden Rückstand. Doch auf dem letzten Teil des Kurses, der langen und leicht absteigenden Fahrt nach Annecy, dort wo Cancellara sich allen anderen Konkurrenten klar überlegen zeigte, verlor Kirchen noch einiges an Zeit. Am Ende wurde er in 50'12" geführt (Schnitt 48,4 km/h) mit 1'34" Rückstand, und das bedeutete der gute 12. Rang im provisorischen Klassement, kurz hinter dem dreifachen Weltmeister Michael Rogers und dem aktuellen Titelträger Bert Grabsch. Auf einer Strecke, die ihn nicht ganz bevorteilte, konnte Kim aber eine Reihe anderer Spezialisten schlagen, wie zum Beispiel den italienischen Meister Bruseghin, den ehemaligen deutschen Meister Lang oder auch den Belgier Devolder. Gespannt war man natürlich auf das Abschneiden von Bradley Wiggins und Lance Armstrong. Der Weltmeister und Olympiasieger in der Einer-Verfolgung liess keinen Zweifel daran aufkommen, dass er trotz grosser Leistungen in den Bergen Nichts von seinem Talent als Tempobolzer eingebüsst hat und hinterliess eine neue Bestzeit an der dritten Zeitmessung, oben auf der côte de Bluffy, während der siebenfache Gesamtsieger der Tour weniger gut unterwegs war. Doch der grosse Überflieger des Tages war ohne Zweifel einmal mehr Alberto Contador, denn nach 28 Kilometern hatte der Spanier Wiggins um 30 Sekunden zurück gelassen, Armstrong um 1'12" und den gut gestarteten Frank Schleck um 1'47". Gut fuhr auch Andy Schleck, der in dieser Phase fast genau so schnell wie Armstrong unterwegs war und oben am Berg in 38'07" auch 4 Sekunden weniger als Kim Kirchen angerechnet bekam. Im leicht absteigenden Finale habe alle Favoriten auf den Gesamtsieg gegenüber den echten Zeitfahr-Experten viel Zeit verloren, doch wenn auch Wiggins die Zeit von Cancellara nicht schlagen konnte, so rettete der Mann in Gelb doch einen winzigen Vorpsrung auf die Schweizer Tempo-Maschine ins Ziel. Alberto Conador gewann also die 18. Etappe der Tour de France 3" vor Fabian Cancellara, 15 vor Ignatiev, 33 vor Larsson, 41 vor Millar und 43 vor Bradley Wiggins. Kim Kirchen klassierte sich am Ende als bester Luxemburger auf dem 20. Rang, 1'42" hinter Contador und 3 Sekunden vor Andy Schleck, der in 50'15" (Schnitt 48,3 km/h) als 21. gewertet wurde. Frank Schleck, für seinen Teil, beendete die Etappe an 35. Position in 51'04" (Schnitt 47,6 km/h), die gleiche Zeit wie auch George Hincapie. Dabei verliert er 2'34" und auch vorläufig einen Platz auf dem Siegerpodest in Paris. Denn wenn Andy heute abend immer noch auf dem zweiten Rang in der Gesamtwertung liegt, mit über 4 Minuten Rückstand, so wurde sein Bruder von Armstrong, der wieder auf dem dritten Platz liegt, Wiggins und Klöden überflügelt und muss sich jetzt mit dem 6. Rang auf 5'59" begnügen. Kim Kirchen belegt heute abend den 34. Rang in der Gesamtwertung, doch dieses wird ja wohl erst am Mont-Ventoux seine definitive Form nehmen: erwartet wird sich dort noch einmal ein grosser Kampf, der aber aller Wahrscheinlichkeit nach nur für die Ehrenplätze zählt, denn das Gelbe Trikot ist heute sicherer als je zuvor auf den Schultern von Alberto Contador.
22.07.2009 17. Bourg Saint Maurice – Le Grand-Bornand (170 km)
Schleck Show auf der Königsetappe
Resultate:
|
|
|
Frank Schleck
Alberto Contador
|
|
3. auf 0”
 
2. auf 2’26"
 
Erster
|
|
Sieger
 
3. auf 3'25"
|
|
153. auf 35’47"
 
37. auf 40'52"
| | | | | | | | | |
  
Die Gebrüder Schleck hatten versprochen, in den Alpen für Spektakel zu sorgen und auf der heutigen Königsetappe haben sie in fantastischer Weise Wort gehalten, denn nur der Mann in Gelb, Alberto Conador, vermochte den Beiden zu folgen. Schon vor dem Start der Tour de France 2009 hatte Andy Schleck die 17. Etappe zwischen Bourg-Saint-Maurice und Le Grand-Bornand als Schwerste überhaupt dieser Grossen Schleife bezeichnet, mit nicht weniger als 5 Anstiegen, darunter der Cormet de Roselend gleich am Anfang, der col de Saisies und, nur 15 Kilometer vor dem Ziel, der gefürchtete col de la Colombière. Das hat natürlich einige Verwegene nicht davon abgehalten, gleich am Anfang der Etappe zu attackieren und oben am ersten Berg hatten Hushovd, Van den Broeck, Menchov, Zabriskie, Martinez, Perez Moreno, Txurruka, Verdugo, Montfort, Hincapie Arrieta, Pellizotti, Casar, Uran, Kern, Pauriol, Bruseghin, Rolland, Chavanel, Voeckler, Barredo und Gerdemann eine Minute Vorsprung auf den Rest des Feldes, das heute von Saxo-Bank angeführt wurde. Thor Hushovd, der soviel wie möglich Punkte bei den Zwischensprints einheimsen wollte, machte sich in der Abfahrt des Cormet de Roselend für eine lange Solofahrt aus dem Staub, während das Hauptfeld den Abstand grösser werden liess, obschon einige sehr starken Fahrer in der Verfolgergruppe vertreten waren. Doch die Reaktion liess nicht lange auf sich warten und in der Steigung von Arâches, einziger Anstieg der zweiten Kategorie heute, konnten viele Fahrer dem von Astana und Saxo-Bank vorgelegten Tempo nicht folgen, darunter Cadel Evans, Tony Martin und leider auch Kim Kirchen. Aus der Traum war es mit einem Platz auf dem Podium und der Luxemburger verlor bis ins Ziel noch viel, viel Zeit, er beendete das Rennen als Letzter des Gruppetto auf dem 153. Rang, mit fast 36 Minuten Rückstand. Der col de Rommes forderte weitere Opfer durch die Attacken von Frank und Andy Schleck. Besonders der jüngere Schleck schien sehr stark und nach seinen wiederholten Antritten fand er sich nur mit Contador und Klöden zusammen, während Bruder Frank etwas später ebenfalls wieder aufschliessen konnte. Die zwei Schlecks haben weiterhin das Tempo hochgehalten und nachdem alle Fahrer aus der frühen Ausreissergruppe überholt waren, hat die Vierergruppe den Gipfel der Steigung an der Spitze überquert, mit etwas mehr als einer Minute Vorsprung auf Armstrong, Wiggins, Vandevelde und Nibali. Es blieb der col de la Colombière und, während Andy Schleck die ganze Zeit über Führungsarbeit geleistet hat, attackierte Alberto Contador rund zwei Kilometer vor dem Gipfel. Doch dieser Schuss des Mannes in Gelb ging nach hinten los, denn Frank und Andy konnten wieder zu ihm aufschliessen, während sein Teamkollege Klöden abgehängt wurde. Die Schleck-show ging also weiter auf der Colombière und, angeführt von dem Mann in Weiss, konnte das Führungstrio bis nach oben den Vorsprung auf den Deutschen bis auf über eine Minute ausbauen, während die nächsten Verfolger mehr als zwei Minuten zurück lagen. In der Abfahrt gingen die Drei kein Risiko mehr ein und haben sich den Etappensieg im Sprint streitig gemacht. Auf der leicht ansteigenden Zielgeraden erwies sich Frank schliesslich als Stärkster und gewann seine zweite Tour de France Etappe vor Contador und Bruder Andy. Vincenzo Nibali überquerte den Zielstrich auf dem vierten Platz vor Armstrong und Klöden, doch mit 2’18" Rückstand schon, während Bradley Wiggins 3 Minuten zurück lag, Moreau und Vandevelde 4 Minuten und alle anderen mehr als 6 Minuten verloren haben. Nach diesem grossartigen Ritt sind die beiden Schlecks auch provisorisch auf das Podium in der Gesamtwertung vergerückt: Andy an 2. Position auf 2’26" und Frank als Dritter auf 3’25". Dem einen sein Glück, dem anderen sein Leid, Kim Kirchen fällt natürlich nach einem rabenschwarzen Tag weit zurück in der Gesamtwertung und liegt jetzt auf den 37. Rang, 40’52“ hinter Alberto Contador.
21.07.2009 16. Martigny – Bourg Saint Maurice (159 km)
Ein Baske gewinnt in den Alpen
Resultate:
|
|
|
Mikel Astarloza
Alberto Contador
|
|
19. auf 59”
 
5. auf 2’26"
 
Erster
|
|
20. auf 59"
 
8. auf 3'25"
|
|
21. auf 59"
 
13. auf 5'05"
| | | | | | | | | |
  
Die Etappe mit den zwei Sankt-Bernhard-Pässen hatte nur zwei Schwierigkeiten auf dem Programm, aber was für eine : der Grosse, 24 km Steigung und 1925 Höhenmeter bis auf 2473 Meter über dem Meeresspiegel, stand sofort nach dem Start an, danach folgte der Kleine Sankt Bernhard, auch ein Monster mit 1350 Höhenmetern auf 23 Kilometer Steigung. Das war natürlich gar nicht nach dem Geschmack von Jedermann, doch Franco Pellizotti sagte sich, dass er heute seinen Korb mit Bergpunkten randvoll füllen konnte und setzte sich sofort nach dem Start ab. Er bekam kurz danach Begleitung von Vladimir Karpets, während eine Gruppe mit 16 Fahrern in der Verfolgung lag, und zwar Gomez Marchante, Van den Broeck, Cancellara, Voigt, Ten Dam, Martinez, Verdugo, Kuschynski, Casar, Gutierrez, Moncoutié, Fedrigo, Rolland, Bouet et Velits. Mit so gefährlichen Fahrern wie dem Katusha Kapitän oder den Vorzeige-Helfern der Gebrüder Schleck in der Offensive musste Astana natürlich hart arbeiten im Hauptfeld, das oben auf dem Gipfel des ersten Berges nur eine Minute Rückstand auf die Verfolger und zwei Minuten auf das Spitzenduo hatte. In dem etwas flacheren Teil der Etappe, wo Andy Schleck zum wiederholten Male Defekt am Rad hatte und die beiden Spitzenfahrer von den Verfolgern eingefangen wurden, liess das Hauptfeld die Leine etwas locker, so dass der Abstand am Fusse der zweiten Steigung bis auf 4 Minuten angewachsen war. Das Tempo war vorne wie auch hinten sehr hoch mit einigen Attacken und an diesem belgischen Nationalfeiertag setzte Jurgen Van den Broek sich mit dem unermüdlichen Pellizotti, Moinard und Astaloza an die Spitze, während Saxo Bank ein weiteres Mal am Hauptfeld rüttelte. Nur wenige Fahrer konnten den Attacken von Frank und Andy Schleck folgen, Contador natürlich, sowie Klöden, Nibali und der überraschende Wiggins, während Kim Kirchen nicht weit dahinter in der Verfolgung lag. Zwei Kilometer vor dem Gipfel konnten Armstrong, Vandevelde und Ten Dam zur Schleck-Gruppe aufschliessen, genauso wie etwas später Kim Kirchen, Sastre und einige Andere. Oben auf dem col du petit Saint-Bernard hatten sie zwei Minuten Rückstand auf die Spitze des Rennens, ein Rückstand, der sich in der Abfahrt zum Ziel weiter verkleinerte. In dem sehr spannenden Finale konnte Mikel Astarloza sich kurz vor dem Ziel noch absetzen und gewann die Etappe mit 6 Sekunden Vorsprung auf Casar und Fedrigo, die von hinten aufschliessen konnten. Mit 37 km Stundenmittel für eine Bergetappe überquerten Kim Kirchen, der in der letzten Kurve fast zu Fall gekommen wäre, sowie Frank und Andy Schleck den weissen Strich auf den Positionen 19 bis 21 mit 59 Sekunden Rückstand auf den Sieger aus dem Baskenland. Trotz der schweren Etappe gab es nur wenig Veränderungen in der Gesamtwertung, auch wenn Frank Schleck auf dem 8. und Kim Kirchen auf dem 13. Rang etwas Boden gut machen können und Cadel Evans, der grosse Verlierer des Tages, nach hinten abrutscht.
19.07.2009 15. Pontarlier - Verbier (208 km)
Top 10 für die drei Luxemburger
Resultate:
|
|
|
Alberto Contador
Alberto Contador
|
|
2. auf 43”
 
5. auf 2’26"
 
Erster
|
|
4. auf 1’06"
 
10. auf 3'25"
|
|
10. auf 1’55"
 
17. auf 5'05"
| | | | | | | | | |
  
Verbier !!! Die schmucke Schweizer Ski-Station scheint für luxemburgische Radfahrer ein gutes Pflaster zu sein, denn hier gewann Kim Kirchen vor rund 13 Monaten eine Etappe und das gelbe Trikot bei der Tour de Suisse. Und auch heute, bei der 15. Etappe der Tour de France, zeigten die drei Vertreter des Grossherzogtums aussergewöhnliche Leistungen und beendeten das Teilstück alle Drei unter den Top 10. Natürlich war Alberto Contador eine Klasse für sich, doch hinter dem Überflieger aus Madrid erwiesen sich die Gebrüder Schleck als Stärkste im Feld, während auch Kim Kirchen von Tag zu Tag besser in Schuss kommt. Sie wurde von vielen Fans sehnsüchtig erwartet, diese erste Alpenetappe, die sich zum Bergrennen auf den Rampen von Verbier entwickelte, trotz eines couragierten Ausrisses von Van den Broek, Cancellara, Hesjedal, Astarloza, Gutierrez, Fedrigo, Moinard, Moncoutié, Spilak und Flecha, die ab Kilometer 30 bis an den Fusse des Schlussanstieges an der Spitze unterwegs waren. Die Spannung hinauf nach Verbier entschädigte sicherlich für eine eher langweilige Anfangsphase und es waren die Gebrüder Schleck, die den Kampf eröffneten, indem sie ihre Teamkollegen Voigt und Sörensen an der Spitze des Feldes ein hohes Tempo fahren liessen. Während einige Favoriten wie Menchov, Nocentini, aber auch Kim Kirchen schon in Schwierigkeiten waren, setzte Frank Schleck mit einer beherzten Attacke rund 7 Kilometer vor Schluss noch eins drauf. Nur noch 8 Fahrer konnten dem Luxemburger folgen: Brüder Andy, natürlich, aber auch Evans, Contador, Armstrong, Klöden, Vande Velde, Wiggins, Kreuziger und Nibali. Einige hundert Meter weiter machte Contador den Träumen der Saxo-Bank Brüder jedoch ein Ende mit einem Antritt, wie wohl nur er sie in den Bergen fertig bringt. Andy Schleck versuchte, dem Spanier zu folgen und konnte auch alle anderen Konkurrenten hinter sich lassen, verlor aber im Laufe der Kilometer regelmässig immer mehr Sekunden. Am Ende beendete Andy die Etappe auf dem fantastischen zweiten Rang, 43 Sekunden hinter dem neuen Träger des Gelben Trikots. Hinter den Beiden hatte Frank Schleck das Rennen weiterhin animiert und konnte sich mit einer erneuten Temposteigerung von Armstrong und Klöden absetzen. Nur Vincenzo Nibali konnte dem Luxemburger am Ziel noch zuvor kommen und setzte sich so zwischen den jüngeren und den älteren der beiden Brüder, der am Ende den vierten Rang mit etwas mehr als einer Minute Rückstand belegte. Kim Kirchen konnte in der Anfangsphase der Steigung keinen guten Rythmus finden und wurde sofort abgehängt, als das Saxo-Bank Feuerwerk begann. Doch dann fühlte der Columbia-Profi sich immer besser und holte einen Konkurrent nach dem Anderen wieder zurück: ab der Hälfte der Steigung verlor er fast keine Zeit mehr auf die Besten. Er beendete die Etappe nur knapp hinter Lance Armstrong auf dem 10. Rang, mit 1’55” Rückstand auf den grossen Gewinner Alberto Contador. Natürlich können die drei Luxemburger auch ihre Positionen in der Gesamtwertung verbesser, wo Andy Schleck den grössten Sprung nach vorne macht auf den 5. Rang, mit 2’26” Rückstand auf Contador und weniger al seiner Minute Defizit auf den zweiten Rang, den immer noch Lance Armstrong inne hält. Für Frank Schleck (10. auf 3’25”) und Kim Kirchen (17. Auf 5’05”) ist die Verbesserung weniger spektakulär, doch angesichts von dem, was sie heute gezeigt haben und auf dem schweren Profil der folgenden Etappen dürften die Drei sich vielleicht noch etwas verbessern können.
18.07.2009 14. Colmar - Besancon (199 km)
Russischer Tag vor den Alpen
Resultate:
|
|
|
Serguey Ivanov
Rinaldo Nocentini
|
|
30. auf 5’36”
 
10. auf 1’49"
|
|
31. auf 5’36"
 
14. auf 2'25"
|
|
102. auf 5’36"
 
20. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
14. Etappe der Tour de France und zugleich die letzte Gelegenheit für die Sprinter, sich vor den Bergen noch einen Etappensieg zu holen. Doch mit 11 Mannschaften, die in der frühen Ausreissergruppe vertreten waren, darunter AG2R und Columbia, hatten Hushovd, Farrar und Cavendish nur wenige Chancen, um für den Sieg zu sprinten, im Gegenteil zu Ciolek und Benati, die den guten Zug erwischt hatten. Zusammen mit Roulston, Voigt, Maaskant, Hincapie, Roche, Willems, LeMevel, Minard, Righi, Ivanov und Timmer hatten die beiden sich nämlich schon nach 20 Kilometern abgesetzt und, auch wenn Voigt den Wagen nach einem Reifenschaden verlassen musste, so konnten sie doch bis zu mehr als 8 Minuten Vorsprung herausfahren. Damit fuhr George Hincapie virtuell in Gelb, denn im Hauptfeld machte eigentlich nur Astana Tempo, die vorne nicht vertreten waren, während die Leute von Rinaldo Nocentini erst gegen Ende der Etappe die Führungsarbeit übernahmen. 20 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand immer noch fast 7 Minuten und die Zusammenarbeit in der Ausreissergruppe klappte natürlich ab jetzt nicht mehr so gut. Es gab viele Attacken und 10 Kilometer vor Schluss, nach einem langen, ansteigenden Stück im Eingang von Besancon, suchte Serguey Ivanvo sich genau den richtigen Moment aus, um davon zu fahren und sich den Etappengewinn zu holen, 8 Jahre nach seinem Sieg bei einer ähnlichen Etappe zwischen Pontarlier und Aix-les-Bains, nicht weit von hier. Völlig erschöpft gewann der russische Meister heute zum vierten Mal in dieser Saison, mit 16 Sekunden Vorsprung auf Nicolas Roche und 5'36" auf das Hauptfeld mit allen Favoriten. Nach Hochrechnung ergab sich, dass George Hincapie das gelbe Trikot um nur fünf Sekunden verpasst hatte und Rinaldo Nocentini also weiterhin die Gesamtwertung anführt, jetzt vor dem Amerikaner. Die drei Luxemburger erreichten das Ziel im Hauptfeld und rücken in der Gesamtwertung um zwei Plätze zurück, da auch Christophe LeMevel seine Position durch die Präsenz in der Ausreichergruppe verbesserte. Die Abstände bleiben aber weiterhin gleich, bevor sie in der morgigen ersten Alpenetappe sicherlich etwas durcheinander gewirbelt werden: Andy auf 1'49", Frank auf 2'25" und Kim auf 3'16"
17.07.2009 13. Vittel - Colmar (200 km)
Fantastischer Sieg für Haussler in Colmar
Resultate:
|
|
|
Heinrich Haussler
Rinaldo Nocentini
|
|
10. auf 6’43”
 
8. auf 1’49"
|
|
15. auf 6’43"
 
12. auf 2'25"
|
|
33. auf 6’43"
 
18. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
Die Tour de France geht also jetzt in ihre entscheidende Phase und, als Vorgeschmack auf die Alpen, wartete eine mittelschweren Etappe in den Vogesen auf die Fahrer mit col de la Schlucht, col du Platzerwasel, col du Bannstein und col du Firstplan vor der Ankunft in Colmar. Nach seinem Sturz im Finale gestern hat Levi Leipheimer den Start in Vittel mit einem gebrochenen Handgelenk nicht mehr genommen, während Haussler, Voigt, Garate, Perez Moreno, Uran und Chavanel die Etappe sofort nach dem Start animierten. Doch nach rund 50 Kilometern Verfolgungskampf mit dem Hauptfeld hatten die Ausreisser immer noch nicht mehr als 30 Sekunden Vorsprung und so liessen Voigt, Garate, Moreau und Uran es sein. Haussler, Perez Moreno und Chavanel dagegen konnten sich jetzt endlich absetzen und hatten am Anfang des bergigen Abschnittes rund 8 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld. Der col de Platzerwasel erwies sich als einer der schwierigsten im Elsass und Perez Moreno musste dort an der Spitze locker lassen, während Astana bei strömendem Regen das Hauptfeld anführte, mit den Gebrüdern Schleck am Hinterrad. Oben am Gipfel hatten Chavanel und Haussler noch vier Minuten Vorsprung auf die Gruppe mit dem Gelben Trikot, in dem sich Kim Kirchen nicht mehr befand. So wie auch Denis Menchov etwas früher schon konnte der Mann von Columbia dem hohen Tempo der Gruppe mit den Favoriten nicht folgen und wurde zusammen mit Fahrern wie Voigt oder Martinez abgehängt, konnte aber in der Abfahrt wieder aufschliessen. Am col de Firstplan verblieb nur noch Heinrich Haussler an der Spitze und er überquerte den höchsten Punkt dieser Steigung der zweiten Kategorie 4 Minuten vor Txurruka, der dem Hauptfeld enteilt war und 6 Minuten vor der ersten, grösseren Gruppe, in der es nur wenige Attacken am Berg gegeben hat, während Andy Schleck zu einem denkbar schlechten Moment das Rad wechseln musste. Aber mit Hilfe seiner Teamkollegen nahm der Luxemburger Meister schnell wieder seinen Platz in der Gruppe ein und so nahmen die meisten der Favoriten in der Gesamtwertung, unter ihnen auch Kim Kirchen, die Abfahrt zum Ziel gemeinsam in Angriff. Heinrich Haussler, der Sprinter, der auch gut über die Berge kommt, konnte in Colmar einen fantastischen Etappensieg feiern, nach fast 200 Kilometern an der Spitze des Rennens und mit nicht weniger als 4 Minuten Vorsprung auf den zweitplazierten Amets Txurruka. Die erste Gruppe von 30 Mann erreichte das Ziel weitere zweieinhalb Minuten später, darin auch die drei Luxemburger auf den Plätzen 10 (Andy), 15 (Frank) und 33 (Kim). In der Gesamtwertung gab es wider Erwarten nur sehr wenig Veränderungen, Nocentini führt weiterhin mit einem winzigen Vorsprung von 6 Sekunden auf Contador, Andy Schleck liegt jetzt auf dem 8. Platz, Frank Schleck auf dem 12. und Kim Kirchen, der heute mit einem blauen Auge davon gekommen ist, auf dem 18. Rang.
16.07.2009 12. Tonnerre – Vittel (212 km)
Sörensen siegt für Saxo-Bank
Resultate:
|
|
|
Nikki Sörensen
Rinaldo Nocentini
|
|
36. auf 5’58”
 
9. auf 1’49"
|
|
47. auf 5’58"
 
13. auf 2'25"
|
|
40. auf 5’58"
 
19. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
Die zwölfte Etappe war eine der Längsten dieser Tour mit 212 Kilometern zwischen Tonnerre und Vittel, doch das hat die Fahrer nicht davon abgehalten, wie der Blitz zu beginnnen. Fast 100 Kilometer mit unzähligen Attacken wurden in den beiden ersten Rennstunden absolviert, doch die Gruppen waren meist sehr gross mit 12 bis 15 Fahrern und so wollte das Hauptfeld nichts von einem Ausriss wissen. Auch die Attacke von Andy Schleck, Evans und Leipheimer in einer Gruppe hatte natürlich keine Aussichten auf Erfolg und so dauerte es bis Kilometer 80, bevor 7 Fahrer die Erlaubnis erhielten, sich abzusetzen. Darunter waren einige ganz gute Fahrer: Franco Pellizotti, Zweiter der Tourmalet-Etappe, Egoi Martinez, der Mann im gepunkteten Trikot, der natürlich nicht kampflos alle Punkte bei den kleinen Bergwertungen an seinen direkten Gegner Pellizotti abgeben wollte, Nicki Sörensen, treuer Helfer der Schleck-Brüder, Markus Fothen, ehemaliger Zeitfahr Weltmeister und schon einmal 15. in der Schlusswertung bei der Grossen Schleife, der immer wieder offensiv fahrende Laurent Lefèvre, der ehemalige französischen Meister Remi Pauriol sowie Sylvain Calzati, Sieger der Etappe in Lorient bei der Tour 2006. Die AG2R Mannschaft erhielt keine Unterstützung an der Spitze des Feldes, so dass der Abstand mit rund 4 Minuten relativ konstant blieb. Wegen der ansteigenden Zielgeraden, die Cavendish nicht unbedingt bevorteilt, wollte Columbia heute keine Verfolgungsarbeit im Hauptfeld geleistet und auch kein anderes Team zeigte sich dazu bereit. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel, als der Erfolg der Ausreisser so gut wie gesichert war, überraschte Nikki Sörensen mit einer starken Attacke und konnte sich zusammen mit Sylvain Calzati absetzen, den er allerdings etwas später auch zurück lassen konnte. In dem hügeligen Finale war Sörensen einfach der Stärkste und gewann die Etappe mit 48“ Vorsprung auf Lefèvre und Pellizotti. Das Hauptfeld beendete die Etappe 6 Minuten später mit Andy, Kim und Frank auf den Plätzen 36, 40 und 47. Vor der bergigen Etappe in den Vogesen bleiben die Positionen in der Gesamtwertung weiterhin unverändert.
15.07.2009 11. Vatan – Saint-Fargeau (192 km)
Cavendish erneut nicht zu schlagen
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Rinaldo Nocentini
|
|
69. auf 0”
 
9. auf 1’49"
|
|
85. auf 0"
 
13. auf 2'25"
|
|
98. auf 15"
 
19. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
Einen sehr bewegten Rennbeginn gab es bei der 11. Etappe, als eine Reihe von Stürzen das Hauptfeld auseinander brachte und sogar zur zeitweiligen Neutralisation des Rennens führten. Johan Van Summeren und Marcin Sapa konnten von diesem Durcheinander profitieren und sich aus dem Staub machen, um bei Rückenwind um mit einem 50er Schnitt bis zu 5 Minuten Vorsprung herauszufahren. Hinter ihnen waren es die üblichen Teams wie AG2R, Columbia, Garmin oder Rabobank, die nach der Hälfte des Rennens die Jagd eröffneten und am Gipfel der kleinen Steigung von Perreuse hatte das Spitzenduo nur noch 2 Minuten Vorsprung. Auch Kim Kirchen war in den letzten
20 Kilometern immer wieder vorne im Feld zu finden und kurz vor der Einfahrt in Saint-Fargeau war der Ausriss von Van Summeren und Marcin nach 160 Kilometer Flucht beendet. Thor Hushovd wollte heute dem Columbia-Zug zuvor kommen und eröffnete den Sprint schon sehr früh, aber genau im selben Moment sprang Mark Cavendish aus dem Rad von Renshaw und konnte so seinen vierten Etappenerfolg bei dieser Tour schaffen, aber nur knapp vor Farrar, Hutarovich und Freire. Nach diesem erneuten Erfolg kann Kim Kirchens Teamkollege auch das grüne Trikot wieder von den Schultern von Hushovd zurückerobern. Es ist dies die einzige grössere Änderung in einer der Wertungen, auch die Luxemburgischen Fahrer bleiben unter den Top 20 im Gesamtklassement, nachdem sie heute auf den Plätzen 69, 85 und 98 einliefen.
14.07.2009 10. Limoges – Issoudun (195 km)
Cavendish wieder in seinem Element
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Rinaldo Nocentini
|
|
27. auf 0”
 
9. auf 1’49"
|
|
23. auf 0"
 
13. auf 2'25"
|
|
63. auf 0"
 
19. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
Nach drei bergigen Etappen waren heute wieder die Männer für das Flache in ihrem Element, doch an diesem französischen Nationalfeiertag waren die Fahrer aus dem Hexagon natürlich besonders motiviert, um den Sprintern das Fest zu verderben. Drei von ihnen, Thierry Hupond, Benoît Vaugrenard und Samuel Dumoulin konnten sich zusammen mit dem Russen Ignatiev schon früh vom Hauptfeld absetzen und trotz einer geschlossenen Bahnschranke haben sie bis zu drei Minuten Vorsprung auf das von Team Columbia angeführte Hauptfeld herausfahren können. Doch schnell bekamen die Kollegen von Kim Kirchen Unterstützung von anderen Sprinterteams und der Abstand pendelte sich bei etwas unter zwei Minuten ein. Trotz des Verbotes der team-internen Funkverbindungen zwischen Fahrer und Mannschaftsleiter für zwei Etappen war
das Timing der Sprinterteam perfekt und die Ausreisser wurden 2 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Die Anfahrer von Columbia funktionnierten perfekt mit Hincapie und Renshaw, und 200 Meter vor dem Strich setzte Mark Cavendish sich an die Spitze. Niemand konnte den Mann von der Isle of Man wieder einholen und er feierte heute seinen siebten Etappensieg bei der Tour de France, nachdem er vor zwölf Monaten der ersten davon nur wenige Kilometer von hier in Chateauroux gewonnen hatte. Thor Hushovd, Tyler Farrar und Leonardo Duque, der Mann, der sich auch in den Pyrenäen gezeigt hatte, mussten sich mit den nächsten Plätzen begnügen. Für die drei Luxemburger ging die Etappe im Hauptfeld zu Ende, wo Frank und Andy Schleck die Plätze 23 und 27 belegen, sie bleiben auch weiterhin in der Gesamtwertung auf ihren Positionen. Kim Kirchen arbeitete während der Etappe für seine Mannschaft und half dabei, Führungsarbeit zu leisten und Mark Cavendish aus dem Wind zu halten. Im Finale war er also des Öfteren ganz vorne im Feld zu finden, genauso wie die Gebrüder Schleck übrigens, verlor aber am Ende auf dem 63. Rang einige Sekunden, als ein Sturz in einer der letzten Kurven das Feld in zwei Teile zerriss. Im offiziellen Ergebniss haben die Rennkommissare jedoch diese 15 Sekunden nicht berücksichtigt, das der Zwischenfall sich weniger als drei Kilometer vor dem Ziel erreignete. Team Saxo-Bank kannte ebenfalls einen Rückschlag, denn Kurt-Asle Arvesen, einer der besten Helfer im Team, fiel einem schweren Sturz zum Opfer und der Norveger musste arg kämpfen, bis ins Ziel zu gelangen, wo man ein gebrochenes Schlüsselbein diagnostizierte.
12.07.2009 9. Saint-Gaudens - Tarbes (161 km)
Status-quo am Tourmalet
Resultate:
|
|
|
Pierrick Fedrigo
Rinaldo Nocentini
|
|
34. auf 34”
 
9. auf 1’49"
|
|
36. auf 34"
 
13. auf 2'25"
|
|
47. auf 34"
 
19ème à 3'16"
| | | | | | | | |
  
Eine Etappe mit einem ähnlichen Profil wie am Vortag mit den beiden Monstern Aspin und Tourmalet auf dem Menu, wobei der Gipfel des Tourmalet aber über 70 Kilometer vor dem Ziel in Tarbes lag. Also spielte die Taktik wiederum eine entscheidende Rolle und drei Mannschaften schickten gleich ihre besten Helfer in die Offensive: Saxo Bank mit Jens Voigt, Liquigas mit Franco Pellizotti und BBox mit Pierrick Fedrigo. Die Drei wurden am Anfang von Leonardo Duque begleitet, dem einzigen Kolumbianer, der besser sprinten als klettern kann. Im col d’Aspin war das Rennen sehr bewegt und weiter Edelhelfer griffen an, während die Kapitäne weiterhin ruhig blieben. Oben am Gipfel hatten Voigt, Pelliziotti und Fedrigo etwas mehr als drei Minuten Vorpsrung auf Van de Broeck, Paulinho, Garate, Ten Dam, Martinez, Txurruka, Efimkin, Moncoutié und Voeckler, während der erste Teil des Hauptfeldes mit den drei Luxemburgern weitere dreissig Sekunden zurück lag. Der legendäre Tourmalet hat leider überhaupt nichts an der Situation geändert, nur dass Jens Voigt vorne kapitulieren musste. Es waren also nur noch zwei Spitzenfahrer oben am Gipfel und sie hatten drei Minuten Vorsprung auf die Verfolgergruppe sowie 5 Minuten auf das Hauptfeld, das von den Mannschaftskollegen des Mannes in Gelb angeführt wurde. Columbia hatte ein Moment die Spitze des Favoritengruppe übernommen, um auf eine Sprintentscheidung in einer kleinen Gruppe zu hoffen, bei der Kim Kirchen sicherlich eine Chance gehabt hätte, doch in der Abfahrt konnten weitere Fahrer wieder aufschliessen, darunter die beiden schnellen Sprinter Freire und Rojas. Deren Teams Rabobank und Caisse d’Epargne haben im Flachen die Arbeit an der Spitze des ersten Feldes übernommen und relativ schnell die Verfolgergruppe eingeholt. Doch es hätte schon eine weitere Mannschaft einsteigen müssen, um die beiden Spitzenfahrer noch einzuholen, denn Pellizotti und Fedrigo hatten noch einige Reserven. Ihr Vorsprung war zwar 30 Kilometer vor dem Ziel bis auf zweieinhalb Minuten geschmolzen, doch bei der Einfahrt in Tarbes hatten sie immer noch eine Minute zu ihren Gunsten auf dem Zähler. Die Beiden haben sich also den Etappensieg im Sprint streitig gemacht und dabei hatte Fedrigo die bessere Übersetzung aufliegen und konnte mit einer Radlänge Vorsprung en zweiten Sieg für Bbox bei dieser Tour de France herausfahren. Oscar Freire gewann vor Ivanov, Velits und Rojas den Sprint der Verfolger, eine Gruppe von ungefähr 75 Mann, in der die drei Luxemburger auf den Plätzen 34, 36 und 47 über den weissen Strich fuhren. Im Finale gab es noch einen Panikmoment bei Andy Schleck, der rund 4 Kilometer vor Schluss einen Reifendefekt hatte, jedoch mit Hilfe des unverwüstlichen Jens Voigt schnell wieder den Anschluss ans Feld schaffte. So konnte der Luxemburger Meister einen Zeitverlust in extremis vermeiden und bleibt wie fast alle anderen Fahrer auch auf der gleichen Position in der Gesamtwertung wie vor dieser Etappe.
11.07.2009 8. Andorre - Saint-Girons (177 km)
Andy Schleck in der Offensive
Resultate:
|
|
|
Luis-Leon Sanchez
Rinaldo Nocentini
|
|
20. auf 1'54”
 
9. auf 1’49"
|
|
25. auf 1'54"
 
13. auf 2'25"
|
|
56. auf 1'54"
 
19. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
Zwei Mal hat Andy Schleck heute versucht, den Astana Block zu destabilisieren und zwei Mal war er in der offensive, doch in dieser wohl zu taktischen Etappe hatte er nicht viel Unterstützung und wenig Erfolg bei seinen Versuchen. Schon im ersten Anstieg des Tages, dem port d’Envalira, begannen die Kampfhandlungen und eine grosse Gruppe hatte sich abgesetzt, darunter die Favoriten Andy Schleck, Cadel Evans und Bradley Wiggins. Doch Evans, dem man vorher oft seine extreme Passivität vorwarf, war heute wohl etwas zu motiviert, um Boden wieder gut zu machen, und mit einer weiteren Temposteigerung sprengte er die grosse Ausreissergruppe und nur noch eine Handvoll von Fahrern konnte ihm folgen. Andy Schleck war wohl der Meinung, eine Attacke rund 150 Kilometer vor dem Ziel mit nur wenig Gesellschaft wäre zu riskant, er folgte dem Australier nicht und nahm wieder einen Platz in der Gruppe um das Gelbe Trikot ein, welche natürlich von Astana angeführt wurde. Etwas später musste auch Cadel Evans einsehen, dass er nur wenig Unterstützung bei den anderen Fahrern finden würde, die nur auf den Etappensieg aus waren, und er gab sein Vorhaben auf. Der Silence-Lotto Fahrer liess sich wieder
ins Hauptfeld zurück fallen und kreuzte dabei eine Reihe von Fahrern, die ihrerseits nach vorne aufschliessen wollten. Rund 100 Kilometer vor dem Ziel fanden sich so zehn Fahrer an der Spitze zusammen, doch Luis León Sánchez, Mikhail Ignatiev, Thor Hushovd, George Hincapie, Vladimir Efimkin, Sandy Casar, Fabian Cancellara, Juan Antonio Flecha, Sébastien Rosseler und Mikel Astarloza hatten nur wenig Vorsprung auf das Hauptfeld. Andy Schleck hatte gute Beine heute und er wollte es noch ein zweites Mal wissen, und zwar im letzten Berg des Tages. Bei halbem Weg etwa hinauf zum col d’Agnes erhöhte der Luxemburger Meister das Tempo, sofort war Alberto Contador an seinem Hinterrad, doch nur rund ein Dutzend anderer Fahrer konnten dieser Attacke folgen, darunter Bruder Frank und auch Kim Kirchen. Auch wenn der Columbia-Fahrer zuerst einige Meter verlor, so fühlte er sich heute besser als Gestern und konnte den Besten folgen, denn zusammen mit Sastre und Menchov schloss er schnell wieder zur Gruppe Schleck auf. Die beiden Brüder merkten schnell, dass sie nicht viel Unterstützung bei ihrer Initiative fanden. Nocentini, der Mann in Gelb, war nämlich nicht in dieser Gruppe und Astana wollte das Trikot nicht übernehmen, um in den nächsten Tagen weiterhin auf die Hilfe von AG2R bei der Kontrolle des Feldes rechnen zu können. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel wollte Saxo-Bank die Verantwortung aber nicht alleine übernehmen und so wurde das Tempo wieder gedrosselt: die Gruppe um das Gelbe Trikot von rund 40 Fahrern konnte wieder aufschliessen. Nutzniesser dieser kleinen taktischen Spielchen waren natürlich die Ausreisser, denn Sanchez, Astarloza, Efimkin und Casar konnten ihren kleinen Vorsprung wieder ordentlich ausbauen und sprinteten am Ende um den Etappensieg. In einem spannenden Spurt behielt Luis-Leon Sanchez schliesslich die Oberhand und konnte so seine ansonsten schwache Bilanz bei dieser Tour erheblich verbessern. Das erste Hauptfeld mit den drei Luxemburgern und den meisten Favoriten auf den Gesamtsieg erreichte Saint-Girons fast zwei Minuten später und so hatte die Etappe trotz spannendem Verlauf in den ersten 100 Kilometern keinen Einfluss auf die Gesamtwertung.
10.07.2009 7.Barcelona - Andorre Arcalis (224 km)
Feillu überrascht, Contador bestätigt
Resultate:
|
|
|
Brice Feillu
Rinaldo Nocentini
|
|
11. auf 3‘47”
 
9. auf 1’49"
|
|
13. auf 3‘47"
 
13. auf 2'25"
|
|
34. auf 4‘39"
 
20. auf 3'16"
| | | | | | | | |
  
Die erste Bergetappe nach Andorra hatte sofort einige Superlative aufzuweisen: mit 224 Kilometern war es zugleich die Längste dieser Tour de France und das Ziel lag mit 2240 Metern über dem Meeresspiegel auf einer Höhe, die es nur selten in der langen Geschichte der Grossen Schleife zu sehen gab. Fünf Schwierigkeiten, darunter der 10 Kilometer lange Schlussanstieg mit 7 % Steigung im Schnitt und der Alt de Serra-Seca aus der ersten Kategorie, waren der Garant für ein Spektakel der Bergsteiger und einige von Ihnen legten sich schon sehr früh ins Zeug. Egoi Martinez, Rinaldo Nocentini, Johannes Fröhlinger, José Gutierrez und Christophe Riblon setzten sich kurz nach dem Start zusammen mit Aleksandr Kuschynski, Christophe Kern, Jérôme Pineau und Brice Feillu vom Rest des Feldes ab und am Fusse der Steigung nach Andorra hatten sie immer noch mehr als 7 Minuten Vorsprung auf den ersten Teil des Feldes, trotz der vielen Arbeit, die Astana den ganzen Tag über an der Spitze des Pelotons geleistet hat.
Brice Feillu erwies sich überraschenderweise als stärkster in dieser Spitzengruppe, er attackierte rund 5 Kilometer vor dem Ziel und fuhr seinen Kollegen davon. Trotz einer sehr starken Rückkehr von Christophe Kern in den letzten Hektometern konnte der lange Franzose aus der Agritubel Mannschaft die Etappe mit einigen Metern Vorsprung auf seinen Landmann gewinnen, während Fröhlinger Dritter auf 25 Sekunden wurde. Im Hauptfeld wurde am letzten Berg zuerst ein konstantes, aber schnelles Tempo gefahren, immer noch unter dem Diktat von Astana, dem eine ganze Reihe von Fahrern zum Opfer fielen, unter anderem Fabian Cancellara im Gelben Trikot. Erst rund 2 Kilometer vor dem Ziel wurde die erste, richtige Attacke von Cadel Evans eingeleitet, eine Temposteigerung, die auch Kim Kirchen nicht verdauen konnte. Der Luxemburger hatte heute nicht den besten Tag erwischt und hielt sich meistens hinten im Feld auf. Am Ende konnte er aber doch gut mithalten bis fast zum Schluss und fuhr danach den Anstieg in seinem Rhythmus zu Ende, auf dem 34. Rang mit 4‘39“ auf den Sieger. Er verliert aber nur knapp eine Minute auf die Favoriten und kann also den Rückstand ganz ordentlich in Grenzen halten, am Ende eines Tages der wohl für ihn auch schlimmer hätte ausgehen können. Alberto Contador höchstpersönlich war derjenige, der auf die Attacke von Evans reagierte und Niemand war in der Lage, seinem Konter zu folgen. Auch nicht Andy Schleck, der versuchte, an das Hinterrad des Spaniers zu fahren, dann aber einen Gang zurückschalten musste und in die erste Verfolgergruppe mit seinem Bruder Frank und den anderen Siegesanwärtern zurück fiel. Am Ende verliert er aber nur 21 Sekunden auf Contador, der mit seinem Antritt aber seine Favoritenrolle bei der diesjährigen Tour de France klar bestätigte. Frank und Andy Schleck überquerten den weissen Strich auf den Positionen 11 und 13 in einer Gruppe von 12 Fahrern zusammen mit Sastre, Menchov, Armstrong, Menchov und den Anderen, 3'47" hinter Tagessieger Feillu,
Dadurch können sie natürlich in der Gesamtwertung weiter nach vorne rücken und befinden sich jetzt auf den Rängen 9 (Andy auf 1‘49“) und 13 (Frank auf 2‘25“), hinter dem neuen Gesamtführenden Rinaldo Nocentini, der aus der frühen Ausreissergruppe hinaus mit gerade mal 6 Sekunden Vorsprung auf Contador ins Gelbe Trikot fahren konnte. Dritter ist Lance Armstrong auf 8 Sekunden, während auch Kim Kirchen noch einige Ambitionen auf eine gute Platzierung haben kann, denn er befindet sich noch in den Top 20 mit etwas mehr als 3 Minuten Rückstand auf die beiden Astana-Männer und wird sicherlich auch noch bessere Tage haben als heute bei dieser Tour.
09.07.2009 6.Girona - Barcelona (181 km)
Hushovd gewinnt Sturzfestival
Resultate:
|
|
|
Thor Hushovd
Fabian Cancellara
|
|
13. auf 0”
 
14. auf 1’41"
|
|
25. auf 0"
 
19. auf 2'17"
|
|
40. auf 0"
 
18. auf 2'16"
| | | | | | | | |
  
Eine erste von zwei Etappen auf spanischem Untergrund mit am Ende der Strecke einem sehr hügeligen Profil, das den Luxemburger Fahrern sicherlich nicht unsympathisch war. Einige Klassiker-Spezialisten fühlten sich auch inspiriert von dem heutigen Kurs wie zum Beispiel Sylvain Chavanel, der sich zusammen mit David Millar und Stéphane Augé nach einer sehr schnellen und animierten ersten Rennstunde absetzen konnte. Die drei tempofesten Fahrer konnten bei immer wiederkehrenden Regenschauern bis zu drei Minuten Vorsprung auf das von Astana mit der Hilfe von Cervélo, Rabobank und Milram angeführte Hauptfeld herausfahren. Einige Mannschaften hatten also sicherlich Ambitionen für den heutigen Tag und waren nicht gewillt, den Ausreissern zu viel Spielraum zu überlassen. Trotz Verstärkung durch Amets Txurruka im Laufe der Etappe ging der Vorsprung gegen Ende drastisch zurück und David Millar überquerte die Steigung von Conreria, 20 Kilometer vor Schluss, alleine an der Spitze mit nur noch 30 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld. Es verblieb noch eine kleine Steigung in Barcelona, hinauf zur Ziellinie an der gleichen Stelle wie beim Strassenrennen der Olympischen Spiele vor 17 Jahren, und die machte dem Spitzenreiter natürlich schwer zu schaffen, der 2 Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen war. Rund 40 Fahrer stellten sich dem Zielrichter zum Endspurt, darunter ein Andy Schleck, der sich ständig in den ersten Positionen aufhielt. Thor Hushovd erwies sich als Schnellster vor Freire, Rojas und Ciolek, während der Luxemburger Meister auf Platz 13. endete. Ebenfalls in der ersten Gruppe vertreten waren Frank Schleck und Kim Kirchen auf den Positionen 25 und 40. Auf den letzten Kilometern durch die Strassen von Barcelona gab es sehr viele Stürze auf den glatten Strassen und die Fahrer kamen nach und nach in kleinen Gruppen über die Ziellinie. Viel Glück also für die drei Luxemburger, die ungehindert durchkamen und vor der ersten Bergetappe alle Drei unter den Top 20 in der Gesamtwertung liegen.
08.07.2009 5.Le Cap D'Agde - Perpignan (197 km)
Geglückter Ausriss von Voeckler
Resultate:
|
|
|
Thomas Voeckler
Fabian Cancellara
|
|
36. auf 7”
 
20. auf 1’41"
|
|
28. auf 7"
 
25. auf 2'17"
|
|
99. auf 7"
 
24. auf 2'16"
| | | | | | | | |
  
Bei der Tour de France kann jeden Tag etwas passieren. Heute war eigentlich das klassische Szenario einer Übergangsetappe programmiert mit einer frühen Ausreissergruppe, die kurz vor dem Ziel eingefangen wird, doch der Wind machte so manchem Fahrern einen Strich durch die Rechnung und das Feld ordentlich zerrüttet. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel hat Saxo-Bank die Columbia-Taktik von vor zwei Tagen kopiert und eine Windkante geschaffen, wobei das Feld in vier verschiedene Gruppen zerteilt wurden. Kim Kirchen befand sich einen Moment lang in einer zweiten Gruppe mit rund 20 Sekunden Rückstand, konnte aber nach einigen Schreckminuten den Anschluss zum ersten Teil des Feldes wieder schaffen, während andere Fahrer wie Boonen, Devolder, Moreau, Moncoutié oder der gestürzte Robert Gesink erst viel später wieder aufschliessen konnten. Ein weiteres Opfer dieser Temposteigerung war die frühe Ausreissergruppe, die ihren Vorsprung drastisch sinken sah, obwohl Spezialisten wie Thomas Voeckler, Mikhail Ingatiev oder auch Yauheni Hutarovich bereit waren, sich bis zum Schluss zu wehren. Zusammen mit Geslin, Sapa und Timmer hatten sie schon bei Kilometer 10 attackiert und konnten bis zu 8 Minuten Vorsprung herausfahren, bevor der Abstand 30 Kilometer vor dem Ziel bis auf 50 Sekunden gesunken war. Doch nach dem Zusammenschluss im Hauptfeld, mit Ausnahme des unglücklichen Gesink, gönnten die Fahrer sich eine kleine Verschnaufpause: die Verfolgung klappte nicht mehr so richtig und die Spitzengruppe konnte wieder etwas wegfahren. Nach einigem taktischen Geplänkel übernahmen Columbia und Garmin schliesslich im Finale die Verfolgungsarbeit, doch es war schon zu spät: Thomas Voeckler hatte 4 Kilometer vor dem Ziel attackiert und er konnte 7 Sekunden Vorsprung bis ins Ziel halten, wo er nach einer 185-Kilometer Flucht die Etappe vor Ignatiev, Cavendish, Farrar und Ciolek gewinnen konnte. Die drei Luxemburger erreichten das Ziel im Hauptfeld nach eher unterschiedlicher Fortune: Kim hatte heute bedeutend mehr zu leiden als die beiden Anderen. Sie behielten aber alle Drei ihre Position in der Gesamtwertung, wo sich heute trotz der sehr ereignisreichen Etappe nur ganz wenig änderte.
07.07.2009 4. Montpellier - Montpellier (39 km MZF)
Astana bestätigt Favoritenrolle
Resultate:
|
|
|
Astana
Fabian Cancellara
|
|
3ème à 40”
 
20ème à 1’41"
|
|
3ème à 40"
 
25ème à 2'17"
|
|
5ème à 59"
 
24ème à 2'16"
| | | | | | | | |
  
Die vierte Etappe der Tour de France 2009 bestand aus einem Mannschaftszeitfahren von rund 40 Kilometer rund um Montpellier, auf einer flachen, aber atypischen Strecke für diese Art von Übung. Denn grosse, breite Strassen, welche die eigentlichen Spezialisten bevorteilen, gab es nur wenige, statt dessen wurden die Teams über enge Wege mit unzähligen Kurven geschickt. Mehrere Fahrer wurden auf diesem extrem technischen Kurs Opfer von Stürzen und verloren dabei etwas Haut und viel Zeit, so zum Beispiel Giro-Sieger Denis Menchov, Strassenweltmeister Alessandro Ballan oder gleich vier Fahrer der BBox Bouygues Telecom Mannschaft, die zusammen unsanft zu Boden gingen. Team Katusha mit den Tempobolzern Karpets, Ivanov oder auch Ignatiev haben in 47'52" (Schnitt 48,9 km/h) eine erste Richtzeit im Ziel gesetzt, bevor die Silence-Lotto Mannschaft von Mitfavorit Cadel Evans eine sicherlich entäuschende Zeit von 49'05" hinlegte, ebenfalls behindert von einem frühen Sturz des Jürgen Van den Broek. Cervélo mit Titelverteidiger Carlos Sastre fuhr nur sehr knapp an der Bestzeit von Katusha vorbei, doch Liquigas verbesserte die
Bestmarke des russischen Teams auf 47'27". Die grossen Favoriten Garmin, Astana, Saxo Bank und Columbia waren mittlerweile auch auf der Strecke und bei der ersten Zwischenzeit waren die beiden Erstgenannten gleichauf, während die Teams der Gebrüder Schleck (6. auf 19") und von Kim Kirchen (7. auf 23") einen eher vorsichtigen Start absolvierten. Bei halber Strecke aber hatten die Astana-Boys das Tempo ordentlich erhöht und in 25'27" waren sie 23 Sekunden schneller als Garmin, die nur noch zu Fünft waren, während die von Cancellara angeführten Saxo-Bank als Vierte mit 38 Sekunden Rückstand passierten. Team Columbia hatte anscheinend die grossen Anstrengungen der gestrigen Windkanten-Etappe nicht so gut verdaut und, trotz der Präsenz von Weltmeister Bert Grabsch lagen sie ausserhalb der Top 5 mit schon 50 Sekunden Rückstand. Bis ins Ziel sind die Abstände relativ gleich geblieben: Astana bestätigt seine Favoritenrolle und gewinnt das Mannschaftszeitfahren in 46'29" (Schnitt 50,34 km/h) mit 18 Sekunden Vorsprung auf Garmin Slipstream, wo die Wiggins, Zabriskie, Millar und Vandevelde trotz ihrer numerischen Unterlegenheit in der Schlussphase erstaunlichen Widerstand geleistet haben. Auf dem dritten Rang findet man die Mannschaft Saxo Bank in 47'09" (Stundenmittel 49,6 km/h), und die beiden Schlecks verlieren heute 40 Sekunden auf Contador, Armstrong, Leipheimer und Co. Auf dem zweiten Teil der Strecke fand auch Columbia endlich den richtigen Rythmus und hinter Liquigas auf dem vierten Rang belegten Kim Kirchen und seine Teamkollegen den fünften Rang mit weniger als einer Minute Rückstand auf Astana. Um den Träger des Gelben Trikots nach der heutigen Etappe zu ermitteln, brauchte man den Taschenrechner, denn Cancellara und Armstrong lagen nach Addition aller Zeiten in genau derselben Sekunde in der Gesamtwertung. Am Ende kann der Schweizer aufgrund einiger beim Zeitfahren in Monaco herausgefahrenen Hunderstel von Sekunden das Goldene Hemd behalten. Die Luxemburger liegen in der Gesamtwertung jetzt eng beieinander: Andy Schleck befindet sich auf dem 20. Rang mit 1'41" Rückstand, Kim Kirchen wird nur 4 Plätze dahinter geführt mit einem Rückstand von 2'16", während Frank Schleck einen spektakulären Sprung nach vorne auf Rang 25 macht, eine Sekunde langsamer als Kirchen.
06.07.2009 3. Marseille - La Grande Motte (197 km)
Totaler Triumph für Columbia
Résultats:
|
|
|
Mark Cavendish
Fabian Cancellara
|
|
54. auf 41”
 
24. auf 1’41"
|
|
44. auf 41"
 
70. auf 2'17"
|
|
18. auf 0"
 
37. auf 1'57"
| | | | | | | | |
  
Eine weitere Etappe im Postkarten-Dekor durch die Süd-Provence und die Camargue. Topographische Schwierigkeiten waren Mangelware zwischen Marseille und La Grande Motte, dafür machte die Hitze und der Wind den Fahrern zu schaffen. Die äusseren Umstände hielten Dumoulin, Bouet, Perez Moreno und De Kort jedoch nicht davon ab, sofort nach dem Start zu attackieren und das Feld zeigte keine Anstalten, den vier Fahrern hinterher zu fahren. So konnten die Ausreisser bis über zehn Minuten Vorsprung herausfahren, doch dann, rund 100 Kilometer vor Schluss, kam plötzlich eine Reaktion im Feld: Saxo-Bank setzte sich an die Spitze mit unter anderem Sörensen und Arvesen, die das Feld auseinander zogen und die Gebrüder Schleck nahmen ihre Position am Hinterrad des Gelben Trikots Cancellara ein: die Jagd war eröffnet und der Abstand begann zu sinken: 6 Minuten waren es noch 60 Kilometer vor dem Ziel. Dann war es an der Reihe für Team Columbia, um die Arbeit an der
Spitze des Feldes zu verrichten und diese machten so viel Tempo, dass sich rund 30 Kilometer vor dem Ziel nach einem Richtungswechsel eine Windkante formierte mit 25 Fahrern an der Spitze, darunter ein sehr aktiver Kim Kirchen, aber auch Gerdemann, Armstrong und Cancellara. Panik im Hauptfeld natürlich, wo die Gebrüder Schleck sich zusammen mit Contador und vielen anderen Fahrern überraschen liessen und Verfolgungsarbeit verrichten mussten, zusammen mit Liquigas, Garmin und Silence-Lotto unter anderem. Natürich vielen die vier Ausreisser diesem Angriff zum Opfer und wurden nach 170 Kilometer an der Spitze des Rennens von Columbia-Express überrollt. Am Ende dieses vorgezogenen Mannschaftszeitfahren erreichte die Columbia-Gruppe das Ziel in La Grande Motte mit 40 Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes und Mark Cavendish vervollständigte den totalen Triumph seiner Mannschaft, in dem er den Endspurt und die Etappe vor Hushovd und Lemoine für sich entscheiden konnte. Nachdem er auf den letzten Kilometern immer wieder an der Spitze der ersten Gruppe für Tempo gesorgt hatte, fuhr Kim Kirchen als 18. in der gleichen Zeit wie der Sieger über die Ziellinie und er kann natürlich auch in der Gesamtwertung einen tüchtigen Sprung nach vorne machen auf den 37. Rang, immer noch mit 1'57" Vorsprung auf Fabian Cancellara. Der Schweizer Meister bleibt auch heute noch in Gelb und konnte seinen Vorsprung auf den jetzt zweitklassierten Tony Martin auf 33 Sekunden ausbauen, während Armstrong jetzt mit 40" Defizit auf dem dritten Gesamtrang liegt. Die Gebrüder Schleck haben das Rennen in der ersten Verfolgergruppe auf den Plätzen 44 und 54 beendet und verlieren ein etwas in der Gesamtwertung, wo Andy jetzt als 24. auf 1'41" und Frank als 70. auf 2'17" geführt wird.
05.07.2009 2. Monaco - Brignolles (187 km)
Cavendish Schnellster im Massenspurt
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Fabian Cancellara
|
|
82. auf 0'00”
 
18. auf 1’00"
|
|
90. auf 0"
 
67. auf 1'36"
|
|
41. auf 0"
 
109. auf 1'57"
| | | | | | | | |
  
Die Fahrer der Tour de France haben also die Yachts und Luxushotels des Fürstentums verlassen und sich in die Region der Campings und Schlauchbote im Hinterland der côte d'Azu begeben. Nach 187 Kilometern unter sengeder Hitze kam es zum Massesprint, der ohne Überraschung von Wunderkind Mark Cavendish vor Farrar, Feillu und Hushovd gewonnen wurde. Nach der Saxo-Bank Mannschaft der Schlecks hat Team Columbia von Kim Kirchen also ebenfalls schon den Weg zum Erfolg bei dieser Tour gefunden und die beiden Mannschaften wruden für die viele Arbeit belohnt, die sie heute vollbracht haben. Die Luxemburger kamen im Hauptfeld in Brignolles an und so endete die Etappe also gu für die Drei, auch wenn Frank Schleck nach rund 90 Kilometern im Rennen eine Schrecksekunde erlebt hat. Er war nämlich in einen Sturz verwickelt und landete zusammen mit den Spanier Igor Anton unsanft auf dem Asphalt. Nachdem er das Rad gewechselt hatte und überprüft hatte, ob seine Knochen noch ganz waren, konnte Schleck aber wieder weiterfahren und nahm mit einigen oberflächlichen Verletzungen als Souvenir wieder seinen Platz im Feld ein. Die Etappe wurde übere lange Zeit von vier Fahrern geprägt, und zwar Stef Clement, Jussi Veikkanen, Cyril Dessel und Stéphane Augé, die sich nach einem sehr schweren Etappenbeginn mit unter anderem der Ersteigung des col de Turbie bei hoher Geschwindigkeit und Hitze, abgesetzt hatten. Das Feld hatte erste einmal das Bedürfniss, etwas zur Ruhe zu kommen und liess den Ausreissern bis zu fünf Minuten Vorsrpung, bevor Team Saxo Bank sich daran machte, diesen wieder zu verringern. In den letzten Kilometern übernahm Columbia mit dem gut plazierten Kim Kirchen das Kommando und bereitete den Endspurt vor, ein Spurt, der von einem Sturz in der letzten Kurve überschattet wurde und bei dem einige Sprinter wie Boonen, Ciolek, Napolitano oder Bennati nicht wie gewohnt ins Geschehen eingreifen konnten. Trotz einer schweren Etappe, bei der die Organismen der Fahrer nicht geschont wurden, gab es keine Veränderungen in der Gesamtwertung.
04.07.2009 1. Monaco - Monaco (15,5 km EZF)
Cancellara beeindruckt weiterhin
Resultate:
|
|
|
Fabian Cancellara
Fabian Cancellara
|
|
18. auf 1'00”
 
18. auf 1’00"
|
|
67. auf 1'36"
 
67. auf 1'36"
|
|
109. auf 1'57"
 
109. auf 1'57"
| | | | | | | | |
  
Die Tour de France 2009 hat also mit einer etwas besonderen Etappe in Monaco begonnen: ein langes Eröffnungszeitfahren von mehr als 15 Kilometern auf einer spektakulären und schweren Strecke, auf Teilen des berüchtigten Formel-Eins Kurses in der Hafenstadt und mit mehr als 200 Höhenmetern. Teils mit viel Krafteinsatz fahrend, aber auch teils flüssig mit hoher Trittfrequenz hat Fabian Cancellara heute wiede einmal beeindruckt und er gewann das Zeitfahren trotz des Kurses, der ihm eigentlich gar nicht lag. Drei der grossen Stars waren sich schon früh am Nachmittag von der Startrampe gerollt und sie sollten für längere Zeit die ersten Plätze im Klassement belegen: Levi Leipheimer in 20'03", Tony Martin in 20'05" und, natürlich, Lance Armstrong in 20'12" haben ihrem Favoriten-Status alle Ehre gemacht und weder Weltmeister Bert Grabsch, noch beispielweise David Millar oder Jens Voigt konnten sich diesen Zeiten nähern. Die Zuschauer mussten warten bis der dritte Astana-Boy im Bunde, Andreas Klöden, im Ziel war um etwas Bewegung in den ersten Positionen der Tabelle zu sehen. Der Deutsche fuhr als Erster unter 20 Minuten für die 15,5 Kilometer Runde und setzte in 19'54" eine neue Bestzeit auf, in Erwartung der letzten Starter.
Wie nicht anders zu erwarten war, erwies sich Alberto Contador als Schnellster am Berg und führte die Zwischenzeit oben an der côte de Beausoleil an. Doch die Anderen waren nicht weit dahinter, Cadel Evans auf 7 Sekunden oder Wiggins und Cancellara auf nur 6 Sekunden. Die beiden Zeitfahrspezialisten waren natürlich im zweiten, flacheren Teil der Streck im Vorteil und vor Allem der Schweizer überzeugte und überholte sogar Giro-Sieger Denis Menchov, der eine Minute vor ihm gestartet war. Cancellara gewann die erste Etappe in 19'32", mit dem fabelhaften Stundenmittel von 47,61 km/h auf der engen und kurvigen Strecke, 18 Sekunden vor Contador, 19 vor Wiggins, 22 vor Klöden und 23 vor Evans. Die Luxemburger Fahrer haben heute sehr unterschiedliche Leistungen gezeigt. Vor Allem Andy Schleck wusste sich gut ins Szene zu setzen und belegte bei der Zwischenzeit in 11'48" den sehr guten 14. Rang. Auch wenn er auf dem zweiten Teil der Strecke, den Berg hinab, etwas Zeit verlor, so konnte er doch am Ende in 20'33" (Schnitt 45,2 km/h) den überzeugenden 18. Rang belegen, mit einer Minute Rückstand auf Teamkollegen Cancellara und rund 40 Sekunden hinter den besten Favoriten auf den Gesamtsieg. Frank Schleck machte es etwas weniger gut, konnte aber auch auf dem ersten Teil der Strecke gut mithalten, denn oben an der côte de Beausoleil hatte er in 12'08" nur rund 40 Sekunden auf die beste Zeit eingebüsst. Auf dem zweiten Abschnitt aber nahm Frank kein Risiko in der Abfahrt und verlor noch viel Zeit, so dass er am Ende in 21'09" (Schnitt 43,9 km/h) auf dem 67. Rang landete und schon weit mehr als eine Minute auf Contador und Co einbüsste. Kim Kirchen hatte heute einen sehr schlechten Tag erwischt und, auch wenn er auf dem Papier heute gute Chancen zu haben schien, konnte er nie den richtigen Rythmus finden. Nach der Hälfte der Strecke hatte Kim schon über eine Minute Rückstand auf die Spitzenfahrer und am Ende der Strecke belegte er mit 43,2 km/h Schnitt den enttäuschenden 109. Rang. Kirchen verliert damit schon fast zwei Minuten auf den eidgenössigen Sieger und eineinhalb Minuten auf die anderen Favoriten auf den Gesamtsieg und gehört sicherlich zusammen mit dem belgischen Meister Stijn Devolder zu den grossen Verlierern des Tages.
Bemerkung: "Diese Webseite enthält Links zu anderen Homepages, auf deren Inhalt und Presentation wir keinen Einfluss haben. Diese Links sind also nur zu Ihrer Information vorhanden und wir distanzieren uns ausdrücklich vom Inhalt jeglicher Webseiten, zu denen unsere Links Sie führen können."