Resultate:
|
|
Kim Kirchen
|
|
|
Sieger
| | |
  
Kim Kirchen hat seinen Luxemburgischen Meistertitel im Zeitfahren bei der Elite mit Kontrakt verteidigt, in einem Rennen wo es eigentlich keinen ernsthaften Gegner für ihn gab. Nachdem Frank und Andy Schleck wegen gesundheitlichen Problemen auf einen Start verzichtet haben, war Kim der einzige Vertreter des ACC Contern am Start des leicht welligen Kurses in der Gegend von Differdange, der drei Mal zu umrunden war. Vor Allem Christian Poos hatte er im Auge, der fünfmalige Nationale Meister in der Spezialdisziplin, der zwei Minuten vor ihm startete und in der Vergangenheit schon einige Male schneller war als die vermeintlichen Favoriten auf dem Papier. Doch der Fahrer vom lokalen Team Differdange hatte wohl nicht den besten Tag erwischt, denn nach 5 Kilometern schon hatte er einen Rückstand von 20 Sekunden auf Kirchen, während er mit dem jungen Laurent Didier gleichauf lag. Der Sohn von Lucien Didier und Enkel von Bim Diederich zeigte einmal mehr, dass er konstante Fortschritte in allen Disziplinen aufzuweisen hat und in der zweiten Runde konnte er Poos entscheidend distanzieren. Nach zwei Drittel des Rennens hatte ein sehr regelmässig fahrender Kim Kirchen gute 30 Sekunden Vorsprung auf Didier und 50 auf Christian Poos. In der letzten Runde liess der Titelverteidiger nichts mehr anbrennen und er hatte am Ende eine Zeit von 22'27" zu Buche stehen für die 17,4 km, dass heisst ein Schnitt von 46,5 km/h auf einer kurvenreichen Runde, in der die Fahrer immer wieder den Rythmus wechseln mussten. Laurent Didier auf 51 Sekunden und Christian Poos auf 1'36" vervollständigten das Siegerpodest einer Meisterschaft, der es etwas an Spannung fehlte. Das war allerdings nicht der Fall in vielen anderen Kategorien und vor Allem bei der Elite ohne Kontrakt, wo Altmeister Pascal Triebel nur um einige wenige Sekunden von Ralph Diseviscourt geschlagen wurde.
21.06.2008 8. Berne - Berne (38,5 km EZF)
Cancellara, wer sonst?
Resultate:
|
|
|
Fabian Cancellara
Fabian Cancellara
|
|
15. auf 2'37”
 
24. auf 8’08"
 
3. auf 9 P.
|
|
nicht am Start
|
|
27. auf 3'01"
 
9. auf 4'04"
 
6. auf 28 P.
| | | | | | | | | |
  
Wer anders als Fabian Cancellara konnte das abschliessende Zeitfahren der Tour de Suisse gewinnen, zuhause in Bern ? Vor zahlreichem und begeisterten Publikum dominierte der Schweizer die Konkurrenz und holte sich mit grossem Vorsprung den Etappen- und den Gesamtsieg. Die zwei Mal zu bewältigende Strecke war sehr schwer, mit unzähligen Rythmuswechseln und zwei kleinen Anstiegen pro Runde in den Vororten von Bern. Die ersten Zwischenzeiten bestätigten, dass heute nur ein sehr kompletter Fahrer gewinnen konnte, denn es waren die Klassikerjäger wie Haussler, O'Grady, Ballan und Hushovd, die vorne zu finden waren und die zwei besten Zeiten vor der letzten Serie von 30 Fahrern stammten von Markus Burghardt und Sylvain Chavanel. Von den Besten in der Gesamtwertung legte Thomas Dekker sofort eine neue Bestmarke vor in 47'41", während Andy Schleck ebenfalls in 48'36" (Schnitt 47,53 km/h) eine sehr gute Zeit fuhr. Damit lag er zu dem Zeitpunkt in der provisorischen Wertung auf Rang 9, am Ende sollte es zum 15. Rang in der Etappe reichen, mit 2'37" Rückstand auf den Sieger. Der haushohe Favorit hatte einen superschnellen Start auf die Strasse gelegt und bei der ersten Zwischenzeit lag Cancellara schon 27 Sekunden vor dem zweitschnellsten Tony Martin und hatte virtuell das gelbe Trikot übergestreift. Auch Kim Kirchen hatte einen guten Start erwischt und lag nach einer Runde in etwa gleich mit Thomas Dekker, doch er verlor sehr viel Zeit im dritten Viertel der Strecke, mehr als eine Minute, und konnte damit von der Liste der Podiumsanwärter gestrichen werden. Nach zwei Runden hiess der grossartige Sieger natürlich Fabian Cancellara, der Teamkollege von Frank und Andy Schleck hatte in den letzten Kilometern sogar Roman Kreuziger überholt, der zwei Minuten vor ihm gestartet war und er gewinnt in 45'59", das heisst mit einem sagenhaften Schnitt von 50,23 km/h. Auf seinen schnellen 38,5 km hat der Olympiasieger nicht weniger als 1'27" auf den zweitplatzierten Tony Martin herausgefahren, Thomas Dekker auf dem dritten Platz verliert 1'42" und der arme Tadej Valjavec sogar fast 4 Minuten. Damit übernimmt Cancellara natürlich auch den Gesamtsieg bei einer Tour de Suisse, die ihm auf den Leib gschnitten war, mit 2'02" Vorsprung auf die Überraschung der Tour Tony Martin und 2'24" auf Vorjahressieger Roman Kreuziger. Erster Luxemburger in der Gesamtwertung wird Kim Kirchen, der heute am Ende nicht mehr soviel Zeit verloren hat, aber nur einen enttäuschenden 27. Rang mit 3 Minuten Rückstand belegte (Schnitt 47,1 km/h). Dadurch konnte Kim natürlich keine Positionen mehr im Klassement mehr gutmachen, er verliert sogar einen Platz und ist an 9. Stelle in der Endabrechnung geführt, mit 4'04" Rückstand auf Cancellara. Trotzdem dürfte Kim mit seiner Tour de Suisse zufrieden sein, er hat gezeigt, dass er wieder auf einem hohen Niveau zurück ist, rechtzeitig für die Tour de France in zwei Wochen, in die er mit einer bisher nicht gekannten Frische gehen wird. Ausserdem dürfte der Etappensieg bei einer Bergankunft mächtig Auftrieb für das Selbstvertrauen gegeben haben. Zufrieden kann auch Andy Schleck sein. Trotzdem er sehr viel für seine Mannschaft gearbeitet hat, beendet er die Rundfahrt auf einem anständigen 24. Gesamtrang, rund 8 Minuten hinter seinem Freund und Mannschaftskollegen. Auch Frank Schleck hat eine ordentliche Leistung gezeigt, allerdings macht ihm ein schmezendes Knie sorgen, das er als Erinnerung an die Amstel Gold Race behalten hat und sich bei schlechtem Wetter entzündete. Deshalb hat er als Vorsichtsmassnahme auf einen Start beim heutigen Zeitfahren auch verzichtet.
20.06.2008 7. Le Senteir - Crans Montana (182 km)
Angriffslust von Tony Martin belohnt
Resultate:
|
|
|
Tony Martin
Tadej Valjavec
|
|
43. auf 3'56"
 
28. auf 5’35"
 
3. auf 9 P.
|
|
10. auf 2"
 
31. auf 6'19"
 
8. auf 50 P.
|
|
5. auf 2"
 
8. auf 1'07"
 
5. auf 13 P.
| | | | | | | | | | | |
  
Der Deutsche Tony Martin, der bei der diesjährigen Tour de Suisse immer wieder offensiv fuhr, wurde für seine Angriffslust belohnt: er gewann heute die 7. Etappe nach Crans Montana und setzte damit die unglaubliche Siegesserie des Team Columbia fort. Heute war eintlich die letzte Chance für die Bergfahrer, um Fabian Cancellara zu attackieren und ihm vor dem abschliessenden, morgigen Zeitfahren noch etwas Zeit abzunehmen. Allerdings hatten sie dazu nicht allzu viel Möglichkeiten, denn ausser dem schweren Schlussanstieg war die Etappe doch relativ flach. Es wurde also erwartet, dass die Entscheidung heute am letzten Berg fallen würde, auch wenn Hervé Duclos-Lassalle, Lars Boom, Pavel Brutt und Marcel Wyss versuchten, sich mit einem frühen Ausriss ins Szene zu setzen. Doch trotz über 6 Minuten Vorsprung im Laufe des Teilstückes waren die Vier nicht in der Lage, in die Entscheidung um den Tagessieg einzugreifen und sie wurden noch vor den Anfahrt hinauf auf den Skiort wieder eingefangen. Am Schlussanstieg machte vor Allem Saxo Bank ein sehr hohes Tempo mit Andy und später Frank Schleck. Ziel war es, die Steigung relativ schnell, aber in gleichmässigem Tempo hochzufahren und damit ständige Rythmuswechsel zu vermeiden, die Cancallara nicht so gut liegen, und alle Angriffe im Keim zu ersticken. Mission erfüllt, denn nur Kreuziger und Zaugg gelang es, sich für kurze Zeit aus der Spitzengruppe abzusetzen und auch sie wurden wieder eingefangen. Vor Allem das von Frank Schleck angeschlagene Tempo im letzten Teil des Anstieges war impressionnant und die Gruppe der Favoriten verkleinerte sich zusehends, und gegen Ende der Strecke, als es wieder etwas flacher wurde, waren nur noch 13 Fahrer an der Spitze zusammen. Auch Kim Kirchen befand sich in dieser Gruppe, er hatte sicherlich nichts gegen die Saxo Bank Taktik einzuwenden, denn auch er fährt lange Berge lieber in gleichmässigem Rythmus hoch. Kim fuhr eher am Ende der Gruppe und musste immer wieder Fahrer überholen, die vor ihm abgehängt wurden. Im letzten Kilometer eröffnete Maxime Monfort dann den Reigen der Attacken, doch es war sein Teamkollege Tony Martin, des sich kurz vor dem Ziel absezten konnte und die Etappe knapp vor dem nächsten Verfolger Cunego gewinnen konnte. Zwei Sekunden später leitete Cancellara die erste Gruppe über die Ziellinie, in der sich auch Kim Kirchen an 5. und Frank Schleck an 10. Stelle befanden. Vor dem entscheidenden Zeitfahren hat der Schweizer also eine Option auf den Gesamtsieg genommen, denn er hat immer noch nur 4 Sekunden Rückstand auf Valjavec, während die anderen, starken Zeitfahrer wie Martin oder Klöden doch wenigstens 30 Sekunden weiter zurück liegen. Kim Kirchen ist jetzt 8. in der Gesamtwertung und auch er könnte morgen, auf einem Kurs, der ihm gut liegen dürfte, noch einige Plätze gewinnen. Weniger Ambitionen wird sicherlich Frank Schleck als 28. in der Gesamtwertung haben, er dürfte das Zeitfahren eher als letzter Test für die anstehende Tour de France sehen. Das gleiche gilt für Bruder Andy, der heute mehr als 3 Minuten verloren hat und die Ziellinie nach getaner Arbeit als 43. überquerte.
19.06.2008 6. Bad Zurzach - Vallorbe Juraparc (204 km)
KIM KIRCHEN meldet sich zurück
Resultate:
|
|
|
Kim Kirchen
Tadej Valjavec
|
|
27. auf 41"
 
14. auf 1’41"
 
3. auf 9 P.
|
|
96. auf 5’18"
 
43. auf 6'19"
|
|
Sieger
 
11. auf 1'07"
| | | | | | | | | |
  
Auf einem Kurs, der ihm auf den Leib geschrieben war und bei schlechtem Wetter hat Kim Kirchen das 6. Teilstück der Tour de Suisse gewonnen. Er hat damit endlich die lange Pechsträhne beendet, die ihn seit Anfang der Saison begleitet und gezeigt, dass er wieder auf ein gutes Niveau zurück gekehrt ist. Die längste Etappe dieser Tour de Suisse hatte eigentlich keine topographische Schwierigkeit aufzuweisen ... bis bei Kilometer 15 vor Schluss. Denn das Ziel in Vallorbe befand sich auf 1.030 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und am Ende einer Steigung von 3 Kilometern mit 7 % Steigung im Schnitt. Natürlich wollten bei diesem Profil einige Fahrer in einer frühen Ausreissergruppe sein und das Tempo war wiederum sehr hoch in der ersten Rennstunde, bevor José Rojas, Markus Burghardt, Damien Gaudin und Gerald Ciolek sich auf der regennassen Strasse absetzen konnten. Aber ihr Vorhaben war nicht vom erhofften Erfolg gekrönt, denn nachdem sie bis zu 6 Minuten Vorsprung herausfahren konnten, wurden die Vier gleich am Anfang der Schwierigkeiten gegen Ende der Etappe wieder eingeholt. Roman Kreuziger war der erste der
Favoriten, der attackierte, gefolgt von Albasini, später dann von Montfort und Kirchen. Der Luxemburger machte einen sehr starken Eindruck, er attackierte genau zum richtigen Zeitpunkt und war der Einzige, der noch zu dem Vorjahressieger aufschliessen konnte und ihn kurz vor dem Ziel überholte. Damit bescherte Kim seiner Mannschaft Columbia den fünften Sieg bei dieser Rundfahrt. Machtlos gegenüber soviel taktischem Geschick überquerte Kreuziger die Ziellinie 2 Sekunden später, während eine erste grössere Gruppe mit rund 15 Mann von Peter Velits nach sieben Sekunden über den weissen Strich geführt wurde. Die Gebrüder Schleck haben heute Zeit verloren, nachdem sie im ersten Teil des Anstieges viel für Fabian Cancellara gearbeitet hatten. Der Schweizer ist heute wieder einmal brillant gefahren mit einem 6. Etappenplatz und avanciert nach und nach zum grossen Favoriten auf den Gesamtsieg, da es am letzten Tag ja noch ein Zeitfahren gibt. Cancellara ist immer noch Zweiter mit 9 Sekunden Rückstand auf Valjavec in der Gesamtwertung. Dort gab es heute eigentlich wenig Änderungen, ausser dass Kim Kirchen einen schönen Satz nach vorne macht auf den 11. Rang mit nur noch einer knappen Minute Rückstand, und dass die beiden Helden der Tour de Luxembourg etliche Plätze verlieren. Andy hat den Schaden noch gut in Grenzen gehalten, denn er wurde heute 27. mit weniger als einer Minute Rückstand und bleibt immer noch unter den Top 15 in der Gesamtwertung. Frank überquerte die Ziellinie mit mehr als 5 Minuten Rückstand, in einer kleinen Gruppe mit drei weiteren seiner Teamkollegen und fällt in der Gesamtwertung bis auf den 43. Rang zurück.
18.06.2008 5. Oberriet - Bad Zurzach (178 km)
Columbia und Cavendish unersättlich
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Tadej Valjavec
|
|
105. auf 0"
 
13. auf 1’07"
 
3. auf 6 p.
|
|
98. auf 0"
 
14. auf 1'08"
|
|
46. auf 0"
 
15. auf 1'24"
| | | | | | | | | |
  
Heute war eine weniger schwere Etappe, auf dem Papier wenigstens, mit einer Bergwertungen der Zweiten und zwei der dritten Kategorie. Eine typische Übergangsetappe also mit dem üblichen Katz- und Maus Spiel zwischen den Sprinter-Teams und den Ausreissern. Nach einer beträchtlichen Anzahl von Attacken am ersten Berg, gleich nach dem Start, war es allerdings nur ein einzelner Fahrer, der nach ungefähr 40 Kilometern die Erlaubnis bekam, wegzufahren. Genauso wie sein Teamkollege Hungerbühler Gestern versuchte es heute Reto Hollenstein mit einem langen Alleingang und, während das Feld sich langsam von dem schnellen Etappenbeginn erholte, konnte er bis zu 8 Minuten Vorsprung herausfahren. Nach halbem Rennen jedoch wuchs der Abstand nicht mehr weiter an und nach und nach musste Hollenstein Federn
lassen: 4 Minuten hatte er noch bei km 50 vor dem Ziel und 30 Kilometer später, nach einer dreistündigen Alleinfahrt, war sein Ausreissversuch beendet. Die letzten Momente der Etappe waren dann komplett unter der Kontrolle der Sprinterteams und es war George Hincapie, der aus der letzten Kurve heraus den Spurt anzog, mit Hushovd und Mark Cavendish am Hinterrad. Der Mann von der Isle of Man hat nicht enttäuscht und gewann die Etappe mit einer Radlänge Vorsprung auf Freire und Gavazzi. Kim Kirchen, Frank Schleck und Andy Schleck haben die Etappe im Hauptfeld auf den Rängen 46, 98 und 105 beendet und behalten also auch ihre respektiven Ränge in der Gesamtwertung, wo Tadej Valjavec aufgrund der von Cancellara unterwegs gesammelten Zeitgutschriften einige Sekunden von seinem Vorsprung eingebüsst hat.
17.06.2008 4. Stäfa - Serfaus (202 km)
Wieder Columbia mit Albasini
Resultate:
|
|
|
Michael Albasini
Tadej Valjavec
|
|
25. auf 1’05"
 
13. auf 1’07"
 
2. auf 2 P.
|
|
7. auf 0"
 
14. auf 1'08"
|
|
11. auf 0"
 
15. auf 1'24"
| | | | | | | | | |
  
Ankunft in Österreich heute mit der ersten von drei Bergankunften bei dieser Tour, und zwar in Serfaus bei Landeck, und die drei Luxemburger waren vorne mit dabei. Mit zwei Steigungen der ersten und zwei der dritten Kategorie war die Strecke durchaus selektiv, doch ein Fahrer hatte es sich in den Kopf gesetzt, dem Feld während den 202 Kilometern zu trotzen. Die Fahrt zur Heimat seiner Mannschaft Vorarlberg hat Pascal Hungerbühler Flügel verliehen und der Schweizer setzte sofort nach dem Start zu einer langen Solofahrt mit maximal 10 Minuten Abstand an. In der langen Steigung zum Arlbergpass schmolz der Vorsprung des Spitzenfahrers jedoch wie der auf 1800 Meter über dem Meeresspiegel noch spärlich vorhandene Schnee in der Sonne Denn im Hauptfeld wurde das Tempo allmählich schneller und fünf Fahrer hatten sich abgesetzt: Capecchi, Camano, Sörensen, Voeckler und Casar. In der Abfahrt kam es wieder zum Zusammenschluss und auch Hungerbühler wurde gestellt, bevor Burghardt und Schröder einen erfolglosen Vorstoss wagten. Die Entscheidung fiel nämlich am Anstieg nach Serfaus, wo die Attacken von Taaramae und Velits das Feld sofort auseinander rissen. Rund zwanzig Fahrer verblieben noch an der Spitze, darunter der Gelbe Valjavec sowie Cancellara, Kreuziger, Klöden aber auch die komplette luxemburgische Delegation mit Frank Schleck, Andy Schleck und Kim Kirchen. In den letzten Kilometern gab es gleich mehrere Angriffe von Tony Martin, von Taaramae aber auch von Valjavec. Immer wieder hat Saxo-Bank die Arbeit dahinter verrichtet mit Frank Schleck und Sörensen. Doch plötzlich war Panik bei den Leuten von Kim Andersen, denn Andy Schleck hatte unerwartet den Kontakt zur Spitzengruppe verloren. Diese machte den Etappensieg schliesslich im Sprint unter sich aus, wobei Michael Albasini, wieder ein Mann von Columbia, schneller war als Cancellara und Cunego. Frank Schleck überquerte die Ziellinie an 7. Stelle in der gleichen Zeit wie der Sieger, genauso wie Kim Kirchen auf dem 11. Rang. Der Luxemburger musste etwas kämpfen, um auf den letzten Kilometern den Anschluss zu halten, als eine ganze Reihe anderer Fahrer abgehängt wurden. Er befand sich einen Moment am Ende der Gruppe und konnte nicht mehr weit genug nach vorne fahren, um in den Spurt um den Etappensieg einzugreifen. Tadej Valjavec zeigte eine sehr solide Leistung heute und kann sein Leadertrikot behalten, mit jetzt 14 Sekunden Vorsprung auf Zaugg und Cancellara. Etwas dahinter kommen die Luxemburger alle zusammen auf den Plätzen 13 bis 15, mit mehr als einer Minute Rückstand. Auch wenn Andy Schleck heute als 25. in einer zweiten Gruppe von 10 Mann eine gute Minute verloren hat, so bleibt er unser bester Vertreter in der Gesamtwertung, vor Bruder Frank und Kim Kirchen, der heute rund 40 Plätze gut gemacht hat.
16.06.2008 3. Biasca - Stäfa (197 km)
Andy Schleck in der Spitzengruppe
Resultate:
|
|
|
Matti Breschel
Tadej Valjavec
|
|
6. auf 0"
 
2. auf 2"
 
Erster
|
|
25. auf 1'04"
 
33. auf 1'08"
|
|
19. auf 1'04"
 
52. auf 1'24"
| | | | | | | | | |
  
Es war eine sehr interessante Etappe von Anfang an, unter anderem auch durch die Mitwirkung des sehr offensiv fahrenden Andy Schleck. Die Fahrer mussten nämlich gleich nach dem Start während rund 20 Kilometern bergauf fahren um den Gotthard-Pass, das Dach der Tour de Suisse 2009 auf 2108 Meter über dem Meeresspiegel zu erklettern. Und der junge Luxemburger profitierte davon, um in eine grosse Ausreissergruppe zu fahren, zusammen mit seinem Teamkollegen Matti Breschel und anderen Fahreren wie Zaugg, Haussler, Chavanel, Martin, Iglinsky, Van Summeren, Efimkin, Valjavec, Rohregger oder auch Velits. Eine explosive Mischung also aus Klassement-Fahrern und Angreifern, die auf den Etappensieg aus waren, und während man im Hauptfeld noch darüber nachdachte, welche Taktik man gegenüber einer solchen, 27 Mann starken Gruppe anwenden sollte, wuchs der Abstand schnell über 3 Minuten an. In der langen Abfahrt vom Gotthard hat das Peloton jedoch etwas beschleunigt und
nachdem die Hälfte der Distanz absolviert war und noch eine Steigung der 2. Kategorie und viele Flachpassagen auf die Fahrer warteten, war der Vorsprung von Schleck und Co auf 2 Minuten gesunken. Am Anstieg zum Sattelegg zerfiel die Gruppe in mehrere Teile und nur die Besten blieben vorne: Breschel, Zaugg, Iglinksiy, Efimkin, Valjavec, Rohregger, Velits, Kiserlovsky und Andy Schleck, der viel Führungsarbeit leistete, um das Unternehmen zum Erfolg zu bringen. Das von Astana geleitete Hauptfeld, das einen Moment lang weniger als eineinhalb Minuten Rückstand hatte, verlor in den folgenden Kilometern wieder etwas an Boden. Columbia nahm die Verfolgung rund 15 Kilometer vor dem Ziel in die Hand, doch es war schon zu spät für den Etappensieg. Dieser ging im Sprint an den Dänen Matti Breschel vor Iglinsky und Valjavec, während sein Teamkollege die Etappe auf dem 6. Rang beendete. Das Hauptfeld mit Kim Kirchen an 19. Stelle und Frank Schleck auf Position 25 erreichte Stäfa mit 1'04" Verspätung, so dass der Taschenrechner den Besitzer des Gelben Trikots ermitteln musste. Durch das Spiel der Bonifikationen ging das goldene Hemd schliesslich and Tadej Valjavec, mit 2 Sekunden Vorpsrung auf Andy Schleck und 11 auf Peter Velits. Frank Schleck ist heute an 33. Stelle in der Gesamtwertung mit 1'08" Rückstand, während Kim Kirchen, der seine Rückenbeschwerden nach dem gestrigen Sturz offenbar gut verdaut hat, 52. auf 1'24" ist. Durch seine Präsenz in der Spitzengruppe heute wird Andy morgen im grünen Trikot des Besten in der Zwischensprintwertung am Start sein.
15.06.2008 2. Davos - Lumino (195 km)
Cavendish im Rampenlicht in Lumino
Resultate:
|
|
|
Mark Cavendish
Fabian Cancellara
|
|
25. auf 0"
 
34. auf 52"
|
|
62. auf 0"
 
26. auf 48"
|
|
83. auf 30"
 
50. auf 1'04"
| | | | | | | | |
  
4 Fahrer konnten sich sofort am Start absetzen, und zwar Enrico Gasparotto, Samuel Dumoulin, William Frischkorn und Marlon Perez. Nach einer langen Abfahrt auf der gleichen Strecke wie Gestern, aber in umgekehrter Richtung, hatten sie am Fusse des Lukmanier-pass 5 Minuten Vorsprung. Es war dies der einzige Berg des Tages, doch mit einem Gipfel auf fast 2000 Meter über dem Meeresspiegel sicherlich nicht zu unterschätzen. Allerdings machte das Feld erst gegen Ende der Steigung Tempo, so dass nur wenige Fahrer abgehängt wurden und die Ausreisser oben immer noch 3 Minuten Vorsprung hatten. Saxo Bank und später auch Cervélo haben den Abstand
weiterhin intelligent reguliert und ihn langsam aber sicher zum schmelzen gebracht. Rund 4 Kilometer vor dem Ziel waren die Ausreisser nach fast 200 Kilometer Flucht wieder eingefangen und dem Massenspurt stand nichts mehr im Weg. Thor Hushovd eröffnete einen langen Sprint, doch heute war Mark Cavendish vorne mit dabei und liess es sich nicht nehmen, die Etappe mit einem komfortablen Vorsprung auf Freire und den Norweger zu gewinnen. Die Gebrüder Schleck überquerten die Ziellinie auf den Plätzen 25 und 62 in der gleichen Zeit wie der Etappensieger und sie können sich darüber freuen, mit ihrem Team das Gelbe Trikot von Cancellara ein weiteres Mal verteidigt zu haben. Etwas weniger Glück hatte Kim Kirchen, der in einem Tunnel in der Abfahrt des Lukmanier-passes zusammen mit einer Reihe anderer Fahrer zu Fall gekommen war. Er konnte zwar weiter fahren und traf auch mit dem Hauptfeld in Lumino ein, hielt sich am Ende der Etappe jedoch aus dem Getummel um den Etappensieg heraus und musste so im Ziel 30" Rückstand in Kauf nehmen. In der Gesamtwertung fällt Kirchen dadurch vom 6. auf den 50. Rang zurück.
14.06.2008 1. Davos - Davos (150 km)
Knapper Sprintsieg für Eisel
Resultate:
|
|
|
Bernhard Eisel
Fabian Cancellara
|
|
54. auf 0"
 
43. auf 52"
|
|
47. auf 0"
 
32. auf 48"
|
|
64. auf 0"
 
6ème à 34"
| | | | | | | | |
  
Team Columbia hat der ersten Etappe der Tour de Suisse sicherlich ihren Stempel aufgedrückt, mit dem Etappensieg von Bernhard Eisel nach einem etwas umstrittenen Endspurt. Kim Kirchen und seine Kollegen waren im Finale vorne sehr präsent, auch wenn der Star Mark Cavendish wegen dem schon sehr selektiven Streckenprofil nicht unter den Besten zu finden war. In der Hauptschwierigkeit des Tages, als rund 30 Kilometer vor dem Ziel die frühen Ausreisser Aramendie Lorente, Josef Benetseder und Hervé Duclos-Lassalle gerade eingefangen waren, hat der junge Tony Martin angegriffen. Er konnte bis zu einer Minute Vorsprung herausfahren, wurde aber trotz
seiner aussergewöhnlichen Zeitfahr-fähigkeiten von Cancellaras Saxo Bank Team nach 20 Kilometer Jagd wieder zurück gepfiffen, genauso wie etwas später der Franzose Jeremy Roy. Auf den letzten Kilometern hat Columbia dann resolut die Kontrolle im Feld übernommen. Kim Kirchen hat eine Attacke von Markel Irizar vereitelt und das Feld dann bis auf den letzten Kilometer geleitet, wo er die Führungsposition an Markus Burghardt übergab. Bernhard Eisel wurde von Hincapie perfekt in Position gefahren und, auch wenn er den Spurt wohl etwas zu früh angezongen hat, so konnte er sich doch ganz knapp gegen Gerald Ciolek und Oscar Freire behaupten. Dem dreifachen Weltmeister war in dem unstrittenen Spurt der Weg etwas versperrt gewesen und er hätte andernfalls wohl gewinnen können. Kim Kirchen beendete die Etappe auf dem 64. Rang inmitten der etwa 100 Fahrer zählenden ersten Gruppe, genauso wie die Gebrüder Schleck auf den Plätzen 47 und 54. Frank und Andy waren im Finale sehr aufmerksam an der Spitze des Feldes gefahren, meistens in direkter Nähe des Gesamtführenden Cancellara, und haben zusammen mit ihren Teamkollegen dafür gesorgt, dass das goldene Hemd noch für einen weiteren Tag auf den Schultern des Schweizers zu finden ist.
13.06.2008 P. Mauren – Ruggell (7,8 km EZF)
Eindrucksvoller Cancellara
Resultate:
|
|
|
Fabian Cancellara
Fabian Cancellara
|
|
48. auf 49"
 
48. auf 49"
|
|
33. auf 45"
 
33. auf 45"
|
|
6. auf 31"
 
6. auf 31"
| | | | | | | | |
  
Die Tour de Suisse 2009 startete mit einem Prolog im Fürstentum Liechtenstein, auf einer 7,8 Kilometer langen und relativ flachen Strecke, die jedoch von einem kurzen, steilen Anstieg und einer technischen Abfahrt mit mehreren Kurven unterbrochen wurde. Gustav Larsson legte eine erste Richtzeit vor in 9'56", doch dann übernahmen die Fahrer von Columbia das Kommando mit gleich drei Fahrern, Monfort, Martin und Hincapie, auf den drei ersten Plätzen. Die Bestzeit von George Hincapie hatte lange Bestand, wurde aber dann von dem haushohen Favoriten klar unterboten. Fabian Cancellara legte nämlich eine Glanzleistung dahin und war schon bei der Zwischenzeit 16 Sekunden schneller als der Amerikaner. Der Olympiasieger von Peking beendete seine Strecke in 9’21“ für fast 8 Kilometer, das heisst mit einem unglaublichen Schnitt von 50,05 km/h. Er gewinnt die Etappe klar mit einem grossen Vorsprung von 19 Sekunden auf den Tour de Suisse Titelverteidiger Roman Kreuzinger und 21 Sekunden vor Andreas Klöden. Ein anderer Fahrer bot heute eine überzeugende Leistung, und zwar Kim Kirchen. Wie immer ging der Luxemburger Meister in den Kehren und auf den Abfahrten wenig Risiko ein, war aber dafür am Berg und auf der 2 Kilometer langen, flachen Zielgeraden einer der Stärksten. In der Zeit von 9’52“ (Stundenmittel 47,43 km/h) setzte er sich zwischen seinen Teamkollegen auf dem ausgezeichneten 6. Rang fest. Columbia belegte also heute vier der sieben ersten Plätze. Andy und Frank Schleck dagegen konnten heute nicht unter die Top 10 fahren. Der rezente Gewinner der Luxemburg-rundfahrt benötigte 10’06“ (Schnitt 46,3 km/h) für den Kurs und belegte damit den 33. Rang in der Ergebnissliste, mit einem enormen Rückstand von 45“ auf den Mann im Gelben Trikot. Gemessen an den Favoriten auf den Gesamtsieg aber ist sein Rückstand durchaus im grünen Bereich, denn er verliert nicht mehr als zwanzig Sekunden auf die besten unter ihnen. Wie üblich befindet sich Andy nicht weit weg, denn er benutzte vier Sekunden mehr als der grosse Bruder für sein Rennen (Schnitt 46 km/h) und belegt damit den 48. Tagesrang, mit 49“ Rückstand auf den Teamgefährten Cancellara. Doch in den nächsten Tagen wird dieser Rückstand sich sicherlich drastisch verkleinern, denn eine bergige Route ist angesagt.
07.06.2009: 4. Mersch - Luxembourg (160 km)
Überlegenheit von Saxo-Bank und den Schlecks
Resultate:
|
|
|
Matti Breschel
Frank Schleck
|
|
32. auf 26"
 
11. auf 2'32"
|
|
8. auf 0"
 
Sieger
|
|
18. auf 6"
 
71. auf 27'23"
| | | | | | | | |
  
Team Saxo-Bank fuhr das perfekte Rennen in den drei letzten Tagen der Tour de Luxemburg 2009 und konnten heute den dritten Etappensieg in drei Tagen feiern mit Matti Breschel, der in den vergangen zwei Teilstücken schon Zweiter und Dritter war. Hinzu kommt die Auszeichnung als beste Mannschaft der Tour und, natürlich, der Gesamtsieg von Frank Schleck, der heut eigentlich nicht mehr in Gefahr geraten ist. Dafür mussten die Leute von Kim Andersen aber auch hart arbeiten und im Finale hielten sie das Tempo aus zwei guten Gründen sehr hoch: um den Etappensieg zu holen, aber auch, um Andreas Klöden davon abzuhalten, auf dem schweren Rundkurs um den Klausener Berg einen überraschenden Angriff auf Frank Schlecks gelbes Trikot zu machen. Dabei war einer der wichtigsten Helfer sicherlich Andy Schleck. Der jüngere Bruder des Leaders war in den zwei letzten Runden konstant an der Spitze des Feldes zu finden,
machte immer wieder Tempo hinter der frühen Ausreissergruppe. Diese bestand aus Iglinsky, Urtasun, Sokoll, Feillu, Merlo, Veelers, Cooke, Johannsson, Blain, Portal, Ravard und Kondrut. Auch wenn der Vorsprung dieser Fahrer nie grösser als dreieinhalb Minuten war, auch wenn sie eigentlich nicht sehr gut zusammen arbeiteten und es immer wieder individuelle Vorstösse gab, so blieb ihr Vorsprung trotzdem relativ konstant in den ersten Umläufen. Eine Runde vor Schluss hatten Romain Feillu, Anthony Ravard und Pablo Urtasun immer noch rund 40 Sekunden Vorsprung auf das Feld, doch dann drehte Andy Schleck richtig auf und in der letzten Steigung hinauf nach Kirchberg waren die Ausreisser geschluckt und das Feld zerbrach in mehrere Stücke. Rund 30 Fahrer hatten noch Aussichten auf den Etappensieg, darunter natürlich die Schleck-Brüder, aber auch ein sehr, sehr gut fahrender Jempy Drucker. Der Mann im Gelben Trikot spannte sich in den letzten beiden Kilometern höchstpersönlich vor das Feld und fuhr in hohem Tempo in den Klausener Berg hinein, bevor Matti Breschel das Werk mit einem überzeugenden Sprintsieg vor Usov und Marcato beendete. Kurz dahinter konnte Frank Schleck einen Ruf der Erleichterung von sich geben: er wird Gesamtsieger der 69. Luxemburg-rundfahrt, mit 10 Sekunden Vorsprung auf Andreas Klöden und eineinhalb Minuten auf Marco Marcato. Jempy Drucker fuhr eine sehr gute Etappe und überquerte den Zielstrich in der Spitzengruppe als 18. Er wird am Schluss 71. in der Gesamtwertung, während Andy Schleck nach einem anstrengenden Tag die Etappe als 32. beendete, bevor er Bruder Fränk auf dem Siegerpodest mit Champagner bespritzen konnte.
06.06.2009: 3. Wiltz - Diekirch (185 km)
Auf Schleck folgt Schleck
Resultate:
|
|
|
Frank Schleck
Frank Schleck
|
|
15. auf 2'08"
 
7. auf 2'06"
|
|
Sieger
 
Erster
|
|
95. auf 26'59"
 
82. auf 27'17"
| | | | | | | | |
  
Nach Andy hat auch Frank Schleck eine Etappe der Tour de Luxembourg 2009 gewonnen. Und zwar in sehr überzeugender Manier, denn er war sicherlich der Stärkste heute und hat also auch verdient das gelbe Leadertrikot übernommen. Die Etappe war geprägt von einer Auseinandersetzung zwischen den beiden stärksten Teams im Feld, Astana und Saxo-Bank und endete im Zweikampf zwischen den beiden Leadern, Klöden und Schleck, auf den letzten Kilometern. 6 Fahrer hatten sich jedoch gleich am Anfang schon von der Meute gelöst, noch vor der ersten von insgesamt 6 Bergwertungen. Ronny Martias, Danilo Napolitano, Ruslan Pidgorny, Markel Irizar, Jonathan Hivert, der zweite der Prologes und Hannes Blank, vom Team Differdange hatten bis zu sechs Minuten Vorsprung. Doch in der Steigung von Flébour gab es eine Reaktion im Hauptfeld. Astana und Saxo-Bank erhöhten das Tempo und nur noch rund 15 Fahrer blieben in der Verfolgung, darunter 6 Mann von Saxo-Bank (Andy Schleck, Frank Schleck, Arvesen, Sörensen, Breschel, Larsson) und Drei von Astana (Klöden, Rast, Bazayev im Gelben Trikot). Schnell kamen sie den Spitzenreitern näher, doch auch das nächste Feld blieb noch in Sichtweite, mit weniger als einer Minute Rückstand. Nach 30 Kilometern Jagd kam es an der Spitze zum Zusammenschluss und rund 20 Fahrer verblieben also vorne. Doch die nächsten Bergwertungen forderten ihr Tribut und mehrere Konkurrenten wurden in der ersten Gruppe abgehängt, während auch das Hauptfeld in kleinere Teile zerbrach und langsam aber sicher an Boden verlor. Am letzten Anstieg zeigerte Frank Schleck das Tempo und, während Bruder Andy erstaunlicherweise Schwächen zeigte, hängte sich Andreas Klöden an den Luxemburger Meister dran. Die beiden waren sicherlich die Stärksten heute und fuhren schnell einen beruhigenden Vorsprung heraus. Frank Schleck überraschte mit einem Antritt auf dem Flachen, rund zwei Kilometer vor dem Ziel, dort, wo der starke Zeitfahrer Klöden eigentlich im Vorteil ist. Doch Schleck hielt bis zum Schluss durch und konnte die Königsetappe der Tour de Luxembourg 2009 mit 6 Sekunden Vorsprung auf Klöden und 1’39“ auf Teamkollege Matti Breschel gewinnen. Andy beendete die Etappe in einer zweiten Gruppe auf dem 15. Rang, mit rund zwei Minuten Rückstand auf den Bruder, der ebenfalls die Kontrolle in der Gesamtwertung übernommen hat. Vor der letzten Etappe hat Frank dort 4 Sekunden Vorsprung auf Klöden, 2’06“ auf Andy Schleck an 7. Stelle, sowie fast eine halbe Minute auf Jempy Drucker auf dem 82. Platz. Wie erwartet konnte Jempy Drucker heute nicht mit den besten mithalten und fand sich auf dem schweren Kurs als weniger guter Bergsteiger schnell im Gruppetto wieder. Zusammen mit rund 20 anderen Fahrern erreichte er das Zeil in Diekirch mit rund 27 Minuten Rückstand auf einen überragenden Sieger, Frank Schleck.
05.06.2009: 2. Schifflange - Differdange (188 km)
Heimsieg für Schleck
Resultate:
|
|
|
Andy Schleck
Assan Bazayev
|
|
Sieger
 
5. auf 8"
|
|
14. auf 5"
 
8. auf 10"
|
|
52. auf 27"
 
23. auf 32"
| | | | | | | | |
  
Heimsieg für Andy Schleck bei der Tour de Luxembourg, denn er hat die zweite Etappe der Landesrundfahrt gewonnen, die Längste zwischen Schifflange und Differdange, indem er sich kurz vor dem Ziel absetzte und gegenüber seinen Verfolgern auf den letzten Metern einen sehr knappen Vorsprung behaupten konnte. Während dem grössten Teil der Etappe stand jedoch ein ganz anderer Fahrer im Rampenlicht: Cyrille Heymans hat es wohl selbst nicht erwartet, als er nach nur 5 Kilometern schon das Feld attackierte, doch Niemand folgte der Temposteigerung des jungen Luxemburgers und so machte er sich alleine auf den Weg. Ein langer Weg, denn der Nationale U23 Meister hatte bis zu 10 Minuten Vorsprung auf das Hauptfeld, in dem Astana das Tempo kontrollierte, wohlwissend, dass der lokale Rundkurs um Differdange mit dem kurzen, aber steilen Col de l'Europe zu schwer für den Sprinter Heymans sein würde. Es war dann auch in der ersten der drei Ersteigungen, wo der lokale Fahrer nach knapp 150 Kilometer Alleinfahrt wieder vom Hauptfeld geschluckt wurde. Eine Gegenattacke von acht Fahrern mit unter anderem Sörensen, Diègo Caccia oder auch Benjamin Gourge brachte nichts ein und eine Vorentscheidung fiel bei der zweiten Passage auf dem col de l'Europe. Nach einer Temposteigerung von Frapporti und Vona haben rund 10 Fahrer sich absezten können, darunter Andy Schleck, Klöden, Bazayev, Txurruka oder auch Florent Brard, der ehemalige französische Meister. Frank Schleck befand sich ein bisschen weiter hinten als Frapporti attackierte und hat trotz seiner Reaktion den guten Zug knapp verpasst.
Der Luxemburgische Meister versuchte im letzten Umlauf noch einmal, alleine nach vorne aufzuschliessen, doch das ist ihm nicht geglückt. Inzwischen waren die Spitzenfahrer nur noch Acht, und sie haben den Etappensieg in einem sehr spannenden Finale unter sich ausgemacht. Kurz vor Schluss konnte Andy Schleck sich alleine an der Spitze absetzen und, nach einer sehr schnellen Abfahrt, behielt der Saxo-Bank Fahrer auf der Ziellinie einen knappen Meter Vorsprung auf, der Reihe nach, Breschel, Galdos, Marcato, Lequatre, Bazayev, Vona und Doi. 5 Sekunden später überquerte Bruder Frank den weissen Strich an 14. Stelle, inmitten einer zweiten Gruppe von einem Dutzend Fahrern mit unter anderem Andreas Klöden. Jempy Drucker, für seinen Teil, konnte nicht in den beiden Spitzengruppen mithalten, fuhr aber trotzdem ein sehr gutes Rennen, denn er erreichte das Ziel an 52. Stelle inmitten des ersten, grösseren Feldes von ungefähr 50 Fahrern und mit nur 27 Sekunden Rückstand. Gregory Rast musste heute sein gelbes Trikot abgeben, hat das aber sicherlich gerne gemacht, denn der Besitzer des begehrten Hemdes ist jetzt sein Mannschaftskollege Assan Bazayev, mit knappem Vorsprung auf Marcato. Auch die Gebrüder Schleck liegen vor der morgigen Adrennenetappe auf Lauerstellung, mit nur 8 (Andy als 5.) respektiv 10 (Frank als 8.) Sekunden Rückstand auf den Kazakstan-Meister. Jempy Drucker liegt jetzt an 23. Stelle in der Gesamtwertung mit rund 30 Sekunden Defizit.
04.06.2009: 1. Luxembourg - Mondorf (157 km)
Napolitano wieder auf der Gewinnerseite
Resultate:
|
|
|
Danilo Napolitano
Gregory Rast
|
|
71. auf 0"
 
26. auf 13"
|
|
41. auf 0"
 
11. auf 10"
|
|
74. auf 0"
 
13. auf 10"
| | | | | | | | |
  
Die erste Etappe führte die Fahrer nach Bad-Mondorf, in die Heimatstadt der Familie Schleck, doch es waren fünf andere Fahrer, die dem Rennen während langer Zeit den Stempel aufgedrückt haben. Nicolas Jalabert, Sylvère Ackermann, Amets Txurruka, Alexandre Usov und Sébastien Turgot fuhren dem Feld nach 25 Kilometern schon davon, noch bevor die grössten Schwierigkeiten der an Anstiegen nicht mangelnden Etappe anstanden. Über die Steigungen von Beaufort, Osweiler und Bicherhaff hinweg haben sie ihren Vorsprung bis auf 6 Minuten ausgebaut, denn das Hauptfeld begann erst bei Anmarsch auf die lokale Runde um Mondorf mit der Verfolgung. Doch dann schickten die Gebrüder Schleck ihre Saxo Bank Armada nach vorne, unterstützt von den Astana-Fahrern rund um das Gelbe Trikot Gregory Rast, und der Vorsprung schmolz zusehend. Nicolas Jalabert sah das Ende des Abenteuers voraus und machte sich rund 30 Kilometer vor dem Ziel Alleine auf die Flucht, doch auch er wurde nach einem schönen Alleingang rund 10 Kilometer vor Ende geschluckt. Ein letzter Ausriss des Belgiers Benjamin Gourge, vor einigen Jahren noch bester U23-Fahrer bei einem von Vincenzo Centrone gewonnenen Grand-prix OST-Fenster, brachte auch nichts ein, und das Feld stiefelte gen Massenspurt. Die Favoriten waren vorne dabei: Bozic, Dall'Antonia, Haselbacher, Feillu und natürlich Danilo Napolitano. Der Italiener gilt sicherlich auf dem Papier als Schnellster dieser Bande und konnte sich auch vor Caethoven und Veelers durchsetzen. Damit beendete der Katuscha-Fahrer eine lange Durststrecke ohne Sieg und kehrt wieder auf die Gewinnerseite zurück. Die beiden Luxemburger Christian Poos und Cyrille Heymans beteiligten sich ebenfalls am Massenspurt und belegten die Plätze 9 und 10, während sowohl Jempy Drucker (74.) als auch die beiden Schlecks (41. Frank und 71. Andy) ihre Hände von diesem Kamikaze-Akt liessen. Andy hatte heute sowieso nicht die allerbesten Beine, auch wenn er kurz nach dem steilen Scheuerberg, rund 50 Kilometer vor Schluss, einmal versucht hatte, das Feld zu splitten. Hauptsache war es, heute ohne Schaden durch zu kommen, denn morgen kann die Etappe mit einem sehr selektiven Finale rund um Differdange mehr Anlass zum Offensivdrang geben.
03.06.2009: P. Luxembourg (2,7 km EZF)
Schöne Erinnerungen für Rast
Resultate:
|
|
|
Gregory Rast
Gregory Rast
|
|
26. auf 13"
 
26. auf 13"
|
|
11. auf 10"
 
11. auf 10"
|
|
13. auf 10"
 
13. auf 10"
| | | | | | | | |
  
Wie in den letzten Jahren startete die Tour de Luxemburg mit einem Prolog in den Strassen der Stadt Luxemburg, auf einem spektakulären Kurs mit seiner sehr steilen Kopfsteinpflastersteigung. Bei Gregory Rast wurden auf diesen Strassen einige gute Erinnerungen wach, denn der Schweitzer hatte diesen Prolog schon einmal als Vierter beendet, und zwar im Jahr 2007, in dem er auch am Ende als Gesamtsieger der Rundfahrt hervor ging. In 3'46" für 2,7 Kilometer zeigte Rast sich mit einem Stundenmittel von 42,86 km/h überlegen und war zwei Sekunden schneller als der Franzose Jonathan Hivert und 4 Sekunden besser als ein anderer Fahrer aus dem Hexagon, Romain Feillu. Auf den nächsten Plätzen folgten einige der Favoriten wie Bazayev, Larsson, Klöden und Cooke. Aus luxemburgischer Seite verlief der Tag ebenfalls äusserst zufriedenstellend. Andy Schleck endete auf dem 26. Rang und verlor nur 13 Sekunden auf Rast, bleibt also in Kontakt mit den Favoriten, während sein Bruder Frank mit dem 11. Rang ein sehr gutes Ergebniss herausfuhr und sich nur 10 Sekunden Rückstand einhandelt. Die beiden Fahrer von Saxo Bank sind also in Lauerstellung für die folgenden Etappen. Die eigentliche Überraschung kam aber heute von Jempy Drucker, der in 3'56" eine exzellente Zeit fuhr, die Gleiche wie Frank Schleck und Remi Cusin. Mit einem Schnitt von 41 km/h klassiert der Fahrer vom Team Differdange sich damit auf dem 13. Rang und leiste sich den Luxus, Fahrer wie Matti Breschel, Matteo Carrara oder Kurt-Asle Arvesen knapp hinter sich zu lassen.
Bemerkung: "Diese Webseite enthält Links zu anderen Homepages, auf deren Inhalt und Presentation wir keinen Einfluss haben. Diese Links sind also nur zu Ihrer Information vorhanden und wir distanzieren uns ausdrücklich vom Inhalt jeglicher Webseiten, zu denen unsere Links Sie führen können."