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11. Gala Tour de France - 05.08.2007 - Luxembourg-Gare

Bericht:

Vor geschätzten 15.000 Zuschauern hat der Schweizer Fabian Cancellara den Grossen Preis der Stadt Luxemburg gewonnen, dem Hauptrennen der 11. Gala Tour de France. Bei diesem Fest rund um das Rad und den Radsport, wo einige der Stars aus der Tour de France im Mittelpunkt standen, hatte der Weltmeister im Zeitfahren nur wenige Zentimeter Vorsprung vor den beiden Nationalhelden, Kim Kirchen und Frank Schleck.

Schon in den ersten Runden möchten die Luxemburger sich hervortun, nicht nur die erfahrenen Profis, sondern auch die jungen Fahrer aus der U23 Nationalmannschaft: Claerebout, Appelbaum,

Scheirlinckx, Didier, Flahaut, Gilbert
Erste Ausreissergruppe: Scheirlinckx, Didier, Flahaut, Gilbert
Wurth und Michely starteten Ausreissversuche, jedoch ohne Erfolg. Nach 6 Runden konnten 4 Fahrer einen kleinen Vorsprung auf das von Axel Merckx angeführte Hauptfeld herausfahren: Scheirlinckx, Didier, Flahaut und Gilbert, die eine Runde später Gesellschaft von Cédric Vasseur bekamen. Doch die Mühe des Quick-Step Fahrers war umsonst, denn kurz vor dem ersten Zwischensprint stellte das Feld ebenfalls den Anschluss wieder her. Mit einem Antritt zur richtigen Zeit konnte Benoît Joachim einige Meter Vorsprung herausfahren und so den ersten Zwischensprint gewinnten, während Cancellara seinen Spurt etwas zu spät startete.

Kurz vor der 20. Rund erhob sich dann der Beifall im Publikum: Andy Schleck
Andy Schleck, Kim Michely
Andy Schleck zusammen mit Michely
hatte zum ersten Mal attackiert, zusammen mit Kim Michely, der sich auf jeden Fall nicht vor den Grossen verstecken wollte. Der Publikumsliebling, ganz im Weiss mit dem Trikot des besten Jungfahrers aus dem Giro d'Italia, profitierte von der Gelegenheit, um den zweiten Zwischensprint auf sein Konto zu schreiben, vor Michely.
Gilberto Simoni, Fred Amorisson
Gilberto Simoni vor Fred Amorisson
Doch Kim Kirchen hatte die Gefahr gerochen und machte sich mit Simoni und ein wenig später Tossato auf die Verfolgung. Die Fünf fanden sich an der Spitze zusammen, doch auch das Hauptfeld war auch schon dran und rief die Ausreisser zur Ordnung.

Nach Baby-Schleck war es am grossen Bruder, sich zu zeigen. Frank führte eine grössere Gruppe an mit Mario Aerts, Ivo Lux, David Claerebout, Axel Merckx, Frank Hoj und Stefan Parinussa, während das von Quick-Step kontrollierte Hauptfeld nur knapp 50 Meter zurück lag. Simoni, Joachim, Drucker, Willems, Andy Schleck und Didier waren die Ersten, die den Anschluss wieder herstellten und der zweifache Sieger des Giro d'Italia attackierte sofort. Er konnte zwar die Punkte des dritten Zwischenspurts einsammeln vor Fred Amorisson, doch Axel Merckx führte den Rest des Feldes schon wieder heran. In seinem zweitletzten Rennen vor dem Ruhestand zeigte der Belgier, wie überhaupt in seiner ganzen Karriere, dass er ein vorbildlicher Mannschaftshelfer sein kann.

Von seiner Arbeit profitiert hat sicherlich auch Benoît Joachim, der sich als Titelverteidiger ganz auf die Zwischenspurts zu konzentrieren schien.
Benoît Joachim, Frank Hoj, Christian Poos
6. Sprint: Joachim vor Hoj et Poos
Der Nationale Meister machte das ganz geschickt und zeigte sich während einer ganzen Reihe von Runden immer wieder vorne,
Kim Kirchen à l'attaque
Kim Kirchen attackiert
sei es Alleine oder in einer kleinen Gruppe wie zum Beispiel mit Hoj oder Poos. Und so war er immer wieder mit vorne dabei, wenn die Glocke den nächsten Spurt einläutete und konnte deren sogar drei hintereinander für sich entscheiden.

Richtig spannend wurde es dann rund 15 Runden vor Schluss. Kim Kirchen hat ein weiteres Mal attackiert und konnte einen kleinen Vorsprung herausfahren, doch 9 weiter Fahrer konnten eine Runde später aufschliessen: Axel Merckx, Gilberto Simoni, Fabian Cancellara, Philippe Gilbert, Mario Aerts, Frederik Willems, Benoît Joachim und zwei Mal Schleck. Joachim machte sich noch einmal davon, um sich den letzten Zwischenspurt zu holen, doch Frank Schleck fuhr auch dieses Loch kurz danach wieder zu.

Die Gebrüder Schleck hatten sicherlich Respekt vor Kim Kirchens Spurtschnelligkeit und so mussten sie weiterhin in die Offensive.
Gilberto Simoni, Andy Schleck
Andy Schleck führt vor Simoni
Andy machte Tempo mit Simoni und durch dieses Manöver wurde die Spitzengruppe gesprengt. Hinter den zwei Hauptdarstellern beim diesjährigen Giro versuchte Merckx, den Anschluss für Kim Kirchen wieder herzustellen,
Kim Kirchen
Kim Kirchen leitet die Verfolgung
während Benoît Joachim, der bis dahin schon viel Kräfte gelassen hatte, zusammen mit Willems und Gilbert den Anschluss verlor. Zwanzig Sekunden hinter der Spitze hatten Quick-Step und Cofidis den Erfolg noch nicht abgeschrieben und versuchten, das Hauptfeld für die beiden Sprinter Rosseler und Chavanel wieder heranzubringen.

Andy Schleck behauptete sich noch einige Zeit an der Spitze, doch die beiden T-Mobile Fahrer fuhren das Loch mit Fabian Cancellara im Schlepptau wieder zu. Mit Hilfe der beiden offensiven Brüdern befand sich der Tour-Prologsieger in einer idealen Ausgangsposition, denn er musste nur mitfahren und hatte noch keine Kräfte mit Attacken vergeudet.

Niemand konnte sich eintscheidend absetzen und so machten sich also 6 Fahrer den Sieg im Endspurt streitig. Andy und Frank Schleck,
Kim Kirchen, Fabian Cancellara, Frank Schleck
Cancellara siegt im Spurt vor Kirchen
Fabian Cancellara, Kim Kirchen, Axel Merckx und Gilberto Simoni. Drei CSC gegen zwei T-Mobile Fahrer und einen isolierten Saunier-Duval Profi.
Fabian Cancellara
Fabian Cancellara
Cancellara war noch frisch, er zog einen langen Spurt an. Kim Kirchen trat ebenfalls an, kam wieder an den Schweitzer heran, doch er musste sich gegen dessen "Tigersprung" auf der Ziellinie geschlagen geben.

Frank Schleck und Gilberto Simoni übernahmen die nächsten Plätze, während Igor Abakoumov rund 30 Sekunden später den Spurt des Hauptfeldes gewann. Benoît Joachim heisst der Gewinner der Punktewertung, während Andy Schleck ebenfalls auf dem Siegerpodest geehrt wurden. Um dessen Leistungen im diesjährigen Giro d'Italia besonders zu ehren, hatten die Organisatoren sich nämlich dazu entschieden, dem jungen CSC-Fahrer den Charly Gaul Gedächtnisspreis zukommen zu lassen.

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