La 17ème Charly Gaul - 17.09.2006 - Contern
Bericht vom Rennen:
Die 17. Ausgabe der La Charly Gaul, die Erste nach seinem Tod, war natürlich durch die Abwesenheit des grossen Sportlers geprägt. Man hatte sich an seine Anwesenheit gewöhnt, sei es als Sportler wie in den 90er Jahren, sei es als Ehrengast wie in den letzten Jahren, immer war er aktiv an der Veranstaltung beteiligt. Charly Gaul hat uns also gefehlt an diesem Tage, er wurde jedoch würdig von seiner Gattin Josée und seiner Tochter Fabienne vertreten, so dass das grosse Fest der Jedermänner also stattfinden konnte.
Gegenüber den vorherigen Jahren gab es einige Veränderungen: ein neuer Sponsor war mit dabei, der Getränkefabrikant RIVELLA, und besonders bei den Infrastrukturen an Start und Ziel, aber auch bei den Verpflegungsstellen machte sich das positiv bemerkbar. Dann war auch die Strecke wieder einmal abgeändert mit einer gen Norden führenden Schleife, die einige "Klassiker" aus den Anfangsjahren des Rennens wieder aufgriff wie das Ourtal, das Müllerthal, die Umgebung von Vianden und die Steigungen von "Groesteen" und "Beeforter". Der "Groesteen" ist eine fast legendäre Steigung im Luxemburger Radsport, ein bevorzugtes Trainingsgebiet für viele Radstars und mit seinen 3,8 Km Länge mit 7,4% durchschnittlicher Steigung sicherlich eine der schwersten Anstiege des Grossherzogtums. Er sollt auch für die meisten der Teilnehmer zum Scharfrichter werden.
809 Konkurrenten waren in den Startlisten eingeschrieben, also rund 100 weniger als im vorherigen Jahr. Das könnte durchaus an den Kaprizen des Wetters liegen, denn seit zwei Wochen schon hatten uns die Vorhersagen auf Regen und Kälte eingestimmt. Doch es sollte anders kommen, am Sonntag war schliesslich ideales Bike-Wetter mit 20 Grad, bewölkt aber trocken. Punkt 9 Uhr wurden die 304 Teilnehmer der Königskategorie über 169 km, 1900 Höhenmeter und 12 Steigungen auf die Strecke geschickt. Trotz der schwierigen Strecke wird von Anfang an ein schnelles Rennen gefahren, mit der Attacke des jungen Johan Boucher. An der zweiten Steigung des Tages, in Gonderange, hat der junge Luxemburger rund eine Minute auf das schon lang auseinandergezogene Feld. Nach 40 km hat Boucher seinen Vorsprung auf 2 Minuten ausgebaut, doch 4 Fahrer habe inzwischen dahinter attackiert, darunter mit David Claerebout ein weiterer Luxemburger.
Die erfahrenen Pascal Triebel und Claude Degano starten dann weitere Kampfhandlungen, indem sie nach vorne stossen. In der Steigung von "Groesteen" zefällt das Feld auseinander und weitere Fahrer können zur Spitze aufschliessen, darunter Herman oder Damien Richard, der fünfte des letzten Jahres. Nach der Steigung von Beaufort kommen immer noch 19 Fahrer für den Sieg in Frage und die Spannung bleibt also erhalten. Dider Wegner, aus den belgischen Ardennen, attackiert in der Nähe von Wecker und kann über eine Minute Vorsprung herausfahren.
Am Fusse der letzten Steigung hinauf nach Contern präsentieren sich die 18 anderen Fahrer gruppiert, immer noch mehrere Sekunden hinter dem Belgier. Doch in der 13 % steilen Mauer kann Wegner nicht mehr mithalten und wird weniger als zwei Kilometer vor dem Ziel wieder von den Verfolgern eingeholt. Philippe Herman kennt die Steigung des Bärbelskraiz, vor zwölf Monaten hat er an gleicher Stelle den zweiten Platz beim Grand-prix François Faber belegt. Er kann sich vorne zusammen mit Damien Richard behaupten und den Franzosen dann im Spurt um den Sieg auf den zweiten Platz verweisen. Drei Sekunden später überquert Pascal Triebel als Dritter den Kreidestrich vor dem Dänen Nielsen.
Bei den Damen fällt die Enstscheidung ebenfalls in der allerletzten Steigung wo Sione Jongstra ihre schärfste Konkurrentin Ursula Cuneen abweisen kann und sich so zum zweiten Mal hintereinander in die Siegerliste einschreibt.
Auf der B-Strecke sind es 505 Personen, die das Rennen in Angriff nehmen und es am Anfang eher gemächlich angehen lassen. So präsentiert sich eine grössere Gruppe von circa 100 Fahrern zusammen am Fusse der Steigung von Beaufort, der Hauptschwierigkeit des Tages. Zehn Fahrer können sich dort absetzen, darunter der zweimalige Sieger Peter Schroen, aber auch die an Podiumsplätze gewohnten Pierre-Paul Grun und Sebastien Kokolshka.
Peter Schroen untermauert seine Ambitionen mit einem Angriff und er setzt sich zusammen mit seinem guten Freund Jean-Michel Thimister an die Spitze. Die Beiden sind sehr stark und nehmen ihren Verfolgern schnell über zwei Minuten ab, um die Ziellinie schliesslich Hand in Hand zu überqueren. Die EDV-Anlage rechnet Thimister schliesslich 7 Hunderstel Sekunden weniger Zeit zu als Schroen und erklärt ihn damit als Sieger. Dahinter kann Vincent Melon sich in der letzten Steigung von Bärbelskraiz von Pierre-Paul Grün absetzen und so den komplett belgischen Podest vervollständigen, während bei den Frauen mit Monique Ludovicy und Karin Hesse zwei luxemburgische Fahrerinnen die Nase vorne haben.